-
Gebiet der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren für die molekulare Evolution
einer Proteinfunktion in vitro. Im Einzelnen, aber nicht ausschließlich, betrifft
sie das Shuffling von Abschnitten einer Polynucleotidsequenz innerhalb
einer codierenden Sequenz.
-
Hintergrund der Erfindung
-
Die
Funktion eines Proteins kann in vitro mittels verschiedener Verfahren
modifiziert und verbessert werden, zu denen die ortsgerichtete Mutagenese
(Moore et al. 1987), das kombinatorische Klonieren (Huse et al.
1989, Marks et al. 1992) und die Zufallsmutagenese in Kombination
mit geeigneten Selektionssystemen (Barbas et al. 1992) gehören.
-
Das
Verfahren der Zufallsmutagenese zusammen mit einer Selektion wurde
in einigen Fällen
zur Verbesserung der Proteinfunktion eingesetzt, und es existieren
zwei unterschiedliche Strategien. Erstens die Randomisierung der
gesamten Gensequenz in Kombination mit der Selektion einer Proteinvariante
(Mutante) mit den gewünschten
Eigenschaften, gefolgt von einer neuen Runde aus Zufallsmutagenese
und Selektion. Dieses Verfahren kann dann wiederholt werden, bis
eine Proteinvariante gefunden worden ist, die als optimal angesehen
wird (Moore et al. 1996). Hier ist der herkömmliche Weg der Einführung von
Mutationen eine fehlerhafte PCR (Leung et al. 1989) mit einer Mutationshäufigkeit
von ungefähr
0,7%.
-
Zweitens
können
definierte Abschnitte des Gens mit degenerierten Primern mutagenisiert
werden, was Mutationshäufigkeiten
von bis zu 100% möglich
macht (Griffiths et al. 1994, Yang et al. 1995). Je höher die
eingesetzte Mutationshäufigkeit
ist, desto begrenzter ist der Bereich des Gens, der den Mutationsvorgängen unterzogen
werden kann.
-
Die
Zufallsmutagenese wurde auf dem Gebiet des Antikörper-Engineering extensiv eingesetzt.
In vivo gebildete Antikörpergene
können
in vitro kloniert werden (Larrick et al. 1989), und Zufallskombinationen
der Gene, die für
die variablen schweren und leichten Gene codieren, können einer
Selektion unterzogen werden (Marks et al. 1992). Ausgewählte funktionelle
Antikörperfragmente
können
weiter unter Einsatz einer Zufallsmutagenese und weiteren Selektionsrunden
verbessert werden (Hoogenboom et al. 1992).
-
An
die Strategie der Zufallsmutagenese schließt sich eine Selektion an.
Varianten mit interessanten Charakteristika können selektiert werden, und
die mutagenisierten DNA-Abschnitte verschiedener Varianten, von
denen jede ein interessantes Charakteristikum zeigt, werden zu einer
codierenden Sequenz kombiniert (Yang et al. 1995). Das ist ein sequenzieller
Prozess aus mehreren Schritten, und potenzielle synergistische Effekte
verschiedener Mutationen in unterschiedlichen Abschnitten können verloren
gehen, da sie nicht einer Selektion in Kombination unterzogen werden.
Somit schließen
diese beiden Strategien nicht die gleichzeitige Mutagenese definierter
Abschnitte und Selektion einer Kombination dieser Abschnitte ein.
Ein weiterer Prozess beinhaltet die kombinatorische Paarung von
Genen, die beispielsweise zur Verbesserung der Antikörperaffinität eingesetzt
werden kann (Marks et al. 1992). Hier sind die drei CDR-Abschnitte
in jedem variablen Gen fixiert, und diese Technologie ermöglicht kein
Shuffling einzelner CDR-Abschnitte
zwischen den Klonen.
-
Die
Selektion funktioneller Proteine aus molekularen Bibliotheken wurde
durch die Entwicklung der Phage-Display-Technologie revolutioniert
(Parmley et al. 1987, McCafferty et al. 1990, Barbas et al. 1991).
Hier ist der Phänotyp
(das Protein) direkt mit seinem entsprechenden Genotyp (der DNA)
verknüpft,
und das ermöglicht
eine direkte Klonierung des genetischen Materials, das dann weiteren
Modifizierungen zur Verbesserung der Proteinfunktion unterzogen
werden kann. Das Phage-Display wurde zur Klonierung funktioneller
bindender Agenzien aus einer Vielzahl molekularer Bibliotheken mit
einer Größe von bis
zu 1011 Transformanten verwendet (Griffiths
et al. 1994). Somit kann das Phage-Display eingesetzt werden, um
funktionelle bindende Agenzien aus molekularen Bibliotheken direkt
zu klonieren, und es kann auch dazu verwendet werden, die ursprünglich selektieren
Klone weiter zu verbessern.
-
Die
Zufallskombination der DNA verschiedener mutierter Klone ist eine
wirksamere Art und Weise, den Sequenzraum zu durchsuchen. Das Konzept
des DNA-Shuffling (Stemmer, 1994) setzt eine Zufallsfragmentierung
der DNA und den Zusammenbau der Fragmente zu einer funktionellen
codierenden Sequenz ein. Bei diesem Verfahren ist es möglich, chemisch
synthetisierte DNA-Sequenzen einzuführen und auf diese Weise die
Variation gezielt in definierten Stellen des Gens durchzuführen, dessen
DNA-Sequenz bekannt ist (Crameri et al. 1995). Theoretisch ist es
auch möglich,
ein Shuffling von DNA zwischen beliebigen Klonen durchzuführen. Wenn
jedoch das resultierende, durch Shuffling zusammengesetzte Gen bezüglich der
Expression und der Aktivität
funktionell sein soll, dann müssen
die Klone, die einem Shuffling unterzogen werden sollen, verwandt
oder sogar identisch sein, abgesehen von wenigen Zufallsmutationen.
Das DNA-Shuffling zwischen genetisch unterschiedlichen Klonen führt im Allgemeinen
zu nicht-funktionellen Genen.
-
Zusammenfassung der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zur Generierung einer
Polynucleotidbibliothek, wie es in den begleitenden Ansprüchen definiert
ist, bereit. Ebenfalls beschrieben, aber nicht beansprucht, wird
hier ein Verfahren zur Gewinnung einer Polynucleotidsequenz, die
für ein
Protein mit gewünschten
Eigenschaften codiert, das den Schritt des Einbauens wenigstens
einer Variante eines Nucleotidabschnittes (einer Motivvariante)
in definierte Nucleotidabschnitte (Gerüstsequenz), die sich von einer
Ausgangs-Polynucleotidsequenz ableiten, umfasst. Die neue zusammengesetzte
Polynucleotidsequenz kann dann exprimiert werden, und das resultierende
Protein kann zur Bestimmung seiner Eigenschaften einem Screening
unterzogen werden.
