DE4038256A1 - Vorrichtung zum effektiven dreherweben des seitlichen randes eines gewebes in einem webstuhl - Google Patents
Vorrichtung zum effektiven dreherweben des seitlichen randes eines gewebes in einem webstuhlInfo
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Description
Diese Erfindung betrifft eine neue Vorrichtung zum
Dreherweben bzw. Lenoweben des seitlichen Randes eines
Gewebes in einem Webstuhl, die außerdem
konstruktionstechnisch einfach, ökonomisch und von kleiner
Gesamtgröße ist, so daß sie leicht zwischen dem Weberkamm
und dem ersten Helferahmen installiert werden kann, ohne
daß die Lage des ersten Rahmens nach hinten bewegt werden
muß und ohne daß ein Hilfsbauteil verwendet werden muß.
Ferner soll ein effektives, widerstandsfähiges und
zuverlässiges Dreigarngewebe geliefert werden, indem die
Überkreuzung der sich kreuzenden Garne bzw. Dreherfäden
über dem geraden Garn bzw. Stehfaden der Nadel nun durch
eine zwangsweise unabhängige Nockensteuerung erhalten
werden kann, wobei das Überkreuzen in der Mitte des Faches
stattfindet, wo der Ort der Nadel erreicht ist, wobei das
Gewebe insbesondere aus einem Stehfaden besteht, der über
die Schußfäden und zwei Drehfäden geführt ist, die über dem
Stehfaden sich kreuzen, um unter den Schußfäden zu
verlaufen, die ihre Verflechtung fixieren. Die Vorrichtung
ermöglicht es auch, daß das Bindungselement nach jedem
eingeführten Schußfaden oder alternativ nach jeweils zwei
oder mehr aufeinanderfolgend eingeführten Schußfäden durch
einfaches Austauschen der direkten Steuernocken erhalten
wird, und sie ermöglicht es auch, daß ein Drehergewebe mit
nur zwei Fäden hergestellt wird.
Zum Verhindern des sogenannten "Randfließen", das ist das
Ausfransen der seitlichen Ränder des Gewebes dadurch, daß
die Schußfäden sich nicht ausreichend mit dem Kettgarn am
Rand verbinden, wird ein Dreherweben der seitlichen Ränder
des Gewebes bei der Herstellung mit geeigneten Geräten, im
allgemeinen bekannt als "Splitzgerät", ausgeführt, und es
wird eine Anzahl von zusätzlichen Webfäden, die in
geeigneter Weise mit den eingeführten Schußfäden
verflochten werden, verwendet. Insbesondere ist es beim
Herstellen des Drehergewebes wesentlich, daß ein
zusätzlicher seitlicher Kettfaden, bekannt als kreuzender
Faden, in Abhängigkeit von seinem Ort von rechts nach links
oder umgekehrt zumindest einen anderen zusätzlichen
seitlichen Kettfaden, bekannt als Stehfaden, überkreuzt,
der im allgemeinen durch die Öse einer vertikalen Nadel
verläuft, um sich parallel zu den anderen Kettfäden des
Gewebes zu erstrecken, wobei die Überkreuzungen durch
Verflechtungen mit den Schußfäden, die zwischen den
zusätzlichen seitlichen Kettfäden eingeführt sind, fixiert
werden. Die Überkreuzungsvorgänge werden im allgemeinen
durch eine Platte ausgeführt, die zumindest mit einem
Durchlaßschlitz versehen ist, an den Enden von welchem die
Kreuzungsfäden auf gegenüberliegenden Seiten der Nadel
liegen, welche den Stehfaden trägt.
Es sind verschiedene Arten des Dreherwebens oder der
Splitzgeräte bekannt, die verschiedene Verflechtungsarten
zwischen zwei oder mehreren zusätzlichen Webfäden
ermöglichen.
In einer bekannten Ausführung wird die Stehfadennadel und
die geschlitzte Platte für die Kreuzungs- bzw. Dreherfäden
mit entgegengesetzter vertikal reziproker Bewegung durch
die ersten beiden Hilfsrahmen des Webstuhles angetrieben.
