DE2538388B2 - Verfahren zur Herstellung eines stabilen, nicht-radioaktiven Trägermaterials für mit radioaktiven Elementen markierte Diagnosemittel und seine Verwendung für mit Tc-99m-markierte Diagnosemittel - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines stabilen, nicht-radioaktiven Trägermaterials für mit radioaktiven Elementen markierte Diagnosemittel und seine Verwendung für mit Tc-99m-markierte DiagnosemittelInfo
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Description
Trägermaterialien für mit radioaktiven Elementen markierte Diagnosemittel, z. B. mit Technetium-99m
markierte Mittel, müssen eine ausreichend hohe Lagerbeständigkeit aufweisen und sollen auch gegenüber
Luftoxidation möglichst beständig sein.
Gemäß der US-PS 37 35 001 wird für diesen Zweck ein komplexiertes Zinn(ll)-chlorid verwendet. In Spalte
4, Z. 29—35, dieser Literaturstelle wird jedoch schon darauf hingewiesen, daß dieser Trägerkomplex nur
unter strengem Sauerstoffabschluß einigermaßen beständigist.
Die praktische Erfahrung hat weiterhin gelehrt, daß zweiwertige Zinnionen zur Hydrolyse neigen und sich in
den Körperflüssigkeiten dann unlösliche Teilchen bilden können, die den Patienten gefährden.
Überraschenderweise hat sich jetzt gezeigt, daß eine andere Zinn(II)-Verbindung, nämlich Zinn(ll)-tartrat,
diese Nachteile nicht aufweist und sowohl mit Phosphorverbindungen als auch mit menschlichen
Serumalbumin sehr beständige Komplexe bildet, die sich ausgezeichnet als Trägermaterial für markierte
Diagnosemittel eignen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines stabilen, nichtradioaktiven Trägermaterials für mit
radioaktiven Elementen markierte Diagnosemittel auf der Basis einer wäßrigen Lösung eines zweiwertigen
Zinnsalzes ist daher dadurch gekennzeichnet, daß man Zinn(II)-tartrat verwendet und in Gegenwart einer
nichtoxidierenden Säure bei einem pH-Wert im Bereich von 2 bis 7 entweder
a) mit einem in Wasser gelösten Komplexbildner in Form einer eine P—O—P-Bindung aufweisenden
Phosphorverbindung oder eines eine P—C—P-Bindung aufweisenden Phosphonates oder
b) mit menschlichem Serumalbumin in Kochsalzlösung umsetzt.
Im Gegensatz zu anderen Zinn(II)-Salzen, die in wäßriger Lösung leicht zu Zinn(IV)-Verbindungen
oxidiert werden bzw. bei Abwesenheit von starken Komplexierungsanionen in wäßriger Lösung leicht
hydrolysieren und unlösliche Verbindungen bilden, was dann dazu führt, daß das Diagnosemittel metabolisch in
Lunge und Leber wandert, verhindert das Zinn(II)-tartrat infolge Chelatierung die Oxidation von Zinn(II)- zu
Zinn(IV)-Verbindungen sowie die Bildung von Zinn(II)-ionen in der Losung. Hierdurch unterscheidet sich das
Zinn(II)-tartrat vorteilhaft von dem gemäß Stand der Technik eingesetzten Zinn(II)-chlorid.
Erfindungsgemäß geeignete Komplexierungsmittel sind zum Beispiel die nachstehend aufgeführten
phosphorhaltigen Verbindungen:
(a) Anorganische Phosphate, wie Natriumpyrophosphat, Natriumtripolyphosphat, Natriumorthophosphat
und Natriumpolyphosphat, und
(b) organische Phosphonate, wie 1-Hydroxyäthyliden-1.1-dinatriumphosphonat
und Natriummethylendiphosphonat, sowie die monosubstituierten Salze von Natriummethylendiphosphonat oder Natriumdichlormethylendiphosphonat
und 1-Hydroxyäthyliden-1 -mononatriumphosphonat. Erfindungsgemäß
besonders geeignet ist 1-Hydroxyäthyliden-1,1-dinatriumphosphonat
(nachstehend als HEDSPA bezeichnet).
Bei Verwendung von menschlichem Serumalbumin wird das erfindungsgemäße Verfahren vorzugsweise in
folgenden Verfahrensstufen durchgeführt:
(a) Versetzen einer Kochsalzlösung mit einer zur Einstellung des pH-Wertes dieser Lösung auf
ungefähr 2 bis ungefähr 6 ausreichenden Menge einer nichtoxydierenden Säure;
hi (b) Zusetzen von Zinn(II)-tartrat und von menschlichem
Serumalbumin zu der in Stufe (a) hergestellten Lösung unter Bildung einer Zinn(ll)-tartrat
enthaltenden Lösung;
(c) Zusetzen einer zur Einstellung des pH-Wertes der in Stufe (b) erhaltenen Lösung auf ungefähr 2 bis
ungefähr 6, vorzugsweise 5,5 bis 5,6, ausreichenden Menge an Natriumhydroxid; und
(d) Erhitzen der pH-angepaßten Lösung über eine vorbestimmte Zeit auf eine für die Makroaggregierung
des Albumins zu Teilchen mit Durchmessern von ungefähr 3 bis ungefähr 150 Mikron ausreichende
Temperatur. Das Erhitzen kann 20 bis 40 Minuten und vorzugsweise 25 Minuten lang iu
durchgeführt werden. Geeignete Temperaturen liegen im Bereich von 70 bis 80° C, beispielsweise
bei'74°C.
Man erhält dabei das makroaggregierte Albumin (MAA) in Form von Zinn(II)-tartrat enthaltenden
Teilchen.
Die erfindungsgemäß hergestellten Trägermaterialien eignen sich gut zur Herstellung von mit
Technetium-99m markierten Diagnosemitteln. Die Erfindung betrifft demgemäß auch die Verwendung der
mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellten Trägermaterialien für diesen speziellen Zweck. Mit
Technetium-99m markierte Diagnosemittel lassen sich wie folgt erhalten: 2ί
Die 2'inn(II)-tartratlösung wird mit einer das Komplexierungsmittel
und insbesondere das makroaggregierte menschliche Serumalbumin enthaltenden Lösung sowie
einer ausreichenden Menge einer Na"mTcO4-haltigen
Salzlösung versetzt. Insbesondere eignet sich hierfür j<> eine isotonische Salzlösung, wie physiologische Kochsalzlösung.
Die Komplexierungsmittel bilden üblicherweise mit Technetium als Pertechnetat keinen Komplex, komplexieren
jedoch mit Zinn reduziertes Pertechnetat. Bei der r> erfindungsgemäßen Ausführungsform wird Technetium
durch das Zinn(Il)-tartrat von der Oxydationsstufe +7 auf eine niedrigere Oxydationsstufe reduziert, welche
sich zur Komplexierung eignet.
