Militär, meist historisch höchste Kommandobehörde der Landstreitkräfte
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: die deutsche, finnische, polnische, französische Heeresleitung; die Oberste Heeresleitung (= höchste Kommandobehörde der Kaiserlichen Armee im Ersten Weltkrieg)
als Genitivattribut: der Chef, die Spitze der Heeresleitung
in Koordination: Heeresleitung und Regierung
Beispiele:
Ab 1917 zeichnete sich die deutsche Niederlage ab. Um diese
abzuwenden, plante die Oberste Heeresleitung (OHL)
unter anderem eine propagandistische Offensive. [Die Welt, 29.07.2019]
Im Herbst 1918 sieht die mit diktatorischer Macht regierende Oberste
Heeresleitung (OHL) unter Paul von Hindenburg und
Erich Ludendorff aufgrund der militärischen Übermacht der Gegner eine
baldige Niederlage als unausweichlich an und fordert ultimativ ein
Waffenstillstandsangebot an die alliierten Kriegsgegner – in der irrigen
Hoffnung auf einen milden »Wilson‑Frieden« ohne Sieger und Besiegte. [Süddeutsche Zeitung, 10.11.2018]
Der Verlauf der Ereignisse auf dem westlichen Kriegsschauplatze ist,
wie wir glauben sagen zu können, günstig und entspricht den Erwartungen
unserer obersten Heeresleitung. [Berliner Tageblatt (Abend-Ausgabe), 01.03.1916]
Es war von vornherein ausgeschlossen, daß etwa ein Heer von 100.000 Mann auf die Schiffe gebracht wurde, von der Flotte begleitet nach Port Athur [sic!, Arthur] segelte und nach siegreicher Seeschlacht diese Festung zu Lande und zu Wasser einschloß und belagerte. Ein derartiges Unternehmen, das den Krieg von vornherein auf mandschurischen Boden getragen hätte, wäre eine Tollkühnheit gewesen, die man einer Heeresleitung nicht zutrauen darf, welche ihr Handwerk versteht. [Berliner Tageblatt (Morgen-Ausgabe), 01.03.1904]
Aber auch die Entente hat im Stellungskrieg bis 1917 die (alle
Heeresleitungen gleichermaßen überraschende)
defensive Kraft der modernen technischen Kampfmittel nicht überwinden
können. [Herzfeld, Hans: Erster Weltkrieg und Friede von Versailles. In: Propyläen Weltgeschichte, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1960], S. 13628] ungewöhnl. Pl.
