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graus

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GrammatikAdjektiv
Aussprache 
eWDG

Bedeutung

gehoben Grausen hervorrufend, grausig
Beispiele:
er verschwand in der grausen Tiefe
ein grauses Geschick
die grause Gefahr
Schwarz wimmelten da, in grausem Gemisch, / Zu scheußlichen Klumpen geballt, / Der stachlige Roche, der Klippenfisch [ SchillerTaucher]
Sie … murmelte Gebete und grause Verfluchungen [ MarchwitzaJugend26]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
grausen · Graus · Grausen · grauslich · graus · grausig
grausen Vb. (unpersönlich oder reflexiv) ‘schaudern, Furcht, Entsetzen empfinden’. Das nur im Dt. bezeugte Verb ist, wie ahd. irgrū(w)isōn (10. Jh.) deutlich macht, eine Weiterbildung mit dem im Ahd. lebendigen Suffix -isōn zu den unter 2grauen (s. d.) aufgeführten Formen. Seit dem 12. Jh. herrscht die kontrahierte umlautlose Form mhd. grūsen (neben vereinzeltem griusen, s. gruseln), die sich in nhd. grausen fortsetzt. Wohl aus dem Verb rückgebildet ist Graus m. ‘grauenerregendes Ereignis’, mhd. grūs(e), das jedoch durch den substantivierten Infinitiv Grausen n. ‘Schauder, Entsetzen’ (15. Jh.) weitgehend verdrängt wird. Dazu die Adjektive grauslich, mhd. grūs(en)lich, graus (17. Jh.) und grausig (18. Jh.) ‘wild, schrecklich, entsetzlich’; vgl. ahd. grūsīg.

Typische Verbindungen zu ›graus‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›graus‹.

Verwendungsbeispiele für ›graus‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Vor dem Sturm dieses grausen Krieges haben die Zuchtlosen sich verkrochen. [Dohm, Hedwig: Der Mißbrauch des Todes. In: Lehmstedt, Mark (Hg.) Deutsche Literatur von Frauen, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1915], S. 3394]
Schreck, nun ist es heraus, das grause Wort, möge es nur rasch verklingen! [Die Zeit, 25.10.1991, Nr. 44]
Das grause und krause Stück wird nicht erzählend aufgeschlossen, sondern eingekerkert, in die Fesseln einer rigorosen »Konzeption«. [Die Zeit, 07.11.1986, Nr. 46]
Ich bin dagegen, daß über jeder grausen Metzgertat Mindeststrafen ausgehandelt werden. [Die Zeit, 25.10.1974, Nr. 44]
Darunter gedeiht keine Blume, kein Gras, und zu jedem Jahrestag der grausen Tat löst sich vom Schwert ein Tropfen Bluts. [Die Zeit, 18.03.1994, Nr. 12]
Zitationshilfe
„graus“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/graus>.

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