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Die
vorliegende Erfindung betrifft rekombinante Proteine und ihre Verwendung.
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Tumor-Nekrose-Faktor-α (TNFα) ist ein
wirkungsvolles Cytokin, welches ein breites Spektrum an biologischen
Antworten hervorruft. TNFα verursacht
die Cytolyse oder Cytostase von vielen Tumorzelllinien in vitro,
induziert die hämorrhagische
Nekrose von transplantierten Tumoren in Mäusen, steigert die Phagozytose und
Cytotoxizität
von polymorphkernigen Neutrophilen und moduliert die Expression
von vielen Proteinen, einschließlich
Lipoproteinlipase, Klasse-I-Antigenen des Haupt-Histokompatibilitätskomplexes
und Cytokinen, wie Interleukin 1 und Interleukin 6. TNFα scheint
für eine
normale Immunantwort notwendig zu sein, jedoch erzeugen große Mengen
dramatische pathogene Wirkungen. TNFα wurde als "Cachectin" bezeichnet, da es der vorherrschende
Faktor ist, der für
das Auszehrungs-Syndrom (Kachexie), das mit neoplastischer Erkrankung
und Parasitämie
in Verbindung steht, verantwortlich ist. TNF trägt ebenfalls hauptsächlich zur
Toxizität bei
gramnegativer Sepsis bei, da Antikörper gegen TNF infizierte Tiere
schützen
können.
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Die
vielen Aktivitäten
von TNFα werden
durch das Binden an einen Zelloberflächenrezeptor vermittelt. Radioliganden-Bindungsstudien
haben die Anwesenheit von TNF-Rezeptoren auf einer großen Vielzahl
von Zelltypen bestätigt.
Obgleich diese Rezeptoren in einer begrenzten Anzahl (1000–10 000
Rezeptoren/Zelle) exprimiert werden, binden sie TNFα mit hoher
Affinität
(Ka = 109 M–1 bei
4°C). Lymphotoxin
(LT, ebenfalls als TNFβ bezeichnet)
besitzt ähnliche,
wenn nicht identische biologische Aktivitäten zu TNFα, wahrscheinlich, da sie beide
von dem gleichen Rezeptor erkannt werden.
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Kürzlich haben
mehrere Laboratorien Heterogenität
in TNF-Rezeptorpräparationen
nachgewiesen. Zwei unterschiedliche Zelloberflächenrezeptoren, welche TNFα und TNFβ binden,
sind kürzlich
auf molekularem Niveau charakterisiert worden. cDNA für eine Form
des Rezeptors mit einem Mr von 55 kD wurde isoliert, und zwar unter
Anwendung von Sonden, die aus der Peptidsequenz einer löslichen
Form des Rezeptors (1, 2) entworfen wurden. Ein zweiter Rezeptor
mit einem Mr von 75 kD wurde mittels eines COS-Zell-Expressionsvorgehens
kloniert (3). Beide Rezeptoren sind Vertreter einer größeren Familie
von Zytokin-Rezeptoren, welche den Nervenwachstumsfaktor-Rezeptor,
das B-Zell-Antigen CD40 sowie das Ratten-T-Zell-Antigen MRC OX40 einschließen. Darüber hinaus
sind diese Rezeptoren zu dem vorhergesagten Produkt eines transkriptionell
aktiven offenen Leserasters aus dem Shope-Fibroma-Virus homolog,
welcher zu einem sezernierten Protein zu führen scheint.
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Das
am stärksten
konservierte Merkmal unter dieser Gruppe von Zelloberflächenrezeptoren
ist die cysteinreiche extrazelluläre Liganden-Bindungsdomäne, welche
in vier sich wiederholende Motive von etwa vierzig Aminosäuren eingeteilt
werden kann. Wir haben nun vier lösliche Rezeptorderivate des
55kD-TNFα-Rezeptors
(TNFR) erzeugt. Jedes Derivat besteht aus der extrazellulären Bindungsdomäne, jedoch
ohne eine der cysteinreichen Subdomänen. Wir haben festgestellt,
dass das Derivat, welchem die zur Membran proximale vierte Subdomäne fehlt,
die Fähigkeit
beibehält,
TNFα mit
hoher Affinität
zu binden. Diese Feststellung findet allgemeine Anwendbarkeit.
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Demzufolge
stellt die folgende Erfindung ein Polypeptid bereit, welches in
der Lage ist, humanen TNFα zu
binden, und welches aus folgendem besteht:
- (a)
der Aminosäuresequenz
der drei ersten cysteinreichen Subdomänen der extrazellulären Bindungsdomäne des 55kD-Rezeptors
für humanen
TNFα; oder
- (b) einer Aminosäuresequenz
mit einer Homologie von 90% oder mehr zur Sequenz (a);
wobei
dem Polypeptid die vierte cysteinreiche Subdomäne des Rezeptors fehlt.
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Die
Erfindung sieht ebenfalls folgendes vor:
- – eine DNA-Sequenz,
welche ein solches Polypeptid codiert;
- – einen
Vektor, welcher eine DNA-Sequenz der Erfindung beinhaltet und welcher
in der Lage ist, das Polypeptid der Erfindung, das von der DNA-Sequenz
codiert wird, zu exprimieren, wenn er in einem transformierten Wirt
vorgesehen wird; und ein Wirt, der mit einem solchen Vektor transformiert
ist.
