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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Fördern und
gleichzeitigen Ausrichten von bogenförmigem Material, insbesondere
aus Papier, Karton oder Folien, mit einem Richtlineal, und mit mindestens
einem, in Bogenlaufrichtung leicht schräg zum Richtlineal weisend angeordneten,
Förderband
und einer Luftansaugeinrichtung.
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Eine
derartige Vorrichtung zum Fördern
und gleichzeitigen Ausrichten von bogenförmigem Material ist aus der
DE 34 10 029 bekannt. Das
gegen das Richtlineal leicht schräg verlaufende Förderband
ist dabei mit einer Vielzahl von Durchbrechungen versehen, die über einen
zu den Durchbrechungen offenen Saugkanal angeordnet sind. Das auf
das Förderband gebrachte
bogenförmige
Material wird durch die erzeugte Saugwirkung auf dem Förderband
gehalten und an das Richtlineal transportiert, um es für die anschließenden Weiterverarbeitungsschritte
genau auszurichten. Infolge der Saugwirkung besteht hierbei jedoch
insbesondere bei sehr dünnen,
weichen Materialien die Gefahr, dass das bogenförmige Material auf dem Förderband
zu fest gehalten wird, so dass es nicht exakt ausgerichtet werden
kann und sich Falten im Bereich zwischen Richtlineal und Förderband
bilden können.
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Auf
diese Schwierigkeiten wird auch in der
DE 37 24 712 hingewiesen, die eine ähnliche
Vorrichtung zeigt, wobei das Förderband
jedoch keine Durchbrechungen aufweist. Statt dessen ist in dieser Druckschrift
vorgeschlagen, neben dem Förderband oder
zwischen mehreren Förderbändern in
einem Führungsblech
Saugöffnungen
anzuordnen, die in einem darunter liegenden Saugkanal münden. Das Förderband
steht dabei über
die Oberfläche
des Führungsbleches
ganz oder teilweise vor. Hierdurch ergeben sich längs des
Förderbandes
Saugschlitze, wodurch, über
die gesamte Förderfläche gesehen, die
Saugkräfte
ungleichmäßig verteilt
sind und Störungen,
wie Faltenbildung oder Verhaken von Rändern der beförderten
Bogen sowie ungenügendes Ausrichten
auftreten können.
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Entgegen
der Theorie muss also bei derartigen Förder- und Ausrichtvorrichtungen
mittels Unterdruck in der Praxis die Haftung zwischen bogenförmigem Material
und Förderband
durch Veränderung der
Saugleistung variiert werden, wodurch ein nicht unbeträchtlicher
Einstellaufwand und zudem Facherfahrung erforderlich sind. Da die
von unten wirkende Saugkraft das bogenförmige Material auf das Förderband
und danach dieses auf das Führungsblech zieht,
wird sowohl Reibungswärme
als auch Reibungsverschleiß erzeugt.
Die Reibungswärme
unterstützt
bei bestimmten Papierqualitäten
und ganz besonders bei Folien die Bildung statischer Elektrizität. Dies
ist schädlich
für die
Verarbeitung des bogenförmigen
Materials. Insbesondere für
die Querzuführung
des bogenförmigen
Materials bei sogenannten Eckfördertischen
sind die bisher bekannten Unterdruck-Vorrichtungen besonders ungünstig. Der
quer anlaufende Bogen wird schon durch die Sogwirkung in den im
Förderband
außen
liegenden Sauglöchern bzw.
am Förderband
längsverlaufenden
Saugschlitzen abgebremst und benötigt
deshalb einen längeren Förderweg
für die
Ausrichtung, wodurch ein erhöhter Platzbedarf
und maschinenbaulich höherer
Aufwand bedingt sind.
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Andere
Vorrichtungen zum Fördern
und Ausrichten bogenförmigen
Materials besitzen zur Belastung der Bogen auf der Oberseite in
Kugelleisten befindliche Kugeln, wie z. B. in der
DE 17 86 252 angegeben ist. Die Belastung
des bogenförmigen
Materials muss entsprechend Bogengröße, Bogengewicht, Bogensteife
und Bogenreibwert variiert werden. Diese Einstellarbeit ist aufwendig
und erfordert auch Fachwissen und Facherfahrung. Zudem wird die Ausrichtqualität dadurch
negativ beeinflusst, dass die Kugeln durch den ankommenden Bogen
insbesondere bei dicken oder mehrlagigen Produkten zum Hochspringen
gebracht werden. Ferner werden durch den Kugeldruck empfindliche
Papiere oder Druckflächen
beschädigt,
indem sich deutlich sichtbare Linien- oder Punktmarkierungen abbilden.
