DE4021621A1 - Verfahren und vorrichtung zur belackung einer oberflaeche mit schutzlack oder fotolack - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur belackung einer oberflaeche mit schutzlack oder fotolackInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Belackung der Oberfläche
eines Substrats mit Schutzlack oder Fotolack. Sie betrifft ferner
eine Vorrichtung zur Durchführung eines solchen Verfahrens.
In verschiedenen modernen Industrien ist das definierte und präzise
Belacken von Oberflächen notwendig, z. B. von Halbleiter-, Kunst
stoff- oder Glasoberflächen. Der Lack dient beispielsweise zum Schutz der
Oberflächen, wie etwa bei sogenannten Compact Discs oder bei LCDs, oder
er dient für nachfolgende Lithographieprozesse, z. B. auf Halbleitersubstraten
oder bei der Herstellung von sogenannten gedruckten Schaltungen.
Halbleitersubstrate werden in der Weise mit Fotolack beschichtet, also
belackt, daß der Lack auf die Oberfläche des mit hoher Drehzahl rotie
renden Substrats aufgetropft wird. Dabei wird der Lack durch die Zentri
fugalkraft über diese Oberfläche gezogen. Eine bestimmte Schichtdicke
bleibt auf der Oberfläche haften, aber ein Großteil der Lackmenge wird
über den Rand des Substrats abgeschleudert, typisch über 90%.
Dieser abgeschleuderte Lack geht verloren und muß entsorgt werden.
Diese Lacke bestehen hauptsächlich aus Harzen, die in einem Lösungs
mittel gelöst sind, damit sie fließfähig sind. Die Lösungsmittel sind
leicht flüchtig und müssen ggf. über eine Kondensationsanlage, ein
Aktivkohlefilter oder dergleichen wiedergewonnen werden.
Es ist deshalb eine Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes Verfahren
und eine verbesserte Vorrichtung zur Belackung aufzuzeigen, wobei
insbesondere der Bedarf an Lösungsmittel reduziert werden soll.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung bei einem eingangs genannten
Verfahren dadurch gelöst, daß das Substrat mit seiner im wesentlichen
waagerecht gehalterten, nach unten weisenden Oberfläche relativ
zu einem nach oben austretenden Lackschwall bewegt und von diesem
Lackschwall belackt wird. Dadurch, daß der Lackschwall von unten
auf das Substrat trifft, kann überschüssiger Lack nach unten ab
tropfen und z. B. einem Lackbad wieder zugeführt werden.
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung eines solchen
Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß eine Vorrichtung zur Er
zeugung eines nach oben austretenden Lackschwalls und eine be
wegliche Haltevorrichtung zur Aufnahme des Substrats vorgesehen
sind, wobei die Haltevorrichtung zur Aufnahme des Substrats in der
Weise ausgebildet ist, daß dessen Oberfläche nach unten weist und
mindestens nahezu waagerecht verläuft. Mit der beweglichen Vor
richtung kann das Substrat, z. B. eine Leiterplatte, in definiertem
Abstand und mit einer geeigneten, gleichförmigen Geschwindigkeit
über den nach oben austretenden Lackschwall hinweggeführt werden.
Der Lackschwall prallt somit auf die zu belackende Oberfläche auf,
und dort bildet sich abhängig von den verschiedenen Parametern
der Vorrichtung und des Lacks eine definierte Lackschicht aus.
Weitere Einzelheiten und vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung
ergeben sich aus dem im folgenden beschriebenen und in der Zeich
nung dargestellten, in keiner Weise als Einschränkung der Erfindung
zu verstehenden Ausführungsbeispiel, sowie aus den Unteransprüchen.
Es zeigt:
Fig. 1 einen Schnitt durch ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, und
Fig. 2 eine schematische Darstellung zur Erläuterung der Er
findung.
Fig. 1 zeigt schematisch einen oben offenen Vorratsbehälter 10, in dem
bis zu einer Füllstandshöhe 9 Lack 11 angeordnet ist, z. B. ein Schutz
lack oder ein Fotolack. Bei dem Fotolack handelt es sich um die handels
üblichen Produkte der Firmen Merck oder Shipley, jedoch sind sie
gegenüber der Viskosität, wie sie bei dem eingangs genannten Ver
fahren mit Auftropfen auf ein rotierendes Substrat verwendet wird,
stärker mit Lösungsmittel verdünnt, haben also eine herabgesetzte
Viskosität, und diese wird bevorzugt durch eine Regelvorrichtung,
wie sie nachstehend anhand der Fig. 2 beschrieben wird, auf einem
konstanten Wert gehalten.
Halb in das Lackbad 11 eintauchend ist ein Hohlkörper 12 vorgesehen,
hier in Form eines Rohres. Die untere Hälfte 13 dieses Hohlköpers 12
ist flüssigkeitsdicht ausgebildet, während die obere Hälfte des Hohl
körpers 12 als Sinterteil 14 ausgebildet ist, das einen Durchtritt des
Lacks aus dem Lackbad 11 ermöglicht.
