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Wutz, die oder der

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Wutz · Nominativ Plural: Wutzen
Nebenform Wutz · Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Wutzes
Wortbildung  mit ›Wutz‹ als Letztglied: Schniedelwutz

Bedeutungsübersicht

  1. [landschaftlich, besonders westmitteldeutsch] ...
    1. 1. Synonym zu Schwein (2)
    2. 2. ...
Duden, GWDS, 1999 und DWDS

Bedeutung

landschaftlich, besonders westmitteldeutsch
1.
Synonym zu Schwein (2)
Beispiele:
Seine [des Ökobauern] Wutzen haben, im Gegensatz zu vielen ihrer bedauernswerten Artgenossen aus konventionellen Mastbetrieben, […] reichlich Platz und die freie Wahl zwischen Drinnen und Draußen. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.09.2002]
Für eine wilde Wutz oder ein leckeres Reh geben Feinschmecker gern ein paar Mark mehr aus. Gerade beim Festtagsschmaus. [Frankfurter Rundschau, 04.12.1999]
Aus Langeweile biß die Wutz in die Gitterstäbe. Seit langem fordern Tierschützer, diese Art der Kerkerhaltung zu stoppen und die Schlachtferkel nur noch im Freien aufwachsen zu lassen. [Der Spiegel, 01.01.1996]
Bernhild hat immer Spaß, wenn wir in die Stallungen reinschauen. Nur bei den Wutzen bleibt sie nicht gern lange stehen. »Mama, hier stinkts«, meint sie. [Brief von Irene G. an Ernst G. vom 18. September 1944, Feldpost-Archive mkb-fp-0270]
2.
a)
derb, abwertend, oft Schimpfwort Synonym zu Schwein (4)
Beispiel:
Den Sport habe ich komplett gestrichen ich faule Wutz!!! [lizzykowalski.wordpress.com, 04.03.2010]
b)
derb, abwertend Synonym zu Schwein (4 b)
Beispiele:
Deshalb [wegen der Verschmutzung des öffentlichen Raums] hat sie [die Landesregierung] nun der »Vermüllung der Umwelt« den Kampf angesagt. […] »Wutzen, wollt Ihr ewig schmutzen?«, so hatte, grob und direkt, einst ein der CDU angehöriger Landesumweltminister gekalauert. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14.03.2001]
Natürlich ließ er [der Showmaster] sich die Schweinigeleien mit dem »Rubbeln« nicht entgehen: »Hier wird jetzt nicht gerubbelt«, grinste er – ganz Wutz – ins Publikum, als die drei fremden Männer nackt im Schaume saßen. [die tageszeitung, 16.01.1989]

letzte Änderung:

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Wutz · wutz
Wutz f. ‘Schwein, Ferkel’, vorwiegend westd. (18. Jh.), hervorgegangen aus wutz Interjektion als Nachahmung des Tierlauts. In der Wiederholung wutz wutz … Lockruf für Schweine; dafür nordd. wusch, wudje, wutje, wutsche.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Hausschwein · Schwein  ●  Borstenvieh ugs. · Wutz ugs.
Oberbegriffe
Unterbegriffe
Assoziationen

Dreckschwein(chen) · Ferkel · Schmuddelkind · Schmutzfink  ●  Dreckspatz verniedlichend · (alte) Pottsau derb, ruhrdt. · Sauhammel ugs., österr. · Schmierlapp(en) derb · Schweinigel derb · Wutz ugs., rheinisch
Assoziationen
  • Schlamper · Schlunz · ungepflegte Erscheinung

Typische Verbindungen zu ›Wutz‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Wutz‹.

Zitationshilfe
„Wutz“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Wutz>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

Wortverlaufskurve

Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

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