Auch nehmen die Kugeln Druckfarbe und Schmutz auf und müssen deshalb
häufig
gereinigt werden, wodurch der Arbeitsaufwand bei solchen Vorrichtungen
vergrößert wird.
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Eine
weitere gattungsgemäße Vorrichtung
ist aus der
DE 44 21 918 bekannt.
Dort ist vorgesehen, dass das Förderband
auf seiner den Bogen tragenden Oberseite zumindest auf der dem Richtlineal
zugekehrten Seite offene Quernuten aufweist, dass das obere Trum
des Förderbandes
in einem oben offenen Führungskanal
läuft,
dessen Oberseite auf gleicher Höhe
wie die Oberseite des Förderbandes
liegt, und dass die offene Seite der Quernuten mit der Luftansaugeinrichtung
in Strömungsverbindung
steht.
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Durch
die Quernuten wird eine gleichmäßige Verteilung
der Saugwirkung über
die gesamte, den Bogen fördernde
Fläche
des Förderbandes
sichergestellt. Die Führung
des Förderbandes
in dem nach oben offenen Führungskanal
ist in der Weise ausgestaltet, dass die Oberseiten von Führungskanal
und Förderband
in etwa gleicher Höhe
liegen. Dies gewährleistet
eine exakte Auflagefläche
für die
zu fördernden
und auszurichtenden Bogen, so dass diese ohne Schwierigkeiten die
zum Ausrichten erforderlichen Relativverschiebungen mitmachen können. Die von
der Luftansaugeinrichtung auf die Bogen ausgeübte Saugwirkung wirkt sich
beim Ausrichtvorgang auch bei sehr dünnem, flexiblem bogenförmigem Material
nicht hindernd auf den Ausrichtvorgang aus, da die Luftabsaugung
aus den Nuten an deren seitlicher Öffnung erfolgt und dadurch
die Ansaugkraft senkrecht zum Förderband
gering ist. Hinzu kommt, dass insbesondere dann, wenn lediglich
die zum Richtlineal gerichteten offenen Seiten der Quernuten mit Saugluft
beaufschlagt bzw. ein Netto-Saugluftstrom in dieser Richtung erzeugt
wird, durch die dadurch erzeugte Strömungsrichtung die Bewegung
des bogenförmigen
Materials zum Richtlineal unterstützt wird. Es hat sich jedoch
gezeigt, das auch diese Lösung Nachteile
aufweist, da die erforderlichen Absaugvorrichtungen groß und teuer
sind, um alle beim Falzen verwendeten Grammaturen (etwa 28 g/m
2 bis 300 g/m
2) und
Formate verwenden zu können.
Das liegt insbesondere daran, dass hierfür ein großer Unterdruckbereich beispielsweise
von 100 bis 0,1 mbar sicher abgedeckt werden muss. Der Sauglufterzeuger der
DE 44 21 918 erzeugt dagegen
einen relativ konstanten niedrigen Unterdruck.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der
eingangs genannten Art derart weiterzubilden, dass eine sichere
Ausrichtung von längs
oder quer zugeführtem
bogenförmigem Material
unterschiedlichster Grammaturen und Abmessungen gewährleistet
ist und erfahrungsabhängige
Bedienungsmaßnahmen,
zeitaufwendige Reinigungsarbeiten und die Gefahr von Beschädigungen des
bogenförmigen
Materials vermieden werden.
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Diese
Aufgabe wird mit den im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Weitere Merkmale
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Entsprechend
zeichnet sich die erfindungsgemäße Vorrichtung
dadurch aus, dass Steuerungsmittel vorgesehen sind zur Steuerung
der Luftzufuhr im Bereich der Quernuten. Die Luftströmung im
Bereich der Quernuten ist für
die Kraft verantwortlich, mit der ein auf dem Förderband aufliegender Bogen angezogen
und festgehalten wird. Aufgrund der Vielzahl unterschiedlicher Bogen,
die von einer gattungsgemäßen Vorrichtung
gehandhabt werden müssen, ist
diese Kraft aber unterschiedlich. Die erforderliche Haltekraft eines
großformatigen,
mehrmals gefalzten Bogens mit einer Grammatur von 300 g/m2 unterscheidet sich von der eines einzelnen,
kleineren Bogens mit einer Grammatur von 28 g/m2 beträchtlich. Entsprechend
kann es sogar zu Beschädigungen des
leichteren Bogens kommen, wenn dieser der gleichen Kraft ausgesetzt
werden würde,
wie der große,
schwere Bogen, etwa, weil der Bogen zwischen die Zähne gesaugt
wird und dabei knittert. Mit geeigneten Steuerungsmitteln, die den
Luftstrom im Bereich der Quernuten steuern, kann dies verhindert werden.
