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Ast, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Ast(e)s · Nominativ Plural: Äste
Aussprache 
Wortbildung  mit ›Ast‹ als Erstglied: Astansatz · astfrei · Astgabel · Astgabelung · Astgewirr · astig / ästig · Astknorren · Astloch · astreich · astrein · Astschere · Astsäge · Astwerk
 ·  mit ›Ast‹ als Letztglied: Baumast · Blütenast · Eichenast · entasten / entästen · Geäst · Hauptast · Hungerast · Seitenast
 ·  mit ›Ast‹ als Binnenglied: breitästig · kahlästig · vielästig
 ·  mit ›Ast‹ als Grundform: ästen
eWDG

Bedeutungen

1.
stärkerer Baumzweig
Beispiele:
ein belaubter, frischer, grüner, junger, fruchttragender, kahler, dürrer, trockener, welker, toter, abgestorbener Ast
ein langer, dünner, schwacher, (arm)dicker, starker, mächtiger, weitausgreifender, tiefhängender, gabelförmiger, verzweigter, sperriger Ast
einen Ast abbrechen, absägen, abhauen, stützen
Äste auseinanderbiegen, wegbiegen
die Eiche breitet ihre Äste aus
der Wind, Sturm beugt, bewegt, schüttelt die Äste
der Ast bricht
von Ast zu Ast hüpfen, klettern, springen
bildlich
Beispiele:
die Äste der Schlagader
Physik, Mathematikder absteigende Ast einer Geschossbahn, Hyperbel
umgangssprachlichden Ast absägen, auf dem man sitzt (= seinen eigenen Sturz bewirken)
umgangssprachlicher ist, sitzt auf dem absteigenden Ast (= es geht mit ihm abwärts)
landschaftlich, saloppeinen Ast durchsägen (= laut schnarchen)
2.
Ansatzstelle eines ehemaligen stärkeren Baumzweiges, Knorren
Beispiele:
der Hobel trifft auf einen Ast
dieses Brett hat keine Äste
Man ging auf alten girrenden Tannenbrettern, die Äste hatten [ FrischStiller335]
3.
salopp Rücken
Grammatik: nur im Singular
Beispiele:
etw. auf den Ast nehmen
mit dem gepackten Affen auf dem Ast [ G. HermannWordelmann16]
Auswuchs, Buckel
Beispiele:
er hat einen Ast
sich [Dativ] einen Ast lachen (= sich schief lachen)
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Ast · asten
Ast m. ‘stärkerer Zweig eines Baumes, Strauches’, ahd. ast ‘Ast, Zweig’ (8. Jh.), mhd. asächs. mnd. mnl. ast, got. asts und die dehnstufigen Formen mnd. aengl. ōst, nl. oest ‘Knorren, Baumstumpf’ sind (wie ähnlich gebildetes Nest, s. d.) ihrem Ursprung nach Komposita. Sie führen mit griech. ózos (ὄζος), armen. ost ‘Ast, Zweig’ auf eine Form ie. *ō̌zdos (z = stimmhaftes s), die das Präfix ō̌- ‘nahe an’ und die Schwundstufe der Wurzel *sed- (s. sitzen) enthält, also wörtlich ‘was (am Stamm) ansitzt’ bedeutet. An die Vorstellung des aus dem Stamm herauswachsenden Astes oder an die spezielle Bedeutung ‘Knorren, Auswuchs im Holz’ anknüpfend, findet sich Ast seit etwa 1800 auch in der Bedeutung ‘Buckel’, daher die Wendung sich einen Ast lachen ‘sich vor Lachen krümmen’ (Mitte 19. Jh.), vgl. sich bucklig lachen. – asten Vb. ‘etw. Schweres (auf der Schulter, dem Rücken) tragen’ (Ende 19. Jh.), vgl. buckeln.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Ast · Seitenast · starker Seitentrieb  ●  Seitenarm fig. · Seitentrieb erster Ordnung fachspr.
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Ast‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Ast‹.

abgebrochen abgerissen abgestorben absteigend absägen Apfelbaum aufsteigend ausbreiten ausladend Baumstamm Baumstumpf dürr herabfallend herabgefallen herabstürzend Hirnnerv hängen hängend Jahresbahn kahl Kiemenbogen knorrig Laub morsch Pfeifenstrauch Reisig Stamm sägen Zweig überhängend

Verwendungsbeispiele für ›Ast‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Die kahlen Äste warfen große, harte Schatten auf ihre Gestalten. [Klepper, Jochen: Der Vater, Gütersloh: Bertelsmann 1962 [1937], S. 470]
Der erste Ast beginnt schon in knapp einem Meter Höhe. [Dückers, Tanja: Spielzone, Berlin: Aufbau-Taschenbuch-Verl. 2002 [1999], S. 159]
Er hängte das Lamm an einem der unteren Äste des Baumes auf. [Jentzsch, Kerstin: Seit die Götter ratlos sind, München: Heyne 1999 [1994], S. 282]
Nach langem Suchen fand man ihn im Wald, aufgehängt an einem Ast. [Die Zeit, 07.03.1997, Nr. 11]
Im Schatten der weit ausladenden Äste liegen Steine im Gras. [Die Zeit, 22.11.1996, Nr. 48]
Zitationshilfe
„Ast“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Ast>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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