DE4017064A1 - Verfahren und vorrichtung zum automatischen anspinnen eines faserflors zu einem faserband, z. b. bei einer karde - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum automatischen anspinnen eines faserflors zu einem faserband, z. b. bei einer kardeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum automatischen Anspinnen
eines Faserflors zu einem Faserband z. B. bei einer Karde, bei dem
der von einer Walzeneinrichtung abgegebene Faserflor mindestens
teilweise von einer Flortransporteinrichtung gesammelt und weitertransportiert,
in der Startphase der unbrauchbare Faserflor einer
Fördereinrichtung zugeführt und der aus der Fördereinrichtung austretende
unbrauchbare Faserflor entfernt, in der Anspinnphase der
brauchbare Faserflor von einem Trichter umfaßt zu einem Faserband
geformt und das aus dem Trichter austretende Faserband
einem Abzugswalzenpaar zugeführt wird und umfaßt eine Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens.
In der Praxis wird zum Anspinnen der aus der Walzenvorrichtung,
z. B. aus den Quetschwalzen abgegebene unbrauchbare Faserflor in
einem ersten Schritt (Startphase) von Hand zusammengefaßt (gerafft),
anschließend abgerissen und entfernt. In einem zweiten
Schritt (Anspinnphase, Produktionsphase) wird der weiterhin aus
der Walzenvorrichtung abgegebene brauchbare Faserflor ebenfalls
von Hand zusammengefaßt, von Hand angespitzt und durch einen
Trichter hindurch in den Walzenspalt eines Kalanderwalzenpaares
gesteckt, das das Faserband erfaßt und zum Kannenstock weitertransportiert,
der das Faserband in der Kanne ablegt.
Bei einem bekannten Verfahren (EP-A 3 14 310) wird der Faserflor
durch zwei Abnahmebänder gesammelt, zu einem Vorband
verdichtet und durch zwei Übertragungswalzen (Förderwalzen) weitergeliefert.
Zu diesem Zeitpunkt ist ein zweiteiliger Segmenttrichter
in einer geöffneten Position, so daß keine Berührung zu dem
Vorband besteht. Weiterhin sind die Übertragungswalzen zu diesem
Zeitpunkt mit einer ersten Geschwindigkeit angetrieben, die schneller
als die Umfangsgeschwindigkeit der Abnahmebänder ist, wodurch
eine Entfernung von Fasern vom Vorband eintritt. Dabei erfolgt ein
Ansteigen der Umfangsgeschwindigkeit der Übertragungswalzen um
200 bis 300%. Dadurch wird ein übermäßiges Verziehen der Fasern
zwischen den Transportwalzen der Abnahmebänder und den Übertragungswalzen
erreicht, wodurch die unbrauchbaren Faserteile des
Vorbandes in der Startphase abgetrennt und beseitigt werden. Von
dem Vorband werden durch die Übertragungswalzen große Flocken
oder Klumpen abgerissen. Die abgerissenen Faserteile fallen in ein
Absaugrohr und werden als Abfall weggeführt. Das Abreißen der
Faserteile von dem Vorband bildet ein allgemein zugespitztes Anfädelende
des Vorbandes. Dieses zugespitzte Vorbandende wird nach
unten in den V-förmigen Trichter eines Lufttrichters abgeliefert.