Die erfindungsgemäß herstellbaren Trägermateria- mi
lien mit MAA-Teilchen weisen einen geringeren Anteil
an kolloidalen Zinnteilchen auf, die gegebenenfalls das Technetium-99m einschließen und zu einer unerwünscht
großen Aufnahme in der Leber führen könnten. Außerdem weisen die erfindungsgemäß hergestellten 4>
makroaggregierten MAA-Teilchen eine bemerkenswert einheitliche Teilchengröße auf, die zu besseren
Lunge/Leberverhältnissen führt. Weiter führt die Verwendung von Zinn(II)-tartrat beim erfindungsgemäßen
Verfahren zu nichtradioaktiven Trägermateriallö- to sungen, wie von HEDSPA-Zinn(II)-tartrat- und MAA-Zinn(N)"tartrat-Lösungen,
die wegen ihrer außerordentlichen Stabilität und da sie bei Markierung mit Technetium-99m nicht der Oxydation oder Radiolyse
unterliegen, eine größere Lagerungsbeständigkeit auf- «
weisen.
Die erfindungsgemäß herstellbaren makroaggregierten Teilchen weisen Durchmesser von ungefähr 3 bis
ungefähr 150 Mikron und vorzugsweise von ungefähr 10
bis ungefähr 90 Mikron auf, und der größte Teil dieser t,o
Teilchen besitzt einen Durchmesser von ungefähr 50 Mikiron. Die mit Technetium-99m markierte MAA-Zinn(U)"tartrat-Verbindung
eignet sich gut zur Untersuchung der Funktionen der Lunge. Nach der Injektion in
den Patienten werden die makroaggregierten Teilchen b5
durch das Kapillarsystem der Lungen zurückgehalten und erlauben das szintigraphische Photographieren des
physiologischen Vaskularsystems der Lunge. Makroaggregierte Teilchen von menschlichem Serumalbumin
sind nicht giftig und werden in den Kapillaren von den Phagocyten schnell abgebaut. Dies hat zur Folge, daß
die Störung der Kapillaren nur von verhältnismäßig kurzer Dauer ist.
Es wurde gefunden, daß erfindungsgemäß hergestellte und mit Technetium-99m markierte makroaggregierte
Teilchen ein Lunge/Leberverhältnis der Teilchenverteilung oberhalb ungefähr 100 :1 aufweisen, was heißt,
daß weniger als ungefähr 1% der Teilchen zur Leber wandern. Dieser Prozentsatz von zur Leber wandernden
Teilchen liegt weit unter den beim Menschen zulässigen Toleranzgrenzen.
Erfindungsgemäß wird eines der Komplexierungsmittel, wie HEDSPA, mit einer ausreichenden Menge einer
nichtoxydierenden Säure versetzt, um eine Lösung mit einem pH-Wert von ungefähr 2 bis ungefähr 7 und
vorzugsweise von ungefähr 6,0 zu erhalten. Geeignete, nichtoxydierende Säuren zur Anwendung im erfindungsgemäßen
Verfahren sind z. B. Chlorwasserstoffsäure, Essigsäure, Schwefelsäure und Phosphorsäure.
Vorzugsweise wird eine 1 η-Salzsäure verwendet. Zinn(ll)-tartrat wird in dieser Lösung gelöst, wobei man
eine weitere Lösung mit einem pH-Wert von ungefähr 2 bis ungefähr 7 und vorzugsweise von ungefähr 4 erhält.
Vorzugsweise wird dabei ein Gewichtsverhältnis von Zinn(Il)-tartrat zu Komplexierungsmittel von ungefähr
3:1 bis 20:1 angewendet. Der End-pH-Wert der Lösung kann durch Zusetzen von Natriumhydroxidlösung
eingestellt werden. Die Lösung kann bei Temperaturen unterhalb ungefähr 0°C und vorzugsweise
von ungefähr 0 bis ungefähr — 100C lyophilisiert werden, sofern ihre Lagerung vor ihrer Verwendung
wünschenswert ist, oder sie kann innerhalb eines kurzen Zeitraumes in flüssiger Form eingesetzt werden.
Mit Technetium-99m markiertes HEDSPA kann durch Kontaktieren des lyophilisierten oder flüssigen
Produkts mit einer ausreichenden Menge einer Na"mTc04-haltigen Salzlösung hergestellt werden,
wobei zweckmäßig physiologische Kochsalzlösung verwendet wird.
Erfindungsgemäß können auch Konservierungsmittel zugesetzt werden, z. B. Natrium-Äthyimercurithiosalicylat
(Thimerosai) und Methyl-p-hydroxybenzoate und Propyl-p-hydroxybenzoate. Im allgemeinen kann das
Konservierungsmittel während der Herstellung des erfindungsgemäßen stabilen, nichtradioaktiven Trägermaterials
zugesetzt werden. Das Produkt kann in flüssiger Form oder bei Temperaturen von ungefähr
0°C und vorzugsweise von ungefähr 0 bis ungefähr - 10°C lyophilisiert hergestellt werden.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
Eine nichtradioaktive MAA-Zinn(Il)-tartrat-Trägermateriallösung wird, wie nachstehend beschrieben,
hergestellt: Der pH-Wert von 90 ml Kochsalzlösung wird mit 0,2 n-HCl auf 4,0 eingestellt. Dann werden
50 mg Zinn(II)-tartrat(200 μg Sn+ +/ml im Endvolumen)
zu der zwecks Lösung des Zinn(II)-tartrats langsam gerührten Lösung zugesetzt. Anschließend werden
0,25 ml 25prozentigen menschlichen Serumalbumins (HSA) zugefügt. Nach 15minütiger Inkubationszeit bei
21°C wird der pH-Wert der erhaltenen Lösung mit 0,5 n-NaOH auf 5,5 eingestellt und mit Kochsalzlösung
auf 100 ml aufgefüllt. Dann wird die Zinn(II)-tartrat-HSA enthaltende Lösung 25 Minuten bei 74°C zu
MAA-Zinn(II)-tartrat aggregiert. 0,6 ml der Makroag-
gregate werden in 10 ml Serumgefäße überführt und zentrifugiert. Die überstehende Flüssigkeit wird dekantiert.
Die mikroskopische Untersuchung der Teilchen zeigt feste Aggregate von länglicher Form. Die Aggregate
weisen Durchmesser von 20 bis 50 Mikron auf und enthalten keine Teilchen mit Durchmessern unterhalb
10 bzw. oberhalb 80 Mikron. Unter Verwendung des mit
3 ml Technetium-99m geringer Konzentration radioaktiv markierten Trägermaterials wird das Lunge/Leber-Verhältnis
bei Mäusen mit 200 :1 bestimmt.