Der Innenseite 15 des Hohlkörpers 11 wird über eine Pumpe 16 und
ein Filter 17 Lack aus dem Lackbad 11 zugeführt, und zwar typisch
unter einem Druck von 0,1 bis 0,3 bar. Dieser Druck kann z. B.
durch Verstellung der Drehzahl der Pumpe 16 eingestellt werden.
Dieser Druck bewirkt, daß der Lack durch den Sinterkörper 14 wie dar
gestellt in Form eines homogenen, diffusen Schwalls 20 nach oben und nach
der Seite austritt.
Als Alternative hierzu könnten statt des Filterkörpers 14 im oberen Teil
des Hohlkörpers 12 (nicht dargestellte) Schlitzdüsen vorgesehen
werden, die in Längsrichtung des Rohres 12 verlaufen, z.B. ein soge
nannter Messerschlitz. Die Version mit Sinterkörper wird jedoch bevor
zugt.
Als Sinterkörper 14 kann z. B. ein solcher aus Metall verwendet werden.
Solche Sinterkörper dienen z. B. als Kraftstoffilter in Diesel-Einspritz
anlagen und können z. B. aus Edelstahl hergestellt sein. Alternativ kann
als Sinterkörper 14 ein solcher aus poröser Keramik verwendet werden,
oder überhaupt ein poröser Keramikkörper. Der erforderliche Druck
hängt naturgemäß von der Viskosität und Konsistenz des Lackes 11
ab. Der Lack besteht aus Harzen, die in leicht flüchtigem Lösungsmittel
gelöst sind.
Zur Halterung eines Substrats 25, z. B. einer Halbleiterscheibe, einer
CD, einer Glasscheibe oder einer Leiterplatte, dient eine Haltevorrichtung
26, die über Arme 27 mit einer Transportvorrichtung 28 verbunden ist,
welch letztere eine Bewegung quer zum Rohr 12 ermöglicht, was durch
den Doppelpfeil 29 angedeutet ist.
Wie dargestellt, nimmt die Haltevorrichtung 26 das Substrat 25 mittels
Aussparungen 30 waagerecht auf, und so, daß dessen zu belackende
Oberfläche 32 nach unten zeigt und dem homogenen Lackschwall 20
ausgesetzt ist, wenn sie über diesen mit einem definierten Abstand hinweg
bewegt wird.
Dabei wird das Substrat 25 wie dargestellt so in den Aussparungen
30 der Haltevorrichtung 26 gehaltert (z. B. durch Ansaugen mittels
Vakuum), daß seine Oberfläche 32 fugen- und stufenlos, also völlig
eben, in die angrenzenden Oberflächen 33, 34 der Haltevorrichtung 26
übergeht, d. h. diese Flächen 33, 34 vergrößern die zu belackende
Oberfläche 32 stufenlos. Diese Oberflächen 33, 34 gehen ihrerseits
nach außen stufenlos in sogenannte Tropfränder 35 bzw. 36 über,
von denen der überschüssige Lack 38 in den Vorratsbehälter 10 direkt
zurücktropfen kann. Dadurch wird vermieden, daß sich an den Rändern
des Substrats 25 unerwünschte Lackwülste bilden.
Für eine definierte und homogene Lackschicht auf dem Substrat 25 ist
eine definierte Viskosität im Lackbad 11 und damit ein definierter
Lösungsmittelanteil in diesem Lackbad notwendig. Mittels des Sensors 40
(Fig. 2) wird deshalb die Viskosität im Vorratsbehälter 10 ständig ge
messen. Wird sie zu hoch, so wird über eine Leitung 41 und ein automatisches
Dosierventil 42, das über eine Wirkverbindung 43 mit dem Sensor 40
verbunden ist, der entwichene Lösungsmittelanteil ersetzt. Durch die
Pumpe 16 findet ständig eine Durchmischung im Vorratsbehälter 10 statt.
Ebenso ist eine automatische Füllstandsregelung möglich, jedoch in
Fig. 1 nicht dargestellt.
Dadurch, daß der Hohlkörper 12 unmittelbar an der Oberfläche 9 des
Lackbades 11 angeordnet ist, kann aus dem Schwall 20 relativ wenig
Lösungsmittel verdampfen, so daß sich im Betrieb die Viskosität des
Lacks 11 nur wenig verändert.
Wie bereits beschrieben, wird der Lack 11 durch die Pumpe 16 und
das Filter 17 in das Innere 19 des Hohlkörpers 12 gepumpt und tritt
durch dessen durchlässigen Wandbereich 14 in Form eines nach oben
gerichteten Lackschwalls 20 aus. Mittels der Haltevorrichtung 26 und
der Transportvorrichtung 28 wird das Substrat 25 in definiertem Ab
stand und mit einer durch Versuche ermittelten, gleichförmigen Ge
schwindigkeit über diesen Lackschwall 20 hinwegbewegt, und zwar quer
zum Rohr 12. Dabei prallt der Lackschwall 20 auf die zu belackende
Oberfläche 32 des Substrats 25 und ebenso auf die diese Oberfläche 32
vergrößernden Flächen 33, 34 der Haltevorrichtung 26 auf. Durch
Adhäsionskräfte bildet sich abhängig von
- - Bewegungsgeschwindigkeit der Oberfläche
- - Viskosität des Lackes
- - Temperatur des Lackes und des Substrats
- - Lösungsmitteldampfkonzentration
eine definierte Lackschicht 50 auf diesen Oberflächen 32, 33 und 34 aus.
