Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache

Gemeinschaft, die

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Gemeinschaft · Nominativ Plural: Gemeinschaften
Aussprache  [gəˈmaɪ̯nʃaft]
Worttrennung Ge-mein-schaft
Wortzerlegung gemein -schaft
Wortbildung  mit ›Gemeinschaft‹ als Erstglied: gemeinschaftlich · Gemeinschaftsaktion · Gemeinschaftsanlage · Gemeinschaftsanschluss · Gemeinschaftsantenne · Gemeinschaftsarbeit · Gemeinschaftsaufgabe · Gemeinschaftsbad · Gemeinschaftsband · Gemeinschaftsbesitz · Gemeinschaftsbewusstsein · gemeinschaftsbildend · Gemeinschaftsbildung · gemeinschaftsdienlich · Gemeinschaftsebene · Gemeinschaftseigentum · Gemeinschaftseigentümer · Gemeinschaftseinrichtung · Gemeinschaftsempfang · Gemeinschaftserleben · Gemeinschaftserlebnis · Gemeinschaftserziehung · Gemeinschaftsfahrt · Gemeinschaftsfilm · Gemeinschaftsform · gemeinschaftsfähig · gemeinschaftsfördernd · Gemeinschaftsgarten · Gemeinschaftsgefühl · Gemeinschaftsgeist · Gemeinschaftsgrab · Gemeinschaftshaft · Gemeinschaftshaus · Gemeinschaftsinitiative · Gemeinschaftsinteresse · Gemeinschaftskraftwerk · Gemeinschaftskunde · Gemeinschaftsküche · Gemeinschaftsleben · Gemeinschaftsleistung · Gemeinschaftsmarke · Gemeinschaftsordnung · Gemeinschaftsorgan · Gemeinschaftspolitik · Gemeinschaftspraxis · Gemeinschaftsproduktion · Gemeinschaftsprojekt · Gemeinschaftsraum · Gemeinschaftsrecht · Gemeinschaftssauna · Gemeinschaftsschule · Gemeinschaftssendung · Gemeinschaftssinn · Gemeinschaftsstand · gemeinschaftsstörend · Gemeinschaftsunterkunft · Gemeinschaftsunternehmen · Gemeinschaftsverpflegung · Gemeinschaftsvertrag · Gemeinschaftswerbung · Gemeinschaftswerk · Gemeinschaftswährung · Gemeinschaftszelle · Gemeinschaftszentrum
 ·  mit ›Gemeinschaft‹ als Letztglied: Abendmahlsgemeinschaft / Abendmahlgemeinschaft · Agrargemeinschaft · Aktionsgemeinschaft · Arbeitsgemeinschaft · Atomgemeinschaft · Bedarfsgemeinschaft · Bekenntnisgemeinschaft · Betriebsgemeinschaft · Bietergemeinschaft · Blutsgemeinschaft / Blutgemeinschaft · Buchgemeinschaft · Bürogemeinschaft · Christengemeinschaft · Dorfgemeinschaft · Druschgemeinschaft · Ehegemeinschaft · Eigentümergemeinschaft · Erbengemeinschaft · Fachgemeinschaft · Fahrgemeinschaft · Forschergemeinschaft · Forschungsgemeinschaft · Fortpflanzungsgemeinschaft · Fraktionsgemeinschaft · Gefahrengemeinschaft · Gesinnungsgemeinschaft · Glaubensgemeinschaft · Gütergemeinschaft · Hausgemeinschaft · Hegegemeinschaft · Interessengemeinschaft / Interessensgemeinschaft · Kampfgemeinschaft · Kirchengemeinschaft · Klassengemeinschaft · Klostergemeinschaft · Kommunikationsgemeinschaft · Kooperationsgemeinschaft · Kultgemeinschaft · Kulturgemeinschaft · Lebensgemeinschaft · Menschengemeinschaft · Nationengemeinschaft · Notgemeinschaft · Ordensgemeinschaft · Pflanzengemeinschaft · Praxisgemeinschaft · Rechtsgemeinschaft · Redaktionsgemeinschaft · Religionsgemeinschaft · Renngemeinschaft · Risikogemeinschaft · Rodegemeinschaft · Sakramentengemeinschaft · Schicksalsgemeinschaft · Schutzgemeinschaft · Seelengemeinschaft · Solidargemeinschaft · Spielgemeinschaft · Sportgemeinschaft · Sprachgemeinschaft · Staatengemeinschaft · Tarifgemeinschaft · Tippgemeinschaft · Urgemeinschaft · vergemeinschaften · Vermögensgemeinschaft · Verteidigungsgemeinschaft · Vertragsgemeinschaft · Verwaltungsgemeinschaft · Volksgemeinschaft · Völkergemeinschaft · Weltanschauungsgemeinschaft · Weltgemeinschaft / Weltengemeinschaft · Werbegemeinschaft · Wertegemeinschaft · Wettgemeinschaft · Wirtschaftsgemeinschaft · Wohngemeinschaft · Wohnungseigentümergemeinschaft · Wählergemeinschaft · Währungsgemeinschaft · Zellengemeinschaft · Zugewinngemeinschaft · Zwangsgemeinschaft · Zweckgemeinschaft
Mehrwortausdrücke  Europäische Gemeinschaft
eWDG