Nach dem die Startphase (erster Schritt) beendet ist, wird die
Geschwindigkeit der Übertragungswalzen auf eine zweite, normale
Geschwindigkeit vermindert, so daß sie der Umfangsgeschwindigkeit
der Abnahmebänder entspricht. Nach der Startphase wird
der Anspinnvorgang (zweiter Schritt) mit dem Eintritt des angespitzten
Vorbandes in den Lufttrichter fortgesetzt. Aus dem Lufttrichter
tritt ein angespitztes Faserband aus, das in den Walzenspalt
zwischen einer Nut- und Federwalze eintritt. Anschließend
wird das Faserband in den Kannenstock abgeliefert. Nachdem die
Karde ihre Produktionsgeschwindigkeit erreicht hat, werden in
einem dritten Schritt die beiden Teile des Segmenttrichters geschlossen,
um das Vorband zu umfassen, um eine Ausdehnung über
die Oberfläche der Übertragungswalzen zu verhindern, d. h. der
Segmenttrichter nimmt weder an der Bandbildung noch am Anspitzvorgang
des Faserbandes teil. Nachteilig bei diesem Verfahren
ist, daß das Vorbandende beim Abreißen der großen Flocken oder
Klumpen vollständig abreißen kann, so daß der Fasermaterialfluß
unterbrochen ist und das Wiedereinführen des nachlaufenden Vorbandes
in die mit hoher Geschwindigkeit umlaufenden Übertragungswalzen
nicht mehr einwandfrei gelingt. Es kann eine unerwünschte
Ansammlung bzw. Verstopfung auftreten. Ein weiterer
erheblicher Nachteil besteht darin, daß die Bandbildung im Lufttrichter
pneumatisch erfolgen soll; das ist anlagemäßig sehr aufwendig
und führt insbesondere bei Fehlströmungen der Luft zu
betriebsmäßigen Störungen, so daß ein vollautomatisches Anspinnen
mit dem bekannten Verfahren auf sichere Weise nicht möglich
ist.
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, das die genannten
Nachteile vermeidet, das insbesondere anlagemäßig einfacher
ist und ein selbsttätiges Anspinnen auf sichere Art und störungsfreie
Weise ermöglicht.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruchs 1.
Dadurch, daß in der Startphase der unbrauchbare Faserflor mit
einheitlicher Geschwindigkeit gefördert wird, ist erfindungsgemäß
dessen sichere Weiterbeförderung und Beseitigung ohne Unterbrechung
möglich. Im Gegensatz zu dem bekannten Verfahren entfällt
das aufwendige, drehzahlgesteuerte Anspitzen eines Vorbandes;
ein solches Anspitzen ist wegen des durchlaufenden Fasermaterialflusses
gar nicht möglich. Durch die weitere Maßnahme,
nach der in der Anspinnphase (zweiter Schritt) durch Sammlung
bzw. mechanisches Einengen des brauchbaren Faserflors das Faserband
gebildet wird, wird auf vorteilhafte Weise zugleich das
Anspitzen eingeleitet: Während in den Sammeltrichter der sich
in Breitenrichtung erstreckende Faserflor eintritt, tritt aus dem
Sammeltrichter ein enges, verdichtetes Faserband aus. Ein weiterer
Vorteil ist dadurch gegeben, daß das Faserband, z. B. durch
eine Klemmung ab- bzw. durchgetrennt wird, so daß auf diese
Weise ein angespitztes Ende des Faserbandes entsteht, ohne daß es
wie bei dem bekannten Verfahren aufwendiger pneumatischer Einrichtungen
zur Bandbildung und zur Imitation der manuellen Anspitzung
des Bandendes bedarf. Schließlich wird das aus dem Klemmtrichter
austretende Ende des Faserbandes auf gezieltem und sicherem Weg
in die Abzugswalzen eingeführt und von diesen erfaßt. Mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren ist in vorteilhafter Weise das selbsttätige
Anspinnen auf sichere und störungsfreie Art ermöglicht.
Zweckmäßig wird der von der Fördereinrichtung abgegebene unbrauchbare
Faserflor abgesaugt.
Die Erfindung umfaßt auch eine vorteilhafte Vorrichtung zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, bei der eine Walzeneinrichtung,
z. B. Abnehmer, Abstreichwalze, Quetschwalzen
od. dgl., vorgesehen ist, der eine Flortransporteinrichtung zum Sammeln
und Weitertransport des Faserflors nachgeordnet ist, bei der
im Anschluß an die Flortransporteinrichtung eine Fördereinrichtung
vorgesehen ist und bei der unterhalb der Flortransporteinrichtung
ein Trichter mit einem Abzugswalzenpaar angeordnet ist, die dadurch
gekennzeichnet ist, daß die Flortransporteinrichtung in senkrechter
oder schräger Richtung unterhalb der Walzeneinrichtung
angeordnet ist, die Fördereinrichtung unterhalb der Flortransporteinrichtung
angeordnet ist, der Trichter als Sammeltrichter ausgebildet
und unterhalb der Flortransporteinrichtung und oberhalb der
Fördereinrichtung und des Abzugswalzenpaares angeordnet ist und
der Sammeltrichter, die Fördereinrichtung und/oder das Abzugswalzenpaar
relativ zueinander ortsveränderlich sind. Durch die Anordnung
der Flortransporteinrichtung, der Fördereinrichtung, des
Sammeltrichters und der Abzugswalzen unterhalb der Walzeneinrichtung,
z. B. der Quetschwalzen, fällt das Fasermaterial vorteilhaft
nach unten, wodurch der Transport und der Fördervorgang
nachhaltig unterstützt werden. Zugleich ist dadurch im Gegensatz
zu der bekannten Vorrichtung konstruktiv eine wesentliche Vereinfachung
erreicht.
