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Sausewind, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Sausewind(e)s · Nominativ Plural: Sausewinde
Aussprache 
Worttrennung Sau-se-wind
Wortzerlegung sausen Wind
eWDG

Bedeutung

umgangssprachlich, scherzhaft lebhafter, unruhiger Mensch, besonders Kind
Beispiele:
er ist ein Sausewind
der Sausewind hält es nur kurze Zeit an einem Ort aus
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
sausen · Saus · Sause · Sauser · Sausewind
sausen Vb. ‘rauschen, brausen, sich schnell (gleichsam hörbar rauschend) fortbewegen’, ahd. sūsen, sūsōn (11. Jh.), mhd. sūsen, siusen ‘brausen, rauschen, summen, zischen, knirschen, knarren, sich rasch fortbewegen’, mnd. mnl. sūsen, nl. suizen, schwed. susa, dän. suse lassen sich mit kslaw. sysati ‘zischen, pfeifen’, tschech. sysel, slowak. sysel’ ‘Zieselmaus’, lett. susuris ‘Siebenschläfer’ auf eine nur im Germ. und Baltoslaw. nachzuweisende, ein rauschendes, zischendes, pfeifendes Geräusch nachahmende Wurzel ie. *sūs- zurückführen. Dazu stellen sich mit wohl auf Ablaut beruhendem Vokalwechsel die ursprünglich diphthongischen Formen aruss. susolъ, russ. súslik (суслик) ‘Zieselmaus’ (s. Ziesel). – Saus m. ‘lautes Geräusch, ausgelassene Fröhlichkeit’, mhd. sūs; heute vorwiegend in der Wendung im, in Saus und Braus (leben) ‘sorglos und im Überfluß, ausschweifend, fröhlich (leben)’ (17. Jh.), mhd. in dem sūse leben, nhd. im Sause leben (bis ins 18. Jh. üblich). Dazu als neugebildetes Abstraktum zum Verb Sause f. ‘laute, fröhliche Feier mit viel Alkohol’ (belegt 20. Jh., wahrscheinlich älter). Sauser m. ‘fröhliche, im Sause lebende Person’ (17. Jh.); zu sausen im Sinne von ‘schäumen, gären’ (schweiz.) ‘junger, gärender Wein’ (16. Jh.). Sausewind m. (nur übertragen) ‘lebhafter, unsteter Mensch, Aufschneider’ (17. Jh.).

Verwendungsbeispiel für ›Sausewind‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Und – ich wüßte unsern Sausewind so wohlgeborgen an der Seite einer Frau wie Anna Paulowna. [Courths-Mahler, Hedwig: Ich lasse dich nicht, Augsburg: Weltbild Verl. 1992 [1912], S. 12]
Zitationshilfe
„Sausewind“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Sausewind>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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