Hochgotik, die
ZDL-Vollartikel
Bedeutung
Blütezeit, Hochphase der Gotik, sowie der für diese Epoche charakteristische Stil in Kunst und Architektur
Beispiele:
Das Fraumünster [in Zürich] ist […] von der Hochgotik des 14. Jh.s geprägt. Der gotische Baustil mit seinen fein gegliederten Türmen, Figurenportalen, Spitzbögen und Maßwerkfenstern, Chorumgängen und dem Strebewerk zur Ableitung der Gewölbelasten hielt um 1200 von Frankreich kommend Einzug in die Westschweiz. [Stahn, Dina, Missler, Eva, Baedeker Reiseführer Zürich, Ostfildern: MAIRDUMONT GmbH & Co. KG 2014, S. 42]
Das Kircheninnere ist reinste Hochgotik von beeindruckenden Dimensionen: das Mittelschiff, 72,2 m lang und 6,9 m breit, ist volle 32,5 m hoch. [Neue Zürcher Zeitung, 04.10.2001]
In der Kirche […] vermitteln die Seitenschiffe und die niedrigen Chorkappellen noch etwas von der elementaren Schlichtheit früher Zisterzienserbauten; im hohen Chor und im Mittelschiff hat dann die Hochgotik mit einem riesigen Maßwerkfenster, Netzgewölben und einem prachtvollen Chorgestühl triumphal Einzug gehalten. [Süddeutsche Zeitung, 24.07.2001]
Der Kreuzgang der Kathedrale gilt als schönste Leistung der Hochgotik in Spanien (2. H. 14. Jh.); er vereint in vollendeter Harmonie Architektur und Plastik. [Olbrich, Harald (Hg.): Lexikon der Kunst. Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1993], S. 24496]
So erschienen zwischen 1961 und 1963 sieben Bände zur Geschichte der deutschen Plastik (Frühzeit, Früh‑ und Hochgotik, Spätgotik, Renaissance, Barock und Rokoko, das neunzehnte Jahrhundert, das zwanzigste Jahrhundert). [Die Zeit, 23.02.1970]
Das 13. Jahrhundert, die Zeit der Hochgotik und der Hochscholastik, gilt als das größte des Mittelalters. Das repräsentative Dichtwerk der Zeit, der Rosenroman, steht allerdings in scharfem Kontrast zu dem verklärten Bilde der Epoche, das in der allgemeinen Vorstellung lebt. [Curtius, Ernst Robert, Europäische Literatur und lateinisches Mittelalter, Basel: Francke 1948, S. 134]
Ilse schwelgte wieder in Giebelzacken und Renaissanceerkern, in rieselnden Brünnle und krummwinkligen Gässle. Das Überwältigendste aber blieb doch das Münster, dieses Denkmal vollendeter Hochgotik. [Ury, Else, Nesthäkchen fliegt aus dem Nest, Berlin: Meidinger [1920], S. 140]
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