DE1471880B2 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von gebogenen vorgespannten Glasscheiben - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von gebogenen vorgespannten GlasscheibenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von gebogenen, vorgespannten'Glasscheiben.
Bei dem allgemein üblichen Verfahren zur Herstellung gebogener vorgespannter Glasscheiben wird eine
ebene Glasscheibe auf einer sogenannten Ringbiegeform gehalten, die eine der zu erzielenden Krümmung
der Glasscheibe entsprechende formgebende Fläche besitzt. Die Form mit der auf ihr ruhenden ebenen
Glasscheibe werden durch einen Ofen hindurchgeführt, in dem die Glasscheibe bis auf den Erweichungspunkt
des Glases erwärmt wird, so daß sie zufolge der Schwerkraft auf die formgebende Fläche der Biegeform
durchsackt und damit die erforderliche Krümmung annimmt. Die so gebogene Scheibe wird in der
Regel anschließend vorgespannt dadurch, daß die einander gegenüberliegenden Oberflächen der Scheibe
mit einem Kühlmittel, beispielsweise Luft, beaufschlagt werden. Bei der industriellen Herstellung nach diesem
bekannten Verfahren ist eine Vielzahl von Biegeformen erforderlich, die im Kreislauf in Aufeinanderfolge durch
den Ofen hindurchgeführt werden müssen. Der durch diese bei allen bekannten Verfahren bisher erforderlichen
Biegeformen notwendige Aufwand ist nicht unerheblich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesen bisher als unumgänglich erforderlichen Aufwand zu
vermeiden und ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, die es ermöglicht, ebene Glasscheiben in eine
gebogene Form zu überführen, ohne daß hierzu eine Biegeform notwendig ist.
Die Erfindung geht demzufolge aus von einem Verfahren zur Herstellung von gebogenen, vorgespannten
Glasscheiben, bei dem die auf einer waagerechten Förderbahn aufgenommenen Glasscheiben zunächst auf
eine dem Erweichungspunkt des Glases entsprechende Temperatur erhitzt und anschließend durch beiderseitige
Beaufschlagung mit Luft schnell gekühlt werden, und ist dadurch gekennzeichnet, daß die einander ent- (
gegengesetzten Oberflächen der Scheibe mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten gekühlt werden. Die
Erfindung beruht auf der Erkenntnis der Anmelderin, daß bei einer derartigen unterschiedlichen Kühlung der
beiden gegenüberliegenden Oberflächen der Glasscheibe diejenige Oberfläche, auf die eine intensivere Kühlung
einwirkt, einer stärkeren und schnelleren Kontraktion unterliegt als diejenige Oberfläche, die einer weniger
intensiven Kühlung unterzogen wird, so daß sich eine aus ihrer Ebene gebogene Glasscheibe ergibt,
ohne daß hierfür eine Biegeform erforderlich ist.
Bei dem Verfahren ist es weiter vorteilhaft, daß bei der Erhitzung der Glasscheibe der einen Oberfläche
eine Temperatur im Bereich zwischen 632 und 6500C und der anderen Oberfläche eine niedrigere Temperatür
im Bereich zwischen 605 und 6300C erteilt wird und daß bei der Kühlung zur Erzielung der Scheibenkrümmung
die die höhere Temperatur aufweisende Oberfläche der Glasscheibe mit einem höheren Luftdruck im
Bereich zwischen 350 und 550 mm Wassersäule und die die niedrigere Temperatur aufweisende Oberfläche mit
einem niedrigeren Luftdruck im Bereich von 100 und 200 mm Wasssersäule beaufschlagt wird. Hierbei ist
vorzuziehen, der unteren, auf der Rollenbahn aufliegen-
den Oberfläche der Glasscheibe die niedrigere Temperatur zu erteilen, um eine Beschädigung der Glasscheibe
durch die Rollen der Förderbahn zu vermeiden, was eintreten könnte, wenn die untere Oberfläche die höhere
Temperatur aufweisen würde. Durch die zusätzliche Anwendung unterschiedlicher Temperaturen auf den
beiden Oberflächen der Glasscheibe läßt sich durch entsprechende Änderung des Temperaturunterschiedes
zwischen den beiden Glasscheiben die durch die unterschiedliche Kühlung erzielte Biegung der Scheibe zusätzlich
beeinflussen, wodurch die Erzielung bestimmter, gewünschter Biegungen erleichtert wird. Auch hierbei
erfolgt die Biegung durch die stärkere Kontraktion der die niedrigere Temperatur aufweisenden Oberfläche
der Glasscheibe. ·5
Um die auf diese Weise erzielte Krümmung der Glasscheibe zu fixieren, erfolgt erfindungsgemäß eine
anschließende weitere Kühlung der die höhere Temperatur aufweisenden Oberfläche der Glasscheibe mit
einem Luftdruck im Bereich zwischen 250 und 625 mm Wassersäule und der anderen Oberfläche mit einem
Luftdruck im Bereich von 50 bis 150 mm Wassersäule.