-
Das
vorliegende Verfahren zur Generierung einer Polynucleotidbibliothek
ermöglicht
es, Proteineigenschaften zu verändern,
indem die für
das Protein codierende Polynucleotidsequenz auf spezifische Weise
modifiziert wird. Das kann entweder durch a) das Ersetzen einer
bestimmten Region der Nucleotidsequenz durch eine andere Nucleotidsequenz
oder durch b) das Mutieren der bestimmen Region, so dass die Nucleotidsequenz
verändert
wird, erreicht werden. Diese bestimmten Regionen (Motivvarianten)
werden in Gerüst-
oder Rahmenabschnitte (Gerüstsequenz)
der ursprünglichen
Polynucleotidsequenz (Ausgangs-Polynucleotidsequenz)
inkorporiert, die, wenn sie neu zusammengefügt werden, eine Polynucleotidbibliothek
generieren, die für
ein Protein mit veränderten
Eigenschaften codiert. Die Charakteristika des codierten Proteins
werden als Ergebnis einer Veränderung
der Aminosäuresequenz
entsprechend den Veränderungen
in der codierenden Polynucleotidsequenz verändert.
-
Statt
eine Sequenz auf zufällige
Weise zu modifizieren und sich dann auf ein extensives Screening des
gewünschten
codierten Proteins zu verlassen, haben es die Erfinder der vorliegenden
Erfindung wünschenswert
gefunden, ein Verfahren bereit zu stellen, das ausgewählte Abschnitte
(Motivvarianten) eines Proteins modifiziert, während andere beibehalten werden.
-
Die
Motivvarianten können
Abschnitte einer Nucleotidsequenz sein, die für bestimmte Abschnitte eines
Proteins codiert, z. B. funktionelle Abschnitte eines Proteins (beispielsweise
Schleifen) oder CDR-Bereiche in einem Antikörper.
-
Bei
der Gerüstsequenz
kann es sich um Abschnitte einer Nucleotidsequenz handeln, die beibehalten werden
sollte; z. B. können
sie für
weitere strukturelle Bereiche des Proteins codieren, beispielsweise
für Framework-Bereiche
eine Antikörpers.
-
Die
Motivvarianten können
Nucleotidabschnitte sein, die von der gleichen Polynucleotidsequenz
abstammen wie die Gerüstsequenz,
d. h. von der Ausgangs-Polynucleotidsequenz,
die aber so mutiert wurden, dass die codierende Sequenz gegenüber derjenigen
der Ausgangssequenz verändert
wurde. Zum Beispiel kann die Ausgangs-Polynucleotidsequenz für einen
Antikörper
codieren. Die Nucleotidsequenzen, die für die CDR-Bereiche des Antikörpers (Motivvarianten)
codieren, können
aus der restlichen codierenden Sequenz des Ausgangs-Polynucleotids ausgewählt werden,
mutiert werden und dann mit der Gerüstsequenz, die aus der verbleibenden
codierenden Sequenz stammt, neu zusammengesetzt werden. Der exprimierte
Antikörper unterscheidet
sich vom Wildtyp-Antikörper,
der von dem Ausgangs-Polynucleotid exprimiert wird, nur hinsichtlich
der CDR-Bereiche.
-
Alternativ
kann die Motivvariante von einer Polynucleotidsequenz stammen, die
für ein
Protein codiert, das in sequenzieller Verwandtschaft zu dem Protein
steht, das durch die Ausgangs-Polynucleotidsequenz codiert wird.
Zum Beispiel können
die CDR-Bereiche des einen Antikörpers
(Antikörper
A) durch die CDR-Bereiche eines anderen Antikörpers (Antikörper B)
ersetzt werden.
-
In
allen Fällen
kann das resultierende exprimierte Protein einem Screening bezüglich gewünschter Charakteristika
unterzogen werden. Gewünschte
Charakteristika können
Veränderungen
biologischer Eigenschaften des Proteins sein. Beispielsweise kann
die Tertiärstruktur
des Proteins verändert
sein. Das kann seine Bindungseigenschaften beeinflussen, seine Fähigkeit,
durch Zellen oder in Zellen hinein sekretiert zu werden, oder, im
Falle von Enzymen, seine katalytischen Eigenschaften. Wenn das Protein
ein Antikörper
oder ein Teil davon ist, kann es wünschenswert sein, seine Fähigkeit
zur spezifischen Bindung an ein Antigen zu verändern oder seine Bindungseigenschaften
gegenüber
dem Ausgangs-Antikörper
zu verbessern.
-
Beschrieben,
aber nicht beansprucht, wird hier ein Verfahren zur Gewinnung eines
Proteins mit gewünschten
Eigenschaften durch das Inkorporieren von Varianten von Peptidabschnitten
(Motivvarianten) in definierte Peptidbereiche (Gerüstsequenz),
wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst:
- a) Unterziehen einer Ausgangs-Polynucleotidsequenz, die für ein oder
mehrere Proteinmotiv(e) codiert, einer Mutagenese zur Erzeugung
einer Vielzahl unterschiedlich mutierter Derivate von ihr, oder
Gewinnen eines Ausgangs-Polynucleotids,
das für
eine Vielzahl von Varianten von Peptidmotiven mit unbekannter Sequenz
codiert,
- b) Bereitstellen einer Vielzahl von Oligonucleotidpaaren, wobei
jedes Paar räumlich
getrennt voneinander vorliegenden Abschnitten der Ausgangs-Polynucleotidsequenz
entspricht, die eine dazwischen liegende Variante des Proteinmotivs
begrenzen, und Verwenden eines jeden genannten Oligonucleotidpaares
als Primer für
die PCR zur Amplifizierung des dazwischen liegenden Motivs,
- c) Gewinnen einzelsträngiger
Nucleotidsequenzen von den so isolierten amplifizierten Nucleotidsequenzen,
und
- d) Zusammenfügen
von Nucleotidsequenzen, die für
ein Protein codieren, durch das Inkorporieren von Nucleotidsequenzen,
die aus dem Schritt c) oben stammen, in eine Nucleotidsequenz, die
für eine
Gerüstsequenz
codiert.
-
Das
Verfahren kann ferner den Schritt des Exprimierens des resultierenden
Proteins, das durch die zusammengefügte Nucleotidsequenz codiert
wird, und das Screenen bezüglich
gewünschter
Eigenschaften umfassen.
-
Vorzugsweise
handelt sich bei der Ausgangs-Polynucleotidsequenz um DNA, von der
DNA-Sequenzen stammen, die für
die Motivvarianten und Gerüstsequenzen
codieren.
-
Vorzugsweise
sind die Oligonucleotidpaare einzelsträngige Oligonucleotidprimer.
Einer aus dem genannten Paar kann mit einem Partner eines spezifischen
Bindungspaares (member of a specific binding pair, MSBP) verknüpft sein.
Der MSBP ist vorzugsweise Biotin, dessen spezifischer Bindungspartner
z. B. Streptavidin sein könnte. Über den
Einsatz des spezifischen Bindungspaares können die amplifizierten Nucleotidsequenzen
isoliert werden.
-
Die
Zufallsmutagenese kann mittels eines beliebigen herkömmlichen
Verfahrens durchgeführt
werden, aber ein geeignetes Verfahren ist eine fehlerhafte PCR.