Diese Anordnung hat jedoch eine Reihe von Nachteilen, von
denen der schwerwiegendste ist, daß zusätzlich zur
Verminderung der Anzahl der zur Herstellung des Gewebes
verfügbaren, im Betrieb befindlichen Rahmen die
Textilleistung des Webstuhles derart beeinträchtigt wird,
daß die Kettgarne nun durch die Rahmen bewegt werden
müssen, die notwendigerweise weiter von dem Webblatt oder
vielmehr von dem Scheitel des entstehenden Gewebes
entfernt sind, woraus sich durch ihre größere Länge eine
höhere Wahrscheinlichkeit des Zusammenhängens der Fäden
durch die Wirkung ihrer Haarigkeit ergibt, und da die
Rahmen einen längeren vertikalen Weg zurücklegen müssen, um
dieselbe Fachöffnung zu erreichen, ergibt sich ein
Überladen der Schäfte aufgrund der großen geforderten
Beschleunigung, mit offensichtlichen
konstruktionstechnischen Schwierigkeiten aufgrund der hohen
vorhandenen Trägheit und einer daraus folgenden
unerwünschten Spannungserhöhung und der daraus folgenden
Beanspruchung der Kettfäden. Auch sind diese
Splitzeinrichtungen, gesteuert von dem Helferahmen, nicht
in der Lage, das bestimmte Dreifadengewebe zu bilden, in
dem der Stehfaden immer über dem Schußfaden verläuft, und
die zwei Dreherfäden über den Stehfaden kreuzen, um dann
unter den Schußfäden, die ihre Verflechtung fixieren, zu
verlaufen.
Diese Nachteile sind in einer anderen bekannten
Ausführungsform einer Splitzeinrichtung beseitigt, bei der
der gesamte Aufbau in Ruhe gehalten wird, außer der Platte
mit den Durchgangsschlitzen, die vertikal durch die
Bewegung des Weberkammes, mit dem die Platte durch ein
Seil verbunden ist, bewegt wird, wobei die Rückführung mit
einer Feder versehen ist. Jedoch hat auch diese bekannte
Anordnung eine Reihe von Nachteilen, von denen der
schwerwiegendste ist, daß durch die Unsicherheit der
Positionierung der zusätzlichen Kreuzungsfäden an dem Ende
der geschlitzten Platten die Positionierung völlig von der
speziellen Form der Schlitze abhängt, die ein oberes
gehaktes Ende haben. Der Kreuzungs- bzw. Drehfaden neigt
zum zufälligen Verlassen des gehakten Endes und zum
Schießen an das andere Ende des Schlitzes, wobei er den
Webvorgang völlig gefährdet. Ein weiterer Nachteil ist der,
daß die Nadel fest liegt, was zur Folge hat, daß der
Stehfaden in ein und derselben Stellung bleibt, die
notwendigerweise dem oberen oder unteren Ende der
Fachöffnung entspricht. Da die Überkreuzung des
Dreherfadens genau in der Stellung stattfinden muß, der
die Stellung der Nadel überschritten ist, ist ein
beträchtliches Anheben oder Senken des Dreherfadens
erforderlich, und dies drückt den eingeführten Schußfaden
nach oben oder nach unten, was eine dreifach negative Folge
ergibt:
- - Erschlaffen der Dreherfäden durch die Spannung des gezerrten Schußfadens, mit der Folge, daß ein schlaffes und kaum widerstandsfähiges Gewebe hergestellt wird,
- - Auftreten einer zunehmenden Abschlaffung der seitlichen Kettfäden mit der Folge, daß Gewebe von schlechter Qualität hergestellt werden und Webprobleme auftreten, durch das notwendige Anhalten des Webstuhles, um ein übermäßiges Abschlaffen der Fäden aufzunehmen, und schließlich der sich ergebende höhere Verschleiß von Kettfäden als Folge ihrer Aufwärts- oder Abwärtsverschiebung, die sich aus dem Ziehen durch die Dreherfäden ergibt.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt in der
Beseitigung der Nachteile durch das Vorsehen eines
Dreherwebgerätes für den seitlichen Rand eines Gewebes in
einem Webstuhl, der konstruktionstechnisch einfach und von
kleinem Gesamtausmaß ist, in dem das Überkreuzen der
Dreherfäden direkt und zuverlässig gesteuert wird und in
dem die Überkreuzung in der Mitte des Faches stattfindet.