Außerdem kann die erhitzte Glasscheibe erfindungsgemäß
einer Vorkühlung unterworfen werden, bei der die in Förderrichtung liegenden beiderseitigen Randbereiche
der die höhere Temperatur aufweisenden Oberfläche der Glasscheibe mit Kühlluft mit einem Druck
im Bereich zwischen etwa 375 und 750 mm Wassersäule beaufschlagt werden.
Bei dieser Vorkühlung krümmen sich die mit der Kühlluft beaufschlagten Oberflächen der Glasscheibe
vorübergehend, bei der Förderung der Glasscheibe in die eigentliche, der Erzielung der Krümmung dienende
Kühlzone kehren diese gewölbten Randbereiche der Glasscheibe in den ebenen Zustand zurück. Der Krümmungsgrad
der Scheibe läßt sich jedoch durch Regelung des Luftblasdruckes in der Vorkühlzone verändern
derart, daß die Bereiche der Längsränder der Scheibe unterschiedliche Krümmung gegenüber dem Mittelbereich der Scheibe erhalten, so daß es möglich ist, durch
Kühlung in der Vorkühlzone mit höherem Druck gebogene Glasscheiben mit einem mittleren Hauptbereich
mit flacher Krümmung und mit einander gegenüberliegenden Randbereichen ausgeprägterer Krümmung zu
erzielen.
Ein weiteres wesentliches Merkmal besteht darin,
daß die Fördergeschwindigkeit der Glasscheibe während der Vorkühlung etwa 26 m/min und während der
anschließenden, der Erzielung der Krümmung und der Vorspannung dienenden Kühlung etwa 3,75 m/min beträgt., .■-..-■
Die der Durchführung des Verfahrens dienende Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß die an den
Ausgang des der Erhitzung der Glasscheibe dienenden Ofens anschließende Kühlzone aus einer Vorkühlzone,
in der quer zur Förderrichtung liegende, in einem der Länge der Glasscheibe angepaßten Abstand angeordnete,
auf die die höhere Temperatur aufweisende Oberfläche der Scheibe gerichtete Düsen für die Kühlluft
angeordnet sind, und aus einer anschließenden, der Erzielung der Krümmung und ihrer Fixierung dienenden
Nachkühlzone besteht, in der eine Mehrzahl von beiderseitig der Oberflächen der Glasscheibe quer zur
Förderrichtung liegende Düsen für die Kühlluft vorgesehen sind. Hierbei ist wesentlich, daß die in der Vorkühlzone
liegenden Düsen in ihrer Höhe einstellbar ausgebildet sind.
Die Zeichnungen zeigen eine beispielsweise Ausführungsform der der Durchführung des Verfahrens dienenden
Vorrichtung, und es bedeutet
F i g. 1 einen senkrechten Längsschnitt durch den Ofen und die anschließende Kühlvorrichtung,
F i g. 2 Aufsicht auf die Vorkühlzone gemäß F i g. 1, F i g. 3 Schnitt gemäß Linie 3-3 der F i g. 1 und
F i g. 4 perspektivische Darstellung der nach dem Verfahren gebogenen Glasscheibe.
Wie die F i g. 1 zeigt, besitzt die Vorrichtung einen der Erhitzung der Glasscheibe 19 dienenden Ofen 10,
an dem sich eine Vorkühlzone 11 und eine Nachkühlzone
12 anschließt.