Bedeutungen

1.
zahlenmäßig nicht festgelegte Gruppe von Menschen, Völkern, die sich durch etw. Gemeinsames verbunden fühlt
Beispiele:
die Gemeinschaft der Familie, Dorfbewohner, aller friedliebenden Völker
Religiondie Gemeinschaft der Heiligen (= die Gläubigen)
die Kirche ist eine weltweite Gemeinschaft
die Männer waren eine verschworene, unzertrennliche Gemeinschaft
die Mädchen und Jungen wurden in die Gemeinschaft der Erwachsenen aufgenommen
sich in die Gemeinschaft eingliedern
eine Gemeinschaft bilden
jmdn. aus der Gemeinschaft ausschließen, ausstoßen
sich außerhalb der Gemeinschaft stellen
Kein anderer war so vollständig aus der Gemeinschaft der Liftjungen ausgetreten [ KafkaAmerika209]
2.
Zusammensein, Verbindung
Beispiele:
mit jmdm. in häuslicher, seelischer, enger Gemeinschaft leben
die eheliche Gemeinschaft (= Ehe)
die Gemeinschaft mit Gott
Gemeinschaft wollte kein Kummerower mehr mit einem Kerl haben, der Pferde totschlug [ WelkHeiden296]
in Gemeinschaft mitzusammen mit
Beispiele:
den Bankraub hatte er in Gemeinschaft mit drei Komplizen verübt
etw., ein Haus in Gemeinschaft (= gemeinschaftlich) besitzen
er ersuche Herrn Grünlich in Gemeinschaft mit dem erwähnten Bankier Kesselmeyer um eine Unterredung [ Th. MannBuddenbrooks1,214]
3.
organisierte Vereinigung
Beispiele:
über eintausend Sportler aus zwanzig Gemeinschaften nahmen am Anrudern teil
einer kirchlichen Gemeinschaft angehören
sie ist die erste Vorsitzende der Gemeinschaft zum Schutze der Kinder
in eine Gemeinschaft eintreten
einer Gemeinschaft beitreten

Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat B1.