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In
den begleitenden Zeichnungen:
zeigt die 1 die Nucleotidsequenz
der humanen TNFα-cDNA
(SEQ ID Nr.: 24) und die codierte Aminosäuresequenz (SEQ ID Nr.: 25).
Die vorhergesagten Signalsequenzreste sind mit –40 bis –1 numeriert. Die Transmembrandomäne ist eingerahmt
und mögliche
N-verknüpfte
Glycosylierungsstellen sind oberhalb mit einem Strich versehen.
Die mit der entworfenen Oligonucleotidsonde homologe Sequenz findet
sich an den Nucleotidpositionen 477–533.
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2 ist
ein Northern-Blot (Spuren 1–3)
von 10 μg
Oligo-dT-selektierter RNA aus humanen 293-Zellen (Fibroblastenzelllinie)
(Spur 1), Placenta (Spur 2) und Milz (Spur 3), hybridisiert mit
der TNF-Rezeptor-cDNA (Sma1-EcoRI-Fragment). Der Southern-Blot (Spuren
4–6) wurde
mit der gleichen Sonde hybridisiert. Humane genomische DNA (5 μg pro Spur)
wurde mit Pst1 (Spur 4), Hind III (Spur 5) und EcoRI (Spur 6) verdaut.
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3 zeigt
die Bindungscharakteristika von rekombinantem humanem TNF-Rezeptor, welcher
in COS-7-Zellen exprimiert wurde. Die direkte Bindung von rekombinantem 125I-TNFα an
COS-7-Zellen, welche mit prTNFR transfiziert sind, ist in Diagramm
A dargestellt. Das eingebundene Diagramm enthält eine Scatchard-Analyse, die sich
aus diesen Daten ableitet. Wie in Diagramm B gezeigt, wurden Monoschichten von
Cos-7-Zellen, die mit TNFR-cDNA transfiziert waren, mit 1 nM 125I-TNF in Gegenwart von verschiedenen Konzentrationen
an nicht markiertem TNFα oder
TNFβ inkubiert.
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4 zeigt
die Effekte von löslichem
TNFR auf die TNFα-Bindung
und biologische Aktivität.
Das Diagramm A zeigt die Effekte von Überständen von Cos-7-Zellen, die
mit einer cDNA transfiziert waren, welche für eine lösliche Form des TNF-Rezeptors
(pTNFRecd, gefüllte
Kreise) codierte, oder pseudo-transfiziert (offene Kreise) waren,
auf die 125I-TNF-Bindung an U937-Zellen.
Das Diagramm B zeigt die Effekte dieser Überstande auf die TNF-vermittelte
Abtötung
der WEHI 164(Klon 13)-Linie. Assays wurden wie in Materialien und Methoden
beschrieben durchgeführt.
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5 ist
ein Diagramm der DNA-Sequenz von pTNFRecd und stellt ebenfalls einen
Strategieplan für die
auf Polymerasekettenreaktion (PCR) basierende Domänendeletion
dar, wobei 5'UTR
die 5'-untranslatierte Region
ist und I bis IV die vier cysteinreichen Subdomänen sind. Die in der PCR in
dem Beispiel verwendeten Oligonucleotide und relevante Restriktionsstellen
sind ebenfalls gezeigt.
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6 zeigt
aufgereiht die Aminosäuresequenzen
der vier cysteinreichen Subdomänen
der 55kD(TNFR-55)- und 75kD(TNFR-75)-Rezeptoren und von Ratten-Nervenwachstumsfaktorrezeptor
(NGFR), humanem CD40 und Ratten-OX40. Homologie wird durch Einrahmungen
gezeigt.
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Die 7 bis 11 zeigen
die Nucleotidsequenz und die vorausgesagte Aminosäuresequenz
des codierten Polypeptids von pTNFRecd, pΔI, pΔII, pΔIII und pΔIV.
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12 zeigt
die Ergebnisse der in Beispiel 1 beschriebenen Assays.
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Ein
Polypeptid gemäß der Erfindung
ist in der Lage, humanen TNFα zu
binden. Typischerweise besitzt das Polypeptid eine Bindungsaffinität für humanen
TNFα von
107 M–1 oder mehr, zum Beispiel
108 M–1 oder mehr. Die Affinität kann zwischen
107 und 1010 M–1,
zum Beispiel von 108 bis 109 M–1 liegen.
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Ein
bevorzugtes Polypeptid besteht aus den ersten drei cysteinreichen
Subdomänen
der extrazellulären
Bindungsdomäne
des 55kD-Rezeptors für
humanen TNFα.
Die Sequenz (a1) dieser drei Subdomänen ist folgende:
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Ein
brauchbares Polypeptid weist die folgende Aminosäuresequenz (c) auf:
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Abgesehen
von der Aminosäuresequenz
(a) können
die Polypeptide alternativ aus einer Aminosäuresequenz (b) bestehen, die
eine Homologie von 90% oder mehr mit der Sequenz (a) besitzt. Der
Grad der Homologie kann 95% oder mehr oder 98% oder mehr betragen.
Die Aminosäuresequenz
(a) kann deshalb durch eine oder mehrere Aminosäuresubstitutionen, -insertionen
und/oder -deletionen und/oder durch eine Verlängerung an einem der beiden
Enden oder an jedem Ende modifiziert werden. Gleichwohl sollte keine
Modifizierung der Cysteinreste vorliegen. Ein die Sequenz (b) umfassendes
Polypeptid muß natürlich noch
in der Lage sein, humanen TNFα zu
binden.
