DE1919504A1 - Verfahren zur Herstellung von 5,6-Dihydro-2H-thiopyran-3-carboxaldehyd - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 5,6-Dihydro-2H-thiopyran-3-carboxaldehydInfo
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Description
DEUTSCHE GOLD- UND SILBER-SCIIEIDEANSTALT VORMALS ROESSLER
Frankfurt (Main), Weissfrauenstrasse 9
Verfahren zur Herstellung von 5,6-Dihydro-2H-thiopyran-3-carboxaldehyd
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von 5,6-Dihydro-2TI-thiopyran~3-carboxaldehyd durch Umsetzung
von Acrolein mit Schwefelwasserstoff. 5»6-Dihydro-2H-thiopyran-3-carboxraldehyd
ist ein wertvolles Zwischenprodukt zur Erzeugung von Vitaminen, Arzneimitteln und Schädlingsbekämpfungsmitteln.
Es ist bekannt, 516-Dihydro-2H-thiopyran-3-carboxaldehyd
durch Umsetzung von 3-Chlorpropionaldehyd-diäthylacetal mit
Kaliumsulfid herzustellen (j.Chem.Soc. 19^1 ," kok - *»0.8).
Dieses Verfahren ist wegen der erforderlichen langen Umsetzungszeit
umständlich und aufwendig und ergibt zudem nur Ausbeuten unter 6ö $. Da andererseits 3-Chlor-propionaldehyddiäthylacetal
aus Acrolein, Xthanol und Chlorwasserstoff nur in einer Ausbeute von etwa 80 $ anfällt, beträgt die
Ausbeute insgesamt nur höchstens 50 $.
Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung von 5t^-Dihydro-2H-thiopyran-3-carboxaldehyd
gefunden, das dadurch gekennzeichnet ist, dass man Acrolein mit Schwefelwasserstoff in
Gegenwart basischer oder saurer Stoffe umsetzt und das Umsetzungsprodukt mit Säure behandelt. Nach diesem Verfahren
ist es möglich, 5»6-Dihydro-2H-thiopyran-3-carboxaldehyd bei
verhältnismässig kurzer Umsetzungszeit aus einfachen Ausgangsstoffen
mit Ausbeuten von etwa 90 5^ zu erzeugen*
009844/1938
Erfindungsgemäss werden Acrolein und Schwefelwasserstoff
vorzugsweise bei Temperaturen zwischen -10 und +150 C, insbesondere +20 und +80 C, miteinander umgesetzt» Es kann
unter normalem oder erhöhtem Druck gearbeitet werden. Vorzugsweise
wird ein Druckbereich zwischen 0 itnd 10 atü gewählt.
Die anzuwendenden Mengenverhältnisse Acrolein zu Schwefelwasserstoff
können in weiten Grenzen schwanken. Besonders vorteilhaft ist ein Molverhältnis von 2:1.
Die Umsetzung des Acroleins mit dem Schwefelwasserstoff
erfolgt in Gegenwart basischer oder saurer Stoffe als Katalysator, die im allgemeinen in Mengen von 0,001 bis O,O5 Mol
je Mol Acrolein eingesetzt.werden. Als basische Stoffe
werden vorzugsweise sekundäre oder tertiäre Basen, wie Piperidin, Trimethylamin, Tri-äthylamin oder Pyridinr als
saure Stoffe vorzugsweise Phosphorsäure, Essigsäure oder
Schwefelsäure verwendet. .
Der Schwefelwasserstoff kann, insbesondere im Falle der Anwendung sau-rer Stoffe als Katalysator, unmittelbar mit dem
Acrolein umgesetzt werden. Vorzugsweise wird die Umsetzung jedoch in organischen Lösungsmitteln ausgeführt. Als^fcösungsmittel
kommen organische Verbindungen oder deren Gemische in Frage, die vorzugsweise bei Zimmertemperatur flüssig und
gegenüber den Heaktlonspartnern indifferent sind. Beispielsweise
können Halogenalkane oder Halogenalkene, wie Trichlorniethan oder Trichloräthylen, aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Benzol oder Toluol, Alkenole mit 1 bis h Kohlenstoffatomen,
wie Methanol oder Isopropanol, ferner Äther,
wie Dioxan oder Tetrahydrofuran, verwendet werden.
- 3 009844/1938 .^
Sämtliche Reaktionspartner werden vorzugsweise wasserfrei
pinEesetzt. Geringe Wassergehalte stören nicht. Der Wasserst halt dm RRalctionsgemisch soll jedoch im allgemeinen 5 $
nicht übersteigen.
Hi ρ Behandlung des Umsetzungsproduktes mit Säure erfolgt bei
Temperaturen von 60 bis 1Ö6°C, vorzugsweise 90 bis 130 C, ·
gegebenenfalls unter erhöhtem Druck bis zu 10 atü.