Die Aggregate werden unmittelbar nach ihrer Herstellung auf ihre Stabilität geprüft und 6,5 Stunden
nach ihrer Herstellung verbessert sich das Lunge/Leber-Verhältnis unter nur geringfügiger weiterer Aggregierung
bzw. unter geringfügiger Veränderung der Teilchengröße. Eine biologische Prüfung bei Mäusen
zeigt jetzt Lunge/Leber-Verhältnisse von 200 bis 300 :1.
Um die Toxizität bei Mäusen zu messen, werden 0,6 ml der Aggregate (die 3fache übliche !njektionsmenge)
injiziert, und es werden nach 24 Stunden keine Krankheitserscheinungen beobachtet. Bei Mäusen wird
eine Lungenklärungs-UiHersuchung unter Verwendung der radioaktiv mit Technetium markierten Makroaggregate
durchgeführt, deren Ergebnisse in der nachstehenden Tabelle I wiedergegeben sind.
Lungenklärung bei Mäusen mit unter Verwendung von Zinn(ll)-tartrat hergestelltem "111Tc-MAA
Zeit nach Injektion
Luge/Leber-Verhältnisse
% Rückstände in der Lunge
15 Minuten 30 Minuten 60 Minuten 90 Minuten
2 Stunden
3 Stunden
4 Stunden
5 Stunden 24 Stunden
Es werden- zwei Parallelversuche unter gleichen 2">
Bedingungen durchgeführt mit der Ausnahme, daß bei einem Versuch Zinn(II)-chlorid und beim anderen
Versuch Zinn(Il)-tartrat als Reduktionsmittel zur Herstellung eines MAA-Lungenuntersuchungsmittels
verwendet werden. Dabei wird das nachstehend beschriebene Verfahren angewendet:
Gemäß einem Versuch werden 30 mg Zinn(Il)-chlorid in 2 ml (ungefähr 0,24 mg Sn+ +/ml) 0,1 n-HCl zu 90 ml
üblicher Kochsalzlösung zugesetzt. Beim anderen Versuch werden 50 mg Zinn(II)-tartrat (ungefähr r>
0,24 mg Sn++/ml) in 2 ml 0,1 n-HCl zu 90 ml üblicher
Kochsalzlösung zugesetzt. 0,25 ml 25prozentigen menschlichen Serumalbumins (HSA) werden dann zur
Salzlösung zugefügt. Der pH-Wert der Lösung wird mit 0,1 n-NäOH auf 5,5 eingestellt. Nach einer Inkubationszeit
von 15 Minuten bei 21°C wird das Albumin 25 Minuten bei 74°C denaturiert. 0,6-ml-Proben der
gemäß dem vorliegenden Beispiel hergestellten Makroaggregate in der Salzlösung werden in 100-ml-Serumge-
500/1 | — | 98,7 |
72/1 | iert. und | 94,9 |
23/1 | 92,2 | |
23/1 | 85,7 | |
3/1 | 50,8 | |
3/1 | 52,7 | |
1/2 | 16,1 | |
1/11/2 | 21,0 | |
4,0 | ||
die überstehende |
fäße überführt, zentrifugiert, und Flüssigkeit wird dekantiert.
Durch Verwendung von Zinn(ll)-tartrat als Reduktionsmittel
hergestellte makroaggregierte Albuminteilchen stellen ein besseres Lungenuntersuchungsmittel
dar. Diese Teilchen weisen keine großen Durchmesser und sehr gute Lunge/Leber-Verhältnisse auf. Die
Lunge/Leber-Verhältnisse müssen mindestens Werte von 20 : 1 aufweisen, und es dürfen keine Teilchen mit
Durchmesser oberhalb 150 Mikron vorliegen, sofern das Lungenuntersuchungsmittel die Standardvorschriften
erfüllen soll. Ein Vergleich zwischen dem unter Verwendung von Zinn(II)-chlorid und dem unter
Verwendung von Zinn(II)-tartrat hergestellten MAA zeigt, daß die Verwendung von Zinn(II)-chlorid als
Reduktionsmittel nicht zu MAA-Teilchen führt, welche die Standardvorschriften erfüllen. Ein Vergleich zwischen
den beiden Systemen ist in der nachstehenden Tabelle II wiedergegeben.
Vergleich der unter Verwendung von Zinn(II)-chlorid bzw. von Zinn(II)-tartrat hergestellten
MAA-Lungenuntersuchungsmittel
Versuch
Zinn(II)-chlorid Zinn(II)-tartrat (erfindungsgemäß)
Lunge/Leber-Verhältnis
% Aktivität in der Lunge
Gesamtzahl an Teilchen je ml
Teilchendurchmesser
% Aktivität in der Lunge
Gesamtzahl an Teilchen je ml
Teilchendurchmesser
Toxizität bei Mäusen
12/1
94
200 000
die Mehrzahl der Teilchen weist
Durchmesser von 150 bis 200 Mikron
auf
mühevolles Atmen, Schwäche, möglicherweise Todesfolge 200/1-195/1
96,5
3 000 000
über 80% der Teilchen weisen
Durchmesser von 30 bis 70 Mikron,
weniger als 4% solche unter
10 Mikron und 0% solche
>100 Mikron auf
keine Reaktion
Diese Zahl gibt die Gesamtzahl der Teilchen vor dem Markieren mit 3 ml Technetium-99m wieder.
Ein weiterer Vergleichsversuch wird unter Verwendung von 0,6-ml-Proben der, wie vorstehend beschrieben,
mit Zinn(II)-tartrat hergestellten Makroaggregate in der Salzlösung nach dem Überführen in Serumgefäße,
dem Zentrifugieren und dem Dekantieren der überstehenden Flüssigkeit durchgeführt. In einer Gruppe
werden die MAA-Teilchen in den Serumgefäßen
lyophilisiert und gekühlt gelagert. In einer anderen Gruppe werden die MAA-Teilchen in den Serumgefäßen
nur gekühlt, jedoch nicht lyophilisiert. Es wird dann die Wirkung der Lyophilisierung auf die Lagerungsbeständigkeit
bestimmt.
Zu jedem MAA-Zinn(ll)-tartrat-Chelat enthaltenden Serumgefäß werden 3 ml niederkonzentriertes Technetium-99m
zugesetzt. Die Gefäße werden geschüttelt und über eine Inkubationszeit von 30 Minuten auf 2PC
gehalten. Obwohl die gefriergetrockneten Proben bei ihrer Verwendung unmittelbar nach der Herstellung
ausgezeichnete Lunge/Leber-Verhältnisse aufweisen, kommt es bei ihnen zu einer Verschlechterung des
Proteins. Es wird angenommen, daß diese Verschlechterung auf in der Lösung zurückgebliebenes Natriumchlorid
zurückgeht. Nach 18 Tagen führen die gefriergetrockneten Proben zu unbefriedigenden Lunge/Leber-Verhältnissen.