-
Das
in Frage kommende Protein könnte
beispielsweise ein Antikörper
oder ein Antikörper-Fragment sein,
der bzw. das die gewünschten
Eigenschaften zeigt. Beispiele für
Antikörper-Fragmente,
die imstande sind, ein Antigen oder einen anderen Bindungspartner
zu binden, sind das Fab-Fragment, das aus den VL-, VH-, C1- und
CH1-Domänen
besteht; das Fd-Fragment, das aus den VH- und CH1-Domänen besteht;
das Fv-Fragment, das aus den VL- und VH-Domänen eines einzelnen Arms eines
Antikörpers
besteht; das dAb-Fragment, das aus einer VH-Domäne
besteht; isolierte CDR-Bereiche und F(ab')2-Fragmente, ein bivalentes Fragment,
das zwei Fab-Fragmente enthält,
die über
eine Disulfidbrücke
im Hinge-Bereich
verknüpft sind.
Einzelkettige Fv-Fragmente sind ebenfalls eingeschlossen.
-
Bei
einem Ansatz könnten
nach der Zufallsmutagenese der DNA, die für den Antikörper codiert, oder eines Teiles
dieser DNA (z. B. desjenigen, der für die Fab-Bereiche oder die variablen Bereiche
codiert) Oligonucleotidprimer synthetisiert werden, die Sequenzen
entsprechen, die die CDRs begrenzen (die Motivvarianten), so dass
die DNA, die für
die CDRs codiert, amplifiziert wird, zusammen mit möglichen
Mutationen, zu denen es in den CDRs gekommen sein könnte. Diese
können
in den Neuzusammenbau der für
den Antikörper codierenden
Sequenz inkorporiert werden, und zwar unter Verwendung der amplifizierten
DNA-Sequenzen der CDR sowie der DNA-Sequenzen des nicht-mutierten
Gerüst-Frameworks
(FR), was zur Generierung einer Polynucleotidbibliothek führt, die
für einen
Antikörper
codiert, der eine neuartige Kombination von CDRs aufweist und der
potenziell veränderte
Eigenschaften zeigt, bezüglich
derer auf herkömmliche
Weise selektiert oder ein Screening durchgeführt werden kann.
-
Bei
einem anderen Ansatz könnten,
statt die CDRs zu mutieren und sie wieder zu einem Antikörper zusammenzusetzen,
der in enger Beziehung zum Ausgangsantikörper, aus dem die CDRs gewonnen
wurden, steht, die CDRs von einem oder mehreren existierenden Antikörper(n)
genommen werden, aber eine unbekannte Sequenz haben. Unter Verwendung
von Oligonucleotidprimern, die Sequenzen repräsentieren, die die verschiedenen
CDRs begrenzen, können
die einzelnen CDRs amplifiziert, isoliert und in ein vorher festgelegtes
Gerüst
eingebaut werden, wodurch eine Polynucleotidbibliothek generiert
wird.
-
Natürlich könnten Kombinationen
der obigen Ansätze
eingesetzt werden, wobei CDRs aus einem oder mehreren Ausgangsantikörper(n)
genommen werden und in einem Gerüst
unter Generierung einer Polynucleotidbibliothek zusammengebaut werden,
die für
einen vollständig
neuen, sekundären
Antikörper
codiert, und dann, nach dem Screenen für das Gewinnen eines sekundären Antikörpers mit
den gewünschten
Eigenschaften, könnte
die DNA, die für
ihn codiert, mutiert werden, die CDRs könnten amplifiziert und isoliert
werden und dann mit nicht-mutierter
DNA des sekundären
Antikörpers,
bei der es sich um Nicht-CDR-DNA (Gerüst-DNA) handelt, zusammengebaut
werden, um Varianten des sekundären
Antikörpers
zu erzeugen, die in den CDRs mutiert sind, und die einem Screening
bezüglich
verbesserter Eigenschaften im Hinblick auf den ursprünglich ausgewählten sekundären Antikörper unterzogen
werden können.
-
Die
vorliegende Erfindung ermöglicht
eine neue Art der Isolierung von DNA-Sequenzen aus genetisch verwandten Klonen,
die funktionell unterschiedlich sind. Genetisch verwandte Klone
sind solche, die zu einer bestimmten Strukturklasse gehören, z.
B. den Immunglobulinen oder den Alpha/Beta-Fässern. Die Erfindung ermöglich sowohl
die Isolierung als auch die Zufallskombination funktioneller Sequenzen
dieser verwandten Klone zu einer gegebenen DNA-Sequenz. Diese funktionellen
Sequenzen können
Schleifen sein, die eine Bindung oder Katalyse bewirken.
-
Das
Konzept der Erfindung wird anhand von Antikörpermolekülen demonstriert, wobei CDR-Bereiche verschiedener
Keimbahnsequenzen isoliert und auf zufällige Weise in einer definierten
Framework-Sequenz kombiniert werden können. Die Erfindung erweitert
die Komplexität
der molekularen Bibliotheken, aus denen mittels der Technik des
Phage-Display selektiert werden kann. Das Konzept der Erfindung
wird auch anhand der Affinitätsmaturierung
von Antikörperfragmenten über die
Isolierung und Zufallskombination mutierter CDR-Bereiche demonstriert.
-
Es
ist nicht möglich,
das Konzept des DNA-Shuffling (Stemmer 1994) für die Isolierung spezifischer Sequenzen
und deren Zufallskombination zu einer gegebenen Gen-Sequenz einzusetzen,
da es nicht möglich ist,
einzelne in vivo erzeugte DNA-Bereiche
mittels des DNA-Shuffling zu amplifizieren. Die Kombination vollständiger Gen-Sequenzen
ist möglich,
aber die hier definierten Bereiche können keinem Shuffling unterzogen werden.
Statt dessen wird die gesamte DNA einem Shuffling unterzogen. Somit
können
DNA-Sequenzen von genetisch verwandten Klonen, die funktionell unterschiedlich
sind, z. B. Proteine, die zu Strukturklassen wie Immunglobulinen
oder Alpha/Beta-Fässern
gehören,
nicht auf eine solche Weise einem Shuffling unterzogen werden, dass
spezifische Bereiche konstant gehalten und andere Bereiche einem
Shuffling unterzogen werden.
-
Das
durch die vorliegende Erfindung bereit gestellte System bietet ein
einfaches Verfahren zur Generierung einer Bibliothek von Polynucleotiden,
die zufällige
Kombinationen funktioneller Bereiche von Proteinen (z. B. Schleifen)
mit einem definierten (spezifisch ausgewählten) Gerüst darstellen, d. h. für das Shuffling
von Schleifen zu einer gegebenen Tertiärstruktur eines Proteins, um
neue Proteinfunktionen zu finden. Die Technologie des DNA-Shuffling
führt außerdem Mutationen
mit einer Häufigkeit
von 0,7% ein (Stemmer, 1994). Somit ermöglicht die bekannte Technologie
des DNA-Shuffling (Stemmer 1994) nicht das Shuffling nicht-mutierter Bereiche,
da der Prozess selbst Mutationen in Zufallspositionen einführt, einschließlich der
Gerüstregionen.
-
Im
Gegensatz dazu erlaubt die Erfindung die Mutagenese definierter
DNA-Sequenzen zusammen
mit dem Shuffling und dem Zusammenbau dieser DNA-Stücke
zu einer codierenden Sequenz, und sie ermöglicht die Kombination der
Mutagenese definierter Bereiche und der anschließenden Selektion dieser Bereiche.