Dies wird im wesentlichen dadurch erreicht, daß die zwei
Dreherfäden durch die zwei Löcher, die axial
entgegengesetzt um den Drehpunkt einer Kippplatte liegen,
geführt werden, die, beaufschlagt durch eine Feder, hin und
her in zwei symmetrische Stellungen verdreht wird durch
einen Druckstab, der gelenkig an den festen Rahmen
angelenkt und mit einer Feder versehen ist, um in die
Vertikale zurückzukehren, in welchen Stellungen die zwei
Löcher sich um die Stehfadennadel überkreuzt haben.
In dieser Weise werden die Dreherfäden eindeutig und
zuverlässig in die geforderte Stellung um die Nadel und
damit um den Stehfaden geführt, wobei es nicht länger
irgendwelche Risiken beim Überkreuzen gibt.
Es wird nicht nur die Kippplatte in vertikaler Hin- und
Herbewegung bewegt, sondern auch die Stehfadennadel wird
mit einer vertikalen Hin- und Herbewegung bewegt, aber in
entgegengesetzter Richtung zur ersteren, wobei diese
Bewegungen durch zwei entgegengesetzt gestaltete Nocken
erhalten werden, die auf derselben Welle fixiert sind, die
selbst durch die Webstuhlantriebswelle über ein geeignetes
Untersetzungsgetriebe angetrieben wird, wobei die Nocken
auf die Unterseite der Mitlaufrollen wirken, die an die
Elemente angebracht sind, wobei der Kontakt durch Federn
gewährleistet ist.
Auf diese Art finden die Überkreuzungen der Dreherfäden in
der Mitte des Faches statt mit dem Ergebnis, daß die oben
genannten Fadenprobleme nicht länger auftreten. Zusätzlich
ermöglicht es die unabhängige Nockenantriebseinrichtung
auch, außer daß sie es nun einfach macht, irgendwelche
Bewegungsabläufe auszuführen und daher im speziellen ein
bestimmtes Dreifadengewebe vorzusehen, in dem der Stehfaden
immer über den Schußfäden verläuft und die zwei anderen
Dreherfäden über dem Stehfaden kreuzen, um immer unter den
Schußfäden zu verlaufen, wobei sie auch Verflechtungen
nicht nur bei jedem eingeführten Schußfaden (1/1-Gewebe)
erlaubt, sondern auch bei jedem zweiten (2/2-Gewebe) oder
weiteren eingeführte Schußfäden, das heißt, sie ermöglicht,
daß die Webfrequenz durch einfaches Austauschen der
Antriebsnocken durch anders geeignet geformte Nocken
geändert wird. Schließlich bedeutet die Kompaktheit und die
Unabhänigkeit des so konstruierten Gerätes, daß das Gerät
schnell und leicht nach der axialen Stellung ausgerichtet
werden kann. Dies ist bei der Änderung der Webhöhe des
Webstuhles wesentlich.
Somit umfaßt die Vorrichtung zum Dreherweben des seitlichen
Randes eines Gewebes in einem Webstuhl eine Nadel, durch
deren Loch ein zusätzlicher seitlicher Kettfaden führt, der
als Stehfaden bekannt ist, und parallel zu den anderen
Kettfäden des Gewebes verläuft, und eine Platte zur Führung
zweier zusätzlicher seitlicher Dreherfäden, die verbunden
ist mit einem Aufbau, der mit einer vertikalen Hin- und
Herbewegung angetrieben wird. Die Erfindung ist dadurch
gekennzeichnet, daß die Platte auf dem vertikal hin- und
herbewegten Aufbau kippbar angelenkt ist und auf ihrer
verikalen Achse zwei Löcher umfaßt, die axial um deren
Drehbolzen gegenüberliegen, wobei zwei zusätzliche
Dreherfäden durch die Löcher geführt werden und die
Kippplatte durch eine Feder beaufschlagt ist und in zwei
symmetrische Stellungen durch einen Druckstab hin- und her
gedreht wird, der an einem festen Rahmen drehbar
angebracht ist und mit einer Feder für seine Rückkehr in
die Vertikale versehen ist, in welchen Stellungen die zwei
Löcher sich über der Stehfadennadel gekreuzt haben.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung, wird die Kippplatte in die zwei symmetrischen
Stellungen hin- und hergedreht dadurch, daß der Druckstab
mit zwei seitlichen Aussparungen, die auf der Kippplatte
vorgesehen und symmetrisch um die vertikale Achse
angeordnet sind, zusammenwirkt.
