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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Biegen und Abkühlen von
Glasscheiben. Sie ist insbesondere auf eine Vorrichtung zum Biegen
und Abkühlen
von durchlaufenden Glasscheiben gerichtet, d.h. in welcher die Glasscheiben
beim Biegen und Abkühlen
sich vorwärts
bewegen. Die Erfindung wird unter Bezugnahme auf Verfahren beschrieben,
in welchen Glasscheiben mittels Durchlauf über einen Rollenförderer,
der in Durchlaufrichtung der Glasscheiben ein gekrümmtes Profil
aufweist, gebogen und vorgespannt werden.
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Die
zuvor genannten Verfahren sind insbesondere aus den französischen
Patenten FR-B-2 242 219 und FRB-B-2 549 465 bekannt und bestehen
darin, Glasscheiben, die in einem Horizontalofen erhitzt worden
sind, zwischen zwei Bahnen aus Rollen – oder anderen sich drehenden
Elementen -, die in einem gekrümmten
Profil angeordnet sind, und durch einen abschließenden Vorspannbereich durchlaufen zu
lassen. Zur Herstellung von Seitenscheiben, Schiebedächern oder
anderen Verglasungen, insbesondere mit zylindrischer Form, bestehen
die Bahnen beispielsweise aus geraden zylindrischen Stäben, die
in einem kreisförmigen
Profil angeordnet sind. Die Bahnen können auch aus Elementen wie konischen
oder doppelkegeligen Elementen bestehen, die den Glasscheiben eine
Nebenbiegung verleihen. Dieses Verfahren erlaubt eine sehr hohe
Produktionskapazität,
da einerseits, da die Glasscheiben nicht weit voneinander beabstandet
zu werden brauchen, eine Glasscheibe problemlos in den Formgebungsbereich
gelangen kann, während
die Behandlung der vorhergehenden Glasscheibe noch nicht beendet
ist, und andererseits, wenn es die Länge der Rollen erlaubt, zwei
oder drei Glasscheiben nebeneinander gleichzeitig behandelt werden
können.
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Die
Durchlaufgeschwindigkeit der Glasscheiben oder -platten beträgt mindestens
10 cm/s und etwa 15 bis 25 cm/s. Dabei übersteigt diese Geschwindigkeit üblicherweise
30 cm/s nicht, um eine ausreichende Vorspannzeit zu ermöglichen.
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Unter
relativ standardmäßigen Blasbedingungen
und bei einer 3,2 mm dicken Glasscheibe, wobei die Vorschriften
der Europäischen
Regelung Nr. 43 eingehalten werden müssen, welche die Zulassung
von Sicherheitsglas und von Materialien für Verglasungen, die vorgesehen
sind, in Motorfahrzeuge und deren Anhänger eingebaut zu werden, betrifft, sind
die zuvor beschriebenen Verfahren völlig zufriedenstellend. Gemäß den Vorschriften
dieser Regelung müssen
die durch das Vorspannen erzeugten Spannungen derart sein, dass
die Glasscheibe bei einem Bruch in eine Anzahl von Krümeln zerfällt, die
in jedem Quadrat von 5 cm × 5
cm weder kleiner als 40 noch größer als
350 ist (diese Zahl erhöht
sich auf 400 für
Glasscheiben mit einer Dicke von kleiner als oder gleich 2,5 mm).
Weiterhin darf gemäß diesen Vorschriften
kein Glaskrümel
größer als
3,5 cm2, außer gegebenenfalls in einem
2 cm breiten Band am Umfang der Verglasung und in einem Radius von
7,5 cm um den Auftreffpunkt, und kein längliches Glasstück größer als
7,5 cm sein.
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Mit
abnehmender Dicke der Glasscheiben und um dieselben Normen für das Vorspannen
zu erfüllen,
muss sich der Wärmeübergangskoeffizient stark
erhöhen.
Was nun standardmäßige Vorspannanlagen
betrifft, d.h. solche, die Düsen
mit einem gegebenen Durchmesser haben, so wird die Erhöhung des
Wärmeübergangskoeffizienten
durch eine Vergrößerung des
Luftdurchflusses erreicht, die zu einer höheren Luftgeschwindigkeit auf
den Glasscheiben führt.
