heilig Adj. ‘erhaben über alles Irdische, unantastbar, von Gottes Geist erfüllt, gottgeweiht’,
ahd. heilag,
heilīg ‘geweiht, heilbringend, zum Heil bestimmt, fromm’ (8. Jh.),
mhd. heilec,
heilic,
asächs. hēlag,
hēlig,
mnd. hillich,
hīlich,
mnl. heilich,
hēlich,
hillich,
nl. heilig,
aengl. hālig,
engl. holy,
anord. heilagr,
schwed. helig,
got. (runisch)
hailag (n.) ist zu dem unter
heil (s. d.) dargestellten Adjektiv gebildet. Es wird ein Wort der angelsächsischen Mission, verdrängt dabei das alte
ahd. (
obd.)
wīh (s.
weihen) und übersetzt wie dieses
kirchenlat. sānctus und
sacer. Als Ausgangsbedeutung der vorchristlichen Verwendung ist (wie bei
heil) ‘Heil bringend, heilvoll’ anzunehmen (vgl.
Baetke, s.
heil). Anders
Krogmann in: Wörter u. Sachen 21 (1940) 44 f., der im Hinblick auf
anord. helga ‘zueignen’,
isl. helga sér ‘als sein eigen erweisen’ und die für diesen Komplex mögliche Wurzel
ie. *kai- ‘allein’ von einer Ausgangsbedeutung ‘jmdm. ausschließlich eigen, ganz, vollständig’ ausgehen möchte. –
Heiligkeit f. ‘heiliges Wesen, göttliche Vollkommenheit, Unantastbarkeit’,
ahd. heilīgheit (10. Jh.),
mhd. heilecheit,
heilekeit,
heilikeit ‘Heiligkeit, Frömmigkeit, Heiligtum, Sakrament’.
heiligen Vb. ‘heiligsprechen, weihen, für göttlich, verehrungswürdig halten’,
ahd. heilagōn,
heilīgōn ‘heiligen, weihen, heiligsprechen’ (8. Jh.),
mhd. heiligen,
hēligen.
Heiligtum n. ‘Gott geweihter, verehrungswürdiger Ort oder Gegenstand’,
ahd. heilagtuom,
heiligtuom (8. Jh.),
mhd. heilec-,
heilictuom.