-
Die
Erfindung ermöglicht
es, dass unterschiedliche Bereiche der DNA aus unterschiedlichen
Sequenzen (Klonen) einem Shuffling unterzogen und zufällig kombiniert
werden, wodurch eine Polynucleotidbibliothek generiert wird. Das
erhöht
die genetische Variation, aus der funktionelle Antikörperfragmente
selektiert werden, und erhöht
somit die Wahrscheinlichkeit, Proteine mit den gewünschten Eigenschaften
zu selektieren. Man kann sehen, dass durch das Zufalls-Shuffling
von lediglich einhundert CDRs in jeder Position der VH und VL eines
Fragmentes 1012 Kombinationen erhalten werden
können,
wodurch die Variabilität,
die sich normalerweise im Immunsystem findet, erhöht wird.
-
Die
Erfindung stellt die Amplifizierung definierter Bereiche aus z.
B. einer cDNA-Bibliothek unter Verwendung von zwei Primern bereit,
von denen der eine biotinyliert ist. Durch den Einsatz der MSBP-Gruppe,
z. B. Biotin, kann einzelsträngige
DNA isoliert und im Prozess des Genzusammenbaus eingesetzt werden.
Die Erfinder der vorliegenden Erfindung haben das anhand der Amplifizierung
verschiedener cDNA-Bereiche aus einer Bibliothek für Antikörpergene
und die zufällige
Kombination dieser CDR-Bereiche in einem vorgegebenen Framework-Bereich
demonstriert. Somit können
definierte DNA-Bereiche (Framework-Bereiche) mit Zufallsbereichen
einer DNA (CDR-Bereichen) durchsetzt werden, die aus einem In-vivo-System
stammen oder chemisch synthetisiert werden können.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt auch Polynucleotidsequenzen und die
Proteine, für
die sie codieren, die mittels der oben beschriebenen Verfahren erzeugt
werden, bereit. Es werden auch Vektoren bereit gestellt, die die
Polynucleotidsequenzen inkorporiert enthalten, sowie Wirtszellen,
die mittels der Vektoren transformiert sind.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt auch eine Polynucleotidbibliothek bereit,
die Polynucleotide umfasst, die mittels des oben beschriebenen Verfahrens
erzeugt wurden, und die für
ein Phage-Display eingesetzt werden können.
-
Es
wurde nun Aspekte und Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung anhand von Beispielen unter Bezugnahme
auf die begleitenden Figuren veranschaulicht. Weitere Aspekte und
Ausführungsformen
werden Fachleuten auf diesem Gebiet klar sein. Alle in diesem Text
erwähnten
Dokumente werden hier mit der entsprechenden Quellenangabe aufgenommen.
-
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
-
1 zeigt
das Shuffling spezifischer DNA-Sequenzen zwischen verschiedenen
Klonen, basierend auf dem Zusammenbau von Gensequenzen aus einem
Satz überlappender
Oligonucleotide, anhand eines PCR-Protokolls aus nur einem Schritt.
-
2 zeigt
unterschiedliche Geschwindigkeitskonstanten der Dissoziation für verschiedene
Klone mit CDRs, die einem Shuffling unterzogen wurden. Eine niedrige
Säule steht
für eine
niedrige Dissoziationsgeschwindigkeit, eine hohe Säule steht
für eine
hohe Dissoziationsgeschwindigkeit. Der Klon 36 ist das ursprüngliche,
nicht-mutierte Antikörperfragment.
-
3 zeigt
die Ergebnisse einer Analyse eines mittels HPLC auf einer Superose-S-200-FPLC-Säule (Pharmacia)
in PBS-Puffer affinitätsgereinigten
scFv-Antikörperfragments.
Peak 1 ist die monomere Form des Antikörperfragments, Peak 2 ist eine
geringe Menge einer Verunreinigung, und Peak 3 ist NaN3 (Natriumazid), das
als Konservierungsmittel verwendet wurde.
-
4 zeigt eine schematische Darstellung
der Amplifizierung definierter DNA-Sequenzen und deren Shuffling
in ein Master-Framework. Es werden nur die CDR-Bereiche amplifiziert. 4A:
Zusammenbau von Genen für
die VH-Domäne.
Bei der Matrize handelt es sich um scFv-B11, das mit fehleranfälliger PCR
mutiert wurde. Eine einzelne CDR wird mittels zweier Primer amplifiziert,
die an die jeweilige CDR angrenzen, und einer dieser Primer ist
am 5'-Ende biotinyliert.
Die jeweilige CDR wird amplifiziert, und es wird doppelsträngige DNA
(dsDNA) erzeugt, wobei die Mutationen auf die CDR fokussiert sind,
da die beiden Amplifizierungsprimer keine Mutationen enthalten.
Diese DNA wird in zwei einzelsträngige
DNA-Moleküle
aufgetrennt. Das Molekül ohne
Biotin wird im Zusammenbau des Gens eingesetzt. Die Primer 725,
729, 730, 728 und 727 werden in einer DNA-Syntheseapparatur synthetisiert,
und die Primer H2, H3 und H5 enthalten mutierte CDR und werden wie
oben amplifiziert. 4B: Zusammenbau von Genen für die VL-Domäne. Die
CDRs werden auf die gleiche Weise wie in A amplifiziert. Die Primer
759, 738, 745, 744 und 880 werden in einer DNA-Syntheseapparatur
synthetisiert, und die Primer L2, L3 und L5 enthalten mutierte CDR
und werden wie oben amplifiziert.
-
5 zeigt
die Ausrichtung der Peptidsequenzen für die Klone 3, 11 und 31 bezüglich des
ursprünglichen,
nicht-mutierten Antikörperfragments
(wt). Die CDR- Bereiche
sind markiert. Mutationen in den Klonen 3, 11 und 31 sind unterstrichen.
-
6 zeigt
die Prinzipien für
die Isolierung der einzelsträngigen
DNA für
das Shuffling definierter DNA-Bereiche.
-
7 zeigt
die Länge
der schweren CDR3-Kette aus verschiedenen Klonen. Diese CDR-Abschnitte wurden
aus verschiedenen Keimbahnsequenzen amplifiziert und auf zufällige Weise
in einen definierten Framework-Bereich (aus der DP-47-Sequenz) kloniert.
-
8 ist eine schematische Darstellung der
Amplifizierung definierter DNA-Sequenzen
und deren Shuffling in ein Master-Framework. Alle in diesem Genzusammenbau
eingesetzten Oligonucleotide werden mittels PCR amplifiziert, aber
nur die CDR-Bereiche enthalten eine genetische Variation. 8A:
Zusammenbau von Genen für
die VH-Domäne.
Die Matrize für
die Amplifizierung des Framework-Bereichs ist scFv-B11, während die
CDRs von cDNA amplifiziert werden, die aus peripheren Blutlymphozyten,
aus Tonsillen und aus der Milz präpariert wurde. Das jeweilige
DNA-Fragment wird unter Verwendung von zwei Primern amplifiziert, die
an den Enden der Fragmente, die amplifiziert werden sollen, lokalisiert
sind, und einer dieser Primer ist am 5'-Ende biotinyliert. Das jeweilige DNA-Fragment
wird amplifiziert, und es wird doppelsträngige DNA (dsDNA) erzeugt.