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Eine
solche Vorgehensweise hat vor allem den Nachteil, dass sie, um die
erforderlichen Luftdurchflüsse
erzeugen zu können, Überdrücke oder leistungsfähigere neue
Anlagen verlangt, die sehr teuer sind. Weiterhin führt dies
zu lokalen Überdrücken und
zu einem Lufteinschluss, der sich nur sehr schwierig absaugen lässt, insbesondere
auf der Oberseite bei Durchlauf auf einem Förderer, dessen Konkavität nach oben
gerichtet ist. Ein solcher Lufteinschluss ergibt dann, im Gegenteil,
eine Verringerung des Wärmeübergangskoeffizienten.
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Eine
andere Lösung
besteht in der Verkleinerung des Düsendurchmessers, um die Luftgeschwindigkeit
bei konstantem Durchsatz zu erhöhen.
In einem solchen Fall erfordert die Verkleinerung des Düsendurchmessers
eine Annäherung
der Öffnungen
in Bezug auf die Glasscheiben, um auf der Oberfläche der Glasscheiben die erforderlichen
Geschwindigkeiten beizubehalten. Um ein solches Ergebnis zu erzielen,
ist es jedoch erforderlich, sehr lange Düsen zu verwenden, die zu sehr
hohen Druckverlusten führen,
die unter industriellen Gesichtspunkten, insbesondere aufgrund der
Kosten, inakzeptabel sind.
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In
WO 91/11398 wird die Verwendung von mit Löchern versehenen Leitungen
gelehrt, die zwischen unteren Rollen zur Beförderung von planen Glasscheiben
angeordnet sind, um diese durch Aufblasen von Luft abzukühlen.
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In
EP-A2-884 286, die zum Zeitpunkt des Einreichens der vorliegenden
Patentanmeldung noch nicht veröffentlicht
gewesen ist, wird eine vorgespannte Glasscheibe mit einer Dicke
von 2,3 bis 3,5 mm gelehrt, die eine mittlere Oberflächendruckspannung
von 1 000 bis 1 300 kg/cm2 aufweist.
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Deshalb
liegt der Erfindung als Aufgabe zugrunde, eine neue Vorrichtung
zum Biegen und Abkühlen
von Glasscheiben bereitzustellen, die unter dem Gesichtspunkt ihrer
Verwendung flexibler als die bisher zur Verfügung stehenden Verfahren ist
und es erlaubt, den Wärmeübergangskoeffizienten
zu erhöhen,
wobei die weiter oben genannten Nachteile vermieden werden, insbesondere,
ohne fundamental andere und teure Anlagen zu erfordern.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Vorrichtung zum Biegen und vorspannenden Abkühlen oder thermischen Aushärten von
Glasscheiben gelöst,
die durch einen Förderer
aus Rollen durchlaufen, der zwei Bahnen aus in einem kurvenförmigen Profil
angeordneten Rollen umfasst, zwischen welchen die Glasscheiben befördert werden, um
gebogen und anschließend
abgekühlt
zu werden, wobei die Rollen auf die zwei Seiten der Glasscheiben
einwirken und die Vorrichtung zum Abkühlen Blaskästen, welche die zwei Seiten
der Glasscheiben abkühlen,
umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Rollen Kästen eingefügt sind,
die eine Fläche
mit einem Abstand von kleiner als 30 mm und vorzugsweise kleiner
als 10 mm in Bezug auf die Glasscheibe aufweisen, die mit mehreren
Löchern durchbohrt
ist, um Luft auf die Glasscheibe zu blasen.
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Unter
Rollen ist ein beliebiges rotationssymmetrisches Element zu verstehen,
das aufgrund seiner Form und/oder Anordnung Glasscheiben eine Biegung
verleihen kann. Dabei handelt es sich beispielsweise um Zylinder,
Einrichtungen vom Typ einer doppelkegeligen Rolle, konische und
gegengebogene Systeme, insbesondere wie diejenigen, die in den Patenten
EP-B-0 263 030 und EP-B-0 474 531 beschrieben sind.