Durch die optimale Anpassung der Luftführung zur Erzeugung des richtigen
Verhältnisses
aus statischem Unterdruck und dynamischen Unterdruck bzw. Volumenstrom
wird es möglich,
alle im Falzen üblichen
Grammaturen (etwa 28 g/m2 bis 300 g/m2) in
allen erforderlichen Formaten fehlerfrei zu fördern und an einem Lineal auszurichten.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfinderischen Vorrichtung
handelt es sich bei dem Steuerungsmittel wenigstens um eine Drosselklappe,
die im Ansaugbereich der Luftzufuhr die Luftzufuhr vor den Quernuten
steuert. Die Luft wird hierbei von einem Drosselspalt unter einem
Abdeckblech bis zu dem Förderband
geleitet. Dadurch, dass die Luftzufuhr aus der Umgebung durch den
Drosselspalt und den relativ schmalen Spalt zwischen Abdeckblech und
Träger
behindert wird, wird mehr Luft abgesaugt, als nachströmen kann.
Aufgrund dessen entsteht u.a. in den Quernuten, die vom Bogen abgedeckt sind,
ein Unterdruck, der von der Breite des Drosselspaltes abhängt. Auf
diese Weise kann sehr präzise Einfluss
auf die Luftzufuhr im Bereich der Quernuten genommen werden. Durch
das Drosseln der Luftzufuhr wird also in zunehmendem Maße der Unterdruck erhöht, so dass
auch schwere Bogen sicher gehandhabt werden können.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfinderischen Vorrichtung
handelt es sich bei dem Steuerungsmittel wenigstens um eine Bypassklappe,
die einen Bypass öffnet
oder verschließt, durch
den unter Umgehung des Bereichs der Quernuten Umgebungsluft zu einem
Gebläse
der Luftansaugeinrichtung angesaugt wird. Dadurch reduziert sich
die Luftzufuhr und es sinkt damit der Unterdruck im Bereich der
Quernuten, so dass die Haltekraft auf die Bogen verringert wird.
Dadurch können
auch sehr leichte Bogen sicher gehandhabt werden. Vor allem kann
so das Gebläse
der Luftansaugeinrichtung in einem gut kontrollierbaren Drehzahlbereich
auch für geringe
Luftströme
im Bereich der Quernuten arbeiten.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfinderischen Vorrichtung
handelt es sich bei den Steuerungsmitteln wenigstens um eine elektronische
Steuerung, die die Leistung der Luftansaugeinrichtung in Abhängigkeit
von Kenngrößen der
Bogen ansteuert, insbesondere durch die Regelung der Drehzahl des
Gebläses
der Luftansaugeinrichtung. Durch eine Regelung der Drehzahl des
Gebläses
der Luftansaugeinrichtung kann ebenfalls Einfluss auf die Luftzufuhr
im Bereich der Quernuten genommen werden. Besonders vorteilhaft
steuert die elektronische Steuerung zudem den Öffnungszustand der Drosselklappe
und/oder der Bypassklappe. Dadurch stehen der Steuerung drei unterschiedliche
Steuerungsmechanismen zur Verfügung,
die in Kombination die gewünschte
Abdeckung des gesamten erforderlichen Bereiches unterschiedlicher
Bogen ermöglichen.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfinderischen Vorrichtung
ist in der elektronische Steuerung eine Steuerungsvorschrift für die Steuerung
der übrigen
Steuerungsmittel hinterlegt, wobei die Steuerungsvorschrift insbesondere
auf empirischen Daten beruht. Vorteilhafterweise weist die Steuerung
einen Speicher auf, in dem diese Steuerungsvorschrift abgelegt ist.