Außerdem weisen die gefriergetrockneten Proben den weiteren Nachteil auf, daß sie nach der
Lagerung am Boden der Lagergefäße anhaften, wodurch es schwierig wird, die Teilchen wieder zu
suspendieren. Im Gegensatz dazu kommt es bei den zentrifugierten Proben nicht zu einem Ankleben, und
man erhält auch noch nach 18 Tagen gute Lunge/Leber-Verhältnisse. Die mit diesen beiden Proben erhaltenen
Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle III zusammengefaßt.
Lagerungsbeständigkeit von gefriergetrockneten und von zentrifugierten MAA-Teilchen
Zeit nach Her | Lungs/Leber-Verhältnis | 220/1 |
stellung, Tage | 129/1 | |
91/1 | ||
gefriergetrocknet nur zemrifu- | 320/1 | |
4 | nach Zentrifugieren giert | 166/1 |
8 | 245/1 | 318/1 |
9 | 129/1 | 216/1 |
10 | 73/1 | |
11 | 85/1 | |
15 | 46/1 | |
18 | 28/1 | |
25/1 |
Bei einer weiteren Gruppe werden die wie vorstehend beschrieben mit Zinn(II)-tartrat hergestellten und
mit Technetium-99m markierten MAA-Teilchen 4 Mäusen injiziert. Die Mäuse werden in einem Metabolismus-Käfig
gesetzt, die gesammelten Urinproben in regelmäßigen Zeitabständen gezählt, und die Urinklärung von
Technetium-99m wird mit der injizierten Menge an Technetium verglichen. Es kommt dabei zu einer sehr
schnellen Klärung des Urins der Mäuse vom Technetium-99m, die mit der von jodiertem MAA verglichen
werden kann. Die dabei erhaltenen Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle IV zusammengefaßt.
Klärung von Mäuseurin von Technetium-99m nach Injektion von
MAA-Technetium-99m
MAA-Technetium-99m
Zeit.
Std.
Std.
1
2
2
% der injizierten
Menge (Radioaktivität)") im Urin
Menge (Radioaktivität)") im Urin
Zeit,
Std.
Std.
% der injizierten
Menge (Radioaktivität)*) im Urin
Menge (Radioaktivität)*) im Urin
3·)
4
5
6
24
4
5
6
24
12,1
16,4
21,7
31,0
54,0
16,4
21,7
31,0
54,0
*) 4 Mäuse.
4,1
8.5
8.5
ι -, Ein für Lungenuntersuchungen geeignetes makroaggregiertes
Albumin-Zinn(!I)-tartrat-Chelat kann erfindungsgemäß, wie nachstehend beschrieben, hergestellt
werden. Mindestens 20 mg und höchstens 100 mg Zinn(II)-tartrat werden in ungefähr 2 ml 0,1 n-HCl und
jo 90 ml üblicher Kochsalzlösung gelöst. 0,25 ml 25prozentiges
menschliches Serumalbumin werden zugesetzt und der pH-Wert wird mit 0,1 n-NaOH auf 5,5 eingestellt.
8 ml üblicher Kochsalzlösung werden zu dieser Lösung zugesetzt, und der pH-Wert wird erforderlichenfalls
y, dann wieder mit 0,1 n-HCl auf 5,5 eingestellt. Die
Lösung wird durch ein 0,22-Mikron-Filter filtriert. Die als Filtrat erhaltene Lösung wird mit üblicher
Kochsalzlösung auf ungefähr 110 ml verdünnt und 25 Minuten in einem temperaturkontrollierten Bad auf
»ι 74CC gehalten. 0,6-ml-Proben werden in 10-ml-Gefäße
überführt und 1,5 Minuten zentrifugiert. Die überstehende Flüssigkeit wird dekantiert. Zur Herstellung von
für Lungenuntersuchungen geeigneten MAA-Technetium-99m-Tei!chen werden 3 ml Pertechnetat-
.- {Na99mTcO4)-haltige übliche Kochsalzlösung zum Inhalt
des die zentrifugierten Teilchen enthaltenden Gefäßes zugesetzt, und nach 30minütiger Inkubationszeit bei
21 °C kann das Radiodiagnoseprodukt für den ins Auge gefaßten Verwendungszweck eingesetzt werden.
Es hat sich gezeigt, daß gemäß dem vorliegenden Beispiel hergestellte Reagenzien bei biologischen
Prüfversuchen mit Mäusen Lunge/Leber-Verhältnisse oberhalb 200/1 aufweisen. Das Technetium-99m wird,
wie papierchromatographisch bestimmt, zu mehr als
4> 90% an die Teilchen gebunden. Die Stabilität der
MAA-Zinn(II)-tartrat-Teilchen (nichtradioaktives Chelat) bleibt mindestens 120 Tage aufrechterhalten, und
die Stabilität der mit Technetium-99m markierten MAA-Teilchen (Radiodiagnosemittel) beträgt mehr als
on 6 Stunden. Mehr als 80% der Teilchen weisen
Durchmesser von 30 bis 70 Mikron auf, und es liegen keine Teilchen mit Durchmessern oberhalb 100 Mikron
vor.
B e i s ρ i e 1 4
Eine Reihe von Proben von mit Technetium-99m markierten MAA-Teilchen werden gemäß dem im
vorstehenden Beispiel 3 beschriebenen Verfahren hergestellt. Bei der Herstellung einiger Proben werden
ho verschiedene Konservierungsmittel zugesetzt. Es kann
wünschenswert sein, zu den mit Technetium-99m markierten MAA-Teilchen ein Konservierungsmiltel
zuzusetzen. Da die Albumin-Teilchen eine ideale Matrix für die Züchtung von Bakterien darstellen, kann sich bei
hi längerer Lagerung auch in verschlossenen Gefäßen ein
Sterilitätsproblem ergeben. Es wurde gefunden, daß »Thimerosal« als Konservierungsmittel zugesetzt werden
kann, ohne daß dadurch die Qualität der
ίο
MAA-Teilchen beeinträchtigt wird. Bei Zusatz von
0,2 ml (0,4 mg) Thimerosal zu einer gemäß dem vorstehend beschriebenen Verfahren hergestellten
Probe vor der Stufe, in der die Aggregate ausgefällt werden, tritt keine Beeinträchtigung des Lunge/Leber-Verhältnisses
auf. Außerdem werden wie vorstehend beschrieben hergestellte MAA-Teilchen mit Methyl-
und Propyl-p-hydroxybenzoaten als Konservierungsmittel versetzt. Dieses ist schon in niedrigen Konzentrationen
gegen Pilze und bestimmte Bakterienarten wirksam. Dabei wird eine Kombination von 0,18%
Methylester und 0,02% Propylester verwendet. Das Mittel wird in der vorgenannten Konzentration in
üblicher Kochsalzlösung gelöst. Nach dem Zentrifugieren der wie vorstehend beschrieben hergestellten
MAA-Teilchen und dem Dekantieren der überstehenden Flüssigkeit wird ein Tropfen des vorbeschriebenen
r> Konservierungsmittels zu den nassen MAA-Teilchen
zugesetzt. Bei der biologischen Prüfung bei Mäusen weisen die mit diesem Konservierungsmittel versetzten
MAA-Teilchen unmittelbar nach der Herstellung ein Lunge/Leber-Verhältnis von 400/1 und nach 5tägiger
Lagerung ein solches von 170/1 auf.