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Eine
solche erfindungsgemäße Vorrichtung erlaubt
eine wirksame Erhöhung
des Wärmeübergangskoeffizienten,
wobei die Grundeinrichtungen zum Abkühlen erhalten bleiben, und
ohne dass, insbesondere, um größere Blasluftdurchflüsse zu erhalten, Überdrücke erforderlich
wären.
Da die Blasluftdurchflüsse
gegenüber
den üblichen
Anwendungsbedingungen nicht erhöht
werden, werden deshalb die Risiken eines lokalen Überdrucks
und somit eines Lufteinschlusses beseitigt. Weiterhin werden durch die
Realisierung von Kästen,
die eine mit Löchern durchbohrte
Platte umfassen, die Druckverluste beträchtlich begrenzt, insbesondere
gegenüber
dem Luftdurchfluss durch das Rohr, das eine Blasdüse bildet.
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Entsprechend
einer bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform
sind die Kästen über und unter
dem Weg der Glasscheiben angeordnet.
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Vorzugsweise
beträgt
der Durchmesser der Löcher
2 bis 8 mm und vorteilhafterweise weniger als 5 mm; sie sind mit
einem Abstand von kleiner als 20 mm und vorzugsweise von 3 bis 6
mm verteilt. Diese bevorzugte Ausführungsform erlaubt nicht nur,
den Wärmeübergangskoeffizienten
gegenüber
den bisherigen Abkühlungsverfahren
zu erhöhen,
insbesondere bei einem gegebenen Luftdurchfluss, sondern außerdem,
eine homogenere Verteilung der Abkühlung auf der Oberfläche einer
Glasscheibe zu erhalten. Gegenüber
bisherigen Abkühlungsanlagen
befinden sich die Blasöffnungen
näher beieinander
und führen
zu einer größeren Homogenität des Blasvorgangs
auf der Oberfläche
einer Glasscheibe. Die bisherigen Abküh lungsanlagen bestehen aus
Düsen, die
mit einem Abstand von im Allgemeinen größer als 30 mm verteilt sind,
was zu einer Abkühlung
der Glasoberfläche
führt,
die unter dem Gesichtspunkt des Ergebnisses akzeptabel ist, aber
deutlich weniger einheitlich als bei der erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Vorrichtung ist.
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Entsprechend
einer vorteilhaften erfindungsgemäßen Ausführungsform ermöglicht die
Vorrichtung, die mit einem Blasdruck von unter 3 000 mm Wassersäule arbeitet,
einen Wärmeübergangskoeffizienten
mit dem Glas von mindestens 800 W/m2·K und
vorzugsweise von mindestens 1 000 W/m2·K. Die bisherigen
Verfahren, sofern sie nicht mit sehr teuren Mitteln wie Kompressoren
arbeiten, können
einen Wärmeübergangskoeffizienten
von etwa 800 W/m2·K nicht übersteigen.
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Entsprechend
einer erfindungsgemäßen Abwandlung
wird die Kühleinrichtung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zu Beginn der Kühlzone
verwendet, wobei der Rest der Zone in einer üblichen Gestaltung bleibt.
Auf diese Weise laufen die Glasscheiben über einen Förderer und erfahren eine Abkühlung in
zwei Phasen, wobei der Wärmeübergangskoeffizient
in der ersten Phase größer ist.
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Eine
solche Ausführungsform
ist im Fall eines Vorspannens des Glases besonders interessant, da
sie es erlaubt, einen hohen Wärmeübergangskoeffizienten
zu Beginn des Vorspannens und anschließend einen niedrigeren zu erhalten.
So konnte von den Erfindern gezeigt werden, dass beim Vorspannen
einer gegebenen Glasscheibe ein modifiziertes Vorspannen, das zu
Beginn aus einem hohen Wärmeübergangskoeffizienten
und anschließend
einem niedrigeren besteht, bei gleichen Gesamtenergiekosten Ergebnisse
bringt, die hinsichtlich des Vorspannens denjenigen überlegen
sind, die mit einem konstanten Wärmeübergangskoeffizienten
erhalten werden.