Vorzugsweise weist die Flortransporteinrichtung mindestens ein Walzenpaar
auf. Bevorzugt weist die Flortransporteinrichtung mindestens
ein Florleitelement mit stationären Leitflächen auf. Mit Vorteil weist
die Flortransporteinrichtung mindestens ein Förderband auf. Zweckmäßig
ist die Flortransporteinrichtung senkrecht zur Walzenvorrichtung
ortsveränderlich. Vorzugsweise ist die Fördereinrichtung ein Förderwalzenpaar.
Bevorzugt ist die Fördereinrichtung eine Saugeinrichtung.
Mit Vorteil ist die Fördereinrichtung ein Rutschblech od. dgl. Vorzugsweise
ist dem Ausgang des Förderwalzenpaares eine Faserabführungseinrichtung,
z. B. Absaugeinrichtung, zugeordnet. Bevorzugt umfaßt
das Abzugswalzenpaar eine Nut- und eine Federwalze. Zweckmäßig weist
der Sammeltrichter mindestens eine bewegliche Wandfläche auf. Mit
Vorteil weist der Sammeltrichter in der Seitenwand einen durchgehend
offenen Längsschlitz auf, dem ein Verschlußelement zugeordnet
ist. Zweckmäßig ist dem Sammeltrichter eine Klemmeinrichtung
zum Durchtrennen des Faserbandes zugeordnet. Vorzugsweise ist der
Sammeltrichter in senkrechter Richtung in bezug auf das Förderwalzen-
und das Abzugswalzenpaar ortsveränderlich. Bevorzugt ist der
Sammeltrichter oberhalb des Förder- und des Abzugswalzenpaares in
horizontaler Richtung hin- und herbewegbar. Mit Vorteil sind das
Förder- und das Abzugswalzenpaar unterhalb des Sammeltrichters
in horizontaler Richtung hin- und herbewegbar. Zweckmäßig sind das
Förder- und das Abzugswalzenpaar koaxial zueinander angeordnet.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von zeichnerisch dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 schematisch in Seitenansicht eine Karde
mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 2a bis 2f die Darstellung der Arbeitsweise an einer
Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung,
Fig. 3a bis 3f die Darstellung der Arbeitsweise mit Fasermaterialfluß,
Fig. 4a, 4b eine Ausführungsform mit Saugeinrichtung
als Fördereinrichtung,
Fig. 5a, 5b die Ausbildung der Saugeinrichtung als
Saugweiche,
Fig. 6 perspektivische Ansicht eines Sammeltrichters
mit beweglichen Seitenwänden
und
Fig. 7a, 7b ein zweiteiliger Sammeltrichter im
Schnitt mit Klemmeinrichtung.
Fig. 1 zeigt eine bekannte Karde, z. B. Trützschler EXACTACARD DK,
mit Speisewalze 1, Speisetisch 2, Vorreißer 3, Trommel 4, Abnehmer 5,
Abstreichwalze 6, Quetschwalzen 7, 8, Vliesleitelement 9, Bandtrichter
10, Abzugswalzen 11a, 11b, Bandführungsrohr 12, Kannenstock 13,
Kanne 14 und Wanderdeckel 15. Die gebogenen Pfeile in den Walzen
geben die Drehrichtung an. Das als Flockentransporteinrichtung zum
Sammeln und Weitertransport des aus den Quetschwalzen 7, 8 austretenden
Faserflors 19 dienende Vliesleitelement 9 ist nahezu senkrecht
unterhalb der Quetschwalzen angeordnet, wobei dem Vliesleitelement
9 ein Walzenpaar 16a, 16b zugeordnet ist. Unterhalb des
Vliesleitelements 9 ist als Fördereinrichtung ein Förderwalzenpaar (17a,17b)
(Fig. 2) angeordnet. Bei dieser Anordnung ist die erfindungsgemäße
Vorrichtung einschließlich der Quetschwalzen 7, 8 oberhalb der
Kanne 14 angeordnet.
