Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache

Bär, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Bären · Nominativ Plural: Bären
Nebenform meist umgangssprachlich Bär · Substantiv · Genitiv Singular: Bärs
Aussprache  [bɛːɐ̯]
DWDS-Vollartikel

Bedeutungen

1.
Großer Panda
Großer Panda
(J. Patrick Fischer, CC BY-SA 3.0)
Eisbär
Eisbär
(Alan Wilson, CC BY-SA 3.0)
Braunbär
Braunbär
(Frank Vassen, CC BY 2.0)
einzelnes Tier oder Tierart aus einer Gruppe von Raubtieren (Familie der Ursidae), die meist relativ schwer und stämmig sind, einen dichten Pelz haben
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: ein ausgestopfter, tapsiger Bär
in vergleichender Wort-/Nominalgruppe: hungrig, stark wie ein Bär (= sehr hungrig, stark)
Beispiele:
Peking schickte schon vor Jahrzehnten die ersten Pandas in die Welt hinaus, als flauschige Botschafter in den Zoos sollen die Bären das Image der asiatischen Großmacht weichspülen und Sympathien wecken. [Süddeutsche Zeitung, 04.07.2023]
Bären sind Sohlengänger und bewegen sich im Passgang fort, das heißt, dass beide Beine einer Körperseite gleichzeitig bewegt werden. [Wikipedia: Braunbär, 24.03.2023, aufgerufen am 16.06.2023]
Während 1975 nur noch rund 800 Grizzlys in den USA (ohne Alaska) lebten, liegt die Population heute wieder bei gut 2.000 Bären. [Bild am Sonntag, 05.02.2023]
Das Kraut vom Bärlauch wirkt blutreinigend. Dies wussten schon die Bären, wenn sie nach einem langen Winterschlaf erwachten. Sie fraßen dann tagelang von den Blättern. Das wirkte dann wie eine richtige Entschlackungskur und machte die Bären wieder fit. Daher kommt auch vermutlich der Name Bärlauch. [Fränkischer Tag, 21.03.2023]
Zu den Raubtieren zählen auch Allesfresser wie Bären oder Füchse und sogar Pflanzenfresser wie der Große Panda. [So kannst du nachhaltiges Fertigfutter für deinen Hund finden, 01.08.2021, aufgerufen am 13.07.2023]
In vielen Fabeln tragen die Tiere […] die immer die gleichen Namen – sie heißen Reineke Fuchs, Meister Petz, der Bär oder Isegrim, der Wolf. [Allgemeine Zeitung, 13.03.2021]
Koalas werden zwar Koalabären genannt, gehören aber gar nicht zu den Bären, sondern zu den australischen Beuteltieren. [Rhein-Zeitung, 01.06.2017]
als Wappentier, Symbol für Stärke o. Ä.
Beispiele:
Bei den 73. Internationalen Filmfestspielen Berlin kämpften insgesamt 18 Filme um die Auszeichnung mit einem Goldenen oder Silbernen Bären. [Der Tagesspiegel, 27.02.2023]
Das Wappen des Kantons Bern ziert ein Bär. [Thurgauer Zeitung, 09.05.2023]
»Das löst schon etwas in einem aus, wenn so ein Fliegeralarm losgeht«, sagte W[…], der sich anlässlich der Konferenz extra einen Berliner Bär in blau‑gelb, den Farben der Ukraine, an den Anzug gesteckt hatte. [Berliner Morgenpost, 06.06.2023]
Zum Atelier wurde das historische Gasthaus Grauer Bär umgewandelt, welches für Interessierte zugänglich ist. [»Klausen All In«, 04.08.2020, aufgerufen am 24.04.2022]
Veranstaltungsort: Gasthaus »Zum Bären«, Auf der Schlecht 1, Köllerbach. [Saarbrücker Zeitung, 08.05.1997]
2.