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Zum
Beispiel können
ein oder mehrere Aminosäurereste
der Sequenz (a), die kein Cysteinrest sind, substituiert oder deletiert
werden, oder ein oder mehrere zusätzliche Aminosäurereste
können
inseriert werden; vorausgesetzt, dass der physikochemische Charakter
der ursprünglichen
Sequenz beibehalten bleibt, d.h. hinsichtlich der Ladungsdichte,
Hydrophobizität/Hydrophilizität, Größe und Konfiguration.
Konservative Substitutionen können
vorgenommen werden. Mögliche
Substitutionen sind, basierend auf dem Ein-Buchstaben-Code (Eur.
J. Biochem. 138, 9–37,
1984), die folgenden:
A für
G und umgekehrt;
V durch A, L oder G;
K durch R;
S
durch T und umgekehrt;
E für
D und umgekehrt; und
Q durch N und umgekehrt.
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Die
Polypeptide der Erfindung bestehen aus der Sequenz (a) oder (b).
Sie enthalten keine vierte cysteinreiche Subdomäne.
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Den
Polypeptiden der Erfindung fehlt die vierte cysteinreiche Subdomäne des 55kD-Rezeptors. Insbesondere
fehlen ihnen die Cysteinreste der vierte Subdomäne. Deshalb beinhalten sie,
direkt nach der dritten cysteinreichen Subdomäne, nichts von der Aminosauresequenz
bis zu dem letzten Cysteinrest der vierten cysteinreichen Subdomäne des relevanten
Rezeptors.
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Die
Polypeptide sind typischerweise rekombinante Polypeptide, obgleich
sie durch synthetische Verfahren, wie durch Festphasen- oder Lösungsphasen-Polypeptidsynthese,
hergestellt werden können,
wobei in diesem Falle ein automatischer Peptid-Synthesizer zur Anwendung
kommen kann. Sie können
deshalb mit einem N-terminalen
Rest M beginnen. Sie werden durch die rekombinante DNA-Technologie
hergestellt. Die Herstellung der Polypeptide hängt deshalb von der Bereitstellung
einer das Polypeptid codierenden DNA-Sequenz ab. Eine geeignete
Sequenz, welche die ersten drei cysteinreichen Subdomänen der
exrazellulären
Bindungsdomäne
des 55kD-Rezeptors codiert, umfasst:
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Eine
DNA-Sequenz kann ferner eine DNA-Sequenz beinhalten, die für eine Signalsequenz
codiert, welche an das 5'-Ende
der codierenden Sequenz angeheftet ist. Jedwede Signalsequenz kann
geeignet sein. Die Signalsequenz sollte in der Lage sein, die Sekretion
des Polypeptids der Erfindung aus der Zelle zu lenken, in welcher
das Polypeptid exprimiert wird. Die Signalsequenz kann die natürliche Signalsequenz
für den 55kD-TNFα-Rezeptor
sein. Eine geeignete DNA-Sequenz, welche die ersten drei cysteinreichen
Subdomänen der
extrazellulären
Bindungsdomäne
des 55kD-Rezeptors
und eine solche Signalsequenz codiert, ist deshalb:
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Eine
DNA-Sequenz, die ein Polypeptid der Erfindung codiert, kann synthetisiert
werden. Alternativ kann sie konstruiert werden, indem eine DNA-Sequenz,
die den 55kD- oder 75kD-Rezeptor codiert, aus einer Gen-Bibliothek
isoliert wird und DNA stromabwärts
der codierenden Sequenz für
die ersten drei cysteinreichen Subdomänen der extrazellulären Bindungsdomäne des Rezeptors
deletiert wird. Dies führt
zu DNA, welche die ersten drei Subdomänen jedes Rezeptors codiert.
Als ein Zwischenschritt kann DNA, welche die gesamte oder fast die
gesamte extrazelluläre
Bindungsdomäne
codiert, isoliert werden und verdaut werden, um DNA stromabwärts der
codierenden Sequenz für
die ersten drei Subdomänen
zu entfernen.
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Eine
modifizierte Nucleotidsequenz, die zum Beispiel eine Aminosäuresequenz
(b) codiert, kann erhalten werden durch die Verwendung einer geeigneten
Technik, einschließlich
der Restriktion mit einer Endonuclease, der Insertion von Linkem,
der Verwendung einer Exonuclease und/oder einer Polymerase und ortsspezifischer
Mutagenese. Ob eine modifizierte DNA-Sequenz ein Polypeptid der
Erfindung codiert, kann leicht festgestellt werden. Das durch die
Sequenz codierte Polypeptid kann in einem geeigneten Wirt exprimiert
und auf seine Fähigkeit
hin getestet werden, spezifisch an humanen TNFα zu binden.
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Für die Expression
eines Polypeptids der Erfindung wird ein Expressionsvektor konstruiert.