Dabei kann es sich entweder um eine Nachschlagetabelle handeln oder
um einen Algorithmus, der aus verschiedenen Parametern die optimale
Luftzufuhr für
einen entsprechenden Bogen ermittelt, oder eine andere, dem Fachmann
bekannte, Steuerungsvorschrift. Dadurch werden dem Bediener möglicherweise
umständliche
und zeitraubende Einstellungen bei einem Wechsel von Produkten erleichtert.
Außerdem
kann die Steuerungsvorschrif selbstlernend ausgestaltet sein.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung dieser erfinderischen
Vorrichtung steuert die Steuerungsvorschrift anhand von an der elektronischen Steuerung
eingebbaren Werten bezüglich
Grammatur und Format der Bogen die übrigen Steuerungsmittel. Vorteilhafterweise
sind dies die einzigen erforderlichen Werte, die ein Bediener an
einer Bedienerschnittstelle in die Steuerung eingibt, um der Steuerungsvorschrift
zu erlauben, die ideale Luftzufuhr im Bereich der Quernuten zu bestimmen.
Dadurch wird die Bedienung der Vorrichtung besonders einfach, insbesondere,
da gerade diese Parameter typischerweise immer bekannt sind. Es
kann auch vorgesehen sein, dass für Parameterpaarungen feste
Steuerungsvorschriften bereits in der Steuerung abgelegt und/oder
ablegbar sind, um diese bequem bei erneutem Auftreten der Parameterpaarungen
wiederzuverwenden, was die Eingabe der Parameter sogar noch weiter
beschleunigen kann. Alternativ oder zusätzlich können auch Sensoren vorgesehen
sein, die einige oder alle dieser Parameter bestimmen.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung dieser erfinderischen
Vorrichtung berücksichtigt
die Steuerungsvorschrift zusätzlich
wenigstens einen der folgenden Paramter zur Steuerung der übrigen Steuerungsmittel:
statische Aufladung des Bogens, Zustand der Druckfarbe, Rauhigkeit
der Bogenoberfläche,
Menge eines Puders aus dem Druckprozess, Bogenbreite, Faserrichtung
wie Breitbahn und Schmalbahn des Bogens, Bogengeschwindigkeit, Abstand
von Bogen zu Bogen, Sauglänge
des Saugrades am Anleger. Dadurch kann eine weitere Verbesserung
der Einstellung zur Erzielung einer idealen Luftzufuhr im Bereich
der Quernuten erzielt werden. Auch hier kann es vorgesehen sein,
bestimmte, z.B. wiederkehrende Parameterpaarungen in der Steuerung
ablegbar zu machen, etwa in einem Speicher.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung dieser erfinderischen
Vorrichtung liegt die Oberseite des Führungskanals im Wesentlichen
auf gleicher Höhe
mit der Oberseite des Förderbandes.
Dadurch liegt der Bogen glatt auf dem Förderband auf und Beschädigungen
des Bogens werden vermieden.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung dieser erfinderischen
Vorrichtung verbreitert sich der Saugluftkanal hinter den Quernuten
soweit, dass er dadurch einen möglichst
geringen Strömungswiderstand
aufweist. Dadurch strömt
die Luft möglichst verlustarm
durch die Vorrichtung, wodurch die Leistungsaufnahme der Vorrichtung
reduziert werden kann und die Vorgänge im Bereich der Quernuten besser
kontrollierbar sind.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung dieser erfinderischen
Vorrichtung ist die Luftansaugeinrichtung einschließlich des
Gebläses
zum Zweck einer Formateinstellung verfahrbar.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung dieser erfinderischen
Vorrichtung handelt es sich bei dem Förderband um einen Zahnriemen,
wobei der Zahnriemen insbesondere oben abgerundete Zähne aufweist.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
werden im folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnung im einzelnen
näher beschrieben.
Es zeigen in schematischer Darstellung:
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1 eine
Ansicht der Luftansaugeinrichtung im Schnitt;
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2 das
Förderband
im Schnitt;
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3 eine
vergrößerte Ansicht
von einem Detail der Luftansaugeinrichtung im Schnitt, im Bereich
der Quernuten des Förderbandes;
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4 eine
Seitenansicht der Luftansaugeinrichtung;
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5 eine
Draufsicht der Luftansaugeinrichtung mit einlaufenden Bogen.