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
gemein · Gemeine · Gemeinde · Gemeinheit · gemeinsam · Gemeinsamkeit · Gemeinschaft · gemeinschaftlich · gemeinnützig · Gemeinplatz · Gemeinsprache · Gemeinwohl
gemein Adj. ‘gemeinsam, gemeinschaftlich, allgemein, gewöhnlich, niedrig gesinnt, niederträchtig, unfein, unanständig’. Das germ. Adjektiv ahd. gimeini ‘zuteil geworden, bestimmt, gemeinsam, gemeinschaftlich, allgemein, übereinstimmend, zugleich’ (8. Jh.), mhd. gemein(e) ‘zusammengehörig, gemeinschaftlich, allgemein, vertraut, bekannt, für alle eingerichtet, gewöhnlich, zur Masse gehörig, niedrig’, asächs. gimēni, mnd. gemēne, mnl. ghemēne, ghemeen, ghemein(e), nl. gemeen, auch ‘niedrig, niederträchtig’, afries. (ge)mēne ‘gemeinschaftlich’, aengl. gemǣne ‘allgemein, gemeinsam, gewöhnlich, niedrig’, engl. mean ‘gemein, gering, niedrig, schlecht’, got. gamains ‘gemeinsam, unheilig’ (germ. *ga-maini-) gehört wie lat. commūnis ‘gemeinsam, gemeinschaftlich, allgemein, gewöhnlich’ (s. Kommune, Kommunismus) als Präfixbildung zu den unter Meineid (s. d.) aufgeführten Substantiven mit n-Suffix und einer Grundbedeutung ‘Wechsel, Tausch’. gemein bedeutet danach ursprünglich ‘mehreren abwechselnd zukommend’, dann ‘mehreren in gleicher Art gehörig’, woraus sich ‘gemeinsam, gemeinschaftlich, allgemein’ entwickelt. Was mehreren oder vielen ‘gemeinsam’ ist, kann nicht ‘wertvoll’ oder ‘edel’ sein; gemein wird daher vom 15. Jh. an ‘einfach, gewöhnlich’ (der gemeine Mann, das gemeine Volk, der gemeine Soldat), im 19. Jh. auch verächtlich ‘niederträchtig, unanständig’ (gemeiner Schuft, Kerl). – Gemeine f. ‘Gemeinschaft, Gemeinde’, ahd. gimeinī (9. Jh.), mhd. gemeine, mnd. gemeine, gemēne, got. gamainei ‘Gemeinschaft’, abgeleitet von dem oben dargestellten Adjektiv. Im 19. Jh. weitgehend von Gemeinde abgelöst. Gemeinde f. ‘untere staatliche oder kirchliche Verwaltungseinheit und deren Bewohner bzw. Mitglieder, durch gleiche geistige oder religiöse Interessen verbundene Gemeinschaft, Gruppe von Menschen’, ahd. gimeinida ‘Gemeinde, Gemeinschaft’ (8. Jh.), mhd. gemeinde ‘Anteil, Gemeinschaft, gemeinschaftlicher Besitz, Menschen, mit denen man gemeinsam lebt, versammelte Menge’, asächs. gimēniða, mnd. gemēnde, mnl. ghemeente, ghemeinte, nl. gemeente, Ableitung mit dem Abstraktsuffix germ. -iþō, -iðō vom oben genannten Adjektiv. Gemeinheit f. ‘Niedertracht, Schlechtigkeit’ (Anfang 19. Jh.), mhd. gemeinheit ‘Gemeinschaft, der Gemeinde gehörender Grund und Boden’ (14. Jh.), im Sinne von ‘Gemeindegrund’ noch im 19. Jh., von ‘Gemeinschaft’ noch Anfang 20. Jh. Zum Ableitungssuffix s. -heit. gemeinsam Adj. ‘mehreren zugleich gehörend, für mehrere in gleicher Weise geltend, gemeinschaftlich, zusammen, miteinander’, ahd. gimeinsam (9. Jh.), mhd. gemeinsam; zum Ableitungssuffix s. -sam. Gemeinsamkeit f. ‘zusammengehörende Gruppe, Gemeinschaft, Zusammengehörigkeit’ (15. Jh.). Voraus gehen ahd. gimeinsamī ‘Gemeinschaft’ (um 800), mhd. gemeinsame, gemeinsamede. Gemeinschaft f. ‘sich durch etw. Gemeinsames verbunden fühlende Gruppe von Menschen, Zusammensein, Verbindung’, ahd. gimeinscaf (8. Jh.), mhd. gemeinschaft. gemeinschaftlich Adj. ‘eine Gemeinschaft betreffend, zu einer Gemeinschaft gehörig, gemeinsam, zusammen, miteinander’ (17. Jh.). gemeinnützig Adj. ‘dem Nutzen aller, der Allgemeinheit dienend’ (16. Jh.), ausgehend von mhd. der gemein nutz (14. Jh.). Gemeinplatz m. ‘allgemein bekannte, nichtssagende Redensart, Binsenweisheit’, von Wieland (1770) offensichtlich unter Einfluß von engl. commonplace gebildet und sich gegenüber Gemeinort, Gemeinsatz, Gemeinspruch durchsetzend als Übersetzung von lat. locus commūnis. Gemeinsprache f. ‘von einem Volk gemeinsam gesprochene, ihm gemeinsam zukommende Sprache’ (Campe 1807); vgl. gemeine teutsche Sprache (Luther). Gemeinwohl n. ‘Wohl aller, Nutzen für die Allgemeinheit’ (Ende 18. Jh.), wohl nach engl. commonweal für den älteren im Dt. üblichen Ausdruck das gemeine Gut; vgl. Gemeinwert (Herder 1780) für engl. commonwealth (ursprünglich gleichbed. mit commonweal).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Gemeinschaft · Nähe · Seelenverwandtschaft · Verbundenheit · Vertrautheit  ●  Familiarität geh.
Unterbegriffe
  • Reichsadelsstand · Reichsritterschaft
Assoziationen
  • (mit jemandem) per Du sein · Du zueinander sagen · sich duzen  ●  (mit jemandem) auf Du und Du stehen auch figurativ