Ein Expressionsvektor wird hergestellt, welcher eine DNA-Sequenz,
die ein Polypeptid der Erfindung codiert, umfasst, und welcher in
der Lager ist, das Polypeptid zu exprimieren, wenn er in einem geeigneten
Wirt vorgesehen wird. Passende transkriptionelle und translationale
Kontrollelemente werden vorgesehen, einschließlich eines Promotors für die DNA-Sequenz,
einer transkriptionellen Terminationsstelle und translationalen
Start- und Stopcodons. Die DNA-Sequenz wird in dem korrekten Raster
vorgesehen, so dass die Expression des Polypeptids in einem Wirt,
der mit dem Vektor kompatibel ist, stattfinden kann.
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Der
Expressionsvektor wird dann in einem passenden Wirt vorgesehen.
Zellen, die den Vektor beherbergen, werden wachsen gelassen, so
dass das Stattfinden der Expression ermöglicht wird. Der Vektor kann ein
Plasmid oder ein viraler Vektor sein. Jedwedes angemessene Wirt-Vektor-System
kann zur Anwendung kommen.
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Der
transformierte Wirt kann ein prokaryotischer oder eukaryotischer
Wirt sein. Ein bakterieller oder Hefewirt kann verwendet werden,
zum Beispiel E. coli oder S. cerevisiae. Insektenzellen können in
alternativer Weise verwendet werden, in welchem Fall ein Baculovirus-Expressions-System
angemessen sein kann. Als eine weitere Alternative können Zellen
einer Säugerzelllinie,
wie Eierstockzellen des chinesischen Hamsters (CHO), transformiert
werden. Ein Polypeptid, welches an einer, an zwei oder an drei der
in 1 gezeigten Stellen glykosyliert ist, kann durch
geeignete Wahl der Wirtszellkultur erhalten werden.
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Das
Polypeptid der Erfindung kann isoliert und gereinigt werden. Der
N-Terminus des Polypeptids kann, aufgrund der Prozessierung des
Translationsproduktes innerhalb einer Zelle oder während das
Produkt aus einer Zelle sezerniert wird, heterogen sein. Deshalb
kann eine Mischung von Polypeptiden gemäß der Erfindung mit unterschiedlichen
N-Termini erhalten werden. Das Polypeptid ist löslich.
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Die
Polypeptide der Erfindung besitzen Aktivität zum Binden von humanem TNFα. Diese Aktivität weist auf
die mögliche
Verwendung der Polypeptide bei der Regulation von durch TNFα vermittelten
Antwortreaktionen durch Binden und Sequestrieren von humanem TNFα hin, zum
Beispiel auf eine mögliche
Verwendung bei der Behandlung von Lungenerkrankungen, septischem
Schock, HIV-Infektion, Malaria, viraler Meningitis, Transplantat-versus-Wirt-Reaktionen
und Autoimmun-Erkrankungen, wie rheumatoider Arhritis.
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Zu
diesem Zweck kann ein Polypeptid der vorliegenden Erfindung in einer
pharmazeutischen Zusammensetzung formuliert werden. Die pharmazeutische
Zusammensetzung umfasst ebenfalls ein(en) pharmazeutisch annehmbaren(s)
Träger
oder Verdünnungsmittel.
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Das
Polypeptid der Erfindung kann an einen Patienten mittels jedweder
herkömmlichen
Route verabreicht werden. Die Entscheidung, ob eine orale Route
oder eine parenterale Route, wie eine subkutane, intravenöse oder
intramuskulare Verabreichung, gewählt wird; über die Dosis und die Häufigkeit
der Verabreichung hängt
von einer Vielzahl von Faktoren ab. Diese Faktoren schließen den
Zweck der Verabreichung, das Alter und das Gewicht des behandelten
Patienten und den Zustand des Patienten ein. Typischerweise wird
das Polypeptid jedoch in einer Menge von 1 bis 1000 μg pro Dosis,
stärker
bevorzugt von 10 bis 100 μg
pro Dosis für jede
Verabreichungsroute verabreicht.
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Die
folgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung. Es wird ein
Referenzbeispiel angegeben.
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REFERENZBEISPIEL
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1. Materialien und Methoden
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Reagenzien
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Rekombinanter
humaner TNFα und
TNFβ wurden
als aus E. coli abgeleitete hochgereinigte Proteine vorgesehen.
Die spezifischen Aktivitäten
dieser Präparationen
lagen bei etwa 107 Einheiten/mg, wie gemessen in
dem Cytotoxizitäts-Assay
mit L929-Mauszellen
(4). Die synthetischen Oligonucleotide wurden durch den Oswel-DNA-Service (University
of Edinburgh) hergestellt.
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Isolation von TNFα-55kD-Rezeptor-cDNA-Klonen
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Die
Sequenz eines Peptidfragmentes (E M G Q V E I S S T V D R D T V
C G (SEQ ID Nr.: 5)) des TNF-Bindeproteins wurde verwendet, um eine
synthetische Oligonucleotidsonde (5' AAG GAG ATG GGC CAG GTT GAG ATC TCT
TCT ACT GTT GAC AAT GAC ACT GTG TGT GGC-3' (SEQ ID Nr.: 6)) zu entwerten. Die
57-mer-DNA-Sonde
wurde mit 32P und T4-Polylnucleotidkinase
(New England Biolab, Beverly, MA) markiert und verwendet, um eine
Plazenta-cDNA-Bibliothek in gt10 zu screenen (5,6). Etwa 800 000
Phagen wurden auf Nitrocellulosefilter überführt und bei verminderter Stringenz
gescreent (7). Filter wurden 2 Stunden bei 42°C in 0,05 M Natriumphosphat,
pH 6,5, 20% Formamid, 0,75 M Natriumchlorid, 0,075 M Natriumcitrat,
1% Polyvinylpyrrolidon (Sigma, St. Louis, MO), 1% Ficoll, 1% Polyvinylpyrrolidon
(Sigma, St. Louis, MO), 1% Ficoll, 1% Rinderserumalbumin (Sigma)
und 50 ng/ml mit Ultraschall behandelter Lachsspermien-DNA (Sigma) inkubiert.