Die Erfindung wird durch das folgende bevorzugte
Ausführungsbeispiel mit den zugehörigen Zeichnungen 1-7
anschaulicher. Technische oder konstruktionstechnische
Änderungen können durchgeführt werden, ohne daß der
Bereich der vorliegenden Erfindung verlassen wird. Zum
Beispiel können anstatt der verwendeten Nocken die
vertikale Hin- und Herbewegung der Kippplatte und der Nadel
durch die Verwendung von vertikalen Zahnstangen erreicht
werden, die starr mit den Elementen verbunden sind und mit
den gezahnten Sektoren auf der einzelnen Welle
zusammenwirken. Zusätzlich kann, anstatt von
Dreifadengeweben, im Gewebe erhalten werden mit zwei
zusätzlichen Fäden durch einfaches Weglassen eines der
beiden Dreherfäden, und schließlich können anstatt von
Verflechtungen bei jedem eingeführten Schußgarn (1/1-
Gewebe), Verflechtungen bei jedem zweiten eingeführten
Schußgarn (2/2-Gewebe) erhalten werden, wobei diese
Änderung der Webfrequenz nur einen Austausch der
Arbeitsnocken verlangt.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Teilansicht der
Vorrichtung zum Dreherweben des seitlichen
Randes eines Gewebes gemäß der Erfindung,
Fig. 2 und 3 aufeinanderfolgende Vorgänge bei der
Herstellung eines Dreifadengewebes durch die
Vorrichtung aus Fig. 1,
Fig. 4-7 in einem vergrößerten Maßstab die Gewebe,
die mit der Vorrichtung nach Fig. 1
hergestellt werden können, und von welchem:
Fig. 4 das spezifische Dreigarn 1/1-Gewebe;
Fig. 5 das entsprechende Dreigarn 2/2-Gewebe;
Fig. 6 ein Zweigarn 1/1-Gewebe; und
Fig. 7 das entsprechende Zweigarn 2/2-Gewebe zeigen.
In den Figuren bezeichnet die Bezugsnummer 1 den festen
Rahmen der Webvorrichtung der Erfindung, der als vertikale
Führung für eine Nadel 2 dient, durch deren Öse 3 ein
zusätzlicher Kettfaden 4 geführt wird, der als Stehfaden
bekannt ist, weil er von einem in der Figur nicht gezeigten
Einspeiser ausgeht und in einer geraden Linie parallel zu
den anderen Kettgarnen 5 des Gewebes 6 im Verbund verläuft.
Auch die Nadel 2 wird durch einen Z-förmigen Aufbau 7
vertikal geführt, umfassend ein Loch 8, durch welches die
Nadel hindurchgeht, wobei der Aufbau selbst durch den
festen Rahmen 1 vertikal geführt und gehalten wird, wobei
eine Platte 10 mit dem Bolzen 9 kippbar angelenkt ist, um
die zwei zusätzlichen seitlichen Dreherfäden 11 und 12 zu
führen, die jeweils durch die zwei Löcher 13 und 14, die
axial um den Bolzen 9 in der Platte 10 einander
gegenüberliegen, und durch zwei entsprechend gewölbte
Schlitze 15 und 16 in dem Aufbau 7 führen, wobei sie sich
auf dem Weg zu gegenüberliegenden Seiten des Stehfadens 4
unter den Schußgarnen 17, 17′, 17′′ überkreuzen, während der
Stehfaden 4 immer über den Schußfäden verlaufen muß.
