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Vorrichtung zur Erzeugung einer rotierenden Bewegung von einer Krafterzeugungsanlage
aus mit hin und her gehenden Kolben In dem Patent 875 I04. ist eine Vorrichtung
beschrieben und unter Schutz gestellt, bei welcher eine rotierende Abtriebsbewegung
dadurch erzeugt wird, daß durch von Brennkraftmaschinen od. dgl. getriebene Kolbenpumpen
Flüssigkeitssäulen in schwingende Bewegung versetzt werden. Von diesen Kolbenpumpen
werden über entsprechende Verbindungsleitungen in Zylindern gleitende Kolben periodisch
unter Druck gesetzt, und die Längsverschiebung der Kolben wird in an sich bekannter
Weise durch Kurbeltrieb od. dgl. in eine Drehbewegung der Abtriehswelle versetzt.
Durch absperrbare Leitungen kann die Abtriebsbewegung nach Maßgabe des jeweils erforderlichen
oder vorhandenen Betriebszustandes an der Endabtriebswelle wählbar eingestellt werden,
und es kann auch eine Bremsung dieser Welle oder nach Wunsch eine Freilaufbewegung
eingeschaltet werden. Die Erfindung erweitert die in dem Hauptpatent geschützte
Erfindung dadurch, daß eine Anordnung getroffen ist, welche es ermöglicht, den Drehsinn
der Abtriebswelle umzukehren. Man könnte auf die Vorrichtung gemäß Erfindung verzichten,
wenn man in bekannter Weise ein Umkehrgetriebe an die im Hauptpatent geschützte
Vorrichtung anschaltet. Dieses besondere Umkehrgetriebe wird entbehrlich, wenn man
bei einer Anlage gemäß Erfindung zum Zwecke der Änderung des Drehsinnes der Abtriebswelle
zwei der zu den Arbeitszylindern führenden Flüssigkeitsstränge gegeneinander vertauscht.
In der Zeichnung ist zur Erläuterung des Erfindungsgegenstandes die im Hauptpatent
beschriebene Vorrichtung in ihren wesentlichen Teilen dargestellt. Die Vorrichtung
besteht z. B. aus drei Arbeitszylindern r, a, 3, in denen . Arbeitskolben laufen,
welch,, aus den Flüssigkeitszylindern, 15, 16, 17 in
entsprechendem
Arbeitstakt Flüssigkeit herausverdrängen bzw. Flüssigkeit in die Zylinder einsaugen
bzw. den Eintritt rückströmender Flüssigkeit in die Zylinder 15, 16, 17 gestatten.
Von den Flüssigkeitszylindern 15, 16, 17 führen Leitungen 18, 19,
2o zu einem System von Windkesseln u. dgl., die zum Ausgleich von Druckschwankungen
u. dgl. dienen und die hier als unwesentlich für die Erfindung weggelassen sind.
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Die Leitungen 18, 1g, 2o münden in Leitungen 18a, 1911, 2oa bzw. können
mit diesen Leitungen in Verbindung gebracht werden. Ein im Zylinder 21 laufender
Kolben befindet sich bei der gezeichneten Stellung der Abtriebswelle 27 etwas unterhalb
seiner oberen Totpunktlage (wobei als obere Totpunktlage die Stellung des Kolbens
bezeichnet ist, die am .dichtesten am. Kopf des Zylinders 21 liegt), und zwar auf
dem Weg in Richtung des Pfeiles A: Geht der im Zylinder 21 laufende Arbeitskolben
in Richtung des Pfeiles A, so wird die Welle 27 in Richtung des Pfeiles D, also
im Sinne der Uhrzeigerdrehung, gedreht. Dabei wandert ein in :deren Zylinder 2@2
laufender Arbeitskolben in Richtung des Pfeiles B bis zu seinem oberen Totpunkt,
wobei er von dem Kolben des Zylinders 21 durch Vermittlung des Kurbeltriebes hochgeschoben
wird, und schiebt dabei den Rest der noch im Zylinder 22 befindlichen Flüssigkeit
durch die Leitung iga in den Pumpenzylinder 16; da die beiden Zylinder 21 und 22
um 12o° gegeneinander versetzt sind, überschreitet der im Zylinder 22 laufende Kolben
während der Zeitspanne, in der der Kolben im Zylinder 21 in Richtung des Pfeiles
_A vorwandert, seinen oberen Totpunkt und kann während des anschließenden Hubes
nunmehr unter die Wirkung der Druckflüssigkeit aus dem Pumpenzylinder 16 gelangen
und damit die Drehbewegung in Richtung des Pfeiles D unterstützen. Ein im Zylinder
23 laufender Kolben wird während der gleichen Zeit in Richtung des Pfeiles C noch
bis in seine untere Totpunktlage gezogen, wobei die Druckflüssigkeit, die aus dem
Flüssigkeitszylinder 17 über die Leitungen 2o und 2oa dem Zylinder C3 zugeführt
`viril, die Drehbewegung in Richtung des Pfeiles D unterstützt, während nach Überschreitung
des unteren Totpunktes des im Zylinder 23 laufenden Koilbens dieser seinen Antrieb
von den beiden anderen Arbeitskolben erhält und die Flüssigkeit, die in den Zylinder
23 eingeströmt ist, durch die Leitungen 2(a und 2o in den Flüssigkeitszylinder 17
zurückschickt. Die in den Zylindern 21, 22 und 23 laufenden Kolben sind durch Kolbenstangen
24,:25,:26 miteinander und mit der Kurbel der Abtriebswelle 27 gekoppelt.