Die radioaktiv markierte Sonde wurde dann den Filtern (108 cpm/ml Endkonzentration) zugesetzt, welche
16 Stunden lang hybridisiert wurden. Die Filter wurden gründlich in
0,06 M Natriumchlorid, 0,006 M Natriumcitrat, 1% SDS bei 37°C gewaschen,
und positive Klone wurden mittels Autoradiographie identifiziert. Zehn
hybridisierende Klone wurden Plaque-gereinigt (5), und die cDNA-Insertionsgröße wurde
mittels Polyacrylamidgel-Elektrophorese von EcoRI-verdauter Phagen-DNA
bestimmt. Die Inserts von zwei cDNA-Klonen wurden unter Verwendung
der Didesoxy-Kettenabbruch-Technik
(8) sequenziert.
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Southern-
und Northern-Blot-Analyse
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DNA
wurde aus menschlichen Lymphozyten mittels des Verfahrens von Blin
und Stafford (9) isoliert und für
die Southern-Blot-Analyse (10) verwendet. DNA wurde mit Restriktionsendonuclease
(New England Biolabs) verdaut, auf einem 1%igen Agarosegel fraktioniert
und auf Nitrocellulose transferiert. Die Hybridisierung und das
Waschen wurden unter stringenten Bedingungen (6) unter Verwendung
einer 32P-markierten Präparation eines 600 bp großen Fragmentes
der TNF-Rezeptor-cDNA durchgeführt.
Eine Northern-Blot-Analyse wurde (11) auf Oligo-dT-selektierter
RNA durchgeführt,
welche aus menschlicher Placenta, Milz (großzügigerweise von dem Cooperative
Human Tissue Network, Birmingham, AL, zur Verfügung gestellt) und einer Fibroblasten-Zelllinie
(293-Zellen) isoliert worden war. Im Anschluss an die Elektrophorese
auf einem Formaldehyd-1,2%-igem Agarose-Gel wurde die RNA auf Nitrocellulose überführt und
mit der TNFα-Rezeptor-DNA-Sonde
unter stringenten Bedingungen hybridisiert.
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Säugerzellexpression des humanen
TNFα-55kD-Rezeptors
und von Derivaten
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Die
codierende Region des Großteils
des humanen TNFα-55kD-Rezeptors
wurde als ein EcoRI-Fragment isoliert und in einen Säugerzell-Expressionsvektor
(12) kloniert, was zum Plasmid prTNFR führte. Das EcoRI-Fragment codiert
374 Aminosäuren
des TNF-Rezeptors; die 81 carboxyterminalen Reste der cytoplasmatischen
Domäne
fehlen deshalb bei dieser Plasmidkonstruktion. Ein Derivat des TNFα-Rezeptors
wurde erzeugt, indem ein Terminationscodon direkt vor der Transmembrandomäne eingebaut
wurde. Die Polymerasekettenreaktion(PCR)-Technik (13) wurde angewandt,
um ein 300 bp großes
Restriktionsfragment zu erzeugen, das eine BglII-Stelle am 5'-Ende und eine HindIII-Stelle,
der ein TAG-Stoppcodon vorgeschaltet war, am 3'-Ende enthielt. Die PCR-Primer waren
5'GCTGCTCCAAATGCCGAAAG
(SEQ ID Nr.: 7) und 5'AGTTCAAGCTTTTACAGTGCCCTTAACATTCTAA
(SEQ ID Nr.: 8).
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Das
PCR-Produkt wurde über
ein Gel gereinigt und in das TNF-Rezeptor-Expressionsplasmid (oben beschrieben),
das mit BglII und HindIII verdaut worden war, kloniert. Die DNA-Sequenzierung
bestätigte,
dass das resultierende Plasmid (pTNFRecd) die entworfene DNA-Sequenz
enthielt. E. coli, welcher pTNFRecd enthielt, wurde bei der National
Collection of Industrial and Marine Bacteria, Aberdeen, GB, am 11.
September 1990, unter der Zugangs-Nummer NCIMB 40315 hinterlegt.
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Die
TNFα-Rezeptor-Expressionsplasmide
wurden in Affen-COS-7-Zellen unter Verwendung von Lipofectin (Gibco
BRL, Bethesda, MD) gemäß den Anweisungen
des Herstellers transfiziert. Zellen wurden in Dulbecco's modifiziertem Eagle-Medium,
das 10% fötales
Kälberserum
enthielt, kultiviert.