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Die
Luftansaugeinrichtung 100 weist einen Luftkanal 20 auf
der derart ist, dass vom Gebläse 25 über die
erste Saugkammer 26, die Ansaugstutzen 29 und
die zweite Saugkammer 27 Luft (angedeutet durch die Pfeile
mit den Bezugszeichen 5 und 10) durch die Quernuten 23 des
Zahnriemens 40 gesaugt wird (1 bis 3).
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Wenn
der Zahnriemen 40 nach oben hin offen ist, d.h. wenn kein
Bogen 1, 2, 3 aufliegt, wird die Luft
aus der Umgebung direkt am Absaugschlitz 30 angesaugt.
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Sobald
ein Bogen 1, 2, 3 auf dem Zahnriemen 40 aufliegt,
nimmt die Luft im vom Bogen 1, 2, 3 abgedeckten
Bereich den Weg wie in 3 dargestellt: durch den Drosselspalt 21,
den Spalt 22 zwischen Abdeckblech 24 und Träger, durch
den Zahnriemen 40 in die erste Saugkammer 26 und
weiter zum Gebläse 25.
Dadurch, dass die Luftzufuhr aus der Umgebung durch den Drosselspalt 21 und
den relativ schmalen Spalt 22 zwischen Abdeckblech 24 und
Träger
behindert wird, wird mehr Luft abgesaugt, als nachströmen kann.
Aufgrund dessen entsteht u.a. in den Quernuten 23, die
vom Bogen 1 ,2 3 abgedeckt sind, ein Unterdruck
PSaug nach der Gleichung: PSaug =
P0 – ρ/2·U2– PV. Wobei P0 der Umgebungsdruck
ist, ρ die
Dichte der Luft, U die Strömungsgeschwindigkeit
der Luft und PV der Unterdruck, der sich
aus den Strömungsverlusten
ergibt. D. h. der Luftdruck in den Quernuten 23 ist geringer als
der Umgebungsluftdruck P0. Dieser Druckunterschied
bewirkt eine Kraft FP = (P0 -
PSaug)·A,
die den Bogen 1, 2, 3 von oben gegen
den Zahnriemen 40 drückt.
A ist hier die Gesatfläche
der Quernuten 23 unter dem abdeckenden Bogen 1, 2, 3.
Diese Andruckkraft FP zusammen mit dem Reibbeiwert
zwischen Bogen 1, 2, 3 und Zahnriemen 40 erlaubt
es, den Bogen 1, 2, 3 mit dem Zahnriemen 40 zu
transportieren.
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Der
Unterdruck der sich in den Quernuten 23 des Zahnriemens 40 einstellt
und somit die Andruckkraft FP bestimmt,
hängt nun
in erster Linie von der Leistung des Gebläses 25 ab und dem
Druckverlust PV, der in diesem Fall in erster
Line durch die Breite des Drosselspalts 21 bestimmt wird.
Hinzu kommt noch ein kleiner Beitrag zum Unterdruck durch den dynamischen
Anteil ρ/2·U2.
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Der
Luftkanal 20 ist so ausgelegt, dass die Luft nach Durchströmen der
Quernuten 23 des Zahnriemens 40 möglichst
verlustarm strömen
kann. Dieses wird dadurch erreicht, dass die Ansaugstutzen 29 einen
möglichst
großen
Innendurchmesser haben und ebenso die Saugkammern 26, 27.
Begrenzt werden die Durchmesser durch die vorhandenen Bauräume.
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Um
mit einem einzigen Gebläse 25 die
notwendigen hohen Unterdrücke
für schwere
Grammaturen und Querformate erzeugen zu können aber dennoch bei ausreichend
sicherer Drehzahl auch sehr kleine Unterdrücke für Dünndruckpapier zu erzielen,
kann eine Bypassöffnung 28 geöffnet werden. Diese
Bypassöffnung 28 bewirkt
bei Bewegung der Bypassdrossel 32 in der mit dem Doppelfeil
P3 gekennzeichneten Richtung, dass das Gebläse 25 trotz hoher
Drehzahlen nur wenig Luft aus dem Bereich des Zahnriemens 40 absaugt
und den Grossteil der Luft direkt durch die Bypassöffnung 28 ansaugt,
je nach Größe der noch
unverdeckten Bypassöffnung 28.
