DE19817175A1

DE19817175A1 - Vorrichtung zum Fördern eines insbesondere geschuppten Stroms von Bogen zu einer bogenverarbeitenden Maschine

Info

Publication number: DE19817175A1
Application number: DE19817175A
Authority: DE
Inventors: Michael Dr Voge; Carsten Kelm; Christian Hieb
Original assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Current assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Priority date: 1997-09-19
Filing date: 1998-04-17
Publication date: 1999-03-25

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Fördern eines insbesondere geschuppten Stroms von Bogen zu einer bogenverarbeitenden Maschine, mit einem Fördertisch, der mit mindestens einem endlosen, ihn umlaufend antreibbaren perforierten Transportband versehen ist, mit einem unter dem Fördertisch angeordneten, unterdruckbeaufschlagten Saugkasten, der über Saugöffnungen im Fördertisch mit der Unterseite des perforierten Transportbandes verbunden ist.

Bei derartigen Vorrichtung, sogenannten Saugbändertischen, liegt das allgemeine Problem darin, daß auch der erste und der letzte Bogen sicher transportiert werden muß. Die Förderung eines geschuppten Bogenstroms auf dem Saugbändertisch wird hierbei in drei Phasen unterteilt.

Die erste Phase läßt sich dadurch charakterisieren, daß bei Maschinenanlauf der erste Bogen, der von einer Vereinzelungsvorrichtung auf das Saugband geschoben wird, möglichst schlupfarm auf das gelochte Transportband angesaugt werden soll. In dieser Phase des Maschinenbetriebs ist die Saugkraft jedoch grundsätzlich dadurch gemindert, daß nur ein gewisser Bereich des Transportbandes durch den ersten Bogen abgedeckt wird und somit sehr viel Fehlluft angesaugt wird, so daß die Saugwirkung begrenzt ist.

In der zweiten Phase, nämlich der Förderung des geschuppten Bogenstroms, die etwa den stationären oder eingeschwungenen Zustand des Systems entspricht, herrschen konstante Betriebsbedingungen, weswegen der zweite Teil als unproblematisch einstufen ist.

Die dritte Phase der Förderung eines geschuppten Bogenstroms betrifft die Förderung des letzten Bogens des geschuppten Bogenstroms. Dieser Bogen wird über seine gesamte Länge auf das Transportband gesaugt und ist somit wesentlich stärker auf dem Transportband fixiert als die sich teilweise überlappenden Bogen des geschuppten Bogenstromes. Bei diesem bewirkt das Überlappen der einzelnen Bögen, daß die Bögen nur mit einem Bruchteil ihrer Fläche mit dem Transportband in Kontakt stehen und demzufolge einer geringeren Ansaugwirkung unterworfen sind. Bleibt der letzte Bogen bei seinem Transport gegen die Vordermarken, dem im Saugbändertisch herrschenden Unterdruck ausgesetzt, so kann einerseits die Vorderkante des letzten Bogens an den Vordermarken eingedrückt oder andererseits die seitliche Ausrichtung nicht unerheblich behindert werden.

Durch die DE 31 38 481 A1 ist eine Vorrichtung zum Fördern eines insbesondere geschuppten Stroms von Bogen zu einer bogenverarbeitenden Maschine bekannt, mit einem Fördertisch, der mit mindestens einem endlosen, ihn umlaufend antreibbaren perforierten Transportband versehen ist und einem unter dem Fördertisch angeordneten, unterdruckbeaufschlagten Saugkasten, der über Saugöffnungen im Fördertisch mit der Unterseite des perforierten Transportbandes verbunden ist. Diese Vorrichtung weist jedoch keine Stellmittel auf, um eine Einstellung einer Saugwirkung über den Transportweg zu ermöglichen.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Saugbandfördertisch zu schaffen, der Stellmittel aufweist, um die Saugkraft in Transportrichtung einstellen zu können.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.

Der Vorteil der Erfindung liegt insbesondere darin, daß Bögen, die auf dem Transportband angesaugt transportiert werden, insbesondere im vorderen, der bogenverarbeitenden Maschine zugewandten Bereich, einfach seitlich ausgerichtet werden können.

In einfacher, kostengünstiger Bauausführung ist daher ein einziger Saugkasten vorgesehen, der mittels einer Saugquelle unterdruckbeaufschlagbar ist und Stellmittel aufweist, mittels derer die Saugöffnungen im Fördertisch verschließbar oder teilweise verschließbar sind.