Bär
Bär
(No-longer-here, Vereinfachte Pixabay Lizenz)
Kuscheltier, das einen Bären darstellen soll
Synonym zu Teddy
Beispiele:
Als Jessica in Südengland einen Teddy aus dem Wasser fischt, weiß sie nicht, dass Cym in London den Bären schmerzlich vermisst, seit er ihm in den Fluss gefallen ist. [Thüringer Allgemeine, 10.03.2022]
Mit dabei sind auch die Teddybären in großer Vielfalt. Wer selbst Bären fertigt, findet [hier] weichen Plüsch, Gelenke und was der Bär sonst noch braucht. [Thüringer Allgemeine, 29.10.2022]
Deborah hat sich so daran gewöhnt, mit ihrem Balou im Arm einzuschlafen, dass sie das ohne den Bären gar nicht mehr kann. [Schweriner Volkszeitung, 06.09.2021]
Eine 15‑jährige Schweizerin hat ihren kuscheligen Teddybären als Drogenkurier eingesetzt. […] Den Zöllnern sei das hohe Gewicht des 80 Zentimeter grossen Plüschtiers aufgefallen, teilten Zoll und Staatsanwaltschaft gestern in Lörrach mit. Im Inneren des Bärs fanden die Beamten 72 Kokain‑Päckchen. [Luzerner Zeitung, 01.06.2006]
In Giengen befindet sich die Plüschtier‑Firma Steiff, die im Jahre 1903 erstmals jene Bären herstellte, die allgemein »Teddy« genannt werden. [Der Spiegel, 29.10.1958]
3.
bildlich Bezeichnung für Männer und große Tiere mit dickem Fell, besonders Hunde
a)
als Kosename
Grammatik: oft im Diminutiv
Beispiele:
Alles Gute zum heutigen Geburtstag[,] liebe Alex[,] wünscht Dir Dein Bärchen. [Der Tagesspiegel, 28.03.2023]
Er ist mein Dicker, mein Bär, mein Goldstück. [Meine Tiere, 15.01.2023, aufgerufen am 13.07.2023]
Klaras Welt beschränkt sich auf Ehemann »Bärle« und Sohn »Burle« Hans‑Georg (Mathias Knorr), ganz leibhaftig ist sie die bemutternde Hausfrau, die sich ums Sacktuch und die warmen Unterhosen sorgt. [Südkurier, 30.10.2000]
Da kann es schon einmal vorkommen, daß ein aus Marzipan geformter Bär und eine ebenso süße Maus die [Hochzeits-]Torte krönen, weil er zu ihr »Mausi« und sie zu ihm »Bärli« sagt. [Saarbrücker Zeitung, 25.08.1995]
Ulf, mein Bär, sagte Ursula, holst du mir bitte noch einen Drink? [Degenhardt, Franz Josef: Die Abholzung. Berlin: Aufbau-Taschenbuch-Verl. 1999 [1985], S. 108]
b)
bildlich ein Bär (von einem Mann, Hund)großer, stattlicher Mann oder Hund
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: ein großer, richtiger Bär
Beispiele:
Hinter dem Grill steht ein Bär von einem Mann. Zwei Meter groß, Rauschebart wie ein kanadischer Holzfäller, breiter als jeder Türsteher. [Allgemeine Zeitung, 03.12.2019]
Der Bundestrainer hatte gemeinsam mit Becker Mollekers Match verfolgt und festgestellt, dass es kaum einen 18‑Jährigen mit einem bereits so gut ausgebildeten Körper gibt. »Er ist schon ein richtiger Bär [Der Tagesspiegel, 15.01.2019]
Die Szene, wie dieser Bär von einem Mann das zarte, faltige Vögelchen liebevoll badet, ankleidet, bettet, ist geradezu ergreifend in ihrer Diskretion und Zärtlichkeit. [Badische Zeitung, 06.06.2023]