Nach Fig. 2a bis 2f sind das zweiteilige Vliesleitelement 9a, 9b mit
unbeweglichen Leitflächen und die Walzen 16a, 16b senkrecht unterhalb
der Quetschwalzen 7, 8 angeordnet. Senkrecht unterhalb des
Vliesleitelementes 9a, 9b und der Walzen 16a, 16b sind das Förderwalzenpaar
17a, 17b und das Abzugswalzenpaar 11a, 11b horizontal
koaxial zueinander angeordnet. Am Ausgang der Förderwalzen 17a,
17b ist ein (mit einer nicht dargestellten Saugquelle verbundenes)
Absaugrohr 18 angeschlossen. Zwischen dem Vliesleitelement 9 und
den Förderwalzen 17a, 17b und den Abzugswalzen 11a, 11b ist der
Sammeltrichter 10 angeordnet, der in horizontaler Richtung lageveränderbar
ist.
Nachfolgend wird die Arbeitsweise der Vorrichtung im Betrieb erläutert.
In der Startphase (Anlaufphase) der Karde werden nur
bruchstückhafte, nicht zusammenhängende Florstücke erzeugt, die
nicht zur Erzeugung eines durchgehenden Faserbandes geeignet sind.
Die Florstücke werden gemäß Fig. 2a von der Vliesleiteinrichtung 9,
deren Leitflächen 9a, 9b ein nach unten offenes Dreieck bilden, gesammelt,
von den am offenen Ausgang des Dreiecks befindlichen
beiden Walzen 16a, 16b erfaßt und dem Förderwalzenpaar 17a, 17b
zugeführt. Die von den Förderwalzen 17a, 17b abgegebenen Florstücke
gelangen in das Absaugrohr 18 und werden von dort aus beseitigt.
Sobald die Anlaufphase der Karde vorüber ist, z. B. nach
10 bis 15 Sekunden, schwenken gem. Fig. 2b die Leitflächen 9a, 9b
und die Walzen 16a, 16b nach oben in Richtung auf die Quetschwalzen
7, 8 hinzu (siehe Pfeile A bis D in Fig. 2a). In einem
nächsten Schritt fahren gemäß Fig. 2c die beiden Hälften 10a, 10b
des Sammeltrichters 10 zusammen und umfassen den Faserflor 19,
wobei durch Einengung im Sammeltrichter 10 der Faserflor 19 in
ein Faserband 20 überführt wird (vgl. Fig. 7b). Anschließend wird
gemäß Fig. 2d der Sammeltrichter 10 nach oben hin (Pfeil U) angehoben
und das Faserband 20 am Ende des Sammeltrichters 20
durch Klemmung (siehe Fig. 7b) durchgetrennt. Während die Förderwalzen
17a, 17b weiterlaufen, so daß das Faserband 20 abreißt.
In einem nächsten Schritt wird der Sammeltrichter 10 gemäß
Fig. 2e in horizontaler Richtung (Pfeil V) über das Abzugswalzenpaar
11a, 11b bewegt, die Klemmeinrichtung gelöst und anschließend
das Ende des Sammeltrichters 10 gem. Fig. 2f senkrecht nach unten
(Pfeil W) in den Walzenspalt der Abzugswalzen 11a, 11b eingeführt.
Die Abzugswalzen 11a, 11b erfassen das aus dem Ausgang des Sammeltrichters
10 überstehende Ende des Faserbandes 10 und ziehen
das Faserband 20 kontinuierlich aus dem Sammeltrichter 10 ab.
Schließlich wird das Faserband 20 über den Kannenstock 13 durch
das Ablagerungsrohr 12 in die Kanne 14 eingeführt.
In den Fig. 3a bis 3f ist durch Pfeile der Fasermaterialfluß dargestellt.
