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Hydraulisch angetriebene Steinformmaschine Die Erfindung bezieht sich
auf eine hydraulisch angetriebene Steinformmaschine, die mit an eine Druckmittelzufuhr
angeschlossenen Hubzylindern für den Antrieb des Formkastens und der Auflast versehen
ist. Derartige Antriebe sind an sich bekannt. In der Regel sind die Hubzylinder
zum Steuern der Auflast gesondert von den Hubzylindern für den Antrieb des Formkastens
an die Druckmittelzufuhr angeschlossen und die Kolben der Zylinder doppelseitig
beaufschlagt, so daß die zu steuernden Teile nicht nur beim Heben, sondern auch
beim Senken unter Einwirkung des hydraulischen Antriebes stehen.
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Die Erfindung ist auf eine Vereinfachung des hydraulischen Getriebes
gerichtet, die die Einrichtungskosten und den Leistungsbedarf für den Antrieb beträchtlich
vermindert und zugleich die Bedienung der Maschine vereinfacht. Die Neuerung nach
der Erfindung kennzeichnet sich dadurch, daß die Hubzylinder für den Antrieb des
Formkastens mit dem Hubzylinder für den Antrieb der Auflast durch eine absperrbare
Druckmittelleitung verbunden sind, und der Hubzylinder für die Auflast aus den Hubzylindern
für den Formkasten beaufschlagt wird. Bei dieser Ausführung der Maschine wird für
jeden vollständigen Arbeitsgang vom Füllen der Form bis zum Abtragen des fertigen
Steines od. dgl. nur eine einmalige Entnahme von Druckmittel aus der Zuführungsleitung
bzw. nur eine einmalige Einschaltung der Druckmittelpumpe benötigt, da das an die
Hubzylinder für den Formkastenantrieb gelieferte Druckmittel durch Überleitung in
den Hubzylinder für den Antrieb der Auflast zur nochmaligen Arbeitsleistung herangezogen
wird.
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Um die Bedienung der Maschine zu vereinfachen, wird vorzugsweise die
Verbindungsleitung zwischen den Hubzylindern des Formkastens und der Auflast
mit
einem Dreiwegehahn versehen, mit dem sich die Hubzyliner, mindestens jedoch _der
Auflastzylinder, zur Entleerung auf den Flüssigkeitsbehälter umsteuern lassen. Weiterhin
ist zweckmäßig Vorsorge dafür getroffen, daß die Pumpe des hydraulischen Getriebes
bzw. deren Antriebsmotor gegen Ende des Formkastenhubes vom Formkasten oder den
bei seiner Verstellung bewegten Getriebeteilen abgeschaltet. wird.
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Um das Überströmen des Druckmittels aus den Hubzylindern für den Formkastenantrieb
in den Hubzylinder für den Antrieb der Auflast zu beschleunigen, kann das Hebelgetriebe,
das die Antriebsverbindung zwischen dem Formkasten und seinen Hubzylindern herstellt,
eine das Gewicht des Formkastens erhöhende Belastung aufweisen, die gegebenenfalls
auch unmittelbar auf die Kolben der Hubzylinder des Formkastens aufgesetzt sein
kann.
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Vorzugsweise sind der blbehälter und die Hubzylinder des hydraulischen
Getriebes auf dem Querhaupt des Maschinengestells angebracht und für den Antrieb
des Formkastens zwei Hubzylinder vorgesehen, die sich an den Seiten des Maschinengestells
gegenüberliegen, während für -den Antrieb der Auflast ein mittlerer Hubzylinder
vorgesehen ist, der eine größere Bemessung aufweist, so daß er die Füllung beider
Hubzylinder für `den Formkastenantrieb. aufnehmen kann.
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Die Zeichnungen zeigen ein Beispiel für eine Steinformmaschine mit
hydraulischem Antrieb nach der Erfindung, und zwar zeigt Fig. i eine Seitenansicht
der Maschine, Fig. 2 eine Vorderansicht und Fig. 3 das hydraulische Schaltschema.
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Das auf Rädern abgestützte Maschinengestell trägt einen nachgiebig
gelagerten, mit Schwingungserregern od. dgl. ausgerüsteter Schwingtisch i mit einer
zum Abtragen des herzustellenden Steines dienenden Unterlagsplatte 2, auf der sich
der Formkasten 3 abstützt. Der Formkasten ist ebenso wie die Auflast q. mit seitlichen
Lageransätzen an senkrechten vorderen Trägern des Maschinengestells in senkrechter
Richtung verschiebbar gelagert. Zum Antrieb des Formkastens sind zwei Hubzylinder
5 vorgesehen, die an den Seiten des Querhauptes 20 des Maschinengestells angeordnet
sind und deren Kolben 6 durch Hebelgetriebe mit den Lageransätzen des Formkastens
3 in Verbindung stehen. Diese Hebelgetriebe weisen auf jeder Seite der Maschine
einen bei 12, schwingbar gelagerten Hebel 13 auf, der durch Schubstangen
bzw. Lenker 7, 8 mit dem Formkasten und dem Kolben des zugeordneten Steuerzylinders
5 verbunden ist und an seinem vorderen Ende ein das Eigengewicht des Formkastens
vermehrendes Belastungsgewicht i i trägt. Auf dem Querhaupt 2o, der Maschine-befinden
sich weiterhin ein Sammelbehälter 9 für die Flüssigkeit des hydraulischen Getriebes
und ein mittlerer Hubzylinder. io, dessen Kolben 16, durch Lenker 17 mit
der Auflast q. verbunden ist und deren Antrieb bewirkt. Der Hubzylinder io für die
Auflast ist hinsichtlich seines Fassungsvermögens doppelt so groß bemessen wie die
seitlichen Hubzylinder 5 für den Antrieb des Formkastens. Um bei etwaigen Ungleichmäßigkeiten
'in der Beaufschlagung der seitlichen Hubzylinder 5 eine gleichmäßige Verstellung
des Formkastens an seinen Führungen auf beiden Seiten zu sichern, sind die Hebel
13 zweckmäßig mit einer ihre Lagerstellen 12, durchsetzenden Stange verbunden.