Bei einem ersten Ausführungsbeispiel ist es insbesondere im vorderen Bereich des Saugbändertisches vorgesehen, einen oder mehrere parallel zueinander angeordnete Schieber einzusetzen, die quer zur Bogentransportrichtung verstellbar angeordnet sind.

Bei einem zweiten Ausführungsbeispiel ist es vorgesehen, je Öffnung im Fördertisch ein eigenes Verschließmittel anzuordnen. Besonders gut ansteuerbar sind beispielsweise elektromagnetisch betätigbare Ventile, z. B. Kugelventile.

Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im folgenden beschrieben.

Es zeigen:

Fig. 1 eine perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Saugbandfördertisches in schematischer Darstellung mit verschlossenen Durchgangsöffnungen im vorderen Fördertischbereich,

Fig. 2 eine schematische Darstellung eines elektromagnetisch betätigbaren Ventils, in einer Öffnung des Saugbändertischs und

Fig. 3 einen Schaltplan für das Ventil nach Fig. 2 in schematischer Darstellung.

Ein Fördertisch 1 ist zwischen einer Umlenkwalze 2 und einer Bänderantriebswalze 3 sowie zwischen einer nicht dargestellten bogenverarbeitenden Maschine und einem nicht dargestellten Bogenstapel angeordnet. Unterhalb des Fördertisches 1 ist ein Saugkasten 4 mit einer einzigen Saugkammer 7 angeordnet. Die Saugkammer 7 ist mit einer Saugquelle 13, 13 verbunden. Der Fördertisch 1 weist an seiner Oberseite eine Anzahl Öffnungen 9, 10 aufs die jeweils mit Öffnungen 5, 8 von um den Fördertisch 1 umlaufend angeordneten, perforierten Transportbändern 11, 12 in Deckung bringbar angeordnet sind.

Die Beschreibung der Erfindung erfolgt anhand eines Saugbändertisches mit zwei Transportbändern. Selbstverständlich ist die Erfindung auch an einem Saugbändertisch mit nur einem Transportband bzw. mehreren Transportbändern einsetzbar.

Die Saugkammer 7 weist in ihrem vorderen der bogenverarbeitenden Maschine zugewandten Bereich an einer Oberseite 21 des Fördertisches 1 eine Anzahl Durchgangsöffnungen 22 auf, die die Saugkammer 7 mit dem Transportband 11, 12 verbinden. Die Durchgangsöffnungen 22 sind mittels eines Öffnungen 23 und Schließbereiche 24 aufweisenden Schiebers 26 verschließbar angeordnet. Der Schieber 26 ist mittels eines Stellantriebes 27 und eines Getriebegestänges 28 stufenlos im Arbeitstakt der bogenverarbeitenden Maschine in seine jeweiligen Endstellungen verbringbar angeordnet.

Die Endstellungen sind dabei stufenlos so einstellbar, daß die Öffnungen 22 vollständig geöffnet, vollständig geschlossen, oder teilweise geöffnet bzw. teilweise geschlossen sind.

Der Schieber 26 ist mittels des Stellantriebs 27 und einem diesem nachgeordneten Getriebegestänge 28 derart im Arbeitstakt der Maschine verschiebbar, daß die Öffnungen 22 der Saugkammer 7 im Bereich des Schiebers 26 geöffnet bzw. geschlossen werden. Hierzu wird der Schieber 26 soweit verschoben, bis die Öffnungen 22 in Deckung mit den Abdeckflächen 24 gelangen. Durch diese Maßnahme läßt die Ansaugkraft auf den jeweils vorderen Bogen nach, so daß dieser beispielsweise seitlich ausgerichtet werden kann. Mittels einer Feineinstellung der jeweiligen Durchläße 22, 23 kann es vorgesehen werden, daß in den jeweiligen Endstellungen des Schiebers 26 noch kleine Durchgänge verbleiben, so daß die Haltekräfte auf den Bogen im vorderen Bereich 40 der Saugkammer 7 sehr fein einstellbar sind.

Bei einem zweiten Ausführungsbeispiel Fig. 2 ist es vorgesehen, daß die Öffnungen 22 oder wahlweise auch die Öffnungen 9, 10 elektromagnetisch betätigbare Ventile 29, z. B. Kugelventile aufnehmen, die mittels einer Steuervorrichtung einzeln oder gemeinsam oder gruppenweise ansteuerbar sind. Auf diese Weise ist jeder Bereich des Transportbandes 11, 12 bezüglich seiner Saugkraftversorgung sehr genau ansteuerbar. Die Ansteuerung kann hierbei im Arbeitstakt der bogenverarbeitenden Maschine mit einstellbarer Intensität erfolgen.