Die Platte 10 ist gelenkig an ihrem oberen Ende mit dem
Ende einer Stange 18 verbunden, die teleskopartig innerhalb
eines Blockes 19 gleitet, der drehbar mit dem Aufbau 7
durch den Bolzen 20 verbunden ist. Eine Kompressionsfeder
21, die konzentrisch zu der Stange 18 angeordnet ist und
zwischen dem Block 19 und der Gabel 22 wirkt, durch die
die Stange 18 drehbar an die Platte 10 angebracht ist,
tendiert dazu, die Stange 18 in ihre maximal ausgedehnte
Stellung zu schieben, die einstellbar ist durch die Mutter
23, die auf dem Gewinde am freien Ende der Stange 18
längsverstellbar ist, um die Platte 10 in eine der beiden
Endstellungen, die symmetrisch zu der Vertikalen sind, zu
drehen, in denen die beiden Löcher 13 und 14 in der Platte
10 ihre Stellungen um die Nadel 2 überkreuzt haben, wobei
diese Stellungen den seitlichen Enden A und B der
gewölbten Schlitze 15 und 16 jeweils entsprechen.
Diesbezüglich stellt der Aufbau ein bistabiles System dar,
das, von der Feder 21 unter Spannung versetzt, ein stabiles
Gleichgewicht nur in einer der beiden Stellungen der
maximalen Drehung der Platte 10 findet, die symmetrisch zu
der Vertikalen sind, wobei in diesen Stellungen die
Kreuzungsfäden 11 und 12 so eingestellt sind, daß sie durch
die Enden A oder B der Schlitze 15 und 16 führen.
Das untere Ende der Platte 10 ist, als Zuführung geformt,
um das Gleiten eines Druckstabes 24 in die eine oder die
andere der beiden seitlichen Aussparungen 25 und 26, die
an den Seiten der Platte 10 vorgesehen sind, zu
erleichtern, um die Platte von der einen zur anderen der
symmetrischen Endstellungen zu drehen. Der Druckstab 24 ist
drehbar an den festen Rahmen 1 durch den Bolzen 27
angebracht, wobei die flache Rückstellfeder 28 dazu neigt,
ihn immer in einer perfekt vertikalen Stellung zu halten
durch das Wirken auf den Ansatz 29 des Druckstabes 24,
wobei die Vertikalität durch den an den Rahmen 1
angebrachten Schulterblock 30 gesichert ist, der mit dem
flachen Teil der Rückstellfeder 28 zusammenwirkt. Die
Vertikalität sichert, daß der Druckstab 24 immer
abwechselnd auf eine der beiden Aussparungen 25 und 26
wirkt.
Das Zusammenwirken zwischen der Platte 10 und der
Druckstange 24 wird dadurch ermöglicht, daß der Aufbau 7
und daher die Platte 10 mit einer Hin- und Herbewegung
durch eine Nocke 31 bewegt werden, die auf einer Hilfswelle
32 angebracht ist, die drehbar von dem festen Rahmen 1
gehalten wird und von der Webstuhlantriebswelle, die nicht
in den Figuren gezeigt wird, über ein geeignetes
Untersetzungsgetriebe angetrieben wird, von dem nur das
Getrieberad 33, das starr mit der Welle 32 verbunden ist,
in den Figuren sichtbar ist. Die Nocke 31 wirkt auf eine
Nachlaufrolle 34, vorgesehen auf dem Aufbau 7, wobei die
Anlage durch eine Feder 35 gewährleistet wird, die zwischen
dem Aufbau 7 und dem festen Rahmen 1 wirkt.
Schließlich wird die Nadel 2 mit einer vertikalen Hin- und
Herbewegung, aber entgegengesetzt zu der Bewegung des
Aufbaues 7, durch eine Nocke 36 angetrieben, die auch auf
der Hilfswelle 32 angebracht ist, die aber ein zu der Nocke
31 entgegengesetztes Profil hat und auf eine Nachlaufrolle
37 der Nadel 2 wirkt, wobei die Anlage durch eine Feder 38
gewährleistet wird, die zwischen der Nadel 2 und dem festen
Rahmen 1 wirkt.
