gehoben sich zur christlichen Religion bekennender, nach christlicher Lehre lebender, sich als ²Christ verstehender Mensch
besonders im Anschluss an Luthers Schrift »Von der Freiheit eines Christenmenschen«
besonders im Anschluss an Luthers Schrift »Von der Freiheit eines Christenmenschen«
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: aufrechte, brave, ehrliche, fromme, gläubige, gute, wahre Christenmenschen; ein freier Christenmensch
als Genitivattribut: die Freiheit, Verantwortung des Christenmenschen
Beispiele:
Wir Christenmenschen lassen uns nicht sagen, wir sollen noch frommer oder noch politischer werden. Denn wir sind beides (= emphatisch). [Die Zeit, 06.06.2011 (online)]
Befürworter und Gegner der Todesstrafe gibt es in allen Parteien, Regionen, Glaubensgemeinschaften. Das spiegelt auch den Umstand wider, daß ein guter Christenmensch für wie gegen die Todesstrafe sein kann und für beide Haltungen Begründungen in der Heiligen Schrift findet. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18.01.2006]
spöttischDer linke Spießer in uns möchte sich natürlich gleich wieder kritisch erregen über die abgrundtiefe Verlogenheit der politisierenden Christenmenschen. Wie sie einerseits die Moral hochhalten – und andererseits die Hosen fallen lassen. Wie sie lauthals für die Saubere Leinwand kämpfen und in der Stille emsig pornographieren. [Die Zeit, 25.11.1994]
Auf die innere Freiheit, in der die religiöse Bestimmung lag, hatte aber jeder Mensch durch die blosse Tatsache, dass er Mensch war, den gleichen Anspruch. In diesem Sinne spricht auch Luther »Von der Freiheit eines Christenmenschen«, obgleich er die äussere Unfreiheit des relativen Naturrechts in Anbetracht der Sündhaftigkeit der Menschen extrem konservativ betont. [Heller, Hermann: Staatslehre. Leiden: Sijthoff 1934, S. 119]
[…] Die christliche Erziehung hat das eine große Ziel, den Menschen autonom zu machen, autonom freilich im Sinne der Einigung von Gottes und des Menschen Willen: der Christenmensch ein freier Herr aller Dinge und niemand und nichts untertan – derselbe Christenmensch aber ein dienstbarer Knecht aller Dinge und jedermann untertan in der Liebe, die nicht das Ihre, die nur das Heil der Seele sucht! [Eberhard, D. Otto: Pestalozzi ein Klassiker der Seelenführung. In: Bausteine zur Arbeit im Kindergottesdienst. Sonderhefte der Monatsschrift »Der Kindergottesdienst« (1926) Nr. 4, S. 46]