Diese DNA wird in zwei einzelsträngige
DNA-Moleküle
aufgetrennt. Das Molekül
ohne Biotin wird im Genzusammenbau eingesetzt, d. h. die Primer
H1, H4, H6, und diese Primer enthalten keine Variationen. Die Primer
HCDR1, HCDR2 und HCDR3 enthalten unterschiedliche CDRs und werden
unter Verwendung von zwei Primern amplifiziert, die an die jeweiligen
CDRs angrenzen, und einer dieser Primer ist am 5'-Ende biotinyliert. Die jeweilige CDR
wird amplifiziert, und es wird doppelsträngige DNA (dsDNA) erzeugt,
wobei die Variation kauf die CDR fokussiert ist, da die beiden Amplifizierungsprimer
keine Mutationen enthalten. Diese DNA wird in zwei einzelsträngige DNA-Moleküle aufgetrennt
und in einem Genzusammenbau der VH-Domäne
im Bibliotheksformat eingesetzt, d. h. die Variation in den CDRs
stammt aus unterschiedlichen Keimbahnsequenzen. Die Primer BT25
und BT26 werden in einer DNA-Syntheseapparatur synthetisiert. 8B:
Zusammenbau von Genen für
die VL-Domäne.
Es handelt sich im Prinzip um das gleiche Verfahren wie in A. Die
Primer L1, L4 und L6 werden mittels PCR amplifiziert und erzeugt
und enthalten keine Variation. LCDR1, LCDR2 und LCDR3 enthalten
jeweils eine unterschiedliche CDR. Die Primer BT7 und BT12 werden
in einer DNA-Syntheseapparatur synthetisiert.
-
9 zeigt die Variation in einer Bibliothek,
die gemäß der 8 konstruiert wurde. Der scFv-Bereich der
Klone der Bibliothek und das ursprüngliche scFv-B11, die an FITC
(Fluoresceinisothiocyanat) binden, wurden mittels PCR synthetisiert.
Die gereinigten PCR-Produkte wurden mit BstNI geschnitten und auf
einem 2,5%igen Agarosegel aufgetrennt. Die Klone 1–15 finden
sich in den Spuren 2–16,
die Klone 16–29
finden sich in den Spuren 18–31.
Das ursprüngliche
scFv-B11 findet sich in der Spur 32. Die Analyse ergab, dass 28
Klone gemäß ihrem
Restriktionsmuster und ihrer Fragmentgröße 13 verschiedenen Gruppen
zugeordnet werden konnten. Acht Klone (1, 2, 8, 10, 12, 16, 26,
27) kamen nur einmal vor, zwei Klone (17, 24) erschienen ähnlich, eine
Gruppe von Klonen (18, 23, 29) hatte 3 ähnliche Mitglieder, 2 Gruppen
(5, 15, 14, 19 und 3, 4, 6, 11) hatten 4 Mitglieder und eine Gruppe
(7, 9, 13, 20, 21, 22, 25) hatte 7 ähnliche Mitglieder. Dieses
Experiment unterschätzt
die Variation in der Bibliothek, da BstNI nur einen Teil der Sequenzvariabilität erkennt.
Außerdem
erlaubte die Auflösung
des Gels den Nachweis kleiner Größenunterschiede
nicht, und sie trennte keine Fragmente von 100 bp auf.
-
9B zeigt
Klone, die in dem Experiment, das beispielhaft in der 9A gezeigt
wurde, ähnliche Restriktionsmuster
hatten, nach einem Schneiden sowohl mit BstNI als auch mit BamHI
und einer Auftrennung auf 3%igen Agarosegelen. Zur Erleichterung
des Vergleiches wurden die im Experiment A beschriebenen Gruppen ähnlicher
Klone auf den Gelen zusammengruppiert. Die Klone 8 und 28 aus dem
Experiment A wurden aus Platzgründen
weg gelassen.
- Gel I) Spur 1–8: Standard, Klon 5, 15, 14,
19, 2, 27 bzw. ursprüngliches
scFv-B11
- Gel II) Spur 1–8:
Standard, Klon 16, 17, 24, 18, 23, 29 bzw. 26
- Gel III) Spur 1–8:
Standard, Klon 7, 9, 13, 20, 21, 22 bzw. 25
- Gel VI) Spur 1–8:
Standard, Klon 3, 4, 6, 11, 1, 10 bzw. 12
-
Unter
diesen verbesserten experimentellen Bedingungen zeigten im Wesentlichen
alle Klone unterschiedliche Restriktionsmuster/Fragmentgrößen. Alle
Klone unterschieden sich vom ursprünglichen scFv-B11-Gen (Spur
8, Gel 1). Außerdem
zeigte sich, dass die Gruppen von Klonen, die in der 9A ähnlich erschienen,
unterschiedlich waren, wie aus der Analyse in der 9B hervor
geht. Siehe Klon 5, 15, 14, 19 (Spuren 2–5 im Gel I), Klon 17, 24 (Spuren
3–4 im
Gel II), Klon 18, 23, 29 (Spuren 5–7 im Gel II), Klone 7, 9, 13,
20, 21, 22, 25 (Spuren 2–8
im Gel III) und Klone 3, 4, 6, 11 (Spuren 2–5 im Gel IV).
-
Als
Schlussfolgerung lässt
sich festhalten, dass diese Experimente nahe legen, dass die Bibliothek eine
hohe Variabilität
zeigt.
-
Detaillierte Beschreibung und beispielhafte
Darstellung der Erfindung
-
Ein
Aspekt des Verfahrens des DNA-Shuffling kann anhand der folgenden
Schritte in der 1 veranschaulicht werden.
-
A:
Ein Gen, das für
ein interessantes Protein codiert, wird in überlappende Oligonucleotide
unterteilt.
-
B:
Die Oligonucleotide werden mittels PCR zu einer Gensequenz der vollen
Länge zusammengefügt.
-
C:
Die Gensequenz wird einer Mutagenese unterzogen, z. B. durch fehleranfällige PCR.
-
D:
Es werden Oligonucleotidpaare synthetisiert, wobei jedes Paar einen
Bereich abdeckt, der durch eines der Oligonucleotide des Schrittes
A oben definiert wird, außer
einem Bereich, der in der Mitte des Oligonucleotids aus dem Schritt
A lokalisiert ist. Dieser nicht abgedeckte Bereich ist die DNA-Sequenz,
die nach der PCR-Amplifizierung einem Shuffling unterzogen werden
kann. Diese beiden synthetisierten Oligonucleotide können somit
als Amplifizierungsprimer für
die Amplifizierung der nicht abgedeckten Region verwendet werden.
-
E:
Einer dieser Amplifizierungsprimer ist biotinyliert, und das doppelsträngige PCR-Produkt
kann dann mittels gut bekannter Streptavidin-Systeme isoliert werden.
-
F:
Aus den so isolierten amplifizierten Oligonucleotiden kann eine
einzelsträngige
DNA-Sequenz erhalten werden, die DNA aus dem nicht abgedeckten oben
erwähnten
Bereich enthält,
die dann als Oligonucleotid in einem neuen Zusammenbau der Gensequenz,
wie er im Schritt A beschrieben wurde, eingesetzt werden kann.