Die Walzen 16a, 16b sind ortsfest und ständig unmittelbar
angrenzend an die Quetschwalzen 7, 8 angeordnet. Nach Abschluß
der Startphase (Fig. 3a) schwenken die Leitflächen 9a, 9b - abweichend
zur Darstellung nach Fig. 2a - in der durch die gebogenen
Pfeile E und H gezeigten Richtung in die in Fig. 3b dargestellte geschlossene
Position angrenzend an die Quetschwalzen 7, 8. Die Pfeile
F und G zeigen die Richtung an, in der die Leitelemente 9a, 9b
aus der geschlossenen in die offene Position geschwenkt werden.
Die Leitflächen 9a, 9b sind an ihrem äußeren Ende nach oben gebogen.
Die Arbeitsweise der Fig. 3b bis 3f entspricht der nach den
Fig. 2b bis 2f.
Mit a, b, c, d und e ist der Fluß des unbrauchbaren Faserflors 19
bezeichnet, der in der Startphase vorhanden ist. Mit a′, b′, c′ und
d′ ist der Materialfluß des brauchbaren Faserflors 19 bezeichnet,
der in der (nach der Startphase befindlichen) Anspinnphase vorhanden
ist. Mit f ist die Richtung des Faserflusses des Faserbandes 20
bezeichnet.
Nach Fig. 4a ist unterhalb der Quetschwalzen 7, 8 ein Leitelement
aus zwei unten offenen Leitflächen 21a, 21b vorhanden, die zur
Seite hin eine Abschirmung bilden, unterhalb derer eine Auffangrinne
22 vorhanden ist, an die ein Absaugrohr 23 für den unbrauchbaren
Faserflor e angeschlossen ist. Fig. 4a zeigt die Absaugeinrichtung
22, 23 in der Startphase. Nach Abschluß der Startphase
wird die Absaugeinrichtung 22, 23 (auf nicht dargestellte Weise)
unterhalb der Quetschwalzen bzw. der Leitflächen 21a, 21b entfernt,
der unten offene Längsschlitz 21c zwischen den Leitflächen 21a, 21b
wird von zwei Seiten her durch zwei Abdeckbänder 24a, 24b bis auf
eine Öffnung 25 in der Mitte verschlossen. Der aus der Öffnung 25
austretende brauchbare Faserflor 19 wird von den zusammenfahrenden Walzen 16a, 16b
nach unten hin weitertransportiert, durch die beiden Hälften des
Sammeltrichters 10a, 10b von der Seite her erfaßt und - nach Zusammenfahren
der Hälften 10a, 10b - zu einem Faserband 20 geformt.
Nach Fig. 5a, 5b ist das Absaugrohr 23 als Saugweiche mit zwei Ausgängen
23a, 23b ausgebildet, wobei der Ausgang 23b durch ein Verschlußelement,
z. B. einen Schieber 26, von dem Ausgang 23a abgetrennt
ist, solange unbrauchbarer Faserflor fließt und zugeschaltet
wird, sobald brauchbarer Faserflor gefördert wird.
Nach Fig. 6 weist der Sammeltrichter 10 vier schräg einander gegenüberliegende
Seitenflächen 10c bis 10f auf. Die Seitenflächen 10c
und 10d bilden einen unten offenen Längsschlitz 10g. Die Seitenflächen
10c und 10d sind in Richtung der Pfeile I, K bzw. L, M verschiebbar,
wodurch die Weite des Schlitzes 10g einstellbar ist. Die
Seitenflächen 10e und 10f sind in Richtung der Pfeile O, P bzw.
Q, R verschiebbar, wodurch die Größe der Eingangsöffnung und der
Ausgangsöffnung 10h des Sammeltrichters 10 veränderbar ist. Die
Bewegung der Seitenflächen 10c, 10f entspricht der in Fig. 2b, 2c
bzw. 3b, 3c dargestellten Bewegung der Hälften 10a, 10b des Sammeltrichters
10.
Nach Fig. 7a ist der Hälfte 10a des Sammeltrichters 10 ein Klemmelement
27a zugeordnet, das ein Ende eines auf einem Drehlager 28
gelagerten Doppelhebels 27 bildet. Am anderen Ende 27b des Doppelhebels
27 greift ein pneumatischer Zylinder 29 an. Der Doppelhebel
27 ist in Richtung der Pfeile S, T drehbar. In Fig. 7b ist dargestellt,
wie das Faserband 20 durch das Klemmelement 27a gegen
eine gegenüberliegende Innenwand am Ausgang des Sammeltrichters 10
gepreßt wird (entsprechend dem Arbeitsschritt in den Fig. 2d, 3d).
