DE2948001C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine elektrische Steuerschaltung
mit mehreren Halbleiter-Lawinenvorrichtungen, die bei Empfang
eines elektrischen Impulses durch Entladung eines Kondensators
dem Ausgang der Schaltung einen Stromimpuls zuführen.
Aus der US-PS 30 75 092 ist eine solche Steuerschaltung
bekannt, die das Ziel verfolgt, einen Impulsgenerator so auszubilden,
daß der Last Impulse mit hoher Impulswiederholungsfrequenz
zugeführt werden können. Zu diesem Zweck sind mehrere
sequentiell arbeitende Impulserzeugungsstufen vorgesehen, die
über ein ODER-Tor mit der Last verbunden sind. Dabei wird jede
Stufe aufeinanderfolgend beaufschlagt, um den vorher beaufschlagten
Stufen ausreichend Erholungszeit zu verschaffen.
In der Praxis besteht ein Bedarf für eine Steuerschal
tung, die bewirkt, daß eine Laser-Vorrichtung genau definierte
Infrarot-Energie-Impulse aussendet, beispielsweise auf dem Gebiet
der Entfernungsmessung mit hoher Auflösung, wo Halbleiter-Vor
richtungen zur Auslösung der Laser-Vorrichtung verwendet werden.
Es ist dort erforderlich, der Laser-Vorrichtung einen so hohen
Strom zuzuführen, daß dieser auf mehrere Halbleiter-Vorrichtungen
aufgeteilt werden muß, jedoch besteht das Problem, daß der Aus
löseimpuls, der eine bestimmte Form und eine kurze Dauer von etwa
10 Nanosekunden oder mehr haben sollte, zu einer Abschwächung
neigt, weil unterschiedliche Vorrichtungen unterschiedliche
Eigenschaften haben.
Es wurde vorgeschlagen, diesem Problem durch individuelle
Einstellung der den einzelnen Vorrichtungen zugeführten
Betriebsspannungen zu begegnen. Dies ist jedoch in der Praxis
unerwünscht, und der Erfindung liegt demzufolge die Aufgabe zu
grunde, eine zufriedenstellendere Lösung zur überwindung des Pro
blems der unterschiedlichen Eigenschaften der Halbleiter-Vorrich
tungen zu schaffen.
Die gestellte Aufgabe wird bei einer Steuerschaltung
der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
eine erste Halbleiter-Lawinenvorrichtung (2) vorgesehen ist, die
bei Empfang einer impulsförmigen Anregung einen elektrischen
Impuls erzeugt, den die mehreren Halbleiter-Lawinenvorrichtungen
(3-6) parallel empfangen und gemeinsam die Ladung ihrer zugehö
rigen, gleich großen Kondensatoren (22-25) dem Ausgang in Ab
hängigkeit von dem elektrischen Impuls zuführen.
Aus dem Aufsatz "Avalanche Transistor Circuits for
Generating Rectangular Pulses" in der Zeitschrift "ELECTRONIC
ENGINEERING", Dezember 1962, S. 808 bis 812, ist es an sich be
kannt, bei einer monostabilen Schaltung mit einer Halbleiter-
Lawinenvorrichtung eine andere Vorrichtung zu stimulieren, jedoch
werden dort nicht parallel mehrere Lawinenvorrichtungen so ausge
löst, daß sie nicht nur den elektrischen Impuls parallel empfan
gen, sondern auch gemeinsam die Ladung der Kondensatoren dem Aus
gang in Abhängigkeit von dem elektrischen Impuls zuführen.
Die dabei in der Praxis verwendeten Lawinenvorrichtungen
sind Transistoren, und bei der Prüfung einer Reihe solcher Vor
richtungen haben sich die besten Ergebnisse mit Vorrichtungen vom
Typ 2N 3019 und 2N 3725 der Firma National Semiconductor erzie
len lassen. Hierbei handelt es sich um nicht beschichtete (non
overlay) doppeltdiffundierte Silizium-Epitaxial-Vorrichtungen, und
derartige Vorrichtungen haben sich für die Zwecke der Erfindung als
am besten geeignet erwiesen. Die Erfindung ist jedoch nicht auf
diesen Lawinentransistor beschränkt.
Im Rahmen der Erfindung sind verschiedene Anordnungen mög
lich. So sind beispielsweise Schaltungen entwickelt worden, die
einen Steuertransistor enthalten, der drei Ausgangstransistoren
speist, die ihrerseits den Laser auslösen. Eine andere Schaltung
enthält sechs Ausgangstransistoren, die in zwei Dreiergruppen an
geordnet sind, von denen jede Gruppe einen entsprechenden Steuer
transistor besitzt. Die beiden Steuertransistoren werden dabei
von einem gemeinsamen Vor-Steuertransistor gespeist, wobei alle
Transistoren im Lawinenbetrieb arbeiten.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert. In der Zeichnung bedeuten:
Fig. 1 ein Blockschaltbild einer Ausfüh
rungsform einer erfindungsgemäßen
Steuerschaltung,
Fig. 2 eine typische Strom/Zeit-Wellenform
für einen von der Schaltung gemäß
Fig. 1 erzeugten Auslöseimpuls und
Fig. 3 eine Steuerschaltung, die zur Ener
gieversorgung der in Fig. 1 darge
stellten Schaltung verwendbar ist.