-
G:
Wenn DNA-Sequenzen aus unterschiedlichen Klonen und aus unterschiedlichen
Abschnitten der mutierten Gensequenz amplifiziert und einzelsträngig gemacht
werden, dann werden sie beim PCR-Prozess des Genzusammenbaus auf
zufällig
Weise kombiniert. Diese Zufallskombination ist die Basis für die molekulare
Evolution in vitro.
-
Beispiele
-
Die
Urheber der vorliegenden Erfindung haben das Konzept des Shufflings
definierter DNA unter unterschiedlichen experimentellen Bedingungen
demonstriert. Erstens wird das Shuffling von in vitro mutierten CDR-Bereichen
in ein Antikörperfragment
zum Zwecke einer Affinitätsmaturierung
(Beispiel 1 und 2) beispielhaft dargestellt, und zweitens wird das
Shuffling von in vivo gebildeten CDRs zur Erzeugung einer hochvariablen
Antikörperbibliothek
(Beispiel 3 und 4) beispielhaft dargestellt.
-
1. Affinitätsmaturierung
-
Es
wurde ein Modellsystem auf der Basis des scFv-B11-Antikörperfragments,
das an FITC bindet, entwickelt. Das vollständige Gen, das für dieses
scFv codiert, wurde aus einem Satz von 12 Oligonucleotiden zusammengesetzt
(4A und 4B), die
die bekannte DNA-Sequenz des scFv-B11 repräsentierten, und es konnte die
funktionelle Bindung des Genprodukts an FITC verifiziert werden.
Diese Gensequenz wurde dann mittels fehleranfälliger PCR mutagenisiert, und
die DNA, die für
die CDR-Bereiche codierte, wurde wie oben unter Verwendung der Amplifizierungsprimer,
von denen einer biotinyliert ist amplifiziert. (Die CDR-Bereiche sind
diejenigen Teile des Antikörpermoleküls, die
in die Bindung des Antigens, in diesem Falle des FITC, verwickelt
sind).
-
Es
wurden alle sechs CDR-Bereiche amplifiziert, und es wurde ein neues
Gen unter Verwendung von sechs Oligonucleotiden zusammengebaut,
die aus dem ersten Zusammenbau von 12 Oligonucleotiden (siehe oben)
ausgewählt
worden waren (diese waren nicht mutagenisiert), sowie von sechs
aus der Amplifizierung der mutagenisierten CDR-Bereiche. Die Selektion
funktioneller Antikörperfragmente,
die das FITC banden, wurde mittels des Phage-Display durchgeführt. 50%
der Klone banden an FITC, wobei sie andere Dissoziationsgeschwindigkeiten
zeigten als das ursprüngliche
scFv-B11, wie mittels des BIAcore-Biosensors bestimmt wurde (2).
Das zeigt, dass die Klone bezüglich
der Art und Weise, wie sie das FITC erkannten, verändert waren.
-
Von
den 16 Klonen, für
die im BIAcore-System gefunden wurde, dass sie an FITC binden (
2),
wurden die Klone, 3, 11, 27 und 31 für eine genauere Analyse ausgewählt, da
diese Klone die größeren Veränderungen
bezüglich
der Dissoziationsgeschwindigkeit zeigten. Diese Klone wurden exprimiert
und auf einer Säule
mit FITC-konjugiertem BSA affinitätsgereinigt und mit einem Puffer
mit niedrigem pH eluiert. Die gereinigten scFv-Antikörperfragmente
wurden weiter mittels HPLC unter Verwendung eine Superdex-200-FPLC-Säule von
Pharmacia, die die Fähigkeit
zur Trennung der monomeren und dimeren Form der Antikörper hatte,
gereinigt und analysiert. Bei allen Klonen dominierte die monomere
Form (ein typisches Größenprofil
ist in der
3 gezeigt). Diese wurde dann
gereinigt und in einer detaillierten Affinitätsanalyse unter Verwendung
eines BIAcore-Biosensors eingesetzt (Tabelle 1). Tabelle 1 Affinitätsbestimmung für ausgewählte Klone
Klon | kASS (M–1s–1) | kDISS (s–1) | KA (M–1) |
Nr.
3 | 2,0 × 105 | 4,3 × 10–3 | 4,8 × 107 |
Nr.
11 | 2,6 × 105 | 3,3 × 10–3 | 7,8 × 107 |
Nr.
27 | 5,0 × 105 | 16,0 × 10–3 | 3,1 × 107 |
Nr.
31 | 1,2 × 105 | 5,4 × 10–3 | 2,1 × 107 |
(ursprüngliches
FITC-B11) | 2,7 × 105 | 9,7 × 10–3 | 2,8 × 107 |
-
Der
Klon Nr. 11 zeigte eine Affinität,
die 2,8-fach höher
war als diejenige des ursprünglichen scFv-B11-Antikörperfragments.
Diese Steigerung basiert auf einer niedrigeren Dissoziationsgeschwindigkeit der.
Ein Klon (Nr. 27) zeigte eine 2-fache Erhöhung der Assoziationsgeschwindigkeit.
Die Gesamtaffinität
dieses Klons war jedoch aufgrund einer höheren Dissoziationsgeschwindigkeit
derjenigen des ursprünglichen FITC-B11-Klons ähnlich.
Die Verteilung der unterschiedlichen Assoziations- und Dissoziationsgeschwindigkeiten
innerhalb der Klone wurde als Quelle für ein CDR-Reshuffling für eine weitere
Verbesserung der Affinitäten in
Betracht gezogen.
-
Drei
Klone wurden sequenziert. In der VH-Region (d. h. der Hälfte des
scFv-B11, die drei
CDR-Bereiche trug) wurden alle Mutationen wie erwartet in den CDR- Bereichen gefunden,
da diese die einzigen Bereiche waren, die unter Verwendung der Amplifizierungsprimer
mutagenisiert und amplifiziert worden waren. Interessanterweise
waren alle CDR-Bereiche verschieden und trugen unterschiedliche
Mutationen (5). Allerdings wurde im Falle
des CDR-Bereichs 2 in allen 3 Klonen die gleiche Mutation (eine
Substitution eines Tyrosins durch ein Histidin) gefunden (der Rest
der CDR-Bereiche unterschied sich zwischen den Klonen).
-
Außerdem wurde
gefunden, dass die Mutationshäufigkeiten
zwischen 2% und 4% lagen, wie anhand der Basenveränderungen
in der 90 bp langen Sequenz, die aus den drei CDR-Regionen bestand,
bestimmt wurde. Das liegt über
der Mutationshäufigkeit
der fehlerhaften PCR und zeigt, dass eine Kombination einzelner CDR-Bereiche
aus unterschiedlichen Klonen vorliegt.
-
2. Affinitätsmaturierung-Reshuffling
-
Für die Durchführung eines
zweiten Shuffling (Reshuffling) wurden Klone, die bezüglich ihrer
Bindungsaffinität
für FITC
ausgewählt
worden waren, in einer weiteren Runde einer CDR-Amplifizierung und
Bibliothekskonstruktion eingesetzt. Theoretisch enthält die Bibliothek
mutierte, einem Shuffling unterzogene CDR-Bereiche, die bezüglich einer
verbesserten Bindung an FITC ausgewählt wurden. Auf diese Weise
konnten neue Kombinationen von CDR-Bereichen, die bezüglich ihrer
Bindung verbessert waren, konstruiert werden, und die Bibliothek
konnte einer Selektion bezüglich
bindender Agenzien mit verbesserten Affinitäten unterzogen werden.