Der Ofen 10 besitzt eine von den Wänden 14 bis 18 umgrenzte Heizkammer 13; die zu biegenden ebenen
Glasscheiben 19 werden in Aufeinanderfolge auf einer durch Rollen 21 gebildeten Rollenbahn 20 horizontal
durch den Ofen 10 hindurchgefördert. Die Heizkammer 13 besitzt in ihren Seiten unterhalb der Förderbahn 20
angeordnete Brenner 22 und in der Decke 17 weitere Brenner 23, durch die die Ofentemperatur eingeregelt
wird. Die Brenner 22, 23 sind so angeordnet, daß während des Durchlaufs durch den Ofen der Glasscheibe
eine allmählich ansteigende Temperatur verliehen wird, wobei die Gaszufuhr zu den Brennern so geregelt ist,
daß unterhalb der Förderbahn 20 niedrigere Temperaturen herrschen als oberhalb der Förderbahn. Auf diese
Weise erhält die untere Oberfläche der Glasscheibe 19 eine niedrigere Temperatur, durch die eine Beschädigung
dieser Oberfläche durch die Rollen der Förderbahn 20 verhindert und ein Ankleben an den Rollen 21
ausgeschlossen ist.
Bei der allmählichen Erwärmung der Glasscheibe im Ofen auf den Erweichungspunkt, wird die Oberseite der
Glasscheibe 19 auf eine Temperatur im Bereich zwischen 632 und 6500C, vorzugsweise etwa 635° C, und
die Unterseite auf eine niedrigere Temperatur im Bereich zwischen etwa 605 und 6300C, vorzugsweise etwa
6200C, erwärmt.
Die erwärmten Glasscheiben werden durch eine in der Rückwand 16 des Ofens angeordneten schlitzförmigen
Öffnung 24 hindurchgeführt und in die Vorkühlzone 12 auf eine Reihe von Förderrollen aufgenommen,
von wo sie der Nachkühlzone 12 zugeführt werden. Zwischen dem Ofen 10 und dem Eintritt der Nachkühlzone
12 sind oberhalb der Bewegungsbahn der Glasscheiben aus länglichen Düsenpaaren 26, 27 (F i g. 2)
bestehende Luftquellen angeordnet, die derart angebracht sind, daß sie in den seitlichen Randbereichen der
Glasscheiben 19 parallel zur Förderrichtung A liegende Luftmuster bestimmter Breite erzeugen. Die Düsen jedes
Düsenpaares 26, 27 sind zueinander parallel und in einem Winkel zur Bewegungsrichtung der Glasscheibe
so angeordnet, daß die gegenüberliegenden Randbereiche in bestimmter gewünschter Breite mit Luft beaufschlagt
werden. Die Düsen 26,27 sind einstellbar ausgebildet, um die Breite der Luftbeaufschlagung zu verändern.
Jede Düse 26, 27 ist zu diesem Zwecke auf einem mit Gewinde versehenen Stab 28 aufgenommen, auf
dem sie durch Muttern 29 einstellbar sind. Der auf diese Weise von den Düsen 26, 27 erzielte Druck des Luftstroms
ist verhältnismäßig hoch und kann im Bereich von etwa 375 bis 750 mm Wassersäule liegen. Die Glasscheibe
19 wird bei ihrem Eintritt in die Nachkühlzone 12 auf einer Gruppe von Förderrollen 31 aufgenommen
und zwischen einem oberen und einem unteren Blaskopf 32,33 hindurchgeführt. Die Förderrollen 31 bestehen
zur Erhöhung der Kühlwirkung aus einer Vielzahl von voneinander getrennten Ringen 34. Die Blasköpfe
können entweder mit einer Reihe voneinander unabhängiger Düsen oder, wie in der Zeichnung dargestellt,
mit voneinander getrennt angeordneten Schlitzdüsen 35, 36 versehen werden, die quer zur Bewegungsrichtung
der Scheiben liegen und Austrittsschlitze 37 bilden, aus denen die Glasscheibe beiderseitig mit Luft
beaufschlagt wird. Der Kühlungsgrad der Oberflächen der Glasscheibe wird durch den Druck der Kühlluft gesteuert,
wobei auf die Ober- und die Unterseite der Scheibe unterschiedliche Luftdrücke zur Einwirkung
gebracht werden.
In dem Eingangsabschnitt odes Ofens 10 werden die
Förderrollen 21 mit einer Geschwindigkeit von etwa 375 cm/min angetrieben, während sie in dem der Ofenausfahrt
benachbarten Abschnitt c, ebenso wie die Rollen 25 der Vorkühlzone 11 mit einer höheren Geschwindigkeit
von etwa 26 m/min angetrieben werden. Wie F i g. 1 zeigt, wird in der Nachkühlzone 12 die erste
Gruppe der Förderrollen 31 zwischen dem ersten Blaskopfpaar 32, 33 über einen Kettentrieb 40 durch
einen mit einem Untersetzungsgetriebe 38 ausgestatteten Motor 39 angetrieben.