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Analyse von rekombinanten
TNFα-55kD-Rezeptor-Derivaten
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TNFα wurde mittels
der Iodogen-Methode (Pierce) gemäß den Anleitungen
des Herstellers radioaktiv iodiert. Die spezifische Aktivität des 125I-TNFα lag
bei 10 bis 30 μCi/μg. COS-Zellen,
die mit der TNFα-Rezeptor-cDNA
(prTNFR, 1300-bp-EcoRI-Fragment)
transfiziert waren, wurden 24 Stunden lang inkubiert und dann in
Sechs-Loch-Gewebekulturplatten
(Nunc) bei 4,5 × 108 Zellen pro Vertiefung eingeimpft. Die Zellen
wurden 48 weitere Stunden inkubiert, und dann wurde die Rezeptorexpression
durch Radioligandenbindung während 2
Stunden bei 4°C
quantifiziert. Die unspezifische Bindung von 125I-TNFα wurde in
Gegenwart eines tausendfachen molaren Überschusses von nicht-markiertem
TNFα bestimmt.
Bindungsdaten wurden mittels der Scatchard-Methode analysiert (14).
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Das
TNFα-Rezeptorderivat
wurde bezüglich
der Inhibierung der 125I-TNFα-Bindung
an den natürlichen Rezeptor
auf humanen U937-Zellen analysiert. Der Kulturüberstand wurde 72 Stunden,
nachdem COS-Zellen mit pTNFRecd transfiziert worden waren, geerntet.
U937-Zellen (2 × 108 Zellen in 200 μl) wurden mit 1 nM 125I-TNFα und Verdünnungen
von COS-Zellmedien 2 Stunden bei 4°C inkubiert. Die Zellen wurden
dann durch 20%ige Saccharose zentrifugiert, um ungebundenen TNFα zu entfernen.
Eine nicht-spezifische Bindung wurde in Gegenwart von 1 μM nicht-markiertem TNFα bestimmt.
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Das
TNFα-Rezeptor-Derivat
wurde ebenfalls bezüglich
der Inhibierung von zytotoxischen TNFα-Effekten in vitro analysiert.
Das Zytotoxizitäts-Assay
wurde so durchgeführt,
wie es bei dem TNF-empfindlichen WEHI-164-Zelllinien-Klon 13 beschrieben
wurde (15). Reihenverdünnungen
von Überständen von
COS-Zellen, die mit pTNFRecd transfiziert waren, oder pseudotransfizierten
Kontrollen wurden mit einer konstanten Menge an TNFα (1 ng/ml)
1 Stunde lang bei 27°C
vor Zugabe zum Assay inkubiert.
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2. Ergebnisse
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Isolierung und Charakterisierung
der TNFα-55kD-Rezeptor-cDNA
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Eine
partielle Aminosäuresequenz
des TNF-Bindungsproteins wurde verwendet, um eine synthetische Oligonucleotidsonde
zu entwerfen. Die radioaktiv markierte Sonde wurde verwendet, um
eine humane Plazenta-cDNA-Bibliothek in Lambda-gt10 zu screenen,
und zehn hybridisierende Phagen wurden isoliert. Die Nucleotid-
und abgeleiteten Aminosäuresequenzen
des längsten
cDNA-Klons sind in 1 dargestellt. Das dritte potentielle
ATG-Initiationscodon tritt bei Position 156 der Nucleotidsequenz
auf; auf die ersten zwei ATG-Codons folgen dicht Terminationscodons,
und dem dritten ATG gehen die besten Translationsinitiations-Konsensus-Nucleotide
voran (16). Die cDNA codiert ein offenes Leseraster von 1365 Basen,
welches für
ein Polypeptid mit 455 Resten codiert. Beide der Peptidsequenzen,
die durch die Aminosäuresequenzierung
bestimmt wurden, wurden in der codierten cDNA identifiziert (17
von 19 und 18 von 19 passende Reste). Das für das TNF-Bindungsprotein identifizierte
Amino-terminale Ende entspricht der von der cDNA codierten Sequenz,
beginnend am Rest 41. Die ersten 35 Aminosäuren sind im allgemeinen ziemlich
hydrophob und stellen wahrscheinlich eine Signalsequenz dar. Die
Reste 35–40
sind stark geladen (DREKR (SEQ-ID-Nr.: 9)), und eine solche Sequenz
wird typischerweise nicht in sekretorischen Signalsequenzen gefunden
(17); vielleicht wird der natürliche
Rezeptor durch Proteolyse nach dem Rest 40 prozessiert, welcher
eine dibasische Spaltungsstelle enthält (KR). Die Hydropathie-Analyse
der Proteinsequenz sagt eine einzelne Transmembrandomäne von 23 Aminosäuren voraus.
Diese hydrophobe Sequenz teilt das Protein in eine extrazelluläre Domäne von 171
Resten und eine zytoplasmatische Domäne von 221 Resten. Die für das TNF-Bindungsprotein bestimmte
Aminosäurezusammensetzung
entspricht gut der vorausgesagten Zusammensetzung der von der cDNA
codierten extrazellulären
Domäne
(Ergebnisse nicht gezeigt). Der Unterschied zwischen der vorausgesagten
Rezeptorgröße (40 000
Dalton) und der durch SDS-Polyacrylamidgel-Elektrophorese be stimmten
Größe (65 000
Dalton, 18–20)
ist wahrscheinlich durch Glykosylierung bedingt; es gibt vier potentielle
N-verknüpfte
Glykosylierungsstellen in der Sequenz, wobei sich drei davon in
der extrazellulären
Domäne
befinden. Die Sequenz enthält
eine große
Anzahl (17) von Cysteinresten, wobei 24 davon in der extrazellulären Domäne vorliegen.