Der übrige auftreffende Lack wandert entlang dieser Oberflächen und
tropft an den Tropfrändern 35, 36 in den Vorratsbehälter 10 zurück.
Dadurch wird vermieden, daß sich an den Rändern des Substrats 25
unerwünschte Lackwülste bilden.
Das Substrat 25 kann anschließend automatisch aus der Haltevorrichtung
26 entnommen und in geeigneter Weise weiterverarbeitet werden.
Naturgemäß sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung vielfältige
Abwandlungen und Modifikationen möglich.
Claims (17)
1. Verfahren zur Belackung der Oberfläche eines Substrats mit Schutz
lack oder Fotolack,
dadurch gekennzeichnet, daß das Substrat mit seiner im wesentlichen
waagerecht gehalterten, nach unten weisenden Oberfläche relativ
zu einem nach oben austretenden Lackschwall bewegt und von diesem
Lackschwall belackt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ober
fläche des Substrats so gehaltert wird, daß sie mindestens nahezu
fugenlos in die sie umgebende Halterung übergeht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Lack verwendet wird, dessen Viskosität gegenüber der beim
Auftropfen auf ein Substrat und Abschleudern von diesem verwendeten
Viskosität herabgesetzt ist.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Vis
kosität auf einen vorgegebenen Wert geregelt wird, insbesondere
durch Zugabe von Lösungsmittel.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach mindestens
einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Vorrichtung (12) zur Erzeugung eines nach oben austretenden
Lackschwalls (20) und eine bewegliche Haltevorrichtung (26, 28) zur
Aufnahme des Substrats (25) vorgesehen sind, wobei die Haltevor
richtung (26) zur Aufnahme des Substrats (25) in der Weise ausge
bildet ist, daß dessen Oberfläche (32) nach unten weist und mindestens
nahezu waagerecht verläuft.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vorrichtung (12) zur Erzeugung eines nach oben austretenden Lack
schwalls (20) eine Austrittsfläche aufweist, die bevorzugt als Sinter
körper (14) ausgebildet ist und der der Lack (11) unter Druck von
innen (15) zuführbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Lack (11) unter einem Druck von etwa 0,1 bis 0,3 bar zuführbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Sinterkörper (14) aus Metall, insbesondere aus Edelstahl, aus
gebildet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der Sinterkörper (14) aus Keramik ausgebildet ist.
10. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 6-9, dadurch
gekennzeichnet, daß der Sinterkörper (14) als Oberteil eines Hohl
körpers (12) ausgebildet ist, dessen Innenseite (15) der Lack (11)
unter Druck zuführbar ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der
Hohlkörper (12) als Rohr ausgebildet ist, dessen Oberteil vom Sinter
körper (14) gebildet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Aufnahme des Lacks (11) ein oben offener Behälter (10) vorge
sehen ist, und daß der Hohlkörper (12) etwa in Höhe des Füllstands (9)
des Lackes angeordnet ist, so daß vom Substrat (29) zurücktropfender
Lack (38) direkt in den Behälter (10) zurückfällt.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der
Hohlkörper (12) in den Lack (11) im Vorratsbehälter (10) eintauchend
ausgebildet ist.
14. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 5 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die Haltevorrichtung (26) eine Aussparung (30)
zur waagerechten Aufnahme des Substrats (25) aufweist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß im
an der Haltevorrichtung (26) aufgenommenen Zustand die zu belackende
Oberfläche (32) des Substrats (25) im wesentlichen fugen- und stufen
los in eine sie umgebende Fläche (33, 34) der Haltevorrichtung (26)
übergeht, welche so die zu belackende Fläche (32) des Substrats (25)
fugenlos vergrößert.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die
umgebende Fläche (33, 34) ebenfalls bereichsweise mindestens nahe
zu waagerecht ausgebildet ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet,
daß die umgebende Fläche (33, 34) in Richtung vom Substrat (25) weg
in mindestens einen nach unten weisenden Tropfrand (35, 36) über
geht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904021621 DE4021621A1 (de) | 1989-07-13 | 1990-07-06 | Verfahren und vorrichtung zur belackung einer oberflaeche mit schutzlack oder fotolack |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3923414 | 1989-07-13 | ||
DE19904021621 DE4021621A1 (de) | 1989-07-13 | 1990-07-06 | Verfahren und vorrichtung zur belackung einer oberflaeche mit schutzlack oder fotolack |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4021621A1 true DE4021621A1 (de) | 1991-01-24 |
Family
ID=25883056
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904021621 Ceased DE4021621A1 (de) | 1989-07-13 | 1990-07-06 | Verfahren und vorrichtung zur belackung einer oberflaeche mit schutzlack oder fotolack |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4021621A1 (de) |
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1990
- 1990-07-06 DE DE19904021621 patent/DE4021621A1/de not_active Ceased
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Legal Events
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