Aus der engen Führerkabine […] steigt ein Bär von einem Mann – geschätzte 190 Zentimeter gross und einiges über 100 Kilogramm schwer. [St. Galler Tagblatt, 19.12.2019]
Charly, mein grosser lieber Bär. Die Hunde und die Menschen lieben dich. Schmusen bis fast kein Fell mehr dran ist, auch toben und rennen mit anderen Hunden findest du klasse. Kaum zu glauben, dass du über 1,5 Jahre im Tierheim sehnsüchtig auf ein Zuhause gewartet hast. [Charly, 18.12.2017, aufgerufen am 13.07.2023]
c)
spezieller, Jargon in der Schwulenszene   übergewichtiger, stark behaarter Mann mit Vollbart
Beispiele:
Bei den Männern führt Claus F[…] vor, dass Mode auch in XXXL funktioniert – in rosa Shorts, grauem Rolli oder Paillettenhemd. »Auch wenn wir dick sind, haben wir trotzdem Lust auf Mode«, sagt der 41 Jahre alte Social‑Media‑Manager. Er bekomme tolle Reaktionen. In der Schwulenszene heißen Typen wie er »Bären«. [Neue Westfälische, 07.12.2019]
Von Twinks und Muscle Boys bis hin zu Bären, Daddys und Ledermännern ist das Angebot umfangreich und die Möglichkeiten unendlich. [Die 10 besten kostenlose schwulenpornos, um Ihre Bedürfnisse zu befriedigen., 19.03.2023, aufgerufen am 29.08.2023]
Bär sucht Daddy in Staßfurt [Überschrift] Hi. Welcher ältere Er hat Lust sich von mir OV (= Oralverkehr) verwöhnen zu lassen? Nur ich auf den Knien vor dir. [Bär sucht Daddy in Staßfurt – Ads24.Ch, 25.02.2023, aufgerufen am 29.08.2023]
Die Bären sind los! Du stehst auf bärige, bärtige und behaarte Kerle oder bist selbst stolz auf deine Körperbehaarung? Dann bist du hier genau richtig! Egal ob Bär, Otter, Chubby oder Chaser, hier kommt jeder auf seinen Geschmack! [Themenparties, 2023, aufgerufen am 29.08.2023]
Keine Frage: Schwule Männer sind Großmeister darin, sich und anderen Schilder umzuhängen, um einander besser einordnen zu können. Am deutlichsten wird das auf Datingplattformen: Man kann dort unter unzähligen »Kategorien« von Männern wählen (so wird das uncharmanterweise tatsächlich genannt). Ein »Twink« sieht aus wie Leonardo di Caprio als Teenager, ein »Bär« ist stämmig und behaart, ein »Otter« weniger stämmig, dafür genauso behaart. [Der Tagesspiegel, 30.07.2016]
4.
Börsenwesen in gegensätzlicher Bedeutung zu ¹Bulle (4)
a)
als Figur   Symbol für Baisse bzw. einen anhaltenden, starken Kursrückgang
Beispiele:
Schließlich endete die Führung an der Frankfurter Börse, wo ein Schnappschuss mit den Bronzeskulpturen Bulle und Bär, den Symbolen für steigende und fallende Kurse, ein begehrtes Fotomotiv war. [Mittelbayerische, 27.02.2023]
Aber der Bär, das Symbol für eine schwache Börse, lauert weltweit – auch an der Wall Street. [Die Zeit, 13.09.1991]
Der Bulle steht für steigende, der Bär für fallende Aktienkurse. [Hamburger Abendblatt, 12.08.2023]
Fallen Aktien, geht die Börse ins Minus und haben die Pessimisten Konjunktur, regiert der Bär. [Der Tagesspiegel, 01.04.2023]