Proben werden nach einer gewissen Lagerungszeit mit 3 ml Technetium-99m von niedriger Konzentration
(10mCi/ml) versetzt, und das Lunge/Leber-Verhältnis und die prozentuale Aufnahme in der Lunge werden zur
Bestimmung der Wirkung der Lagerungszeit auf die Eignung der MAA-Teilchen gemessen. Die Ergebnisse
dieser Untersuchungen hinsichtlich der Wirkung der Lagerungszeit einer Reihe von Proben mit und ohne
zugesetztes Konservierungsmittel sind in der nachstehenden Tabelle V zusammengefaßt.
Tabelle | V | Konservierungsmittel | Zeit nach | Biologische Prüfung bei Mäusen | Lunge/ |
Herstellung, | Leber- | ||||
Lagerungsstabilität von MAA-Zinn(Il)-tartrat | Tage | prozentuale | Verhältnis | ||
Probe | Aufnahme in | 350/1 | |||
der Lunge | 160/1 | ||||
5 | 98 | 40/1 | |||
— | 89 | 95 | 200/1 | ||
245 | 91,4 | 400/1 | |||
1 | 66 | 97,4 | 325/1 | ||
2 | Thimerosal | 64 | 97 | 47/1 | |
3 | Thimerosal | 131 | 98,3 | 300/1 | |
4 | Estermischung | 202 | 81 | 150/1 | |
5 | Estermischung | 121 | 98,3 | 180/1 | |
6 | Estermischung | 92 | 95,3 | tion ungefähr 150 mg betragen. Vorzugsweii if inn/I I 1 + r* r« 4- ·* ο # Και η or· U fkrtptalliinrr /H^r1 \A A |
|
7 | Estermischung | 59 | 94,3 | ||
8 | Beispiel 5 | ||||
9 | |||||
10 | |||||
Gemäß Beispiel 4 unter Verwendung der Estermischung als Konservierungsmittel hergestellte MAA-Teilchen
werden in 10-ml-Serumgefäße überführt und mit 1,3 und 5 ml Technetium-99m niedriger Konzentration
verdünnt. Eine mikroskopische Untersuchung der Teilchen unmittelbar nach dem Verdünnen und
30 Minuten, 1 Stunde, 2 Stunden und 4 Stunden nach der Herstellung zeigt keine Verkleinerung der Teilchengröße
bei irgendeiner Probe. Beim Wiederholen dieses Verfahrens und nachdem jetzt 5 ml übliche Kochsalzlösung
zu jedem Gefäß und außerdem die 1,3 und 5 ml ™ Technetium-99m niedriger Konzentration zugesetzt
worden sind, zerfallen die Teilchen in der auf 10 ml verdünnten Probe nach 30 Minuten in kleinere Teilchen
und in der auf 8 ml verdünnten Probe nach 1 Stunde. Erfindungsgemäß dürfen die MAA-Teilchen höchstens γ,
auf 6 ml Gesamtvolumen verdünnt werden.
Gemäß dem im Beispiel 3 beschriebenen Verfahren zur Herstellung eines rnakroaggregierten Albumin- wi
Zinn(II)-tartrat-Chelats werden unter Verwendung von 5, 10, 20, 30, 40, 60, 100, 150 und 250 ml Zinn(II)-tartrat 9
Versuche durchgeführt. Alle dabei hergestellten MAA-Teilchenproben werden in biologischen Prüfversuchen
an Mäusen chromatographisch und mikroskopisch h-i
untersucht. Aus den biologischen PrUfversuchcn geht hervor, daß die praktikable Mindestkonzentration
ungefähr 10 mg und die praktikable Höchstkonzentraerfindungsgemäß jedoch in Mengen von ungefähr 30 bis
ungefähr 100 mg und insbesondere in Mengen von ungefähr 50 mg verwendet. Aus der chromatographischen
Analyse geht hervor, daß die Bindung mil zunehmender Zinn(lI)-tartrat-Konzentration zunimmt
Zur Erzielung einer Bindung von mindestens ungefähr 95% werden vorzugsweise jedoch mindestens 30 mg
Zinn(II)-tartrat verwendet. Die mikroskopische Untersuchung zeigt, daß bei Verwendung von Zinn(II)-tartrat
Konzentrationen von ungefähr 5 bis ungefähr 30 mg MAA-Teilchen mit großer Festigkeit erhalten werden
Bei einer weiteren Erhöhung der Zinn(II)-tartrat-Kon zentration erhält man weichere Teilchen. Bei Anwen
dung einer Zinn(II)-tartrat-Konzentration von mehr all 100 mg erhält man MAA-Teilchen mit kleinerer Größi
und bei Anwendung von 250 mg Zinn(II)-tartrat erhäl man Teilchen mit Durchmessern unterhalb 5 Mikron.
Eine Probe HEDSPA-Zinn(Il)-tartrat wird mittels de nachstehenden Verfahrens hergestellt. 100 ml (5 mg/ml
HEDSPA werden in einen 500-ml-Kolben überführt um
mit Stickstoff gespült (pH 9,0). Der pH-Wert wird mi 0,2n-HCI auf 6,0 eingestellt. 116 mg Zinn(ll)-tartra
werden zugesetzt, und der Inhalt des Kolbens wird bi zur Lösung des Tartrats gemischt. Die Lösung wird mi
destilliertem Wasser auf 200 ml verdünnt, in Menge von jeweils 1ml in 10 ml fassende Serumgefäß
überführt und lyophylisiert. 3 ml hochkonzentrierte
Il
Technetium-99m (30 mCi/ml) in Form von Natriumpertechnetat
(Na"mTc04) werden zum getrockneten Inhalt
eines Gefäßes zugesetzt, und das Gefäß wird 1 Minute geschüttelt. Die chromatographische Analyse ergibt
unmittelbar nach der Herstellung eine Bindung von 95%. Autoradiographische Untersuchungen zeigen eine
ausgezeichnete Aufnahme in den Knochen von Mäusen und eine biologische Untersuchung zeigt bei den
entfernten Organen eine Aktivität von 92%. Die Probe des HEDSPA-Zinn(ll)-tartrats weist einen pH-Wert κι
von 4,0 auf, und ihre Stabilität bei diesem pH-Wert ist größer als die einer identischen Probe, die jedoch unter
Verwendung von Zinn(ll)-chlorid anstelle von Zinn(Il)-tartrat hergestellt worden ist. Nach 37 Tagen zeigt die
biologische Prüfung bei Mäusen eine gute Aufnahme in den Knochen, und aus der chromatographischen
Analyse geht hervor, daß mehr als 99% des Technetiums-99m gebunden worden sind. Die bei diesen
Versuchen erhaltenen Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle Vl zusammengefaßt.