Fig. 2 zeigt ein entsprechendes elektromagnetisch betätigbares Kegel- oder Kugelventil 29, welches ein Gehäuse 30 aufweist.

Das Gehäuse 30 weist einen Deckel 31 mit einer kegelförmigen Durchgangsöffnung 32 auf, die in einer Flucht mit der Öffnung 22 oder gegebenenfalls 9, 10 angeordnet ist. Die Durchgangsöffnung 32 ist Teil einer Venturi-Düse, in welcher ein Verschließkegel 33 bewegbar angeordnet ist. Der Verschließkegel 33 sitzt an einem Ende einer Kolbenstange 34, die an dem dem Verschließkegel 33 gegenüberliegenden Ende einen Eisenkern 25 trägt. Eine untere Abdeckplatte 36 bildet zusammen mit dem Gehäuse 30 einen Saugraum 37, in welchen durch Saugkanäle 38 Saugluft aus der Saugkammer 7 zum Kegelventil 29 gelangt. Zwischen Eisenkern 35 und Abdeckplatte 36 ist eine Druckfeder 39 angeordnet, die eine Zugkraft auf die Kolbenstange 34 ausübt. Der Eisenkern 35 wird koaxial von einer als Elektromagnet eingesetzten stromdurchflossenen Spule 41 umgeben. Die Wicklungen der Spule sind mittels eines Sollwertgebers 42 und einer Ansteuerelektronik 43 mit einer Spannungsquelle 44 verbunden. Die Ansteuerung jedes einzelnen Kugel- oder Kegelventils 29 kann hierbei im Arbeitstakt der bogenverarbeitenden Maschine erfolgen. Durch die Größe der elektromagnetischen Kraft wird hierbei jedes einzelne Kugelventil 29 vorwählbar mehr oder weniger weit geöffnet. Hierbei wird über das Spannungsniveau, welches an der Spule 41 anliegt, am Eisenkern 35 eine elektromagnetische Kraft erzeugt, welche die Druckfeder 39 zusammendrückt und damit einen Saugluftspalt zwischen Gehäuse 30 und Kugel-Kegelventil 29 einstellt. Die angesaugte Luft strömt durch das Transportband 11; 12 durch einen Regelquerschnitt der Venturi-Düse in den Saugraum 37 und weiter durch die Saugkanäle 38 in die Saugkammer 7.

Bezugszeichenliste

1

Fördertisch

2

Umlenkwalze

3

Bänderantriebswalze

4

Saugkasten

5

Öffnung (

11

)

6

7

Saugkammer

8

Öffnung (

12

)

9

Öffnung (

4

)

10

Öffnung (

4

)

11

Transportband

12

Transportband

13

Saugquelle

14

15

16

17

18

19

20

21

22

Durchgangsöffnung

23

Öffnung

24

Schließbereich

25

26

Schieber

27

Stellantrieb

28

Getriebegestänge

29

Kugel-Kegelventil

30

Gehäuse

31

Deckel (

30

)

32

Durchgangsöffnung (

31

)

33

Verschließkegel

34

Kolbenstange

35

Eisenkern

36

Abdeckplatte

37

Saugraum

38

Saugkanäle

39

Druckfeder

40

41

Spule

42

Sollwertgeber

43

Ansteuerelektronik

44

Spannungsquelle

Claims

1. Vorrichtung zum Fördern eines insbesondere geschuppten Stroms von Bogen zu einer bogenverarbeitenden Maschine, mit einem Fördertisch, der mit mindestens einem endlosen, ihn umlaufend antreibbaren, perforierten Transportband versehen ist, mit einem unter dem Fördertisch angeordneten, unterdruckbeaufschlagten Saugkasten, der über Saugöffnungen im Fördertisch mit der Unterseite des perforierten Transportbandes verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Saugöffnungen (9, 10) schaltbare Schließ- und Öffnungsorgane (26, 29) aufweisen, und daß diese im Arbeitstakt der bogenverarbeitenden Maschine betätigbar sind.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Größe der Durchgangsöffnung (22) mittels der vorgesehenen Schließ- und Öffnungsorgane (26, 29) einstellbar ist.

3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Öffnungs- und Schließorgan (26, 29) ein quer zur Transportrichtung verstellbar angeordneter Schieber (26) ist.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Öffnungs- und Schließorgan (29) jeweils ein in den Öffnungen (9, 10; 22) angeordnetes elektromagnetisch betätigbares Kugel- oder Kegelventil (29) ist.

5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung an einer Bogenrotationsdruckmaschine eingesetzt ist.