Ein Impuls mit schneller Anstiegszeit wird in geeigneter
Weise erzeugt und über einen Kopplungs-Transformator 1 einem
Lawinensteuertransistor 2 zugeführt, um diesen auszulösen. Der
Transistor 2 entlädt Kondensatoren 22-25 über die Basis-Emitter
strecke von Lawinentransistoren 3-6. Die Kondensatoren haben die
gleiche Kapazität (beim vorliegenden Ausführungsbeispiel 100 pF),
um eine Beaufschlagung jeder Transistorbasis mit gleicher Ladung zu
gewährleisten, und die Schaltung ist so ausgebildet, daß eine Vor
richtung, wenn diese beginnt leitend zu werden, die Belastung der
anderen Vorrichtungen erhöht. Hierdurch wird sichergestellt, daß
alle Vorrichtungen mit minimalem Unterschied in der Verzögerungs
zeit - vorzugsweise kleiner als 1 ns - in den Lawinenbetrieb aus
gelöst werden. Widerstände 13-16 (beim vorliegenden Ausführungs
beispiel 27 Ohm) sorgen für die optimalen Lawinenbedingungen für
die Transistoren.
Wenn die Transistoren 3-6 in den Lawinenbetrieb ausgelöst
werden, entladen sie Kondensatoren 9-12 in die Last 7, die beim
vorliegenden Ausführungsbeispiel eine Laser-Diode der Firma RCA
vom Typ 4082 ist. Die Kondensatoren 9-12 haben die gleiche Ka
pazität (beim vorliegenden Ausführungsbeispiel 390 pF), damit
die Last gleichmäßig auf die Transistoren 3-6 verteilt wird.
Die Impulsform wird durch ein Impulsformnetzwerk (PFN) bestimmt,
das im vorliegenden Beispiel ein Einzelabschnitt-LCR-Netzwerk ist,
wobei die Schleifeninduktivität durch die Schaltungsgestaltung und
die Induktivitäten der Komponenten bestimmt ist, und wobei der
Schleifenwiderstand aus den Widerständen der Last, der Kondensa
toren und besonders der Widerstände der Lawinentransistoren be
steht. Ein wichtiger grundsätzlicher Gesichtspunkt der Erfindung
besteht darin, daß der wirksame Widerstand der Lawinentransistoren
in diesem Anwendungsfall eine Funktion des durch sie verlaufenden
Impulsstromes ist. Dieser Widerstand fällt auf einen geringen Wert,
wenn die Vorrichtungen ausgelöst werden, jedoch steigt er erneut
an, wenn der Stromimpuls geringer wird. Somit ist die LCR-Schaltung
an der hinteren Kante des Impulse unterkritisch gedämpft, was aus
Fig. 2 ersichtlich ist. Der so erzeugte Ausgangsimpuls hat ein
geringes Überschwingen, und die der Last zugeführte Rückwärtsener
gie ist klein und erfordert im Falle der beschriebenen Schaltung
keinen besonderen Schutz für die Laser-Diode (z. B. eine parallel
zur Last geschaltete Hochgeschwindigkeitsdiode mit Gegenpolung).
Induktivitäten 17-21 (im vorliegenden Ausführungsbeispiel
mit jeweils 100 µH) stellen für den Impuls hohe Impedanzen, für
den Ladestrom der Kondensatoren 9-12 und 22-25 jedoch kleine
Impedanzen dar. Der Widerstand 9 ist so gewählt, daß ein Rück
wärtsdurchbruch während der Ladeperiode verhindert und ferner ei
ne Dämpfung für die Ladestromschaltung erzeugt wird.
In der Zeichnung ist ein Transformator 26 dargestellt. Die
ser wäre in einer für die Entfernungsmessung verwendeten Schaltung
nicht vorhanden, er kann jedoch dazu verwendet werden, den Aus
gangsauslöseimpuls unter experimentellen Bedingungen mit einer Über
wachungsvorrichtung zu koppeln.
Fig. 2 zeigt eine typische Bildspur auf einem Oszilloskop
bei Betrieb der in Fig. 1 dargestellten Schaltung. Es ist ersicht
lich, daß die Impulsamplitude etwa 60 Ampere
und die Impulsdauer etwas weniger als 15 Nanosekunden beträgt.