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Wenn nun das Bedürfnis besteht, :die Drehrichtung der Welle 27 umzukehren,
so daß sie also in Richtung des Pfeiles E sich dreht, so genügt es, die aus dem
Flüssigkeitszylinder 15 herausführende Leitung 18 mit der zum Zylinder 22 führenden
Leitung Iga funktionstechnisch zu verbinden und dafür die aus dem Flüssigkeitszylinder
16 durch die Leitung 1g herausströmende Flüssigkeitssäule der zum Zylinder 21 führenden
Leitung 18a zuzuführen. Geschieht dies, so wird der kurz vor Erreichung seines oberen
Totpunktes stehende Arbeitskolben des Zylinders 22 entgegengesetzt zur Richtung
des Pfeiles B unter Arbeitsabgabe heruntergedrückt, wodurch der im Zylinder 21 laufende
Arbeitskolben in seine obere Totpunktlage verschoben wird und dabei den Rest der
Flüssigkeit des Zylinders 21 durch die Leitung 18a und über die Leitung 1g in den
Flüssigkeitszylinder 16 entleert. Der in dem Zylinder 23 laufende Kolben wird dann
ebenfalls entgegengesetzt zur Richtung des Pfeiles C in Richtung auf seinen oberen
Totpunkt vorgeschoben, so daß die im Zylinder 23 noch enthaltene Restflüssigkeit
über die Leitung 20a und die Leitung 2o dem Flüssigkeitszylinder 17 zugeführt wird.
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Trotz Vorhandenseins von drei Zylindern genügt die Vertauschung der
zu zwei der Arbeitszylinder führenden Flüssigkeitsstränge. Statt einer Vertauschung
hinsichtlich der Zylinder 2,1 und 22 kann genau so gut auch die Vertauschung bei
einem anderen Zylinderpaar vorgenommen werden.
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Die Vertauschung der Flüssigkeitsstränge kann in verschiedener Weise
durchgeführt werden, z. B. durch Hähne, wie sie in den Fig. 2 und 3 in verschiedener
Stellung dargestellt sind. Die Leitung 18 mündet in das Gehäuse 28 eines Dreiwegehahnes
29, von dem eine Zweigleitung 30 zu der Leitung iga führt. Ebenso mündet
die Leitung 1g in das Gehäuse 31 eines Dreiwegehahnes 32, von dem eine Zweigleitung
33 zu der Leitung 18a führt.
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Stehen die Hähne 29 und 32 in der aus Fig. 2 ersichtlichen Stellung,
so sind die Leitungen 18 bzw. 1g mit ihren geradlinigen Fortsetzungsleitungen 18a
bzw. iga verbunden, während die Leitungen 18 gegen die Zweigleitung 3o bzw. die
Leitung 1g gegen die Zweigleitung 33 abgesperrt sind. Die Leitung 2'o ist mit der
Leitung 20a verbunden; diese Verbindung kann durch geradlinige Fortführung der Leitung
20 in die Leitung 2oa erfolgen, oder es kann, sofern dafür ein Bedürfnis besteht,
ein einfacher Absperrhahn 34 angeordnet sein, der aber zum Zwecke der Umkehrung
des Drehsinnes nicht verstellt zu werden braucht. Die in Fig. 2 gezeichnete Stellung
der Hähne 2,9 und 32 ruft einen Drehsinn der Abtriebswelle 2., von Fig. i in Richtung
des Pfeiles D hervor.
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Werden die Hähne 29 und 32 von der aus Fig. 2 ersichtlichen Stellung
in die Stellung der Fig. 3 verbracht, so wird funktionstechnisch die Flüssigkeitssäule
der Leitung 18 über die Zweigleitung 30 mit der zum Zylinder 22 führenden Leitung
1 ga verbunden, während die Leitung 1g über die Zweigleitung 33 mit der zum Zylinder
21 führenden Leitung 18a verbunden wird; es sind also zwei der zu den Arbeitszylindern
führenden Flüssigkeitsstränge gegeneinander vertauscht worden, und dadurch wird
der Drehsinn der Abtniebs.welle 27 umgekehrt, so daß sie nunmehr in Richtung des
Pfeiles E umläuft. An der Verbindung der zu dem dritten Zylinder führenden Leitungen
2:o bzw. 2oa braucht nichts geändert zu werden.
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Eine sinngemäß gleiche Einrichtung, wie hier in bezug auf die an die
Leitungen 18 bzw. 1g angeschlossenen
Hähne 29 bzw. 32 erläutert,
kann auch bei einem anderen Leitungspaar geschaffen werden; es ist nicht notwendig,
alle die von den Flüssigkeitszylindern 15, 16, 17 zu den Arbeitskolben der Zylinder
21, ,2a bzw. 23 führenden Flüssigkeitsstränge gegeneinander auszutauschen.
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Eine gleichartige Wirkung läßt sich auch bei der Anor dnung von mehr
als drei Arbeitszylindern erreichen, die entsprechend ihrer Anzahl gegeneinander
versetzt angeordnet sind.