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Entsprechend
anderen erfindungsgemäßen Abwandlungen
ist es möglich,
eine differenzierte Abkühlung
einer Glasscheibe zwischen ihren zwei Seiten vorzusehen; so ist
es insbesondere möglich,
die Kühleinheit
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
in Bezug auf eine einzige Seite der Glasscheiben anzubringen und
die andere Seite von üblichen
Vorrichtungen abkühlen
zu lassen. Auf diese Weise ist es möglich, einen Wärmeübergangskoeffizienten
zu erhalten, der für
eine der zwei Seiten höher
ist. Insbesondere im Falle eines Vorspannens erlaubt ein solches
Verfahren, die Krümmung
der gebogenen Glasscheiben zu modifizieren.
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Um
analoge Ergebnisse zu erhalten, ist erfindungsgemäß auch vorgesehen,
den Wärmeübergangskoeffizienten
auf ein und derselben Fläche
zu einem gegebenen Zeitpunkt zu differenzieren. Dazu ist erfindungsgemäß vorteilhafterweise
vorgesehen, dass die Oberfläche
der Kästen
in Bezug auf eine Seite des Glases mit Löchern durchbohrt ist, deren Abmessungen
nicht für
alle identisch sind. Entsprechend einer bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform
haben die Blaslöcher
variable Öffnungen,
die durch bewegliche Elemente erhalten werden können, die ein Loch teilweise
oder ganz verdecken.
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Entsprechend
einer bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform
sind die Rollen des Förderers
in einem gekrümmten
Profil mit einer nach oben gerichteten Konkavität angeordnet. Die so beschriebene
erfindungsgemäße Vorrichtung
ist vorteilhafterweise für
das Vorspannen von gebogenen Glasscheiben in Anlagen vom Typ derjenigen
vorgesehen, die in den französischen
Patenten FR-B-2 242 219 und FR-B-2 549 465 beschrieben sind. In dem
in diesen Dokumenten beschriebenen Verfahren haben die Rollen üblicherweise
Durchmesser von 20 bis 30 mm und sind mit einer Entfernung von 40
bis 130 mm voneinander beabstandet. Dabei konnte es nicht offensichtlich
sein, in diese Anlagen Vorrichtungen wie die erfindungsgemäßen einzufügen, die,
insbesondere bei einem kleinen Durchmesser der Löcher, sich sehr nahe an der
Oberfläche
der Glasscheiben befinden müssen;
so wäre
es möglich gewesen,
ein mit dem Absaugen der Blasluft verbundenes Problem zu befürchten.
Versuche haben gezeigt, dass trotz der Nähe der Blaslöcher zu
den Glasscheiben die Luft ordnungsgemäß abgesaugt werden kann, was
zu Wärmeübergangskoeffizienten führt, die
größer als
diejenigen sind, die mit üblichen Vorspannanlagen
erhalten werden.
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Die
Verwendung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
in diesem Typ von Anlagen erlaubt das Biegen und Vorspannen von
Glasscheiben, die eine Dicke besitzen, die kleiner als die derjenigen
ist, die üblicherweise
in diesem Anlagentyp vorgespannt werden. Die gegenwärtigen Anlagen
ermöglichen meist
das Vorspannen von Glasscheiben mit einer Dicke von mindestens 3,15
mm, was einem Wärmeübergangskoeffizienten
von etwa 600 W/m2·K entspricht. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
erlaubt ohne weitere Modifizierung das Vorspannen von Glasscheiben
mit einer Dicke von 2,85 mm und sogar von 2,5 mm, was einem Wärmeübergangskoeffizienten
entspricht, der 1 000 W/m2·K erreichen
kann.
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Die
Erfindung erlaubt auch, insbesondere unter dem Gesichtspunkt der
Produktivität,
die Ergebnisse zu verbessern, die üblicherweise für das Vorspannen
von Glasscheiben erhalten werden, die durchgehende Löcher enthalten.
Das Vorhandensein dieses Lochtyps ist bei Glasscheiben relativ häufig, die
für die
Ausstattung von Kraftfahrzeugen vorgesehen und hin und her beweglich
eingebaut werden, um ihr Öffnen
zu ermöglichen.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
erlaubt auch, die optische Qualität der Glasscheiben zu verbessern,
indem sie eine gleichmäßigere Verteilung des
Blasvorgangs als bei üblichen
Verfahren ermöglicht.
