Lebensgefährdung, die
GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Lebensgefährdung · Nominativ Plural: Lebensgefährdungen · wird meist im Singular verwendet
Aussprache [ˈleːbn̩sgəˌfɛːɐ̯dʊŋ]
Worttrennung Le-bens-ge-fähr-dung
Wortzerlegung Leben Gefährdung
ZDL-Vollartikel
Bedeutung
drohende Verwirklichung einer Gefahr für das Leben, etwa durch eine Straftat, eine risikoreiche Handlung, das Zusammentreffen mit einer Gefahrenquelle o. Ä.
siehe auch Lebensgefahr
Beispiele:
Festes Würgen am Hals kann geeignet sein, eine Lebensgefährdung herbeizuführen […]. [BGH, StR 73/02, 14.03.2017, aufgerufen am 07.12.2020]
Tatsächlich sind für eine Lebensgefährdung etwa 500 bis 1.000 intensive Hornissenstiche Voraussetzung. [Fränkischer Tag, 19.09.2020]
Bei einem Abbruch [der Schwangerschaft] zu einem späteren Zeitpunkt müssen medizinische Gründe vorliegen, die für die Schwangere eine unzumutbare Belastung oder sogar eine Lebensgefährdung darstellen. [Der Spiegel, 24.11.2017 (online)]
Wäre die Konsequenz [des Verständnisses für die Trunkenheitsfahrt der Bischöfin] also, über die Straftat »Autofahren im Zustand absoluter Fahruntüchtigkeit« unter Inkaufnahme der Lebensgefährdung anderer großzügig hinwegzusehen? [Wer unter euch ohne Sünde ist …, 23.02.2010, aufgerufen am 01.09.2020]
Der mit Lebensgefährdung verbundene Gebrauch einer Waffe gegen Menschen ist nur zulässig: 1. im Falle gerechter Notwehr zur Verteidigung eines Menschen; 2. zur Unterdrückung eines Aufstandes oder Aufruhrs; […] 4. zur Erzwingung der Festnahme oder Verhinderung des Entkommens eines Geisteskranken, der für die Sicherheit der Person oder des Eigentums allgemein gefährlich ist. [Unterschiedliche Stimmen zum Mordfall in Krems, 13.08.2009, aufgerufen am 31.08.2020]
Krieg bedeutet heute eine Lebensgefährdung für jeden und kann keinem etwas einbringen. [Archiv der Gegenwart, 2001 [1959]]
Der körperliche Zustand des Patienten ist so, daß er nicht ohne Lebensgefährdung transportiert werden kann. [[o. A.]: Materialien und Dokumente. In: Der Nürnberger Prozeß. Berlin: Directmedia Publ. 1999 [1945], S. 537]
●
Recht außerhalb Deutschlands, wie etwa auch in Österreich und der Schweiz als Straftat verfolgte Handlung, die einen Menschen in (unmittelbare) Lebensgefahr bringt
Beispiele:
Wegen schwerer Körperverletzung, mehrfacher Lebensgefährdung, schwerer Vergewaltigung und sexueller Nötigung beantragte er [der Staatsanwalt] neun Jahre Zuchthaus. [Luzerner Zeitung, 07.10.2004]
Bis heute ist nicht geklärt, wie die Waffe des 38‑jährigen Polizeikorporals aus dem Holster auf die Fussmatte des Barracudas fallen konnte, doch der Raser ergriff die Polizeipistole und gab drei Schüsse ab. […]. Das Strafgericht verurteilte den Raser später wegen Lebensgefährdung zu einer Freiheitsstrafe von 24 Monaten bedingt. [Baselbieter Polizeikorporal hätte nicht auf Raser schiessen dürfen, 10.12.2015, aufgerufen am 01.09.2020]
Neben der vorsätzlichen Lebensgefährdung geht es dabei [in dem französischen Strafverfahren] auch um den Verdacht der illegalen Bereicherung. [Der Standard, 23.01.2012]
Die Zunahme der schweren Gewaltdelikte – hiezu gehören (versuchte) Tötungsdelikte, schwere Körperverletzungen, einfache Körperverletzungen mit einer Waffe […] und skrupellos herbeigeführte akute Lebensgefährdungen – in den vergangenen fast 25 Jahren ist eklatant […]. [Neue Zürcher Zeitung, 17.02.2005]
Der Angeklagte musste sich unter anderem auch wegen mehrfacher Lebensgefährdung und Landfriedensbruchs vor dem Obergericht verantworten. Im November 1995 hatte der 39‑jährige Türke zusammen mit Gesinnungsgenossen der rechtsgerichteten »Grauen Wölfe« beim Albisgüetli in Zürich auf politische Gegner der kurdischen Arbeiterpartei PKK geschossen. Dabei wurden vier Personen verletzt. [Luzerner Zeitung, 28.12.2000]
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