-
Der
Pool aller Klone, die aus der Selektionsprozedur erhalten wurden
(wie im Beispiel 1 detailliert beschrieben wurde), wurde als Matrize
für die
CDR-Amplifizierungen
verwendet. Es wurde unter Verwendung der in der Tabelle 2 aufgeführten Primer
durchgeführt
eine Amplifizierung für
jede CDR. Tabelle
2 Sequenzen
der beim CDR-Shuffling eingesetzten Primer
B = Biotin-markierter
5'-Primer
-
Die
Amplifizierung wurde unter Einsatz der folgenden Parameter durchgeführt: 100
ng Matrize (1,6 × 108 CFU, Bakterien 6 Stunden gewachsen), 60
pmol eines jeden Primers, 5 Einheiten PFU-Polymerase (Stratagene),
1 × PFU-Puffer,
500 μM dNTPs,
Reaktionsvolumen 100 μl,
Vorerhitzen bei 96°C
für 10
Minuten, 96°C für 1 Minute,
68°C für 1 Minute,
72°C für 1 Minute
und 25 Zyklen, 72°C
für 10
Minuten.
-
Dieses
Verfahren war im Wesentlichen das gleiche wie das der CDR-Amplifizierung
im Beispiel 1. Die amplifizierten CDRs wurde für einen Einbau in die für VH und
VL codierende Sequenz gemäß der
1,
4A und
4B und
der Tabelle 3 eingesetzt. Tabelle 3 PCR-Parameter für den Zusammenbau der VH- und
VL-Gensequenzen beim CDR- Shuffling
VL | VH | |
Primer
759 | Primer
725 | 30
pmol |
Primer
738 | Primer
729 | 0,6
pmol |
Primer
L2 | Primer
H2 | 0,6
pmol |
Primer
L3 | Primer
H3 | 0,6
pmol |
Primer
745 | Primer
730 | 0,6
pmol |
Primer
L5 | Primer
H5 | 0,6
pmol |
Primer
744 | Primer
728 | 0,6
pmol |
Primer
880 | Primer
727 | 30
pmol |
Taq | Taq | 10
Einheiten |
dNTPs | dNTPs | 200 μM |
1 × Taq-Puffer | 1 × Taq-Puffer | ad
100 μl |
- Vorerhitzen auf 95°C für 10 Minuten, 20 Zyklen, 95°C für 1 Minute,
68°C für 1 Minute,
72°C für 1 Minute,
72°C für 10 Minuten.
-
Die
VH und VL wurden dann zu einer für
scFv codierenden Sequenz gemäß Standardverfahren
(Griffiths et al. 1994) zusammengebaut. Die resultierende Bibliothek
wurde einem Panning-Schritt unterzogen, um bindende Agenzien mit
verbesserten Affinitäten
für FITC
zu selektieren. Die Selektionsprozedur für die Reshuffling-Bibliothek
war im Wesentlichen die gleiche wie diejenige der anfangs dem Shuffling
unterzogenen Bibliothek. Die Gesamtzahl der nach der Selektion erhaltenen
Klone lag bei 510. Sechs Klone (B) wurden aus diesem neuen Pool
ausgewählt
und getestet und mit sechs Klonen (A) aus dem ersten Pool, die aus
der dem Shuffling unterzogenen Bibliothek stammten, verglichen (Tabelle
4). Tabelle 4 Dissoziationsgeschwindigkeiten einzelner
Klone, die aus der dem Shuffling unterzogenen Bibliothek (Klone
A) und aus der dem Reshuffling unterzogenen Bibliothek (Klone B)
ausgewählt
waren
Klon | KDISS (s–1 × 10–3) |
scFv-B11
(ursprüngliches) | 12,9 |
| |
1A | 6,3 |
12A | 5,7 |
13A | 9,0 |
14A | 9,7 |
16A | 1,8 |
17A | 7,9 |
| |
22B | 0,2 |
31B | 0,3 |
32B | 9,8 |
33B | 6,8 |
34B | 7,3 |
35B | 8,7 |
-
Zwei
Klone aus den Reshuffling-Experimenten (22B und 31B) wiesen wesentlich
niedrigere Dissoziationsgeschwindigkeiten auf, was anzeigte, dass
der Reshuffling-Prozess bindende Agenzien mit verbesserten Affinitäten lieferte.
-
3. Klonierung und Shuffling definierter
DNA-Abschnitte
-
In
unserem System ist es möglich,
definierte Abschnitte aus einer cDNA-Bibliothek unter Verwendung von zwei
Primern, von denen einer biotinyliert ist, zu amplifizieren. Mit
Hilfe der Biotingruppe kann einzelsträngige DNA isoliert und im Prozess
des Genzusammenbaus eingesetzt werden (
6). Wir
haben das mit der Amplifizierung diverser CDR-Bereiche aus einer
Bibliothek aus Antikörpergenen
und der Zufallskombination dieser CDR-Bereiche in einem vorgegebenen
Framework-Bereich
gezeigt. Somit können
definierte DNA-Abschnitte (Framework-Bereiche) mit zufälligen DNA-Abschnitten
(CDR-Bereichen) durchsetzt werden, die einen In-vivo-Ursprung haben (Tabelle
5). Der CDR3-Bereich variiert bezüglich der Größe (
7).
Alternativ könnten diese
Bereiche chemisch synthetisiert werden. Tabelle 5 Kombination von CDR-Bereichen aus unterschiedlichen
Keimbahnsequenzen, wobei die CDR-Bereiche in das DP-47-Framework,
das für
die variable schwere Domäne
codiert, transplantiert wurden. Für CDR1 und CDR2 ist der vorgeschlagene
Keimbahnursprung angegeben. Für
CDR3 ist die Zahl der Reste im CDR-Bereich angegeben. n. b. = nicht
bestimmt
Klon | CDR1 | CDR2 | CDR3 |
1 | DP-35 | DP-42 | 12 |
2 | DP-49 | DP-53 | 13 |
3 | n.
b. | DP-51 | 11 |
4 | DP-32 | DP-47 | 10 |
5 | DP-41 | DP-47 | 8 |
6 | DP-32 | DP-77 | 9 |
7 | DP-31 | DP-47 | 7 |
8 | DP-49 | DP-35 | 5 |
9 | DP-49 | DP-35 | n.
b. |
10 | DP-48 | DP-48 | n.
b. |
11 | DP-51 | DP-47 | 10 |
12 | DP-34 | DP-31 | n.
b. |
13 | DP-85 | DP-53 | 4 |
14 | DP-31 | DP-77 | 10 |
15 | DP-34 | DP-53 | 4 |
-
4. Konstruktion der Bibliothek
-
Es
wurde eine Genbibliothek konstruiert, die für scFv-Antikörperfragmente
codierte. Die für
diese Bibliothek eingesetzte Strategie basiert auf dem Einbau eines
Sets von Oligonucleotiden in eine Sequenz, die für VH- und VL-Antikörperdomänen codiert
(
8A,
8B). Native, in vivo gebildete
CDR-Bereiche können einem
Shuffling unterzogen und in ein vorgegebenes Master-Framework eingebaut
werden. In diesem Beispiel haben wir dieses Konzept weiter entwickelt
und sowohl für
VH als auch für
VL codierende Gensequenzen mit nativen CDR-Bereichen in ein vorgegebenes
Master-Framework eingebaut. Somit wurden alle sechs CDR-Positionen einem
Shuffling unterzogen. Die Ausgangsmatrize für die CDR-Amplifizierung war cDNA aus B-Zellen des
peripheren Blutes, aus der Milz, den Tonsillen und den Lymphknoten.
