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chromatisch

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GrammatikAdjektiv · ohne Steigerung
Aussprache  [kʀoˈmaːtɪʃ]
Worttrennung chro-ma-tisch
formal verwandt mitchromatisieren
Wortbildung  mit ›chromatisch‹ als Erstglied: Chromatik  ·  mit ›chromatisch‹ als Letztglied: achromatisch · allochromatisch · dichromatisch · idiochromatisch · isochromatisch · monochromatisch · panchromatisch
Herkunft zu chrõmagriech (χρῶμα) ‘Farbe’, in der Musik ‘Klangfarbe, Modulation’
eWDG und ZDL

Bedeutung

Musik in Halbtönen fortschreitendWDG
in gegensätzlicher Bedeutung zu diatonisch, siehe auch Chromatik
Kollokationen:
als Adjektivattribut: chromatische Tonleiter, Skala, Halbtöne, Alteration
als Adverbialbestimmung: chromatisch absteigend
in Koordination: chromatisch und diatonisch
Beispiele:
Das Akkordeon ist ein chromatisches Handzuginstrument, aufgebaut nach der chromatischen Tonleiter mit Halbtönen. [Mittelbayerische, 21.10.2017]
Für den Mittelteil des Werks erfährt er [der Ton G] allerdings eine Alteration, eine chromatische Veränderung nach Gis, was tonartlich wieder ganz neue Möglichkeiten eröffnet, besonders auch in der Umdeutung als As, von dem aus er für den Schlussteil wieder […] nach G zurückkehrt. [Neue Zürcher Zeitung, 22.10.2011]
Denn schon in der [Wagner-]Ouvertüre zum »Faust« schleicht sich in eine unbeschwert heitere Musik immer wieder ein chromatisches, in Halbtönen hinabsteigendes Motiv, das auf die Unterwelt Mephistos hindeutet[…]. [Rhein-Zeitung, 17.01.2019]
[Die Oper] »Moses und Aron« ist auf einer von Schönberg festgelegten Reihe aus den zwölf chromatischen Halbtönen einer Tonleiter aufgebaut. Damit schuf der Komponist völlig neue Klangwelten und steigerte den musikalischen Ausdruck oft ins Monumentale[…]. [Berliner Zeitung, 26.03.2004]
Das Largo mit düsteren Pedalschritten und einer geheimnisvollen Moll‑Melodie in der Oberstimme moduliert häufig durch kurze chromatische Reihen zwischen den Tongeschlechtern. [Saarbrücker Zeitung, 18.06.2001]
Es mag ja eine Frage in der Art sein, wie Kinder sie stellen, aber warum hat eigentlich […] kein Komponist des Barock zwölftönig komponiert? Wo doch alles zur Hand war: Instrumente, auf denen sich chromatisch spielen ließ, eine Notenschrift mit allen nötigen Vorzeichen[…]. [Die Zeit, 15.04.1999]
Die Stimmung der Resonanz‑ und Begleitsaiten ergibt [bei der Viola di bardone] je nach Saitenzahl eine diatonische bis vollständig chromatische Skala. [Brockhaus-Riemann-Musiklexikon, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1989], S. 855]
Der Tr. (= Tritonus) ist in der diatonischen Skala mitenthalten (z. B. f–h in C‑Dur), wird jedoch als chromatische Alteration eines um einen Halbton größeren oder kleineren Intervalls gedeutet, d. h. als übermäßige Quarte oder verminderte Quinte; im engeren Sinne heißt nur die übermäßige Quarte Tr. (= Tritonus)[.] [Brockhaus-Riemann-Musiklexikon, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1989], S. 10639]

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Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Chrom · chromatisch · Chromatik
Chrom n. chemisches Element, Metall, 1797 von L. N. Vauquelin entdeckt und wegen der Farbvielfalt seiner Verbindungen frz. chrome benannt; im 19. Jh. als dt. Chrom bezeugt. Frz. chrome m. ist gebildet aus lat. chrōma, griech. chrṓma (χρώμα) n. ‘Farbe, Hautfarbe, Schminke’, in der Musik ‘klangliche Färbung abgeleiteter Halbtöne’, verwandt mit griech. chróa (χρόα) f. ‘Haut, Hautfarbe’. – chromatisch Adj. ‘die Farbe, die Farbenlehre betreffend’, in der Musik ‘in Halbtönen fortschreitend’, gleichsam eine klangliche Färbung der Diatonik (18. Jh.); die Folge aller 12 Halbtöne heißt chromatische Tonleiter. In der Musik der Antike lat. chrōmaticus, griech. chrōmatikós (χρωματικός) ‘den leiterfremden Tönen des Tetrachordsystems folgend’. Chromatik f. ‘Farbenlehre, Tonsystem mit abgeleiteten Halbtönen’ (18. Jh.).

Typische Verbindungen zu ›chromatisch‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›chromatisch‹.

Zitationshilfe
„chromatisch“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/chromatisch>.

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selten häufig

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