Seit dem Einmarsch irakischer Truppen in Kuwait geht in den internationalen Börsen der Bär um. Das Tier, das an den Finanzmärkten als Symbol für Kursverluste gilt, versetzt vor allem die Anleger in New York und Tokio in Angst und Schrecken. [Die Zeit, 17.08.1990]
b)
Jargon Börsenhändler oder Anleger, der auf fallende Kurse spekuliert
Grammatik: meist im Plural
Synonym zu Baissier
Beispiele:
Die […] Investoren[…] sind derzeit so pessimistisch wie nur am Höhepunkt der Finanzkrise oder zu Beginn der Corona‑Pandemie. Die Bären dominieren also, die stets optimistischen Bullen dagegen sind verschwunden. [Welt am Sonntag, 17.07.2022]
Der Aktienmarkt ist bekanntlich ein weites Feld, auf dem Bullen und Bären, also Haussiers und Baissiers ständig um die Kurse ringen. [die tageszeitung, 24.02.1993]
Um die Stimmung zu messen, verweist die Bank of America auf die »American Association of Individual Investors (AAII)«, die seit 1987 Privatanleger wöchentlich nach ihren Erwartungen an die Aktienmärkte befragt. Laut der aktuellen Umfrage vom vergangenen Donnerstag stehen 53 Prozent pessimistischen »Bären« nur 18 Prozent optimistische »Bullen« gegenüber, der Rest ist neutral gestimmt. [Der Tagesspiegel, 15.09.2022]
Das Seilziehen zwischen Bullen und Bären werde temporär zu den Bären hin tendieren, so ein Marktbeobachter. [Neue Zürcher Zeitung, 07.09.2009]
Die Makler der New Yorker Wallstreet‑Börse[…] teilen die Käufer von Aktien ein in »Bären« und in »Bullen«. Bären sind nach alter Tradition diejenigen, die mit Kursverlusten rechnen, also ihre Papiere abstoßen; Bullen heißen alle, die auf steigende Kurse spekulieren und Papiere kaufen. [Der Spiegel, 03.10.1951]
5.
Name zweier Sternbilder am Nachthimmel der nördlichen Hemisphäre bzw. zweier auffälliger Muster in ihnen
Phrasem:
Astronomieder Kleine, Große Bär
siehe auch Wagen (4)
Beispiele:
Sie [die Fixsterne] bilden immer dieselben Figuren, die Sternbilder. Das bekannteste, der Große Wagen, steht im Westen. Der Himmelswagen ist kein offizielles Sternbild, sondern nur Teil des Großen Bären. [Die Welt, 29.06.2022]
Mit viel weniger Meteoren kommen zwischen 16. und 25. Dezember noch die Ursiden. Sie scheinen dem Sternbild Kleiner Bär zu entspringen. [Landshuter Zeitung, 14.12.2022]
Hat man den Polarstern gefunden, ist der »Kleine Bär« oder der »Kleine Wagen« nicht mehr weit weg, weil der Polarstern nämlich der letzte Stern in seiner Achse ist – zudem ist der »Kleine Bär« ganzjährig sichtbar. [St. Galler Tagblatt, 04.12.2021]
Wenn man den »Großen Bären« sehen will, muß man den Kopf weit zurückbeugen, weil das Sternbild im Zenith steht. [Berliner Zeitung, 16.02.1952]
Im Norden weisen die Sterne des Kleinen Bären genau zum Nordpunkt des Horizonts hinab. [Berliner Zeitung, 03.12.1950]
6.
Technik Kopf eines maschinellen Schmiedehammers oder einer Ramme
Grammatik: In der Fachsprache ist auch der Genitiv des Bärs verbreitet.