Oligonucleotide, die für
die Framework-Bereiche codieren, wurden auch unter Einsatz der Strategie
mit zwei flankierenden Primern amplifiziert, von denen einer biotinyliert
ist (Primer L1, H1, L4, H4, L6, H6). Die verwendeten Primer werden
in der Tabelle 6 und in der
8A und
8B beschrieben. Tabelle
6 Sequenzen
der bei der Konstruktion der Bibliothek eingesetzten Primer
B
= Biotin-markierter 5'-Primer
-
Die
PCR-Parameter für
die Amplifizierung der CDR und der Framework-Region waren im Wesentlichen die gleichen,
wie sie im Beispiel 2 beschrieben wurden. Die PCR-Parameter für den Zusammenbau
der für
VH und VL codierenden Gene werden in der Tabelle 7 beschrieben. Tabelle 7 PCR-Parameter für den Zusammenbau der VH- und
VL-Gensequenzen für
die Konstruktion der Bibliothek
VH | VL | |
Primer
BT25 | Primer
BT7 | 30
pmol |
Primer
H1 | Primer
L1 | 0,6
pmol |
Primer
HCDR1 | Primer
LCDR1 | 0,6
pmol |
Primer
HCDR2 | Primer
LCDR2 | 0,6
pmol |
Primer
H4 | Primer
L4 | 0,6
pmol |
Primer
HCDR5 | Primer
LCDR3 | 0,6
pmol |
Primer
H6 | Primer
L6 | 0,6
pmol |
Primer
BT26 | Primer
BT12 | 30
pmol |
Taq | Taq | 10
Einheiten |
dNTPs | dNTPs | 200 μM |
1 × Taq-Puffer | 1 × Taq-Puffer | ad
100 μl |
- Vorerhitzen auf 95°C für 10 Minuten, 20 Zyklen: 95°C für 1 Minute,
68°C für 1 Minute,
72°C für 1 Minute,
72°C für 10 Minuten.
-
Die
zusammengebauten VH- und VL-Gensequenzen wurden mittels Standardprotokollen
in eine für scFv
codierende Sequenz eingebaut (Griffiths et al. 1994). Es wurde eine
Bibliothek von 1,1 × 109 Mitgliedern konstruiert, und von den 40
getesteten Klonen enthielten alle 40 ein Insert der richtigen Größe, wie
mittels PCR und Agarose-Gelelektrophorese bestimmt wurde. Um die
Variabilität
in dieser Bibliothek zu testen, wurden PCR-amplifizierte und gereinigte
Inserts einer Spaltung mit BsTN1 und BamH1 unterzogen. Die Klone
zeigten unterschiedliche Restriktionsmuster, wie anhand einer Agarose-Gelelektrophorese
und eines Vergleichs mit der Kontrolle scFv-B11 bestimmt wurde (9).
-
Um
die Häufigkeit
der Klone abzuschätzen,
die zur Expression von scFv-Antikörperfragmenten
fähig waren,
wurden Klone aus der Bibliothek, die die FLAG-Sequenz (Hopp et al. 1989) enthielten,
sowie Kontrollbakterien mit und ohne FLAG- Sequenz in niedriger Dichte auf Luria-Broth-Platten
ausplattiert, die 100 μg/ml Ampicillin,
25 μg/ml
Tetracyclin und 1% Glucose enthielten. Man ließ die Platten über Nacht
bei 37°C
wachsen, und dann wurden sie mittels Standardverfahren auf Nitrocellulose-Filter übertragen
(Sambrook et al. 1989). Zur Induktion der scFv-Gene in den Bakterien
wurden die Filter 4 Stunden auf Platten inkubiert, die 0,5 mM Isopropyl-thio-β-D-galactosid
(IPTG), aber keine Glucose enthielten. Die Bakterien wurden dann
durch eine Behandlung mit Lysozym/Chloroform lysiert, die Filter
wurden gewaschen und mit einem Anti-FLAG-M2-Antikörper (Kodak)
inkubiert, gefolgt von einem sekundären Peroxidase-konjugierten
Anti-Maus-Antikörper
(P260 Dakopatts), und der Nachweis erfolgte mit DAB (3,3'-Diaminobenzidintetrahydrochlorid, Sigma)(Tabelle
8). Tabelle 8 Häufigkeit
intakter Antikörpergene
in der Bibliothek
Bibliotheks-Pool | Getestete
Klone | FLAG-positive
Klone | Prozent
positive
Klone |
A | 145 | 88 | 60 |
B | 77 | 52 | 67 |
C | 158 | 105 | 66 |
D | 68 | 48 | 70 |
alle
Bibliotheks-Pools | 448 | 293 | 65,4 |
Positivkontrolle
pFAB5cHis scFvB11 | 64 | 64 | 100 |
Negativkontrolle
pFAB5cHis | 30 | 0 | 0 |
-
Der
Anti-FLAG-Antikörper
weist eine FLAG-Sequenz nach, die stromabwärts des scFv-Gens in den Bibliothekskonstrukten
sowie im Kontrollvektor pFAB5cHis scFvB11 enthalten ist, aber nicht
im ursprünglichen Vektor
pFAB5cHis. Klone, an die der Anti-FLAG-Antikörper bindet, enthalten somit
einen intakten offenen Leserahmen des scFv-Gens.
-
Literaturstellen
-
- Barbas, CF et al.: Proc Natl Acad Sci USA,
88: 7978–82
(1991)
- Barbas, CF et al.: Proc Natl Acad Sci USA, 89: 4457–61 (1992)
- Crameri, A et al.: Biotechniques, 18: 194–196 (1995)
- Griffiths, AD et al.: EMBO J, 13: 3245–3260 (1994)
- Hoogenboom, HR et al.: J Mol Biol, 227: 381–8 (1992)
- Hopp, TP et al.: Biotechniques 7: 580–589 (1989)
- Huse, WD et al.: Science, 246: 1275–81 (1989)
- Larrick, JW et al.: Biochem Biophys Res Commun, 160: 1250–6 (1989)
- Leung, DW et al.: Technique, 1: 11–15 (1989)
- Marks, JD et al.: Biotechnology, 10: 779–83 (1992)
- McCafferty, J et al.: Nature, 348: 552–4 (1990)
- Moore, JC et al.: Nature Biotechnology, 14: 458–467 (1996)
- Parmley, SF et al.: Gene, 73':
305–318
(1988)
- Roberts, S et al.: 'Nature,
328: 731–4
(1987)
- Sambrook, J et al.: Molecular cloning. A laboratory manual.
Cold Spring Harbor Laboratory Press 1989
- Stemmer, WP: Nature, 370: 389–391 (1994)
- Yang, WP et al.: J Mol Biol, 254: 392–403 (1995)