Dadurch, daß die Förderwalzen 17a, 17b weiterlaufen, reißt das Faserband
20 ab.
Fig. 8 zeigt ein Halteelement 30, in Gestalt eines Hebelarms, an dessen
einem Ende der Sammeltrichter 10 befestigt ist und dessen anderes
Ende an einem Drehlager 31 gelagert ist. Durch Drehung in Richtung
der Pfeile X, Y wird der Sammeltrichter 10 nach oben oder unten
bewegt (siehe Fig. 3c, 3d). Das Drehlager 31 ist über ein Lagerelement
32 auf einer horizontalen Richtung der Pfeile V, Z verschiebbaren
Kulisse 33 befestigt, wodurch der Sammeltrichter 10 in
horizontaler Richtung ortsveränderlich ist (siehe Fig. 2e, 3e).
Nach Fig. 9a, 9b sind unterhalb der Quetschwalzen 7, 8 (Drehung in
Richtung der Pfeile 7a, 8a) als Flortransporteinrichtung zwei Förderbänder
34a, 34b vorhanden, deren horizontale Flächen in Richtung
der Pfeile 35, 36, 37, 38 beweglich sind. Die Umlenkrollen 39, 40
laufen in Richtung der Pfeile 41 bzw. 42 um. Zwischen den Quetschwalzen
7, 8 und den Förderbändern 34a, 34b sind nach unten weisende
Luftabschirmelemente 21a, 21b vorhanden. Die Förderbänder 34a, 34b
sind sowohl in der Anspinn- als auch in der Betriebsphase ortsfest.
Nach Fig. 10a bis 10b sind zwischen den einander zugewandten Umlenkrollen
39, 40 der Förderbänder 34a, 34b achsparallel zwei Walzen
43, 44 vorhanden, die sich in Richtung der Pfeile 45 bzw. 46
drehen. In der Anspinnphase (Startphase) gemäß Fig. 10a, 10b sind
die Förderbänder 34a, 34b und die Walze 43, 44 horizontal in einer
Ebene angeordnet. Der Faserflor 47 tritt mit langsamer Geschwindigkeit
aus dem Spalt zwischen den Walzen 7, 8 aus, trifft von oben
auf die oberen Flächen der Förderbänder 34a, 34b auf, wird in Richtung
der horizontalen Pfeile 35 bzw. 37 gefördert und tritt durch
den Spalt zwischen den Walzen 43, 44 nach unten hin aus. In der
anschließenden Betriebsphase gem. Fig. 10c, 10d hat der schnellaufende
Faserflor 47 etwa eine Dreiecksform, wobei der Faserflor 47
aus den Quetschwalzen 7, 8 direkt in den Spalt zwischen den Walzen
43, 44 gelangt, ohne die Förderbänder 34a, 34b zu berühren. Die
Förderbänder 34a, 34b sind entsprechend einer zweckmäßigen Ausbildung
aus der in Fig. 10a, 10b dargestellten Position senkrecht nach
unten verlagert. Vorzugsweise sind die Flächen der Förderbänder
34a, 34b in Richtung der Pfeile 35′ bis 38′ beweglich, d. h. die
Bewegungsrichtung ist im Vergleich zu Fig. 10a umgekehrt nach außen
gerichtet, wobei aus dem Faserflor 47 nach unten fallende Verunreinigungen,
z. B. Trash, Blatt- und Stengelreste u. dgl. nach außen
von den Förderbändern 34a, 34b wegtransportiert werden.
Fig. 11 zeigt eine Ausführungsform, bei der in der Anspinnphase
(Fig. 11a) die Walzen 43′, 44′ auseinander gefahren sind. In der
Betriebsphase (Fig. 11b) sind die Walzen 43, 44 in Richtung der
Pfeile 48, 49 (durch eine nicht dargestellte Vorrichtung) zusammengefahren.