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In
der Regel ist es ausreichend, wenn über die gesamte Länge des
Zahnriemens 40 ein gleichmäßiger Unterdruck in den Quernuten 23 des
Zahnriemens 40 entsteht. Die vorliegende Konstruktion gibt
aber auch die Möglichkeit,
den Luftkanal 20 in drei Bereiche unterteilen zu können, in
denen sich die Unterdrücke
unterschiedlich einstellen. Das erreicht man dadurch, dass die Querschnitte
der Ansaugstutzen 29 an geeigneter Stelle z. B. durch nicht
gezeigte Drosselbleche verändert
werden. Eine andere Unterteilung in zwei oder mehr Bereiche ist
ebenfalls denkbar.
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Wie
in 2 zu sehen ist, weist der Zahnriemen 40 Zähne 42 mit
abgerundeter Oberfläche 44 auf.
Durch die derartig gestaltete Oberfläche 44 der Zähne 42 wird
die Auflagefläche
des Bogens 1, 2, 3 auf dem Zahnriemen 40 reduziert,
und entsprechend die Fläche, über der
der Unterdruck am Bogen 1, 2, 3 angreift,
vergrößert. Gleichzeitig
ist auch der Kontakt mit dem Bogen durch die Rundungen schonender,
als dies bei scharfkantigen Ecken der Fall wäre.
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Die
sich in der mit dem Pfeil P2 gekennzeichneten Richtung drehende
Zahnriemenscheibe 45 (vergleiche 4) treibt
den Zahnriemen 40 an, so dass sich eine Laufrichtung der
Bogen 1, 2, 3 von einem nicht gezeigten
vorgelagerten Anleger hin zu einem nachgelagerten, nicht gezeigten
Falzwerk ergibt. Der Zahnriemen 40 wird durch Umlenkrollen 46, 47,
die Spannrolle 48 und die Zahnriemen-Nut im Träger geführt. Die
Zahnriemen-Nut ist derart beschaffen, dass die Zähne oben gerade mit der Auflagefläche abschließen. Ist
die Luftansaugeinrichtung 100 in Betrieb, übernimmt
der unterdruckbeaufschlagte Zahnriemen 40 den Bogen 1, 2, 3 vom
Anleger und übergibt
ihn nach durchlaufen der Ausrichtstrecke an das Falzwerk.
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In 5 sind
eine Mehrzahl von Bogen 1, 2, 3 gezeigt,
die durch das Lineal 50 seitlich ausgerichtet werden. Zunächst haben
die Bogen 1, 2, 3 eine Bewegungsrichtung,
die mit dem Pfeil P4 gekennzeichnet ist, und die mit der Richtung
des Zahnriemens 40 übereinstimmt.
Dadurch dass das Lineal 50 im rechten Winkel zum folgenden
Falzwerk steht und der Zahnriemen 40 in einem Winkel zum
Lineal 50 geführt
ist, bewegt sich der Bogen 1, 2, 3 geradlinig auf
das Lineal 50 zu. Sobald der Bogen 1, 2, 3 das
Lineal 50 berührt,
gibt es eine Relativbewegung zwischen dem Bogen 1, 2, 3 und
dem Zahnriemen 40 senkrecht zum Bogenlauf. Dadurch richtet
sich der Bogen 1, 2, 3 am Lineal 50 aus
und wird somit ausgerichtet an das Falzwerk in einer Bewegungsrichtung,
die nun parallel zu dem Lineal 50 verläuft und mit Pfeil P5 in 5 gekennzeichnet
ist, übergeben.
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Entscheidend
ist es bei diesem Ausrichtvorgang, dass der Bogen 1, 2, 3 flach
bleibt, sich also zwischen Zahnriemen 40 und Lineal 50 keine
Wölbung
des Bogens 1, 2, 3 bildet und dass der
Bogen 1, 2, 3 aber auch stark genug vom
Zahnriemen 40 gehalten wird, so dass er nicht nach hinten
(zum Anleger hin) abkippt. Der Bogen wölbt sich zwischen Lineal 50 und
Zahnriemen 40 auf, wenn der Unterdruck unter dem Bogen 1, 2, 3 zu
groß ist.
Der Bogen 1, 2, 3 kippt weg, wenn der
Unterdruck unter dem Bogen 1, 2, 3 zu
gering ist. Daher ist es für
eine saubere Ausrichtung des Bogens 1, 2, 3 entscheidend,
dass der Unterdruck im Bereich der Quernuten 23 genau geregelt
ist.
