Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Mogul, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Moguls · Nominativ Plural: Moguln/Mogulen/Mogule
Aussprache  [moˈguːl] · [ˈmoːguːl]
Worttrennung Mo-gul
Ungültige Schreibung Moghul
Wortbildung  mit ›Mogul‹ als Letztglied: Finanzmogul · Großmogul · Medienmogul
Herkunft über englische Vermittlung aus moģulpers (مغول), eigentlich ‘Mongole’, nach den Vorfahren des ersten Mogulkaisers
DWDS-Vollartikel

Bedeutungen

1.
übertragen (vor allem durch die Beherrschung von Massenmedien) sehr einflussreiche Person und meist sehr wohlhabende Person
Beispiele:
Die kleine tapfere Zeitung hat gegen den Finanzmagnaten, den Mogul, den Tycoon, also gegen den großen, scheinbar unbesiegbaren Rupert Murdoch gewonnen? [Süddeutsche Zeitung, 15.07.2011]
Sollte die BBC kippen, würden plötzlich vier oder fünf große Medienunternehmen die britische Medienlandschaft beherrschen, geleitet von alternden Mogulen, die großen Einfluss auf die jeweilige Regierung ausüben. [Süddeutsche Zeitung, 14.11.2020]
Und da war Leo Kirch, der ebenso gefürchtete wie berüchtigte Mogul der Medienbranche, der binnen weniger Monate sein Lebenswerk zu einem Scherbenhaufen zerspringen sah. [Die Welt, 25.11.2008]
Der angeekelte Scharfblick des späten Fellini hatte den frühen Berlusconi durchschaut. Doch nach dem Tod des Regisseurs wurde es für seine Kollegen heikel, den zum Politiker mutierten Mogul auf die Schippe zu nehmen. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.08.2005]
Die Unersättlichen [Überschrift] Edward Dmytryks pompöser Hollywood‑Film […] nach Harold Robbins’ Skandal‑Roman spielt an auf das geheimnisvolle Leben des Moguls Howard Hughes. [Der Spiegel, 01.06.1981]
2.
historisch Herrscher des von 1526 bis 1858 in Indien bestehenden indo-islamischen Mogulreiches
Synonym zu Großmogul
Beispiele:
Das Taj Mahal: Unvergleichlich schön [Überschrift] […] Kein Gebäude auf der Welt ist mit diesem zu vergleichen. Es ist das zum Symbol Indiens gewordene Grabdenkmal eines Moguls für seine geliebte Frau. [Silvesterreise – Rajasthan, 15.07.2016, aufgerufen am 01.09.2020]
Typisch arabisch sind in der Moschee nur die vier Minarette: die Säulenbögen sind maurisch inspiriert, die Verzierungen marokkanisch, und der Grundriss ist beeinflusst von den Mogulen in Indien. [Schweriner Volkszeitung, 09.01.2010]
Ich lese zuerst über »historische Aspekte des indischen Handwerks«. Ich mache es mir bequem. »Auch wenn in Indien lange Zeit die höfische Kultur der Mogulen vorherrschte, unterhielt der Subkontinent doch stets rege Beziehungen zur Außenwelt …[«] [die tageszeitung, 15.08.1998]
[…] Ayodhya ist ein heiliger Ort sowohl für die hinduistische Bevölkerungsmehrheit als auch für die etwa 100 Millionen Angehörigen der moslemischen Minderheit. Der Gründer des ersten islamischen Großreichs in Indien, der Mogul Sahir‑ud‑Din‑Babur, ließ im Jahre 1528 die Babri‑Masjid‑Moschee ausgerechnet an dem Ort errichten, an dem angeblich schon ein Rama geweihter Hindutempel stand. [Süddeutsche Zeitung, 31.10.1990]
Wie eine Stein gewordene Träne steht das Tadsch Mahal am Westufer des Yamuna‑Flusses in der nordindischen Stadt Agra. Der Blick vom Marmorbauwerk über die Flussauen bis zum Horizont scheint unendlich. So unendlich wie die Liebe, die den Moghul und seine Lieblingsfrau, die er Auserwählte des Palastes nannte, einst verband. [Thüringer Allgemeine, 26.01.2002] ungültige Schreibung

letzte Änderung:

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Großindustrieller · Industriekapitän · Magnat · Mogul · Oligarch · Wirtschaftskapitän  ●  Schlotbaron (Ruhrindustrie) fig., veraltend · Tycoon japanisch
Oberbegriffe
  • führende Figur
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Mogul‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Mogul‹.

Zitationshilfe
„Mogul“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Mogul>.

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