Religion
Oberbegriffe
Unterbegriffe
  • Brüder-Unität · Böhmische Brüder · Mährische Brüder
  • Kollegiatstift · Stiftskapitel · Säkularkanonikerstift
Assoziationen

Gemeinschaft · Netzwerk  ●  Community engl. · Kommunität geh.
Unterbegriffe
  • Gemeinschaft Unabhängiger Staaten  ●  GUS Abkürzung
  • Eurasische Wirtschaftsgemeinschaft · Euroasiatische Wirtschaftsgemeinschaft  ●  EAWG Abkürzung · Eurasian Economic Community engl.
  • Bevölkerung · Bewohner · Bürger · Einwohner · Volk
Assoziationen
Antonyme

Freundschaft · Gemeinschaft · Kameradschaft · Miteinander
Unterbegriffe
Assoziationen
  • (mit jemandem) per Du sein · Du zueinander sagen · sich duzen  ●  (mit jemandem) auf Du und Du stehen auch figurativ

(das) Zusammengehen · Einheit · Einheitlichkeit · Gemeinsamkeit · Gemeinschaft · Vereinigung · Zusammenarbeit  ●  Symbiose fig.
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Gemeinschaft‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Gemeinschaft‹.

Verwendungsbeispiele für ›Gemeinschaft‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Und nun, im Übergang zu den neunziger Jahren, steht die Gemeinschaft vor einem qualitativen Sprung. [Brandt, Willy: Erinnerungen, Berlin: Ullstein 1997 [1989], S. 394]
Wer mit anderen musiziert, fügt sich in eine Gemeinschaft ein und lernt, sich den Gesetzen der Harmonie unterzuordnen. [Giesder, Gabriele: Gutes Benehmen, Düsseldorf: Econ-Taschenbuch-Verl. 1991 [1986], S. 35]
Im »Reich der Freiheit« verwirklicht sich für Marx die »urkommunistische Gemeinschaft«. [Taubes, Jacob: Abendländische Eschatologie, München: Matthes und Seitz, 1991 [1947], S. 376]
Aber eine solche Intention gibt es nur in der Gemeinschaft! [Gehlen, Arnold: Der Mensch, Berlin: Junker und Dünnhaupt 1940, S. 202]
Da es aber nur durch die Gemeinschaft existiert, kann es aber seine persönliche Freiheit nur aus der Gemeinschaft ableiten. [o. A.: Empfang der Presse im Festsaal des Kulturvereinshauses, 10.09.1935]
Zitationshilfe
„Gemeinschaft“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Gemeinschaft>.

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selten häufig

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