Die Gruppe e der Förderrollen läßt sich hierbei
wechselweise mit einer der Geschwindigkeit der Förderrollen 25 der Vorkühlzone 11 und einer geringeren
Drehzahl antreiben, die der Geschwindigkeit der Förderrollen 31 des anschließenden Abschnittes f der
Nachkühlzone 12 entspricht.
Diese unterschiedlichen Geschwindigkeiten werden gesteuert durch eine zwischen den Abschnitten e und f
angeordnete Fotozelle 41. Wenn die Glasscheibe von den Rollen 25 der Vorkühlzone 11 auf die Rollen 31 des
Abschnittes e der Nachkühlzone 12 übergeht, werden beide Rollensätze mit gleicher Drehzahl, d. h. mit einer
Geschwindigkeit von etwa 26 m/min angetrieben. Wenn die Vorderkante der Glasscheibe 19 den Strahl g
der Fotozelle 11 unterbricht, wird die Geschwindigkeit der Rollen des Abschnittes e auf etwa 375 cm/min verringert,
wobei bei Durchgang der Hinterkante der Scheibe durch den Strahl g die Geschwindigkeit wieder
auf 26 m/min gesteigert wird.
Die zu biegenden und vorzuspannenden Glasscheiben 19 werden auf den Förderrollen 21 in den Ofen 10
eingefahren und während ihres Durchlaufs allmählich bis auf den Erweichungspunkt des Glases erwärmt.
Beim Verlassen des Ofens werden die Glasscheiben auf den Förderrollen 25 durch die Vorkühlzone 11 hindurch
und von dort auf den Förderrollen 31 durch die Nachkühlzone 12 hindurchgetragen.
Beim Durchtritt der Glasscheibe 19 unter den an den Seiten der Vorkühlzone 11 angeordneten Düsenpaaren
26, 27 werden ihre Randbereiche einer Kühlwirkung ausgesetzt, die ein vorübergehendes Hochkrümmen
der Endbreiche der Scheibe zur Folge hat. Beim Weiterwandern der Scheibe über die Düsen 26, 27 hinaus
zwischen das erste Blaskopfpaar 32, 33 der Nachkühlzone 12 kehren diese Bereiche unter Wirkung der
auf sie gerichteten Luftströme in den ebenen Zustand zurück. ■' :■
Beim weiteren Vorschub der Glasscheiben 19 zwischen das Blaskopfpaar 32, 33 werden die Ober- und
die Unterseite der Glasscheibe unterschiedlichen Luftdrücken ausgesetzt zur Erzielung der gewünschten Biegekrümmung
der Scheibe, wobei diese einen gekrümmten Zustand gemäß Fig.4 annimmt. Hierbei wird
durch die aus den Schlitzdüsen 35 austretenden Luftströme die Scheibe nach oben bis in die gewünschte
Krümmung ausgewölbt, wobei die seitlichen Randbereiche der im Mittelbereich der Scheibe herrschenden
Krümmung folgen; hierbei hat jedoch der Grad der Kühlung der seitlichen Randbereiche in der Vorkühlzone
11 einen bestimmten Einfluß auf die Krümmung der Scheibe.
Die Blasdrücke können in Abhängigkeit von der Dikke und Größe der Glasscheibe sowie in Abhängigkeit
von der jeweils gewünschten Krümmung verändert werden.
Jedoch liegt auf der Oberseite der Scheibe ein Blasdruck
im Bereich zwischen 350 und 550 mm Wassersäule, auf der Unterseite ein Blasdruck im Bereich zwischen
etwa 100 und 200 mm Wassersäule vor. Diese Drücke werden mittels eines Manometers gemessen,
und der Abstand der Schlitzdüsen 35,36 von den Scheibenoberflächen
beträgt ungefähr 5 mm.
Bei dieser Behandlung der Glasscheibe in der Nachkühlzone 12 werden den beiden Oberflächen der Glasscheibe
durch die Kühlung unterschiedliche Kontraktionen erteilt, wobei die stärker erwärmte Oberseite
der Scheibe durch die Kühlluft im Gegensatz zu der niedriger erwärmten Unterseite der Scheibe eine Verzögerung
der Kontraktion erfährt. Hierdurch wird eine Krümmung oder Biegung der Glasscheibe um ihre
Querachse erzielt, wobei der Grad der Krümmung durch den Grad der unterschiedlichen Erwärmung und
Kühlung bewirkt wird, die auf die Oberflächen der Glasscheibe zur Einwirkung gelangen.
