Gelatine f. aus Knochen und Bindegewebe gewonnene Leimsubstanz zum Eindicken von Säften, (in der Photographie) zur Herstellung von Filmmaterial. In der Alchimistensprache findet sich seit dem 16. Jh. ein
lat. gelatina ‘Gallertstoff’ (bis zu Beginn des 18. Jhs. mit
lat. Endungen). Dieses setzt wohl gleichbed.
ital. gelatina oder über Italien hinaus verbreitetes
mlat. gelatina fort, Weiterbildungen vom femininen Part. Perf.
ital. gelata bzw.
lat. gelāta, zu
ital. gelare,
lat. gelāre ‘gefrieren, gerinnen’ und ‘gefrieren, gerinnen lassen’ (s.
Gallert,
Gelee). Erst im 19. Jh. wird der Ausdruck im
Dt. allgemein üblich, wobei sich unter Einfluß von gleichbed.
frz. gélatine, das seinerseits aus
ital. gelatina entlehnt ist, namentlich im Anlaut
frz. Aussprache einbürgert. –
Gel n. ‘gallertartig ausgeflockter Niederschlag’ (20. Jh.), Kurzwort zu
Gelatine.
gelatinieren Vb. ‘zu Gelatine erstarren’ (1. Hälfte 19. Jh.).