⟨jmd. geht (irgendwo, irgendwohin) hinaus⟩(von irgendwo, drinnen) hinaus bzw. nach (dort) draußen, in die Umgebung gehen, sich (zu Fuß) dorthin begeben; (zu Fuß) etw. (einen Raum, ein Gebäude, einen Ort, ein Gebiet) ¹verlassen
Unterbegriff von rausgehen (1), siehe auch herausgehen (1), in gegensätzlicher Bedeutung zu hineingehen (1)
Beispiele:
zur Tür hinausgehenWDG
er ging ohne Gruß (aus dem Zimmer) hinausWDG
Die Lehrerin ging auf den Flur
hinaus und weinte. [Neue Westfälische, 10.12.2012]
Mir [dem bekennenden Raucher] macht es
[…] nichts aus, zum Rauchen
hinauszugehen. [Der Standard, 06.02.2007]
In Yale
[an der Universität] konnte ich aus meinem
Labor hinausgehen und gleich im nächsten Zimmer um
Rat fragen, wenn zum Beispiel mein Experiment nicht klappte. [Der Spiegel, 22.11.2004]
Auf den Tischen liegen lose einige Manuskriptblätter herum, als
wären die Bewohner nur kurz
hinausgegangen. [Süddeutsche Zeitung, 22.12.1993]
Ich hatte nicht bemerkt, daß [mein Arbeitskollege] D[…]
hinausgegangen war. [Berliner Zeitung, 02.08.1983]
a)
bildlich etw. (eine gewohnte, vertraute Umgebung, seinen Heimatort) ¹verlassen; sich irgendwohin (in die Ferne, die Fremde, die weite Welt) begeben
Beispiele:
wir sind am Sonntag aufs Land hinausgegangenWDG
Ihr Sohn ging ins Leben hinaus, und ihre mütterliche Liebe mußte sich […] dann erweisen, daß sie ihm mit ihrem Verständnis folgte und ihm auch in der Ferne verbunden blieb. [Berliner Zeitung, 25.07.1971]
Wo geht es auf schnellstem Weg hinaus aus dem Rathaus? Viele Ortsbürgermeisterinnen und Ortsbürgermeister wollen ihr Amt nicht mehr weiterführen. [Rhein-Zeitung, 10.11.2023]
Der Professor riet den erfolgreichen Absolventen: »Freuen Sie sich auf das vor Ihnen Liegende – gehen Sie hinaus in die Arbeitswelt und freuen Sie sich auf die kommenden Aufgaben und Herausforderungen. Sie sind dafür sehr gut gerüstet«. [Südkurier, 07.08.2014]
[…]In die Welt hinauszugehen und neue Arten zu entdecken wird aus der Wissenschaft heraus als nicht sehr innovativ angesehen[…]. [Die Zeit, 12.02.2009]
b)
Phrasem:
⟨zur Tür hinausgehen (= eine Räumlichkeit (meist das Haus, die Wohnung) ¹verlassen (a))⟩
Beispiele:
Manchmal beneide ich meinen Partner darum, mit welcher Leichtigkeit er die Wohnung verlassen kann. Schnell Jacke und Schuhe angezogen und schon geht es zur Tür hinaus, während ich noch immer ziellos durch die Wohnung laufe und Habseligkeiten in meine Handtasche schleudere. [Die Welt, 16.01.2021]
Beim Verlassen des Zimmers soll man den Gastgebern nicht gerade seine Kehrseite zuwenden. Aber auch rückwärts zur Tür hinauszugehen, wirkt linkisch. Man verbeugt sich, macht dann eine halbe Drehung, wendet sich zwanglos zur Tür, öffnet sie in seitlicher Haltung, verbeugt sich noch einmal, indem man den Zurückbleibenden sein Gesicht zukehrt, und schließt die Tür leise von außen. [Goetz von Schüching, Ruth: Durch gute Lebensart zum Erfolg, Leipzig: Hesse & Becker 1932 [1925], S. 79]
Wer in Singapur zur Tür hinausgeht, sollte nie den Regenschirm vergessen. [Süddeutsche Zeitung, 01.03.2014]
Wenn ich abends zur Tür hinausging, habe ich jede Menge Alkoholiker getroffen, die den Park als eine Freiluftkneipe benutzt haben. [Welt am Sonntag, 14.04.2013]
»Mein liebster Augenblick beim Renovieren von Holzfußböden war immer, zur Tür hinauszugehen, sie zu schließen und zu wissen, dass alles getan war, nur das Polyurethan musste noch trocknen, und das würde ohne mich geschehen, in meiner Abwesenheit.« [Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 13.03.2011]
»Das war sehr schön von Ihnen, daß Sie mich doch noch besucht haben!« Sie gab mir die heiße, zitternde Hand. »Adieu!« Und ging zur Türe hinaus. Lange stand ich ratlos und allein in dem kleinen Zimmer, das nach alten Dingen duftete. [Ganghofer, Ludwig: Lebenslauf eines Optimisten. In: Simons, Oliver (Hg.): Deutsche Autobiographien 1690–1930. Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1911], S. 24876]