Beispiele:
Bär bezeichnet im Werkzeugbau den Hammerkopf eines Maschinenhammers, einer Presse, einer Ramme und ähnlichem Werkzeugen. [Glossar – Katalog der Leipziger Industriekultur, 15.10.2021, aufgerufen am 13.07.2023]
Damalige Schmiedehämmer in Eisenwerken sahen aus wie große Handhämmer. Sie wurden durch Wasser‑ oder Dampfkraft gehoben und schwangen dann durch ihr Eigengewicht herab. Ihr Drehwinkel war allerdings für sehr große Werkstücke zu klein und man konnte die Aufschlagskraft nicht regulieren. Bei Nasmyths Entwicklung [dem Dampfhammer] schwang der Hammer – auch Bär genannt – nicht herab, sondern fiel senkrecht nach unten. [Die größten Erfindungen: der Dampfhammer, 14.11.2016, aufgerufen am 15.06.2023]
Als Maschinenhammer bezeichnet man eine Maschine zum Umformen von Werkstoffen, die im Gegensatz zu mechanischen oder hydraulischen Pressen das Werkstück nur durch die im »Hammer« oder »Bär« gespeicherte kinetische Energie umformt. Oft werden dabei mehrere Arbeitsgänge für ein einzelnes Werkstück benötigt. Die Umformenergie ergibt sich dabei aus dem Gewicht und der Fallhöhe des »Bärs«, der oft durch einen zusätzlichen Pneumatik‑ oder Hydraulikantrieb weitere Beschleunigung erfährt. [Metalltechnik Lexikon, 23.05.2012, aufgerufen am 02.11.2023]
Wichtigstes Bauelement eines Hammers ist das Gestell. Dessen Aufgaben sind 1. Führen des Bären beim Schlag oder Arbeitshub (in Verbindung mit Führungsleisten), 2. Aufnehmen von Querkräften bei außermittigen Schlägen, 3. Tragen des Hammerkopfes mit dem Antrieb. [Dannemann, E. [u. a.]: Grundlagen der Werkzeugmaschinen zum Umformen. In: Lange, Kurt (Hg.): Lehrbuch der Umformtechnik. Bd. 1. Berlin [u. a.]: Springer 1972, S. 330]
Helle Schläge, 45 in der Minute, hallen über das weite Baugelände. Der »Bär«, wie man den wuchtigen Hammer der Ramme nennt, ist zwischen Kongreßhalle und Warenhaus‑Hinterfront fleißig. [Berliner Zeitung, 28.01.1968]
7.
Brauner Bär
Brauner Bär
(jp HAmon, CC BY-SA 3.0)
bildlich Teil des Gattungsnamens von Schmetterlingen der Gruppe der Bärenspinner, deren Raupen stark behaart sind
Beispiele:
Der Russische Bär (Euplagia quadripunctaria), der auch als Spanische Flagge bezeichnet wird, ist ein Falter aus der Gruppe der Bärenspinner. [Von Russischen Bären und Taubenschwänzchen, 13.08.2022, aufgerufen am 13.06.2023]
Mit einem Braunbär hat dieses Tier, vom Namen abgesehen, wenig gemeinsam: Der »Braune Bär« zählt zu den farbenprächtigsten Nachfaltern und ist nun Titelträger »Schmetterling des Jahres 2021«, ernannt vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland. [Frankfurter Rundschau, 01.09.2021]
Um die Artenvielfalt von Faltern, Schmetterlingen und Co. zu dokumentieren, waren in Hilbringen Naturforscher bei Nacht unterwegs. […] Sie lassen nicht lange auf sich warten, die Spinner, Spanner, Bären und Eulen. Kaum hat Schmetterlingsexperte Andreas W[…] den Leuchtturm entzündet, umschwirren sie den weißen Gazestoff, durch den eine Glühbirne erstrahlt. [Saarbrücker Zeitung, 25.08.2021]
Viele seltene Pflanzen und Tiere, die sich im Umfeld des Petersberges wohlfühlen, haben es ihr angetan. Apollofalter und Schwarzer Bär, vom Aussterben bedrohte Schmetterlinge, flattern hier zuweilen noch munter von Blüte zu Blüte. [Rhein-Zeitung, 11.08.2020]
Mit fast 70 Millimetern Spannweite gehört der Braune Bär zu unseren größten Faltern, und seine orangeroten Hinterflügel mit ihren schwarzen Tupfern machen ihn zu einer auffälligen Erscheinung. [Saarbrücker Zeitung, 19.08.2000]