Diese erhöhte
optische Qualität
der Glasscheiben ist für
die Herstellung von Verbundglasscheiben noch interessanter. Durch
die Verbindung von zwei Glasscheiben oder, allgemeiner, von zwei
Scheiben aus einem transparenten Material, werden deren optische
Fehler nicht addiert, sondern auf deutlich stärkere Art und Weise vergrößert.
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In
der Norm DIN 32 305 ist eine "optische Qualität" für für die Automobilindustrie
bestimmte Seitenscheiben definiert.
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Die
Erfindung erlaubt somit die Herstellung von Verbundglasscheiben,
die mindestens eine Glasscheibe umfassen, die Oberflächenspannungen
von über
60 MPa aufweist, wobei diese Verbundglasscheibe die Norm DIN 32
305 erfüllt.
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Die
Erfindung ermöglicht
insbesondere die Herstellung von Verbundglasscheiben, die mindestens
eine vorgespannte Glasscheibe umfassen, die Oberflächenspannun gen
von über
100 MPa und vorzugsweise von etwa 130 MPa aufweist, wobei diese Verbundglasscheibe
die Norm DIN 32 305 erfüllt.
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Eine
Verbundglasscheibe dieses Typs ist insbesondere wegen ihrer Stoßfestigkeit
interessant. Diese Verbundglasscheiben können eine oder mehrere Glasscheiben
umfassen, unabhängig
von deren Dicke. Die Erfindung erlaubt es aber außerdem,
solche Verbundglasscheiben mit Glasscheiben mit einer Dicke von
kleiner als 3 mm und vorzugsweise kleiner als 2 mm herzustellen,
wobei diese Verbundglasscheiben die Dicke von gegenwärtig im
Automobilbau verwendeten monolithischen Verglasungen haben können.
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Weitere
vorteilhafte erfindungsgemäße Merkmale
und Einzelheiten werden anhand der folgenden Beschreibung eines
Ausführungsbeispiels unter
Bezugnahme auf die im Anhang befindlichen Figuren näher erläutert, wobei
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1 ein
Schema einer Produktionslinie, die für den Einbau einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
angepasst worden ist,
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2 eine
schematische Teilansicht eines Teils der Produktionslinie von 1,
in welche eine erfindungsgemäße Vorrichtung
eingefügt
worden ist, und
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3 eine
schematische perspektivische Teilansicht einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zeigt.
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Die 1, 2 und 3 sind
nur die Erfindung veranschaulichende Schemata, in welchen nicht
alle Einzelheiten der Anlagen wiedergegeben sind, und in welchen,
um das Verständnis
zu erleichtern, der Maßstab
nicht eingehalten worden ist.
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Die 1, 2 und 3 sind
weiterhin nicht als eine die Erfindung beschränkende Darstellung zu interpretieren.
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In 1 sind
aus Gründen
der Verdeutlichung nur die Förderelemente
dargestellt:
In 1 wird der Weg beschrieben,
der von den Glasscheiben in Anlagen verfolgt wird, die gemäß Verfahren
arbeiten, wie sie insbesondere aus dem Patent FR-B-2 242 219 bekannt
sind. Gemäß diesem Verfahren
läuft die
Glasscheibe 1 zunächst
durch eine Erwärmungszone 2,
in welcher sie von einem Horizontalförderer transportiert wird,
der aus einer Reihe von motorgetriebenen Rollen besteht. Nach der
Erwärmungszone 2 gelangt
sie, ihre Temperatur ist dann höher
oder gleich ihrer Biegetemperatur, in den ersten Teil der Biegezone 3,
in welcher die Rollen längs
mit einem zylindrischen Profil mit dem Radius R angeordnet sind.
Die Rollen bilden so ein Formgebungsbett mit einer vorzugsweise
nach oben gerichteten Konkavität,
wobei sie auf diesem Bett (in 1 von links
nach rechts) befördern;
die Glasscheiben nehmen so eine zylindrische Biegung mit dem Krümmungsradius
R an, der unter dem Einfluss von entweder der Schwerkraft, gegebenenfalls
oberen Elementen, ihrer Geschwindigkeit oder der Kombination von
zwei oder mehreren dieser Faktoren erhalten wird.
