(oft ohne behördliche Genehmigung oder bauliche Planung entstandenes) Wohngebiet in den Randgebieten brasilianischer Städte mit mangelhafter Infrastruktur und hoher Bevölkerungsdichte, das durch soziale und wirtschaftliche Benachteiligung bzw. Ausgrenzung der Bewohner gekennzeichnet ist
siehe auch Slum, Unterbegriff von Elendsviertel
Beispiele:
In den Slums von Dhaka oder den Favelas von
Rio de Janeiro leben Menschen in absoluter Armut, ohne fließendes Wasser,
ohne tägliches Essen, dafür aber mit der ständigen Angst um ihr Leben. [Armutsgrenze: Das müssen Sie wissen, 23.03.2015, aufgerufen am 14.06.2023]
B[…] lebt in der
Favela
Jacarezinho, einem der ärmsten Viertel in Rio
de Janeiro. Der Fluss Jacaré […] durchzieht die Favela. Er dient
als offene Kanalisation. Direkt am stinkenden Jacaré steht
B[…]s’ Haus, in dem es eine Küche und einen
größeren Raum gibt, der als Wohnzimmer und Schlafzimmer herhält und dreimal
die Woche auch als Kirche. [Schwere Zeiten, 28.10.2022, aufgerufen am 14.03.2024]
Fast täglich kommt es in den verwinkelten Gassen der
Favelas zu Schiessereien, und immer wieder kommen
dabei auch Unbeteiligte ums Leben, meistens Arme und Schwarze. [Basler Zeitung, 01.10.2019]
Illegaler Wohnungsbau und fehlende Infrastruktur sowie hohe
Mordraten, Bandenkriminalität und Drogenhandel haben bisher das Bild der
rund 1.000 Favelas von Rio de Janeiro geprägt. [Krieg oder Frieden in den Favelas von Rio, 07.05.2014, aufgerufen am 14.06.2023]
Die spontan und organisch gewachsenen Favelas,
die sich häufig an der Peripherie der Städte befinden, werden oft als
»informelle« Architektur bezeichnet[,] im Sinne
von »nicht offiziell«. [Neue Zürcher Zeitung, 28.06.2012]
Starke Regenfälle führen in Brasilien vor allem im Januar und Februar
immer wieder zu Unglücken mit vielen Toten. Am stärksten betroffen sind
meist Armensiedlungen. Die Häuser in diesen Favelas
werden oft illegal auf Hügeln oder an Abhängen errichtet, die bei massiven
Niederschlägen abrutschen. [Der Spiegel, 13.01.2011 (online)]
