Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache

krankhaft

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GrammatikAdjektiv
Aussprache 
Worttrennung krank-haft
Wortzerlegung krank -haft
Wortbildung  mit ›krankhaft‹ als Erstglied: Krankhaftigkeit
eWDG

Bedeutungen

1.
von einer Krankheit herrührend
Beispiele:
ein krankhafter Zustand
eine krankhafte Veränderung eines Organs, an einem Organ
2.
übertragen einer Krankheit ähnlich, ins Abnorme gesteigert
Beispiele:
krankhafter Ehrgeiz, krankhafte Eifersucht
ein krankhafter Trieb, Exzess
krankhaft aufgeregt, gereizt sein
etw. krankhaft übertreiben
etw. ins Krankhafte steigern
das grenzt ans Krankhafte
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
krank · Kranker · kranken · erkranken · kränkeln · krankhaft · Krankheit · kränklich · kränken · Kränkung
krank Adj. ‘nicht gesund, leidend’, ahd. kranc ‘schwach’ (Hs. 13. Jh.), mhd. kranc ‘schwach, kraftlos, klein, schmal, gering, schlecht’, spätmhd. ‘leidend, nicht gesund’ (und daraufhin älteres siech, s. d., verdrängend), mnd. krank, mnl. cranc, nl. krank gehen wie ahd. krankolōn ‘straucheln’ (9. Jh.), aengl. cranc in crancstæf ‘gekrümmtes, beim Weben gebrauchtes Instrument’, engl. crank ‘Kurbel’, ablautend aengl. crincan ‘im Kampfe fallen’ (eigentlich ‘sich hoch- oder aufbiegen, krümmen’) und vielleicht auch lit. grę̃žti ‘wenden, drehen, bohren’ zurück auf eine nasalierte Gutturalerweiterung ie. *greng- bzw. *greng̑- der verbreiteten, vielfach weitergebildeten Wurzel ie. *ger- ‘drehen, winden’ (s. krumm). Für krank ist von einer Bedeutung ‘durch Schwäche krumm, gekrümmt, gebogen’ auszugehen. – Kranker m. ‘wer krank ist’ (15. Jh.). kranken Vb. ‘an etw. erkrankt sein’, mhd. kranken ‘schwach werden, krank sein’; erkranken Vb. ‘krank werden’ (16. Jh.); kränkeln Vb. ‘ständig, immer wieder ein wenig krank sein’ (17. Jh.). krankhaft Adj. ‘von einer Krankheit herrührend’ (17. Jh.), übertragen ‘wie eine Krankheit sich äußernd’ (19. Jh.). Krankheit f. ‘das Kranksein, körperliche bzw. seelische Störung, Leiden’, mhd. krancheit ‘Schwäche, Dürftigkeit, Not’. kränklich Adj. ‘ein wenig leidend, krankheitsanfällig’, mhd. kranclich, krenclich ‘schwächlich, armselig, schlecht’. kränken Vb. ‘jmdn. in seinem Selbstgefühl verletzen’, mhd. krenken ‘schwächen, erniedrigen, schädigen, zunichte machen’; Kränkung f. (15. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

krankhaft · kränklich · pathologisch
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›krankhaft‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›krankhaft‹.

Verwendungsbeispiele für ›krankhaft‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Für sie wäre Joggen allzu übertrieben, wenn nicht sogar krankhaft. [Schröter, Heinz: Ich, der Rentnerkönig, Genf: Ariston 1985, S. 88]
Die Helden der vorromantischen Romane verraten eine zuweilen fast krankhafte Abneigung, sich mit dem zeitgenössischen Leben einzulassen. [Auerbach, Erich: Mimesis, Bern: Francke 1959 [1946], S. 434]
Manche Regierungen halten sich fast krankhaft an der Macht fest. [Die Zeit, 23.10.1970, Nr. 43]
Danach habe er angefangen sie zu belästigen, krankhaft sei das. [Süddeutsche Zeitung, 27.04.2001]
Die krankhafte Nutzung des Netzes sei vielmehr meistens Ausdruck einer anderen psychischen Störung. [Süddeutsche Zeitung, 12.09.2000]
Zitationshilfe
„krankhaft“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/krankhaft>.

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