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Auf
den ersten Teil der Biegezone 3 folgt ein zweiter Teil,
der eine Abkühlungszone
ist, in welcher die Rollen ebenfalls gemäß dem kreisförmigen Profil mit
dem Radius R angeordnet sind. Die Kühlorgane bestehen aus Blaskästen 4,
die auf beiden Seiten der Rollen angeordnet sind und so derart auf
die zwei Seiten der Glasscheibe einwirken, dass diese, indem sie
zwischen diesen Kästen 4 durchläuft und
je nach dem Blasdruck, der in Abhängigkeit von ihrer Dicke gewählt worden
ist, gebogen, vorgespannt oder einfach in gebogener Position ausgehärtet wird.
Die abgekühlten
Glasscheiben werden schließlich
von einem ebenen Förderer 5 abgenommen,
der durch eine Nebenkühlzone
läuft,
wobei eine Kippeinrichtung 6 gegebenenfalls das Verlassen
der Kühlzone 4 erleichtert.
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Quer
zu der Hauptbiegung mit dem Radius R und parallel zu den geraden
Rändern
kann der Glasscheibe gegebenenfalls eine Nebenbiegung mit dem Radius
r verliehen werden, der vorzugsweise mehr als fünf Meter beträgt, wobei
sich diese Grenze auf technische Überlegungen bezieht, welche
die Konstruktion von Formrollen betreffen. In diesem Fall sind die
Rollen vorzugsweise mit Einrichtungen mit Gegenbiegung, wie sie
in der Patentanmeldung EP-A-413 619 beschrieben sind, ausgestattet
und wird das Formgebungsbett auch von einem zweiten Rollensatz ergänzt, der
auf die Oberseite der Glasscheibe einwirkt und die Vorwärtsbewegung
des Glases unterstützt.
Diese oberen Elemente werden ebenfalls verwendet, wenn das Formgebungsbett
einem nicht zylindrischen, echten Kegelschnitt folgt.
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In
den üblichen
Anlagen dieses Typs sind die Blasdüsen mit Kästen 4 verbunden.
Dabei hat es sich gezeigt, dass aufgrund begrenzter Wärmeübergangskoeffizienten
diese Anlagen, wie weiter oben erläutert, wenn der Blasdruck auch
effektiv erhöht werden
kann, Grenzen für
die Durchführung
des Vorspannens der Glasscheiben, insbesondere, was deren Dicke
betrifft, erreichen.
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Erfindungsgemäß sind die
Kästen 4,
wie in den 2 und 3 gezeigt,
mit weiteren Kästen 7 verbunden,
die zwischen den Rollen 8 des Förderers im zweiten Teil der
Biegezone 3 eingefügt
sind.
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In 2 ist
detaillierter der untere Teil der Biegezone 3 gezeigt,
die im Wesentlichen aus Rollen 8 besteht, auf welchen die
Glasscheiben in Richtung F durchlaufen.
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Gemäß dieser
Ausführungsform
reichen die ersten drei oder vier Rollen 8 aus, um das
eigentliche Biegen der Glasscheiben zu realisieren. Im zweiten Teil
der Biegezone werden die Glasscheiben abgekühlt, beispielsweise, um sie
vorzuspannen. So sind die erfindungsgemäßen Kästen 7 eingefügt, die
eine mit Löchern 10 durchbohrte
Oberfläche 9 haben,
um die Blasluft auf die über
die Rollen 8 laufenden Glasscheiben zu leiten. In 2 sind
die erfindungsgemäßen Vorrichtungen
nur zu Beginn der Kühlzone
in einer weiter oben beschriebenen Abwandlung vorhanden. Gemäß dieser
Abwandlung ist das Ende der Kühlzone
mit herkömmlichen
Düsen 11 ausgestattet. Gemäß dieser
Abwandlung ist es möglich
bei konstanten Energiekosten das Vorspannen der Glasscheiben zu
verbessern.
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Gemäß anderen
Abwandlungen wird die gesamte Kühlzone
mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ausgerüstet.
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In 3 ist
das Einfügen
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zwischen zwei Rollen 8 genauer beschrieben.