Als Säuren eignen sich insbesondere starke Säuren. Bevorzugt
worden Mineralsäuren, wie Phosphorsäure oder Schwefelsäure,
odor organische Säuren, wie p-Toluolsulfosäure, die je" nach
Art der Säure unverdünnt oder als wässrige oder alkoholische
Lösung angewendet .werden. Die Säuren können wiederholt einge·
setzt werden. Hierdurch kann eine etwas erhöhte Ausbeute
erzielt werden.
Das nrfindungsgemässe Verfahren wird durch die folgenden
Roispielo erläutert. (Unter Teilen werden Gewichtsteile
verstanden.)
00984A/1938
Ein Rührautoklav wird mit 350 Teilen Chloroform und-'1 Teil
Triäthylamin beschickt. Es werden 90 Teile Schwefelwasserstoff
aufgepresst, so dass sich ein Druck von 6,5 a tu einstellt.
Innerhalb von 30 Minuten werden unter Rühren bei guter Kühlung in gleichmässigem Strom .300 Teile 97 %±ges
Acrolein zugefügt. Die Temperatur der Mischung steigt hierbei von 20 auf 60°C.
Nach Zulauf von 200 Teilen Acrolein.sinkt der Druck merklich
ab; nach Zulauf von 270 Teilen Acrolein ist die Reaktion nicht mehr exotherm. Das Reaktionsgemisch wird nach Enrip
der Acroleinzugabe weiter 30 Minuten gerührt. Sodnnn wird
eine Lösung von 300 Teilen 85 $iger Phosphorsäure in 5°0
Teilen Wasser zugefügt. Das Gemisch wird unter Rühren während zwei Stunden auf 13O C erhitzt und schliesslich abgekühlt.
Die Chloroformphase, die den Hauptanteil des 5,6-Dihydro-2H-thiopyran-3-carboxaldehyd
enthält, wird von der wässrigen Phase getrennt. Die wässrige Phase wird sodann zweimal mit
je 50 Teilen Chloroform ausgezogen und dieser Auszug der
Chloroformphase zugefügt. Diese wird anschliessend mit Natriumsulfat getrocknet und destilliert. Man erhält
JOk Teile 5,6-Dihydro-2H-thiopyran-3-carboxaldehyd, entsprechend
einer Ausbeute von 91»^ $·
Kp0,2 = 72 " 75°C}. nD°= I.5672; Fp = 31 0Cj
Fp = 116°C5
Semicarbazon
Fp = 22R°C;
Fp = 22R°C;
2^^-Dinitrophenylhydrazon
Fp = 2k6OC; _ 5 .
009844/1938
Beispiol 2 '
In einem Rfihrautoklnv werden auf 500 Teile Methanol, .die ein:
Teil Pyriciin enthalten, 180 Teile Schwefelwasserstoff aufgepresst»
Innerhalb von 30 Minuten werden unter Rühren· und Kühlung 600 Teile 97 $iges Acrolein zugegeben. Der Druck, dernrifanglich
6,5 ätü betragt, sinkt auf Null ab, die Temperatur steigt auf 50 bis 60°G. Es wird 30 Minuten weiter gerührt.
Sodann werden 800 Teile 11 η Phosphorsäure.zugegeben, und die
Mischung wird 3 Stunden auf 100°C gehalten.
Beim Abkühlen scheidet sich der 5»6-Dihydro-2H-thiopyran-3-carboxaldehyd
als ölige Phase ab. Diese wird mit Natriumsulfat getrocknet und destilliert.
Man erhält 575 Teile 5iö-Dihydro-SH-thiopyran^-carboxaldehyd,
entsprechend einer Ausbeute von 86, ^ $. ·
KpQ 1 = 6? - 70°C.
Beispiel β
Es wird wie nach Beispiel 1 verfahren, jedoch erfolgt die Säurebehandlung durch zweistündiges Erhitzen mit 500 Teilen
3 η Schwefelsäure auf 90°C. Das Erhitzen geschieht unter Normaldruck; das Chloroform wird hierbei abdestilliert. Beim
Abkühlen scheidet sich der 5»ö-Dihydro^H-thiopyrän-^-carboxaldehyd
aus der wässrigen Lösung ab. Er wird getrocknet und destilliert.
Man erhält 296 Teile 5i6-*Dihydro-2H-thiopyran-3-carboxaldehyd,
entsprechend einer Ausbeute von 88,9 $·
Kp0,2 = 73 * 76°C. .