Das Verfahren zum Betreiben des Gerätes ist folgendermaßen:
Ausgehend von dem Zustand, in dem ein neuer Schußfaden 17′
in das offene Fach eingeführt wird, befindet sich die
Nadel 2 entsprechend am oberen Totpunkt ihres Weges (siehe
insbesondere Fig. 1), so daß ihr Steherfaden 4 über den
Schußfaden 17′ führt, während sich der Aufbau 7 an seinem
unteren Totpunkt seines Weges befindet, wodurch der
Drehstab 24 und die Aussparung 26 zusammenwirken und eine
Drehung der Platte 10 entgegen dem Uhrzeigersinn erzeugen
mit der Überkreuzung der Dreherfäden 11 und 12, die jeweils
durch das Ende A des Schlitzes 15 und durch das Ende B des
Schlitzes 16 führen. Diese Überkreuzung der Dreherfäden 11
und 12 kann sich jedoch nicht so weit ausbreiten wie der
vom Gewebe 6 gebildete Rand, weil die Nadel 2 vorhanden
ist. Diesbezüglich werden jene Abschnitte der Garne 11 und
12, die zwischen dem Gewebe 6 und den Schlitzen 15 und 16
liegen, nicht durch den Überkreuzungsvorgang beeinflußt,
der sich aus der einschnappenden Bewegung des bistabilen
Systems ergibt, sondern sie drehen sich um die Nadel 2,
anstatt daß sie in ihrer vorigen Stellung bezüglich des
Stehfadens 4 bleiben.
Während der nächsten Stufe beginnen die Nadel 2 und der
Aufbau 7, gesteuert von der jeweiligen Nocke 31 und 36, im
erstgenannten Fall sich zu senken und im letzterwähnten
Fall sich zu heben, bis sie den anderen Totpunkt ihres
jeweiligen Weges erreicht haben. Beim Senken verursacht die
Nadel 2, daß der gerade Garn bzw. der Stehfaden 4 sich um
und über den eingeführten Schußfaden 17′ dreht (siehe
insbesondere Fig. 2), wobei sich das freie Ende der
Druckstange 24 von der Platte 10 löst und die Druckstange
durch die Einwirkung der Rückholfeder 28 in die vertikale
Stellung zurückgeht, so daß die zwei Dreherfäden 11 und 12,
die nicht mehr von der Nadel 2 behindert werden,
schließlich, dadurch daß sie unter dem eingeführten
Schußgarn 17′ und über dem geraden Garn 4 verlaufen, sich
überkreuzen können (siehe Fig. 2, aber dabei ist in
Betracht zu ziehen, daß die zwei Dreherfäden 11 und 12 sich
tatsächlich überkreuzt haben, auch wenn dies nicht in
dieser speziellen perspektivischen Ansicht so erscheinen
mag) .
An diesem Punkt kehrt die Nadel 2, wiederum durch die
Steuerung der entsprechenden Nocke 36, zu ihrem oberen
Totpunkt zurück und mit ihrem Stehfaden 4 zieht es den
Kreuzungspunkt 39 der Kreuzungsgarne 11 und 12 gegen den
Rand des Gewebes 6, das hergestellt wird (siehe Fig. 3).
Der Aufbau 7 senkt sich zu seinem unteren Totpunkt und die
Wechselwirkung zwischen dem Druckstab 24 und der Aussparung
25 erzeugt eine Drehung der Platte 10 im Uhrzeigersinn, mit
der Folge eines weiteren Umschnappens des bistabilen
Systems in seine andere Gleichgewichtsstellung, wobei sich
die Dreherfäden 11 und 12 bezüglich ihrer Stellungen an
den Enden A und B der jeweiligen Schlitze 15 und 16
überkreuzen (siehe Fig. 3). Das Überkreuzen kann jedoch
wiederum nicht stattfinden, wegen der vorhandenen Nadel 2,
und so hat der Zyklus wieder seinen Ausgangszustand, der
anfangs beschrieben ist, erreicht, aber mit dem
Unterschied, daß die Dreherfäden 11 und 12 sich nun an den
anderen Enden der Schlitze befinden, wegen, das bistabile
System vorausgesetzt, der gegenüberliegenden Position.