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In
dieser Figur ist der Versorgungskasten 4 ein üblicherweise
verwendeter, an welchen die Blasdüsen angeschlossen sind. Dies
ist ein bestimmter erfindungsgemäßer wirtschaftlicher
Vorteil, der es effektiv erlaubt, die bisher zur Verfügung stehenden Anlagen
zu erhalten und darin die erfindungsgemäße Vorrichtung auf einfache
Weise anzupassen. Diese Anpassung wird mittels eines Verbindungsflansches 12 durchgeführt, dessen
Befestigung einfach und schnell sein kann und es erlaubt, die Kühlvorrichtung auszutauschen
und von herkömmlichen
Blasdüsen schnell
auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung überzugehen.
Die Luft wird ab den Kästen 4 durch
Formrohre 13 mit einem Querschnitt geleitet, der ausreicht,
um Druckverluste bis zu den Kästen 7 zu
vermeiden. Die Kästen 7 sind
am anderen Ende mit Platten 9 verschlossen, welche die
Blaslöcher 10 enthalten,
aus welchen die Luft auf die Oberfläche der Glasscheiben 1 geblasen
wird, die auf den Rollen 8 des Förderers durchläuft. 3 ist
zu entnehmen, dass zwischen zwei Rollen 8 zwei Kästen 7 eingefügt sind.
Diese Ausführungsform
darf nicht als beschränkend
interpretiert werden, eine Ausführung
mit einem oder mit mehr als zwei Kästen 7 zwischen zwei
Rollen 8 ist in Abhängigkeit
von dem Platz, der zwischen den Rollen 8 vorgesehen ist,
ebenfalls realisierbar.
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Mit
einer Anlage vom Typ der in den Figuren gezeigten sind Versuche
durchgeführt
worden. Dabei besaß die
Vorrichtung folgende Charakteristika: Die die Kästen 7 verschließenden Platten 9 besaßen eine Breite
von 15 mm und zwei Reihen Löcher 10 mit
einem Durchmesser von 2,5 mm, wobei der zwei Löcher trennende Abstand 4 mm
derart betrug, dass ein "Verkleben" von zwei Blasluftstrahlen
nicht auftreten konnte. Der Abstand zwischen zwei Kästen 7 betrug mindestens
20 mm. Die Entfernung, welche die Platten 9 von den Glasscheiben
trennte, betrug 7 mm, mit einer Toleranz von 4 mm. Die beschriebene
Vorrichtung und insbesondere die Anzahl der Lochreihen dürfen nicht
als beschränkend
interpretiert werden, es können
auch Platten 9, die ein oder mehr als zwei Reihen aus Löchern 9 enthalten,
verwendet werden.
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Die
so beschriebene Vorrichtung, die mit einem Blasdruck von 3 000 mm
Wassersäule
arbeitete, erlaubte es, entsprechend den Vorschriften der Europäischen Regelung
Nr. 43, die Sicherheitsglas betrifft, gebogene Glasscheiben mit
einer Dicke von 2,55 mm vorzuspannen. Die Mindestdicke für gemäß den üblichen
Verfahren vorgespannte Glasscheiben beträgt 3,15 mm.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
erlaubt somit, das Biegen und anschließend Vorspannen von dünneren Glasscheiben
durch Erhalten eines größeren Wärmeübergangskoeffizienten
zu realisieren. Wenn das Biegen und anschließend das Vorspannen einer Glasscheibe
mit einer Dicke von mindestens 3,15 mm mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung durchgeführt wird,
so ist es dann auch möglich,
eine Erhöhung
der Durchlaufgeschwindigkeit der Glasscheiben auf über 25 cm/s
vorzusehen, wobei dann das Biegen und anschließend das Vorspannen schneller
verläuft.
Es ist weiterhin möglich,
wenn die Geschwindigkeit nicht erhöht wird, nach dem Vorspannen
das System zum Kippen der Glasscheiben wegzulassen, da, da diese
schneller erhalten werden, die Entfernung, die von ihnen zurückgelegt
wird und das Vorspannen ermöglicht,
verkürzt
werden kann. So wird es möglich,
die Glasscheiben ohne ein komplexes System abzunehmen.