Lagerungsstabilität von HEDSPA-Zinn(!l)-tartrat*) Biologische Prüfung bei Mäusen**)
% der injizierten Radioaktivität
% der injizierten Radioaktivität
Zeit nach | Magen und | Nieren | Leber | Entfernte | Chromatogra- |
Herstellung, | Eingeweide | Körperorgane | phische Analyse | ||
Tage | der prozentualen | ||||
Bindung | |||||
3 | 7,2 | 2,0 | 0,8 | 89,9 | >99% |
4 | 3,3 | 1,8 | 1,0 | 93,8 | >99% |
12 | 5,2 | 2,0 | 1,0 | 91,4 | >99% |
21 | 5,2 | 1,3 | 0,8 | 92,7 | >99% |
37 | 4,4 | 1,6 | 0,6 | 93,0 | >99% |
*) Frisch hergestellt bei pH 4 mit 3 ml hochkonzentriertem Technetium-99m (30 mCi/ml).
**) Mittelwert von 2 Mäusen.
In der nachstehenden Tabelle VH wird die Blutklärung bei einem Kaninchen und bei Mäusen wiedergegeben.
Tabelle VlI | von Technetium-99m-HEDSPA-Zinn(ll)- | bei einem Kaninchen | Prozen |
Blutklärung | Mäusen und | Kaninchen | tuale ver |
tartrat*) bei | Zeit nach | bliebene | |
Maus | Prozen | Injektion | Aktivität |
Zeit mich | tuale ver | im Blut***) | |
Injektion | bliebene | 46,4 | |
Aktivität | 9,6 | ||
im Blut**) | 3 Min. | 10,9 | |
4,8 | 20 Min. | 4,0 | |
10 Min. | 3,7 | 33 Min. | |
20 Min. | 1,3 | 60 Min. | 1,9 |
30 Min. | 0,7 | 130 Min. | |
1 Stcl. | 0,4 | 195 Min. | |
2 Stcl. | 0,1 | ||
3 Std. | 0,2 | ||
4 Stcl. | |||
40 stellt. Bei der Herstellung dieser 4 Proben wird jedoch
0,5 n-NaOH zur Einstellung des pH-Wertes des Endprodukts auf 4,0, 5,0, 6,0 bzw. 7,0 verwendet. Dann
wird jede Probe in Gefäße gefüllt und lyophilisiert. Aus der chromatographischen Analyse geht hervor, daß die
Bindung unmittelbar nach der Herstellung mehr als 99% beträgt. Autoradiographische Untersuchungen von
Mäusen zeigen eine ausgezeichnete Aufnahme in den Knochen, und die Ergebnisse einer biologischen
Untersuchung bei Mäusen sind in der nachstehenden Tabelle VIII zusammengefaßt.
Vergleich von lyophilisiertem HEDSPA-Zinn(Il)-tartrat
mit verschiedenen pH-Werten
Biologische Untersuchung von Mäusen,
% der injizierten Rdioaktivit
% der injizierten Rdioaktivit
Organ
pH 4,0 pH 5,0 pH 6,0 pH 7,0
*) Frisch hergestellt bei pH 4 mit 3 ml hochkonzentriertem
Technetiuni-99m (30 mCi/ml).
"*) Mittelwerte von 2 Mäusen.
··*) I Kaninchen.
"*) Mittelwerte von 2 Mäusen.
··*) I Kaninchen.
Aus; den Werten von Tabelle VlI geht hervor, daß die
Aktivität (bei Mäusen und einem Kaninchen) nach 2 Stunden einen konstanten Wert erreicht, der die
Untersuchung des Patienten zwischen ungefähr der ersten und ungefähr der zweiten Stunde nach der
Injektion erlaubt. Weitere Untersuchungen hinsichtlich der Lagerungsstabilität ergeben, daß man auch nach
200tä,|;iger Lagerung noch befriedigende Ergebnisse crhilll.
Gcmiiß dem in Beispiel 7 beschriebenen Verfahren werden 4 Proben von HEDSPA-Zinn(U)-tartrat herge-
55
Körper | 93,4 | 91,4 | 92,6 | 90,2 |
Magen und | 2,9 | 3,2 | 3,1 | 3,8 |
Eingeweide | ||||
Leber und Milz | 1,2 | 2,1 | 1,7 | 1,7 |
Nieren | 1,9 | 2,2 | 1,7 | 2,6 |
Herz und Lungen | 0,7 | 1,0 | 1,0 | 1,7 |
Bei allen pH-Werten werden eine gleiche Aufnahme und die gleichen befriedigenden Ergebnisse nach
55tägiger I agerung der 4 Proben erhalten.
Unter Anwendung des nachstehenden Verfahrens werden zwei nichtradioaktive Chelate, nämlich
HEDSPA-Zinn(ll)-chlorid und HEDSPA-Zinn(II)-tartrat zum Vergleich hinsichtlich ihrer Stabilität und ihrer
Lagerungsfähigkeit hergestellt.
Eine 150-ml-Probe des nls Endprodukt erwünschten
HEDSPA-Zinn(Il)-chlorids wird, wie nachstehend beschrieben,
hergestellt. 75 ml HEDSPA (5 mg/ml) werden in einen 500-ml-Kolben eingefüllt und mit
Stickstoffgas gespült. 53,8 ml 0,2 n-HCl werden zum Inhalt des Kolbens zugesetzt, der anschließend noch r>
einmal 2 Stunden mit Stickstoffgas gespült wird. 3,7 ml Zinn(II)-chloridlösung in 0,2 n-HCl (10,4 mg SN++/ml)
werden zum Kolbeninhalt zugemischt, und das Ganze wird miteinander vermischt. 14 ml 1,0 n-NaOH werden
zum Kolbeninhalt zugemischt, und der pH-Wert des fertigen Reagens wird dadurch auf 4,0 eingestellt
(0,25 mg Sn++/ml). 1 ml des fertigen Reagens wird in 10-ml-Serumgefäße überführt, diese werden in einen
Gefriertrockner gestellt und bei —400C und einem
Vakuum von 200 Mikron Hg 48 Stunden lyophilisiert.