Die Krümmung der Glasscheibe erfolgt bei ihrem Durchgang zwischen den Schlitzdüsen 35 und 36 des
ersten Blaskopfpaares 32, 33, so daß die gebogene Scheibe 42 bei ihrem Durchgang zwischen den Blasköpfen
des zweiten Blaskopfpaares 43,44 die in F i g. 3 gezeigte gewünschte Krümmung besitzt. In dem zweiten Blaskopfpaar 43,44 erfolgt die Fixierung der Krümmung
der Scheibe, indem auf die Oberseite und auf die Unterseite der Scheibe unterschiedliche Luftdrücke
ausgeübt werden. Hierbei kann der auf die Oberseite der Scheibe einwirkende Luftdruck im Bereich zwischen
250 und 625 mm Wassersäule, der auf die Unterseite der Scheibe einwirkende Luftdruck in einem Bereich
von etwa 50 bis 150 mm, vorzugsweise etwa 100 mm, Wassersäule liegen.
Die F i g. 4 zeigt die erfindungsgemäß gebogene und vorgespannte Glasscheibe. Derartige Glasscheiben lassen
sich für verschiedene Zwecke verwenden, sie sind jedoch besonders geeignet für gebogene vorgespannte
Heckscheiben von Kraftfahrzeugen. Derartige Heckscheiben bestehen üblicherweise aus etwa 6 mm dikkem
Scheibenglas.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung von gebogenen, vorgespannten Glasscheiben, bei dem die auf einer
waagerechten Förderbahn aufgenommenen Glasscheiben zunächst auf eine dem Erweichungspunkt
des Glases entsprechende Temperatur erhitzt und anschließend durch beiderseitige Beaufschlagung
mit Luft schnell gekühlt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die einander entgegengesetzten
Oberflächen der Scheibe mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten gekühlt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Erhitzung der einen Oberfläche
der Glasscheibe eine Temperatur im Bereich zwischen 632 und 6500C und der anderen Oberfläche eine niedrigere Temperatur im Bereich zwischen 605 und 6300C erteilt wird und daß bei der
, Kühlung zur Erzielung der Scheibenkrümmung die die höhere Temperatur aufweisende Oberfläche der
Glasscheibe mit einem höheren Luftdruck im Bereich zwischen etwa 350 und 550 mm Wassersäule
und die die niedrigere Temperatur aufweisende Oberfläche mit einem niedrigeren Luftdruck im Bereich
zwischen etwa 100 und 200 mm Wassersäule beaufschlagt wird.
3. Verfahren, nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Fixierung der Krümmung
eine anschließende weitere Kühlung der die höhere Temperatur aufweisenden Oberfläche der Glasscheibe
mit einem Luftdruck im Bereich zwischen 250 und 625 mm Wassersäule und der anderen
Oberfläche mit einem Luftdruck im Bereich zwischen 50 und 150 mm Wassersäule erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die erhitzte Glasscheibe einer .Vorkühlung unterworfen wird, bei der die in Förderrichtung
liegenden beiderseitigen Randbereiche der die höhere Temperatur aufweisenden Oberfläche
der Glasreheibe mit Kühlluft mit einem Druck
im Bereich zwischen etwa 375 und 750 mm Wassersäule beaufschlagt werden..
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Fördergeschwindigkeit der
Glasscheibe während . der Vorkühlung etwa 26 m/min und während der anschließenden, der Erzielung
der Krümmung und der Vorspannung dienenden Kühlung etwa 3,75 m/min beträgt.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die an den Ausgang des der Erhitzung der Glasscheibe (19) dienenden Ofens (10) anschließende
Kühlzone aus einer Vorkühlzone (11), in der quer zur Förderrichtung liegende, in einem der Länge
der Glasscheibe angepaßten Abstand angeordnete, auf die die höhere Temperatur aufweisende Oberfläche
der Scheibe gerichtete Düsen (26, 27) für die Kühlluft angeordnet sind, und aus einer anschließenden,
der Erzielung der Krümmung und ihrer Fixierung dienenden Nachkühlzone (12) besteht, in
der eine Mehrzahl von beiderseitig der Oberflächen der Glasscheibe (19) quer zur Förderrichtung liegende
Düsen (32, 33) für die Kühlluft vorgesehen sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die in der Vorkühlzone (11) liegenden
Düsen (26, 27) in ihrer Höhe einstellbar ausgebildet sind.
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