Der beschriebene Zyklus wird nach dem Einfügen eines
weiteren Schußgarns 17′′ wiederholt.
In dieser Weise, durch das Rotieren der Hilfswelle 32 mit
der halben Geschwindigkeit der Webstuhlantriebswelle, wird
ein Dreifadendrehergewebe des 1/1-Types erhalten, wie es in
Fig. 4 dargestellt ist, während durch das Weglassen eines
Kreuzungsgarnes, z. B. des Garnes 12, ein 1/1-Gewebe
erhalten wird, das aber nur zwei Garne umfaßt, wie es in
Fig. 6 dargestellt ist. Schließlich kann ein 2/2-Gewebe
hergestellt werden, nur durch den Austausch der Nocken 31
und 36 durch andere Nocken, mit geeignetem Profil, wobei
das 2/2-Gewebe eine Verknüpfung an jedem zweiten
aufeinanderfolgend eingeführten Schußgarn hat, entweder
mit drei Garnen, wie in Fig. 5 dargestellt, oder mit zwei
Garnen, wie in Fig. 7 dargestellt.
Claims (3)
1. Vorrichtung zum Dreherweben des seitlichen Randes eines
Gewebes in einem Webstuhl, umfassend eine Nadel, durch
deren Öse ein zusätzlicher seitlicher Kettfaden
verläuft, der als Stehfaden bekannt ist und parallel
zu den anderen Kettfäden des Gewebes, das hergestellt
wird, verläuft, und eine Platte zum Führen von zwei
zusätzlichen seitlichen Dreherfäden, die mit einem
Aufbau, der in eine vertikale Hin- und Herbewegung
angetrieben wird, verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Platte (10) an dem vertikal hin- und
herlaufenden Aufbau (7) kippbar angelenkt ist und auf
ihrer vertikalen Achse zwei Löcher (13, 14) umfaßt,
die sich um einen Drehbolzen (9) gegenüberliegen,
wobei die zwei zusätzlichen Dreherfäden (11, 12) durch
die Löcher (13, 14) geführt werden, und die Kippplatte
(10) durch eine Feder (21) beaufschlagt ist und in
zwei symmetrischen Stellungen durch einen Druckstab
(24) hin- und hergedreht wird, der drehbar an dem
festen Rahmen (1) angebracht und mit einer Feder (28)
für seine Rückkehr in die Vertikale versehen ist, in
welchen Stellungen sich die beiden Löcher um die
Stehfadennadel (2) überkreuzt haben, wobei unabhängige
Einrichtungen vorgesehen sind, um den Aufbau (7) und
die Nadel (2) mit der vertikalen Hin- und Herbewegung
in entgegengesetzten Richtungen anzutreiben.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die unabhängigen Einrichtungen für den Antrieb des
Aufbaues (7) und der Nadel (2) mit einer vertikalen
Hin- und Herbewegung in entgegengesetzter Richtung aus
zwei entgegengesetzt geformten Nocken (31, 36) bestehen,
die sich auf derselben Welle befinden, die von der
Webstuhlantriebswelle über ein geeignetes
Untersetzungsgetriebe angetrieben wird, wobei die
Nocken (31, 36) von unten auf Nachlaufrollen (34, 37)
wirken, die auf dem Aufbau und auf der Nadel (2)
vorgesehen sind, wobei durch Federn (35, 38) die Anlage
gewährleistet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kippplatte (10) in die zwei symmetrischen
Stellungen hin- und hergedreht wird, dadurch, daß der
Druckstab (24) mit den zwei seitlichen Aussparungen
(25) (26) zusammenwirkt, die auf der Kippplatte (10)
vorgesehen und symmetrisch um die vertikale Achse
angeordnet sind.
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