letzte Änderung:

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
1Bär · bärbeißig · Bär(en)beißer · Bärenhaut · Bärenhäuter · Bären-
1Bär m. Aus Tabugründen meidet das Germ. ebenso wie das Balt. und Slaw. den ie. Namen für den Bären, wie er in aind. ṛ́kṣaḥ, lat. ursus, griech. árktos (ἄρκτος) vorliegt und als ie. *ṛksos, *ṛktos, eigentlich ‘Zerstörer, Schädling’, anzusetzen ist. Man möchte das gefährliche Tier nicht durch Nennung seines wahren Namens herbeirufen. Die Slawen sprechen von ihm als dem ‘Honigesser’, vgl. aslaw. medvědь, russ. medvéd’ (медведь). Für die Germanen ist er ‘der Braune’, indem sie ihn mit Bildungen zur Wurzel ie. *bher- ‘braun’ bezeichnen, die in ie. Sprachen mehrfach in Benennungen brauner Tiere erscheint (s. braun und Biber). Germ. *beran- ergibt ahd. bero (8. Jh.), mhd. ber, mnd. bāre, bār, bēre, mnl. bere, nl. beer, aengl. bera, engl. bear und wohl auch die Kompositionsform anord. ber- ‘Bären-’ (s. Berserker), während anord. bjǫrn ‘Bär’ germ. *bernu- voraussetzt. Großer Bär, Kleiner Bär für zwei Sternbilder am nördlichen Himmel, zuerst Großbär, Kleinbär (Anfang 17. Jh.), sind Wiedergaben antiker Ausdrücke (s. arktisch). Schon Homer kennt Árktos (Ἄρκτος) f. ‘Bärin’ bzw. ‘Bär’ für das größere der beiden Sternbilder. Die Bezeichnungsweise der Griechen reicht möglicherweise bis in ie. Zeit zurück; vgl. Scherer Gestirnnamen (1953) 131 ff. und 176 ff. bärbeißig Adj. ‘grimmig’, eigentlich ‘der Art eines Bärenbeißers entsprechend, so bissig wie ein Bärenbeißer’ (2. Hälfte 18. Jh.), zu Bär(en)beißer m. Bezeichnung eines zur Bären- und Büffeljagd verwendeten dickköpfigen, schweren und scharfen Hundes von bösem Aussehen, seit Ende des 17. Jhs. in der Jagdliteratur beschrieben; sachlich und sprachlich vergleicht sich Bullenbeißer (s. d.); zum zweiten Kompositionsglied des Adjektivs s. bissig. Bärenhaut f. ‘Haut, Fell eines Bären’, mhd. bernhūt. Meist in der Wendung auf der Bärenhaut liegen ‘müßig gehen, faulenzen’ (16. Jh.), im Anschluß an Tacitus (Germania), nach dem die Germanen in Friedenszeiten nichts tun. Daran anküpfend Bärenhäuter m. Schimpfwort ‘Nichtstuer, Faulenzer, Taugenichts’ (16. Jh.). Ausgehend von metaphorischem Gebrauch entwickelt das Kompositionsglied Bären- in nominalen Zusammensetzungen die Bedeutungen ‘überaus groß, stark’, vgl. Bärenkraft (16. Jh.), bärenstark (19. Jh.), Bärenhunger (19. Jh.), Bärenkälte (20. Jh.), und ‘besonders robust, widerstandsfähig’, vgl. Bärengesundheit (20. Jh.) sowie Bärennatur (20. Jh.), früher (16. bis 18. Jh.) ‘grimmiges, grausames Wesen’.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Bär[Hinweis: weitere Informationen erhalten Sie durch Ausklappen des Eintrages]
Oberbegriffe
Unterbegriffe

Zoologie
Braunbär · Meister Petz · Petz  ●  Bär ugs. · Ursus arctos fachspr., lat.
Oberbegriffe
  • Bär
Unterbegriffe

Typische Verbindungen zu ›Bär‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Bär‹.

Anrufung appenzeller aufbinden ausgestopft auszeichnen mit berner brummen Elch erlegen erlegt Fell Filmfestspiel für Kurzfilm galler gläsern golden große hungrig kleiner konkurrieren um Luchs silbern steppen tanzen tapsig Tiger toben von Verstand Wolf
Zitationshilfe
„Bär“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/B%C3%A4r>.

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