Eine 200-ml-Probe des fertigen Reagens, HEDSPA-Zinn(II)-lartrat,
wird, wie nachstehend beschrieben, hergestellt. 100 ml HEDSPA (5 mg/ml) werden in einen
250-ml-Kolben überführt, der mit Stickstoffgas gespült
wird. Der pH-Wert des Kolbeninhalts wird mit 0,2 n-HCl auf 6,0 eingestellt. 116 mg festes Zinn(II)-tartrat
werden zum Kolbeninhalt zugemischt, und das Ganze wird bis zum Lösen des Tartrats miteinander
vermischt. Die Lösung im Kolben wird mit 200 ml destilliertem Wasser verdünnt, bis die Lösung 0,25 mg
SN ++/ml enthält und einen End-pH-Wert von 4,0 aufweist. Jeweils 1 ml des fertigen Reagens wird in
10-ml-Serumgefäße überführt und diese werden in einen Gefriertrockner gestellt und bei —400C und einem
Vakuum von 200 Mikron Hg 48 Stunden lyophilisierl.
Die beiden als Endprodukt erhaltenen Reagentien werden unmittelbar nach ihrer Herstellung analysiert
und über verschiedene Zeitperioden gelagert. Ein zur Untersuchung der Knochen geeignetes Technetium-99
m-Radiodiagnosemittel wird durch Zusetzen von 3 ml Natriumpertechnetat (Na"mTcO4) mit einer Radioaktivität
von 30 mCi Technetium-99m zu den fertigen Reagenzien bzw. zu den 1 Minute geschüttelten
Reagenzien hergestellt. Die prozentuale Bindung bei der chemischen Markierung und die Stabilität des
hergestellten Produkts werden mittels aufsteigender Papierchromatographie unter Verwendung von Whatman
Nr. 1 Papierstreifen in 85prozentigem Methanol und durch Untersuchung in einem radiochromatographischen
Abtastgerät bestimmt. Die biologische Untersuchung von Mäusen wird mittels Injizieren von 0,2 ml
der Präparate in die Schwanzvenen von Mäusen durchgeführt, die 1 Stunde nach der Injektion getötet
werden. In der nachstehenden Tabelle IX sind die dabei erhaltenen Ergebnisse zusammengefaßt.
Lagerungsstabilität von HEDSPA-Zinn(II)-chlorid und HEDSPA-Zinn(II)-tartrat bei pH 4,0
Biologische Prüfung bei Mäusen, % der injizierten Aktivität*)
Zeit nach | Prozen | Körper | Einge | 7,2 | Leber | Nieren | 2,0 | Herz und | |
Herstellung, | tuale | weide | 3,3 | 1,8 | Lungen | ||||
Tage | Bindung | 5,2 | 2,0 | ||||||
Zinn(II)-chlorid | 1 | 99 | 81,4 | 4,1 | 5,2 | 0,7 | 2,0 | 1,2 | 0,2 |
5 | 93,5 | 86,6 | 7,5 | 4,4 | 1,8 | 3,4 | 1,6 | 0,3 | |
8 | 91,4 | 93,8 | 3,1 | 2,7 | 1,1 | 1,9 | 2,6 | 0,2 | |
21 | 21,8 | 33,9 | 33,6 | 1,86 | 26,4 | 26,4 | 1.72 | 1,0 | |
35 | 3,3 | keine biologische | Prüfung durchgeführt | ||||||
Zinn(Il)-tartrat | 3 | 99 | 89,9 | 0,8 | 0,2 | ||||
4 | 99 | 93,8 | 1,0 | 0,2 | |||||
12 | 99 | 91,4 | 1,0 | 0,4 | |||||
21 | 99 | 92,7 | 0,8 | 0,1 | |||||
37 | 99 | 93,0 | 0,6 | 0,3 | |||||
50 | 99 | 93,2 | 1,0 | 0,5 | |||||
78*») | 99 | 94,6 | 0,81 | 0,21 |
*) Mittelwerte von 2 Mäusen nach 1 stündiger Aufnahmezeit.
··) Mittelwerte von 3 Mäusen, 0,2-ml-lnjektion.
Aus den Ergebnissen von Tabelle IX geht hervor, daß HEDSPA-Zinn(il)-chlorid bei pH 4,0 seine Bindungskapazität
zwischen ungefähr 8 und ungefähr 21 Tagen verliert, wodurch es als nicht-radioaktives Chelat-Trägermaterial
zur Herstellung eines mit Techneti- τ, um-99m markierten Radiodiagnosemittels wegen seiner
geringen Lagerungsstabilität unerwünscht wird. Dazu kommt, daß eine biologische Untersuchung bei Mäusen
nach 21 tägiger Lagerung eine unerwünscht hohe Aufnahme des Präparats in der Leber zeigt. Im i,o
Gegensatz dazu behält das HEDSPA-Zinn(II)-tartrat bei pH 4,0 seine Bindungskapazität auch nach 78 Tagen
bei, und es findet keine oder nur eine geringfügige Aufnahme in der Leber statt. Bei einer weiteren
Untersuchung der Lagerungsstabilität wird ein Präparat ι,·-,
mit einer Probe von lyophilisiertem HEDSPA-Zinn(Il)-lartrat
bei pH 4,0 unter Verwendung von 3 ml hochkonzentriertem Technetium-99m frisch hergestellt,
und man erhält mit diesem Präparat zufriedenstellende Ergebnisse bei der biologischen Prüfung und hinsichtlich
der Bindung.
Beispiel 10
Gemäß dem in Beispiel 7 beschriebenen Verfahren wird eine Probe HEDSPA-Zinn(lI)-tartrat hergestellt
und mit einem nicht-radioaktiven, Zinn(II)-diphosphonat enthaltenden Präparat für die Abtastuntersuchung
von Knochen (Hersteller: Diagnostic Isotopes, Inc.) verglichen. Jedes Produkt wird mit 3 ml hochkonzentriertem
Technetium-99m markiert (30 mCi/ml). Die beiden Präparate werden chromatographisch und
biologisch untersucht. Das wie vorstehend beschrieben hergestellte HEDSPA-Zinn(II)-tartrat weist eine bessere
Bindung des Technetium-99m auf. Die niedrige Aufnahme in den Eingcweiclen und den Nieren bei
Verwendung des mit Technetium-99m markierten
Knochenuntersuchungsmittels, Technetium-99m-
HEDSPA, hergestellt unter Verwendung von Zinn(ll)-tartrat,
im Vergleich zu der hohen Aufnahme in den Eingeweiden und den Nieren bei Verwendung des im
Handel erhältlichen Zinn(II)-diphosphonat-K.nochen Untersuchungsmittels zeigt, daß bei Verwendung von
Zinn(II)-tartrat als Reduktionsmittel weniger freie: Pertechnetat vorliegt Die Verwendung von Zinn(II)
tartrat führt außerdem zu einem Produkt mit größere! Stabilität als das im Handel erhältliche Produkt. Di<
Ergebnisse der vorbeschriebenen Versuche sind in de: nachstehenden Tabelle X zusammengefaßt.