009844/1938
In einem Riihrautoklav Airerden 6OO Teile Acrolein und 1 Teil
85 $ige Phosphorsäure bei Raumtemperatur vorgelegt. Auf
diese Mischung werden 200 Teile Schwefelwasserstoff aufgepresst. Innerhalb von 1Θ Minuten steigt die Temperatur auf
60 Ο· Der Druck erreicht während des Aufpressen^ 5t5 atü
und sinkt dann auf Null ab. Es wird danach eine Lösung von 650 Teilen 85 %iger Phosphorsäure in 12OO Teilen Wasser
zugesetzt und die Mischung 2 Stunden lang auf TOO C erwärmt. Beim anschliessenden Abkühlen scheidet sich der 5,6-Dibydro-2H-thiopyran-3-carboxaldehyd
als besondere Phase ab; Die wässrige Phase wird mit 100 Teilen Chloroform ausgezogen und der Auszug der Aldehydphase zugefügt. Diese wird
sodann destilliert.
Man erhält 522 Teile 5»ö-Dihydro^H-thiopyran^-carboxaldehyd,
entsprechend einer Ausbeute von 76»O 5&.
Kpo,5 = 90 - 93°C
009844/1938
Claims (6)
- PatentansprücheVerfahren zur Herstellung von 5t-6-D±hydro-2T-I-thiopyran-3-carboxaldehyd, dadurch gekennzeichnet, dass man Acrolein mit Schwefelwasserstoff in Gegenwart basischer oder sau-rer Stoffe umsetzt und das Umsetztingsprodukt mit Säure behandelt.
- 2.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Umsetzung in organischen Lösungsmitte Ln, wie Ilalogenkohlenwasserstoffen, insbesondere Chloroform, oder Alkoholen, insbesondere Methanol, vornimmt.
- 3·) Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch (jekenn/einhnet, dass man als basische Stoffe tertiäre Basen, wie Tr1-äthylamin oder Pyridin, verwendet.
- U.) Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass man als sauren Stoff Phosphorsäure verwendet.
- 5.) Verfahren nach Anspruch 1 bis h, dadurch gekennzeichnet, dass man die Umsetzung von Acrolein mit Schwefelwassprstoff bei Temperaturen von -10 bis +150°C , vorzugsweise +20 bis +800C, ausführt.
- 6.) Verfahren nach Anspruch 1 bis 5i dadurch gekennzeichnet, dass man die Umsetzung von Acrolein und Schwefelwasserstoff unter Drucken von 0 bis 10 atü ausführt.BAD ORIGINAL 009844/19387·) Vorfahren nach Anspruch 1, rindurch gekennzeichnet, dnss man als Säure eine starke Säure, insbesondere eine Mineralsäure, wie Phosphorsäure oder Schwefelsäure, oder eine organische Säure, wie p-Tol tjoI svil f osäure , anwendet.R.) Verfahren nach Anspruch 1 und 7t dadurch gekennzeichnet, dass man die Säurebehandlung bei 60 bis 160 C, vorzugsweise no bis 130°C, ausführt.Frankfurt (Main), den 16.U.1969 Dr.Bie/WaORIGINAL 009844/1938
Priority Applications (8)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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FR7009273A FR2038974A5 (de) | 1969-04-17 | 1970-03-16 | |
US00026160A US3733336A (en) | 1969-04-17 | 1970-04-06 | Process for the production of 5,6-dihydro-2h-thiopyran-3-carboxaldehyde |
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DE1919504C3 DE1919504C3 (de) | 1977-11-24 |
Family
ID=
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0141960A1 (de) * | 1983-09-17 | 1985-05-22 | BASF Aktiengesellschaft | Verfahren zur Herstellung von 3-Formyl-tetrahydrothiopyranen |
EP0169482A2 (de) * | 1984-07-25 | 1986-01-29 | BASF Aktiengesellschaft | Verfahren zur Herstellung von 5,6-Dihydro-2H-thiopyran-3-carboxaldehyden |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0141960A1 (de) * | 1983-09-17 | 1985-05-22 | BASF Aktiengesellschaft | Verfahren zur Herstellung von 3-Formyl-tetrahydrothiopyranen |
EP0169482A2 (de) * | 1984-07-25 | 1986-01-29 | BASF Aktiengesellschaft | Verfahren zur Herstellung von 5,6-Dihydro-2H-thiopyran-3-carboxaldehyden |
EP0169482A3 (en) * | 1984-07-25 | 1986-12-30 | Basf Aktiengesellschaft | Process for the preparation of 5,6-dihydro-2h-thiopyran-3-carboxaldehydes |
US4670567A (en) * | 1984-07-25 | 1987-06-02 | Basf Aktiengesellschaft | Process for the preparation of 5,6-dihydro-2H-thiopyran-3-carboxaldehyde derivatives wherein the reactions are conducted in a high boiling mineral oil without a catalyst |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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BE749026A (fr) | 1970-09-16 |
DE1919504B2 (de) | 1977-04-07 |
IT1035024B (it) | 1979-10-20 |
LU60677A1 (de) | 1970-06-09 |
FR2038974A5 (de) | 1971-01-08 |
GB1304379A (de) | 1973-01-24 |
NL7003166A (de) | 1970-10-20 |
US3733336A (en) | 1973-05-15 |
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E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
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