Die Anordnung dieser Cysteinreste ähnelt derjenigen von mehreren
anderen Zelloberflächen-Proteinen,
was nahelegt, dass der TNF-Rezeptor strukturell zu einer Familie
von Rezeptoren verwandt ist.
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Eine
Northern-Blot-Analyse ist in 2 dargestellt.
Die 32P-markierte cDNA hybridisierte an
eine einzelne vorherrschende Bande von Oligo-dT-selektierter RNA
aus humaner Plazenta oder Milz. Ein nebenrangiges größeres Transkript
wurde ebenfalls in RNA aus einer Fibroblasten-Zelllinie festgestellt.
Die Größe der hybridisierenden
Spezies beträgt
2400 Basen, was in guter Übereinstimmung
mit der Größe von isolierter
cDNA steht. Des weiteren wird in der 2 ein Southern-Blot
von humaner genomischer DNA gezeigt, die mit einer 600 bp großen Sonde
aus der cDNA hybridisiert wurde. In jedem der drei unterschiedlichen
Restriktionsverdaus wurde nur ein einzelnes Hybridisierungssignal
beobachtet. Somit scheint der TNF-Rezeptor, den wir isoliert haben,
durch ein einzelnes Gen codiert zu sein.
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Expression
von rekombinanten TNF-Rezeptorsequenzen in Säugerzellen
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Um
zu bestätigen,
dass die in 1 gezeigte cDNA tatsächlich den
TNF-Rezeptor codiert, wurde die cDNA für die Expression in Säugerzellen
manipuliert. Die cDNA enthält
eine EcoRI-Stelle an der Position 1270 von 1. Die für den Rezeptor
codierende Sequenz wurde als ein 1300 bp großes EcoRI-Fragment (das alle bis
auf die letzten 81 Codons der zytoplasmatischen Domäne enthielt)
isoliert und in einen Säugerzell-Expressionsvektor,
der einen Cytomegalovirus-Promotor und SV40-Transkriptionsterminationssequenzen
enthielt, inseriert (12). Das resultierende Plasmid wurde in COS-Zellen
transfiziert, welche nach drei Tagen hinsichtlich der Expression
des TNF-Rezeptors analysiert wurden. Wie in 3 gezeigt,
hatten die transfizierten Zellen spezifisch radioaktiv iodiertes
TNFα in
einer gesättigten
und dosisabhängigen
Weise gebunden. Die Population von COS-Zellen exprimierte etwa 1 × 108 Rezeptoren pro Zelle. Die gemessene Bindungsaktivität der rekombinanten
Rezeptoren betrug 2,5 × 109 M–1 bei 4°C, was in
enger Übereinstimmung
zum natürlichen
Rezeptor auf menschlichen Zellen ist (19, 20). Die Bindung von 125I-TNFα (1
nM) an diese Zellen konnte durch die Zugabe von nicht-markiertem
TNFα oder
Lymphotoxin inhibiert werden (3b).
COS-Zellen, die lediglich mit dem Expressi onsvektor transfiziert
waren, banden nicht signifikant 125I-TNFα (weniger
als 2% der Bindung, welche bei der cDNA-Transfektion zu sehen war).
-
Die
extrazelluläre
Domäne
des TNF-Rezeptors wird natürlicherweise
von den Zellen abgeworfen. Um ein ähnliches rekombinantes Derivat
herzustellen, wurde ein Stoppcodon, das der Transmembrandomäne vorausgeht,
mittels PCR-Mutagenese in die cDNA eingebaut. Die modifizierte DNA
wurde in das Expressionsplasmid inseriert und anschließend in
COS-Zellen transfiziert. Nach drei Tagen wurden die COS-Zellmedien bezüglich der
Inhibition der TNFα-Bindung
an humane U937-Zellen getestet. Wie in 4a gezeigt,
inhibierten die Medien der transfizierten Zellen bis zu 70% der
Bindung von TNFα.
Das rekombinante TNF-Rezeptor-Derivat wurde als nächstes bezüglich der
Inhibierung der biologischen TNFα-Aktivität getestet.
Ein empfindlicher Bioassay für
TNFα ist
die Messung der Zytolyse von Maus-WEHI-164-Zellen (Klon 13). Die Medien der transfizierten
Zellen inhibierten 60% der TNFα-Zytotoxizität bei dieser
Zelllinie (4b). Medien von pseudotransfizierten
COS-Zellen inhibierten
nicht die durch TNFα induzierte
Zytotoxizität
oder Bindung. Diese Experimente zeigen, dass die rekombinante extrazelluläre Domäne des TNF-Rezeptors
in der Lage ist, TNF zu binden und seine biologische Aktivität zu inhibieren.
-
BEISPIEL 1: Expression
von Polypeptid, das im wesentlichen aus den ersten drei cysteinreichen
Subdomänen der
extrazellulären
Bindungsdomäne
des 55kD-Rezeptors besteht
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1. MATERIALIEN
UND METHODEN
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Reagenzien
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Von
E. coli abgeleiteter rekombinanter humaner TNFα besaß eine spezifische Aktivität von 2 × 107 U/mg in einem L929-Zytotoxizitätsassay.
Oligonucleotide wurden von Oswel DNA Service (Universität Edinburgh)
erworben.
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Erzeugung
der rekombinanten löslichen
TNFR-Derivate
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Die
Deletion jeder der Subdomänen
in dem rekombinanten löslichen
TNFR wurde mittels PCR-Fragment-Verknüpfung und PCR-Mutagenese erreicht.