Vergleichsuntersuchung HEDSPA-Produkt (Sn(Il)-tartrat)/Diagnostic Isotopes Inc.
Produkt SnCl2
WmTc-HEDSPA-
Produkt
Sn(II)-Tartrat Biologische Prüfung an Mäusen*
Prozentuale Gesamtaktivität
Prozentuale Gesamtaktivität
»Diagnostic Isotopes Inc.«-
Produkt (SnCl2)
Produkt (SnCl2)
Organ | 95,5 | 88,1 |
Körper | 1,8 | 6,5 |
Eingeweide | 1,8 | 2,0 |
Nieren | 0,8 | 2,5 |
Leber | 0,2 | 0,8 |
Herz/Lungen | 99% Bindung | 93,6% Bindung |
Chromatographische Analyse | 4,0 | 6,5 |
pH des frisch hergestellten Produkts | 2,5 mg | 5 mg |
Diphosphonat-K.onzentration | 0,25 mg | 0,25 mg |
Sn(I I)-Konzentration | ||
*) 0.2-ml-Injektion. 2 Std. Aufnahmezeit. | Beispiel 11 | |
Vier Salze von Zinn(H)-Verbindungen werden jeweils
in einer Lösung von 40 ml üblicher Kochsalzlösung und 1 ml 1 n-HCl gelöst, und die Lösung wird anschließend
mit Stickstoffgas gespült. Die Zinn(II)-Konzentration wird gemessen, und die Lösung wird dann Oxydationsbedingungen durch blasenweises Durchleiten von Luft
durch die Lösung über 2,5 Stunden unterworfen. Die Zinn(H)-Konzentration wird dann noch einmal gemessen.
Die Ergebnisse zeigen an, daß Zinn(U)-tartrai erheblich stabiler gegen Luftoxydation als Zinn(II)-chlorid
ist. Außerdem führt die Gegenwart von Weinsäure zu keiner wesentlichen Verbesserung der Stabilität des
Zinn(II)-chlorids, und zwar auch dann, wenn die Weinsäure im Überschuß verwendet wird. Die Ergebnisse
werden in nachstehender Tabelle XI zusammengefaßt.
Vergleichsversuche hinsichtlich der Stabilität von Sn(II)-Verbindungen
gegen Luftoxydation
Probe | Sn(II)-Konzen- | Sn(II)-Konzen- | Restliche |
tration vor dem | tration nach dem | Sn(II)-Konzen- | |
Durchleiten | Durchleiten | tration | |
der Luft | der Luft | ||
(mg/pM) | (mg/ml) | (%) | |
Zinn(II)-chlorid + Weinsäure | 10,8 | 6,0 | 55,5 |
(Äquivalentmenge an Weinsäure) | |||
Zinn(II)-chlorid + Weinsäure | 10,4 | 4,2 | 40,4 |
(doppeltes Äquivalent an Weinsäure) | |||
Zinn(II)-chlorid | 9,3 | 3,6 | 38,7 |
Zinn(II)-tartrat | 18,0 | 17,0 | 94,5 |
Beispie!
Sechs Salze von Zinn(II)-Verbindungen werden jeweils in 98 ml einer 2 ml 1 n-HCl enthaltenden
üblichen Kochsalzlösung gelöst. Die Lösungen werden zur Bestimmung der Zinn(II)-ionenkonzentration analysiert
und dann mittels lstündigem Durchleiten von Luft Oxydationsbedingungen unterworfen. Die Lösungen
werden dann noch einmal analysiert. Aus den Ergebnissen geht hervor, daß Zinn(II)-tartrat erheblich stabiler
b5 als Zinn(II)-chlorid in Gegenwart von Tartrat- oder
Citrationen ist. Die Ergebnisse werden in der nachstehenden Tabelle XII wiedergegeben.
809 543/301
17 18
Stabilität verschiedener Zinn(II)-Verbindungen gegen Luftoxydation
Probe | Zinn(II)-Konzen- | Zinn(II)-Konzen- | % nicht- |
tration vor d;m | tration nach dem | oxydiertes | |
Durchleiten | Durchleiten | Zinn | |
von Luft | von Luft | ||
(mg/ml) | (mg/ml) | ||
1. Zinn(II)-chlorid | 0,138 | 0,085 | 61,6 |
2. Zinn(II)-tartrat | 0,247 | 0,213 | 86,2 |
3. Zinndichlorid + Zinn(I I)-tartrat | 0,151 | 0,003 | 19,8 |
4. Zinn(II)chlorid + Kalium-Natrium- | 0,166 | 0,002 | 15,0 |
Tartrat | |||
5. Zinn(II)-chlorid + Natriumoxalat | 0,134 | 0,002 | 15,0 |
6. Zinn(II)-chlorid + Natriumcitrat | 0,196 | 0,092 | 47,0 |
Claims (9)
1. Verfahren zur Herstellung eines stabilen, nichtradioaktiven Trägermaterials für mit radioaktiven
Elementen markierte Diagnosemittel auf der Basis einer wäßrigen Lösung eines zweiwertigen
Zinnsalzes, dadurch gekennzeichnet, daß man Zinn(II)-tartrat verwendet und in Gegenwart
einer nichtoxidierenden Säure bei einem pH-Wert im Bereich von 2 bis 7 entweder
a) mit einem in Wasser gelösten Komplexbildner in Form einer eine P—O—P-Bindung aufweisenden
Phosphorverbindung oder eines eine P-C-P-Bindung aufweisenden Phosphonates '5
oder
b) mit menschlichem Serumalbumin in Kochsalzlösung umsetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als nichtoxidierende Säure
Chlorwasserstoffsäure, Essigsäure, Schwefelsäure oder Phosphorsäure verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Komplexierungsmittel
ein anorganisches Phosphat verwendet.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als Komplexierungsmittel
l-Hydroxyäthyliden-l,l-dinatriumphosphonat verwendet. Jl)
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die als Endprodukt
erhaltene Lösung bei Temperaturen unterhalb 0cC,
vorzugsweise im Bereich von 0 bis — 100C, lyophilisiert. j>
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die das Serumalbumin und
Zinn(II)-tartrat enthaltende Lösung nach Einstellen des pH-Wertes auf 2 bis 6 mit Natriumhydroxid
erhitzt. -to
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man während etwa 20 bis 40 Minuten
auf Temperaturen im Bereich von 70 bis 8O0C erhitzt.
8. Verfahren nach Anspruch 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß man die Teilchengröße der
Albuminaggregate durch die Erhitzungsbedingungen auf einen Bereich von 3 bis 150 Mikron und
vorzugsweise auf einen Bereich von 10 bis 90 Mikron einregelt.
9. Verwendung des nach Anspruch 1 bis 8 hergestellten Trägermaterials für mit Technetium-99m
markierte Diagnosemittel.
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