Nach Fig. 12 ist der Sammeltrichter 10 ortsfest oberhalb der Förderwalzen
17 und der Abzugswalzen 11 angeordnet. In der Startphase
sind die beweglichen Schiebeelemente 10e, 10f entsprechend der Darstellung
in Fig. 12 nach links derart verschoben, daß das unbrauchbare
Fasermaterial in die Förderwalzen 17 gelangt. In der Betriebsphase
sind die Schiebeelemente 10e, 10f entsprechend der Darstellung
in Fig. 12b nach rechts derart verschoben, daß das Gutmaterial (Faserband)
in die Abzugswalzen 11a, 11b gelangt. Zur Verlagerung der
Bandaustrittsöffnung 10h vergleiche Fig. 6.
Nach Fig. 13 sind zwei Förderbänder 50, 51 vorgesehen, die um Umlenkrollen
39′, 39′′, 39′′′ bzw. 40′, 40′′, 40′′′ umlaufen. Die Umlenkrollen
39′′′, 40′′′ in der Anspinnphase (Fig. 13a) werden in der Betriebsphase
(Fig. 13b) derart in horizontaler Richtung verlagert,
daß sie senkrecht unterhalb der Umlenkrollen 39′, 40′ angeordnet
sind, so daß der Zwischenraum 52 zwischen den Förderbändern 50, 51
aus einem Schrägverlauf in einen senkrechten Verlauf übergeht.
Die Erfindung umfaßt sowohl eine Ausbildung, bei der das aus dem
Sammeltrichter 10 austretende Bandende durch örtliche Verlagerung
des gesamten Sammeltrichters 10 als auch durch örtliche Verlagerung
von Wandflächen innerhalb des ortsfesten Sammeltrichters in den
Walzenspalt der Abzugswalzen 11 eingeführt wird.
Claims (29)
1. Verfahren zum automatischen Anspinnen eines Faserflors zu
einem Faserband z. B. bei einer Karde, bei dem der von
einer Walzeneinrichtung abgegebene Faserflor
- a) mindestens teilweise von einer Flortransporteinrichtung gesammelt und weitertransportiert,
- b) in der Startphase der unbrauchbare Faserflor einer Fördereinrichtung zugeführt und
- c) der aus der Fördereinrichtung austretende unbrauchbare Faserflor entfernt,
- d) in der Anspinnphase der brauchbare Faserflor von einem Trichter umfaßt und zu einem Faserband geformt und
- e) das aus dem Trichter austretende Faserband einem Abzugswalzenpaar zugeführt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
- f) in der Startphase der Faserflor mit einheitlicher Geschwindigkeit gefördert wird,
- g) in der Anspinnphase der Faserflor durch Einengung in einem Sammeltrichter in ein Faserband überführt,
- h) das Faserband oberhalb der Fördereinrichtung durchgetrennt und
- i) das aus dem Sammeltrichter austretende Bandende durch Verlagerung der Austrittsöffnung des Sammeltrichters und/oder der Abzugswalzen in den Walzenspalt der Abzugswalzen eingeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
von der Fördereinrichtung abgegebene unbrauchbare Faserflor
abgesaugt wird.
3. Vorrichtung zum automatischen Anspinnen eines Faserflors zu
einem Faserband z. B. bei einer Karde zur Durchführung des
Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, bei der eine Walzeneinrichtung,
z. B. Abnehmer, Abstreichwalze, Quetschwalzen od. dgl.,
vorgesehen ist, der eine Flortransporteinrichtung zum Sammeln
und Weitertransport des Faserflors nachgeordnet ist, bei der im
Anschluß an die Flortransporteinrichtung eine Fördereinrichtung
vorgesehen ist und bei der unterhalb der Flortransporteinrichtung
ein Trichter mit einem Abzugswalzenpaar angeordnet ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Flortransporteinrichtung (9; 9a,
9b; 16a, 16b; 21a, 21) in senkrechter oder schräger Richtung
unterhalb der Walzeneinrichtung (6; 7, 8) angeordnet ist, die
Fördereinrichtung (17a, 17b; 22, 23) unterhalb der Flortransporteinrichtung
(9; 9a, 9b; 16a, 16b; 21a, 21b) angeordnet ist,
der Trichter als Sammeltrichter (10, 10a, 10b; 10c bis 10f)
ausgebildet und unterhalb der Flortransporteinrichtung (9; 9a,
9b; 16a, 16b; 21a, 21b) und oberhalb der Fördereinrichtung (17a,
17b, 22, 23) und des Abzugswalzenpaares (11a, 11b) angeordnet ist
und die Austrittsöffnung (10h) des Sammeltrichters (10; 10a, 10b;
22, 23) und/oder das Abzugswalzenpaar (11a, 11b) relativ zueinander
ortsveränderlich sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Flortransporteinrichtung mindestens ein Walzenpaar
(16a, 16b) aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Flortransporteinrichtung mindestens