Die Sequenz der in diesen Experimenten verwendeten Oligonucleotide
ist in Tabelle 1 angeführt,
und ihre Lokalisierungen in bezug auf die vier cysteinreichen Subdomänen ist
in 5 gezeigt. Die vier Subdomänen sind in bezug aufeinander
in 6 aufgereiht.
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Das
Plasmid pTNFRecd (Referenzbeispiel) ist in der 7 gezeigt.
pTNFRecd wurde ferner modifiziert, um untranslatierte 5'-Sequenzen durch
Klonierung des ClaI/BglII-verdauten Produktes einer PCR unter Verwendung
der Oligos 5'Cla
und IIIA in ClaI/BglII-verdauten pTNFRecd zu entfernen, wodurch
man 5'-ΔCla erhielt.
Der Verdau von 5'-ΔCla mit Pst-1
und erneute Ligation führten
zu der Erzeugung von pΔII,
welchem die zweite cysteinreiche Subdomäne fehlte (9).
Die vierte cysteinreiche Subdomäne
wurde entfernt durch Klonierung des BglII/HindIII-verdauten Produktes
einer PCR unter Verwendung der Oligonucleotide 5A und 4D in BglII/HindIII-5'-ΔCla; dies führte ein Terminationscodon
nach Aminosäure
167 ein (gezählt
von dem Anfangs-Methionin), wodurch man pΔIV erhielt (11).
Die Konstrukte pI (8) und pΔIII (10), welchen die
erste bzw. dritte cysteinreiche Subdomäne fehlte, wurden erzeugt durch
Verknüpfen
von PCR-Fragmenten mit Hilfe von in die für die PCR verwendeten Primer
eingeführten Überhängen. Die über ein
Gel gereinigten Produkte von PCRs unter Verwendung von 5' Cla und IA und IB
und 5D wurden gemischt und einer weiteren Amplifizierung unter Verwendung
von 5' Cla und 5D
als Primer unterzogen. Das resultierende Fragment wurde mit ClaI
und BglII verdaut und in ClaI/BglII-verdauten pTNFRecd kloniert,
wodurch pΔI
erhalten wurde.
-
In ähnlicher
Weise wurden die gelgereinigten Produkte von PCRs unter Verwendung
von 5' Cla und IIIA
und IIIB und 5D gemischt und einer weiteren Amplifizierung unter
Verwendung von 5' Cla
und 5D als Primer unterzogen. Dieses Produkt wurde mit BglII und
HindIII verdaut und in BglII/HindIII-geschnittenen 5'-ΔCla kloniert, um pΔIII zu erhalten.
In allen Fällen
wurden die klonierten Derivate durch Restriktionsenzym-Analyse und DNA-Sequenzierung
unter Verwendung von Sequenase (United States Biochemical Corporation)
analysiert.
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Tabelle
1: Struktur der mutagenen Oligonucleotide
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Analyse von
rekombinanten löslichen
TNFR-Derivaten
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COS-Zellen
wurden in Dulbecco's
modifiziertem Eagles-Medium, das 5% fötales Kälberserum enthielt, gehalten.
Die löslichen
TNFα-Rezeptor-Derivate
wurden in Affen-COS-Zellen mit Hilfe von Lipofectin (GIBCO-BRL,
Bethesda MD) gemäß dem Protokoll
des Herstellers transfiziert, und zellfreie Überstände wurden 72 Stunden nach
der Transfektion abgeerntet.
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Inhibition
der TNFα-Aktivität
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Die
löslichen
TNFα-Rezeptor-Derivate
wurden bezüglich
der Inhibition der zytotoxischen TNFα-Aktivität in vitro analysiert. Der
Zytotoxizitätsassay
wurde durchgeführt,
wie es bezüglich
der TNFα-empfindlichen Zelllinie
WEHI 164, Klon 13, beschrieben wurde. Reihenverdünnungen von Überständen von
COS-Zellen, die mit mutanten Rezeptoren transfiziert waren, oder
pseudotransfizierten Kontrollen wurden mit einer konstanten Menge
an TNF (1 ng/ml) 1 Stunde lang bei 37°C vor Zugabe zu dem Assay inkubiert.
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2. ERGEBNISSE
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Um
mehr über
den Beitrag der einzelnen cysteinreichen Subdomänen zu der Bindung von TNFα durch die
lösliche
Form des 55kD-TNF-Rezeptors zu verstehen, entfernten wir jede Subdomäne mittels
PCR-Mutagenese (5). COS-Zellen wurden mit jedem
dieser Konstrukte transfiziert, und die Überstände wurden hinsichtlich ihres
Vermögens
getestet, die zytotoxische Aktivität von TNFα zu inhibieren. Die Tafel A
von 12 zeigt, dass konditioniertes Medium von COS-Zellen,
die mit pTNFRecd transfiziert waren, TNFα, wie vorstehend beschrieben,
inhibiert. Die Entfernung der vierten cysteinreichen Subdomäne führte zu
einem Protein, welches, ähnlich
zu TNFRecd, ein potenter Inhibitor von TNFα war (12, Tafel
B). Die Mutanten, welchen die erste, zweite und dritte Subdomäne fehlte,
zeigten keinerlei inhibitorische Aktivität in dem TNFα-Zytotoxizitätsassay.
-
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