Die Energie zum Betreiben der Ausgangsschaltung in bezug
auf Fig. 1 wird über die negative Hochspannungsschaltung zugeführt
und kann beispielsweise durch eine Drossel-Steuerschaltung (ring
ing choke drive circuit) der in Fig. 3 dargestellten Art gewonnen
werden.
Transistoren 27 und 28 bestimmen die Impulswiderholungs
frequenz (PRF) des Systems. Die PRF kann mittels eines veränder
baren Widerstandes 29 von ein KHz bis einhundert KHz geändert wer
den. Der PRF-Generator, der sich innerhalb der strichpunktierten
Linie 30 befindet, löst eine monostabile Schaltung aus, die sich inner
halb der strichpunktierten Linie 31 befindet, wobei Transistoren 32
und 33 die Basistransistoren und der Kondensator 34 der zeitbe
stimmende Kondensator ist. Der Widerstand 35 ist der zeitbestim
mende Widerstand, und dieser bestimmt die maximale Impulsbreite
und damit die maximale Energie, die zur Ausgangsschaltung über
tragen werden kann. Die Impulsbreite wird durch Einleitung zusätz
lichen Stromes in den Kondensator 34 über Transistoren 36 und 37
in Abhängigkeit vom Widerstandswert des veränderbaren Widerstands
38 gesteuert.
Die Transistoren 39 und 40 erzeugen eine Stromverstärkung
zur Steuerung des Transistors 41, und der Transistor 42 mit dem
Kondensator 43 dient zu einer schnellen Abschaltung des Kon
sistors 41 am Ende der Steuerperiode, wodurch die Schaltver
luste auf ein Mindestmaß verringert werden. Der Transistor 41
wird vorzugsweise sieben Sekunden auf einen Strom von 800 mA
aufgesteuert. Der Transformator 44 hat ein Übersetzungsverhältnis
von 1 : 5, und die Sekundärwicklung baut ihre Spitzenspannung
(peak ringing voltage) von etwa 250 V in etwas weniger als 3 µs
auf.
Es sei hervorgehoben, daß - wie schon früher erwähnt wurde -
die Energie auf beliebige Weise der Ausgangsschaltung zugeführt
werden kann. Die obige Beschreibung der in Fig. 3 dargestellten
Schaltung wurde nur der Vollständigkeit halber mit eingeschlos
sen.
Es sei bemerkt, daß zur Erzielung der obigen Wirkungsweise
der Schaltung die physikalische Anordnung und der tatsächliche Auf
bau der Schaltung ebenso wie die Wahl der verwendeten Bauteile
sehr wichtig ist. Es kann jedoch davon ausgegangen werden, daß
der in der Entwicklung von Schaltungen erfahrene Fachmann über
die entsprechenden Kenntnis verfügt, so daß nähere Ausführungen
entbehrlich sind.
Claims (6)
1. Elektrische Steuerschaltung mit mehreren Halbleiter-
Lawinenvorrichtungen, die bei Empfang eines elektrischen Impulses
durch Entladung eines Kondensators dem Ausgang der Schaltung
einen Stromimpuls zuführen, dadurch gekennzeichnet, daß in an
sich bekannter Weise eine erste Halbleiter-Lawinenvorrichtung (2)
vorgesehen ist, die bei Empfang einer impulsförmigen Anregung
einen elektrischen Impuls erzeugt, den die mehreren Halbleiter-
Lawinenvorrichtungen (3-6) parallel empfangen und gemeinsam die
Ladung ihrer zugehörigen, gleich großen Kondensatoren (22-25)
dem Ausgang in Abhängigkeit von dem elektrischen Impuls zuführen.
2. Schaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Halbleiter-Lawinenvorrichtungen Lawinentransistoren sind, daß die
Basen der weiteren Vorrichtungen zum Empfang des elektrischen Im
pulses parallel geschaltet sind, und daß die Wege jeweils aus Rei
henschaltungen der Kollektor-Emitterstrecken der Transistoren mit
den Kondensatoren bestehen.
3. Schaltung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß wei
tere Kondensatoren gleicher Größe an die jeweiligen Kollektor-Emit
terstrecken angeschlossen und gemeinsam mit der ersten Halbleiter-
Lawinenvorrichtung verbunden sind, um ihre Ladung den Basen der
weiteren Halbleiter-Lawinenvorrichtungen zuzuführen, wenn die
erste Vorrichtung die erwähnte Anregung erhält.
4. Schaltung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Impedanz zwischen der gemeinsamen Verbindung der weiteren Kon
densatoren mit der ersten Vorrichtung und einer Seite des Aus
gangs vorgesehen ist.
5. Schaltung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Impedanz eine Induktivität ist.
6. Schaltung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß an den Ausgang eine Laser-Diode angeschlossen
ist.
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