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Die
Steuerungsmittel Drosselklappe 31 und Bypassdrossel 32 werden
von einer Steuerung 33 gesteuert. Diese Steuerung 33 regelt
zudem die Drehzahl des Gebläses 25.
Die Steuergrößen hierzu werden
von der Steuerung 33 über
Nachschlagetabellen für
unterschiedliche Parameter nachgesehen oder durch einen geeigneten
Algorithmus auf Grund der unterschiedlichen Parameter berechnet
oder auf andere, vergleichbare, dem Fachmann bekannte Methoden ermittelt.
Bei den Parametern handelt es sich insbesondere um die Grammatur
des Bogens 1, 2, 3, die Breite des Bogens 1, 2, 3,
die statische Aufladung des Bogen 1, 2, 3,
der Zustand der Druckfarbe, die Rauhigkeit der Bogenoberfläche, die
Menge des Puders aus dem Druckprozess, die Faserrichtung wie Breitbahn
und Schmalbahn des Bogens 1, 2, 3, die Bogengeschwindigkeit,
der Abstand von Bogen 1, 2, 3 zu Bogen 1, 2, 3 und
die Sauglänge
die durch das Saugrad am Bogen erzeugt wird, wobei diese Liste nicht
abschließend
ist.
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Zu
einer geeigneten Ansteuerung der Luftansaugeinrichtung 100,
was in diesem Fall die Ansteuerung des Gebläses 25 mit einschließt, gehört, dass der
Bediener einen möglichst
geringen Einstellaufwand hat und die einzustellenden Werte ohne
Weiteres ermittelt werden können,
also z. B. nicht auf Erfahrungswerten beruhen. Im Hinblick auf die
Automatisierung von Falzmaschinen, sind daher die Einstellungen
automatisiert, lassen sich abspeichern und können bei einem Wiederholauftrag
wieder abgerufen werden. All dieses trifft übrigens auf die sonst eingesetzten
Kugelleisten nicht zu.
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Idealerweise
werden dabei von dem Bediener nur eine geringe Anzahl besonders
einflussreicher Parameter abgefragt, etwa die Grammatur der Bogen 1, 2, 3 und
die Bogenbreite. Andererseits sind die Steuerungsmittel derart ausgestaltet,
dass auch ein manueller Eingriff in die Steuerung möglich ist, also
etwa das manuelle Öffnen
oder Schließen
der Drosselklappe 31 oder Bypassdrossel 32, um
auch die weniger wichtigen Parameter von Hand mit einbeziehen zu
können.
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Der
Unterdruck wird in der vorliegenden Konstruktion über ein
PWM-Signal (Pulsweitenmodulierung) gesteuert, das von einem Algorithmus
aufgrund der Grammatur und der Bogenbreite generiert wird. Darüber hinaus
kann das PWM-Signal des Gebläses manuell
nachgesteuert werden. Diese Eingaben lassen sich speichern und können bei
einem Wiederholauftrag wieder abgerufen werden. Dabei ist zu beachten,
dass sich von Auftrag zu Auftrag die Umweltbedingungen des jeweiligen
Betriebs geändert
haben können,
und somit das PWM-Signal evtl. manuell nochmals nachgesteuert werden
muss.
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- 1,
2, 3
- Bogen
- 5
- einströmende Luft
- 10
- Luftstrom
durch die Vorrichtung
- 20
- Luftkanal
- 21
- Drosselspalt
- 22
- Spalt
- 23
- Quernut
- 24
- Abdeckblech
- 25
- Gebläse
- 26
- erste
Saugkammer
- 27
- zweite
Saugkammer
- 28
- Bypassöffnung
- 29
- Ansaugstutzen
- 30
- Absaugschlitz
- 31
- Drosselklappe
- 32
- Bypassdrossel
- 33
- Steuerung
- 40
- Zahnriemen
- 42
- Zahn
- 44
- Zahnoberfläche
- 45
- Zahnriemenscheibe
- 46
- Umlenkrolle
- 47
- Umlenkrolle
- 48
- Spannrolle
- 50
- Lineal
- 100
- Luftansaugvorrichtung
- P1
- Transportrichtung
der Bogen
- P2
- Drehrichtung
der Zahnriemenscheibe
- P3
- Bewegungsrichtung
der Bypassdrossel
- P4
- Bewegungsrichtung
eines ausgerichteten Bogens
- P5
- Bewegungsrichtung
eines unausgerichteten Bogens