ein Florleitelement (9) mit unbeweglichen Leitflächen (9a, 9b)
aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Flortransporteinrichtung mindestens ein
Förderband (34a, 34b; 50, 51) aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Flortransporteinrichtung (9; 9a, 9b) senkrecht
zur Walzeneinrichtung (6; 7, 8) ortsveränderlich ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fördereinrichtung ein Förderwalzenpaar
(17a, 17b) ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fördereinrichtung eine Saugeinrichtung (22, 23)
ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fördereinrichtung ein Rutschblech (21a,
21b) od. dgl. ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Ausgang des Förderwalzenpaares (17a,
17b) eine Faserabführungseinrichtung, z. B. Absaugeinrichtung
(18) zugeordnet ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß das Abzugswalzenpaar (11a, 11b) eine Nut
und eine Federwalze umfaßt.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß der Sammeltrichter (10) mindestens eine bewegliche
Seitenwand (10a, 10b; 10c bis 10f) aufweist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß der Sammeltrichter (10) in der Seitenwand
einen durchgehend offenen Längsschlitz aufweist, dem ein Verschlußelement
zugeordnet ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Sammeltrichter (10) eine Trenneinrichtung,
z. B. Klemmeinrichtung (27a; 27′, 27′′) zum Durchtrennen
des Faserbandes (20) zugeordnet ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
daß der Sammeltrichter (20) senkrecht (U; X, Y)
zu dem Förderwalzenpaar (17a, 17b) und dem Abzugswalzenpaar
(11a, 11b) ortsveränderlich ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet,
daß der Sammeltrichter (10) oberhalb des Förderwalzenpaares
(17a, 17b) und des Abzugswalzenpaares (11a,
11b) in horizontaler Richtung (V, Z) hin- und herbewegbar ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet,
daß das Förderwalzenpaar (17a, 17b) und das
Abzugswalzenpaar (11a, 11b) unterhalb des Sammeltrichters
(10) in horizontaler Richtung hin- und herbewegbar sind.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet,
daß das Förderwalzenpaar (17a, 17b) und das
Abzugswalzenpaar (11a, 11b) koaxial zueinander angeordnet
sind.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet,
daß das Abzugswalzenpaar (11a, 11b) als Preßwalzenpaar
für den Kannenstock herangezogen wird.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet,
daß der Sammeltrichter (10) als Bandtrichter für den
Kannenstock herangezogen wird.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet,
daß der Sammeltrichter (10) eine Einrichtung
zur Erfassung von Banddickenschwankungen, z. B. eine bewegliche
Meßzange, aufweist.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet,
daß die Flortransportvorrichtung (9), die Fördereinrichtung
(17a, 17b), das Abzugswalzenpaar (11a, 11b) und
der Sammeltrichter (10) oberhalb des Kannenstocks (13) und
der Kanne (14) angeordnet sind.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 23, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den einander zugewandten Umlenkrollen
(39, 40) der Förderbänder (34a, 34b) achsparallel zwei
Förderwalzen (43, 44) angeordnet sind.
25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 24, dadurch gekennzeichnet,
daß die Drehrichtung (41, 42) der Umlenkrollen (39,
39a; 40, 40a) der Förderbänder (34a, 34b) umkehrbar sind.
26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 25, dadurch gekennzeichnet,
daß die Förderbänder (34a, 34b) in vertikaler Richtung
ortsverlagerbar sind.
27. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 26, dadurch gekennzeichnet,
daß der Sammeltrichter (10; 10a, 10b; 10e bis 10f)
örtlich verlagerbar ist.
28. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 27, dadurch gekennzeichnet,
daß der Sammeltrichter (10) zwei Schiebeelemente
(10e, 10f) aufweist, durch die die Austrittsöffnung (10h)
für das Fasermaterial verlagerbar (O, P, Q, R) ist.
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