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Das hydraulische Getriebe weist gemäß Fig.3 eine Pumpe 2i auf, die
von einem Elektromotor 22 über eine Kupplung 23 angetrieben wird und an ihrem Saugstutzen
durch eine Leitung 24 mit dem Flüssigkeitsbehälter 9, an ihrem Druckstutzen durch
eine Leitung 25, die ein Rückschlagventil 26 enthält, mit den Hubzylindern 5 für
den Formkastenantrieb verbunden ist. Die Hubzylinder 5 stehen weiterhin durch eine
Leitung 27 mit dem Hubzylinder io für den Antrieb der Auflast in Verbindung. In
diese Leitung ist ein Dreiwegehahn 28 eingeschaltet, der durch eine Leitung 29 an
den Flüssigkeitsbehälter 9 angeschlossen ist.
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Mit 15 ist ein Überdruckventil bezeichnet, das verhütet, daß bei irgendwelchen
Hemmungen der von der Pumpe 2,1 erzeugte Flüssigkeitsdruck einen vorgeschriebenen
Wert übersteigt. Mit dieser Gesamtausrüstung arbeitet die Maschine folgendermaßen:
Wird der Motor 22 eingeschaltet oder die Kupplung 23 eingerückt, dann saugt die
Pumpe 21 aus dem Vorratsbehälter 9 öl oder das sonst verwendete Druckmittel an und
drückt es über das Rückschlagventil 26 in die Hubzylinder 5, wodurch der Formkasten
3 angehoben wird. Im Bewegungsbereich des Formkastens oder des mit ihm gemeinsam
bewegten Hebelgetriebes, ist vorzugsweise ein Schalter für den Motor oder ein Glied
zum Ausrücken der Kupplung 23 so angeordnet, daß der Motor bzw. der Antrieb für
die Pumpe 2i bei Erreichen der höchsten Stellung des Formkastens 3 automatisch abgeschaltet
wird. Diese Ausschaltvorrichtung kann z. B. auch hydraulisch mit einer Vorrichtung
gesteuert werden, die bei Überschreiten eines bestimmten Betriebsdruckes in der
Zuführungsleitung der Zylinder 5 anspricht. Durch das Stillsetzen der Pumpe bleibt
der Formkasten in seiner Höchststellung stehen, so daß der Stein mit der Unterfagsplatte
2 abgetragen und eine neue Unterlagsplatte 2 auf den Schwingtisch i aufgelegt werden
kann. Durch einen entsprechenden Anschlag zwischen dem Formkasten 3 und der Auflast
q. wird dabei sichergestellt, daß die Auflast beim Erreichen der Endstellung des
Formkastens so weit mit angehoben wird, daß das Herausnehmen der zuvor gefertigten
Steine aus der Maschine möglich ist. Nunmehr wird der Dreiwegehahn 28, der sich
in der in Fig.3 dargestellten Stellung befunden hat, so umgestellt, daß er die Leitung
2-7 mit dem Hubzylinder io verbindet.' Das in den Zylindern 5 unter entsprechendem
Druck befindliche 151 strömt nun in den Hubzylinder io ein, wobei dieses Überströmen
des Öls durch den Druck begünstigt wird, den die Kolben 6 unter Wirkung des durch
die Gewichte i i erhöhten Eigengewichtes des Formkastens auf die in den Zylindern
5 befindliche Flüssigkeit ausüben. Hierbei wird der Formkasten
nach
unten gesenkt, während gleichzeitig die Auflast 4 angehoben wird. Durch mehr oder
weniger starkes Öffnen der Verbindungsleitung 27 läßt sich die Geschwindigkeit beim
Absenken des Formkastens und Anheben der Auflast beeinflussen. Sind die Teile in
ihren Endstellungen angelangt, so wird der zuvor mit Beton od. dgl. gefüllte Füllkasten
14 auf den Formkasten 3 gebracht, dort entleert und wieder zurückgezogen. Nunmehr
wird der Dreiwegehahn 28 in die Ausgangsstellung wieder zurückgedreht, so daß er
den Zylinder io mit dem Behälter 9 verbindet und die Flüssigkeit in den Sammelbehälter
zurückfließen kann, wobei die Auflast auf den gefüllten Formkasten abgesenkt wird.
Durch entsprechendes Drosseln des Flüssigkeitsdurchlasses mit dem Dreiwegehahn 28
kann die Absenkgeschwindigkeit für die Auflast nach Bedarf eingeregelt werden. Sodann
wird der Antrieb für den Schwingtisch i der Maschine eingeschaltet, den man nach
ausreichender Verdichtung der Masse in der Form wieder abstellt. Darauf wird der
Motor 22 eingeschaltet oder die Kupplung 23 der Pumpe eingerückt, womit sich das
beschriebene Arbeitsspiel wiederholt.
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Durch entsprechendes Umschalten des Dreiwegehahns 28 kann der Formkasten
auch unabhängig von der. Auflast gesenkt werden, wenn man die Leitung 27 mit dem
Ölbehälter verbindet.