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Die
Erfindung betrifft ein Ventil für
Warmwasseranlagen mit einem Gehäuse,
das einen Anschluss für
eine Speiseleitung, einen Anschluss für eine Abgabeleitung und eine
Aufnahme aufweist, in die ein Ventiloberteil eingesetzt ist, wobei
das Ventiloberteil in Bezug auf einen gehäuseseitigen Ventilsitz verstellbar
ist und einen hülsenartigen
oder topfartigen Bereich an seinem dem gehäuseseitigen Ventilsitz zugewandten
Ende aufweist, und in dem ein hülsenartiges
Verschlussstück
ebenfalls in Richtung auf den gehäuseseitigen Ventilsitz verschieblich
angeordnet ist, wobei auf das Verschlussstück ein am oder im Ventiloberteil
gehalterter Weggeber einwirkt, insbesondere ein Dehnstoffelement
eines am oder im Ventiloberteil gehalterten Thermostatreglers oder
auch ein elektrischer Stellantrieb, ein ferngesteuerter Stellantrieb
oder ein druckgesteuerter Antrieb.
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Aus
der
DE 198 34 151
C1 ist ein derartiges Ventil bekannt. Solche Ventile werden
zur Regelung des Durchflusses in Trinkwassererwärmungsanlagen und deren thermischen
Desinfektion eingesetzt. Bei diesen Anlagen kommt es darauf an,
Bedingungen einzuhalten, unter denen eine gesundheitsgefährdende
Vermehrung von Legionellen vermieden wird. Gemäß der vorbekannten Ausbildung
ist es möglich, intervallweise
eine thermische Desinfektion des Anlagensystems mit Temperaturen
von oberhalb 70°C durchzuführen.
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Bei
der bekannten Ausbildung ist in das Gehäuse ein Ventiloberteil eingeschraubt,
wobei im Gehäuse
ein Ventilsitz ausgebildet ist, gegen den ein erstes an einer hohlen
Ventilspindel angeordnetes Verschlussstück wirkt. Die Stellung dieses
ersten Verschlussstückes
zum entsprechenden Ventilsitz bestimmt die Voreinstellung für den Durchfluss.
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In
dem Hohlraum dieses Verschlussstückes ist
ein zweites Verschlussstück
gegen eine Feder verschiebbar, und zwar unter Einwirkung eines am Ventiloberteil
gehalterten Antriebes in Form eines Dehnstoffelementes eines am Ventiloberteil
gehalterten Thermostatreglers. Bei dieser Ausbildung bestimmt das
zweite Verschlussstück
den Durchfluss über
den Ventilsitz. Bei einer Temperatur des durchfließenden Wassers
von beispielsweise 53-55° ist das
Ventil geöffnet
und es fließt
Wasser über
den Ventilsitz. Bei Erreichen einer Solltemperatur von beispielsweise
55°C wird
das zweite Verschlussstück vorgeschoben
und die über
den Ventilsitz fließende Wassermenge
auf ein Minimum begrenzt. Das Wasser fließt dabei nur über einen
engen Ringspalt zwischen einer Drosselkante des Verschlussstückes und
dem Ventilsitz. Wird die Wassertemperatur erhöht, um eine thermische Desinfektion
einzuleiten, so wird das Verschlussstück durch das Dehnstoffelement
weiter vorgeschoben, wodurch die über das Ventil fließende Wassermenge
wieder erhöht
wird. Ist dann eine Desinfektionstemperatur von z.B. 70°C erreicht,
so wird die zur Konstanthaltung der Temperatur erforderliche Wassermenge
zwischen einer weiteren Drosselkante des Verschlussstückes und
dem Ventilsitz geregelt.
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Bei
dieser Ausbildung ist nachteilig, dass durch Veränderung der Voreinstellung
für den
Durchfluss durch Verstellung des ersten Verschlussstückes relativ
zum Ventilsitz hin oder von diesem weg gleichzeitig eine entsprechende
Verstellung des hülsenartigen
(zweiten) Verschlussstückes
erfolgt. Dies hat zur Folge, dass sowohl die Solltemperatur, bei
der das Verschlussstück
mit dem Ventilsitz einen Drosselspalt bildet und die durchfließende Wassermenge
auf ein Minimum begrenzt, als auch die Starttemperatur für den Beginn
der Desinfektionsphase variabel sind und insbesondere abhängig von
der Voreinstellung. Dies wird als nachteilig angesehen.
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Ventil gattungsgemäßer Art
zu schaffen, bei dem die Starttemperatur für den Beginn der Desinfektionsphase konstant
gehalten wird und unabhängig
von der voreingestellten Solltemperatur ist.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, dass das hülsenartige Verschlussstück an seinem
dem Ventilsitz zugewandten und an seinem diesem abgewandten Ende
Durchflussöffnungen
aufweist, und dass das Verschlussstück eine solche Länge aufweist,
dass es in einer ersten Stellung, die durch einen vom Weggeber vorgegebenen
Abstand des Verschlussstückes
zum Ventilsitz bestimmt ist, der größer ist als ein voreingestellter
Sollwert-Abstand, in den topfartigen Bereich eintaucht, bei einer zweiten
Stellung, die durch den am Ventiloberteil voreingestellten Sollwert-Abstand
des Verschlussstückes
zum Ventilsitz bestimmt ist, sowohl in den topfartigen Bereich als
auch in den Ventilsitz eintaucht und in einer dritten Stellung,
die durch den vom Weggeber und dem konstruktiv festgelegtem Austrittspunkt
des Verschlussstückes
aus dem topfartigen Bereich bestimmt ist, von dem topfartigen Bereich
mit seinem rückwärtigen Ende
freigegeben ist.
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Gemäß dieser
Ausbildung befindet sich das vom Weggeber betätigte Verschlussstück bei einer niedrigeren
Temperatur als der Solltemperatur in einer Stellung, in der sein
vorderes Ende einen Abstand vom Ventilsitz einhält, so dass das Ventil geöffnet ist
und Wasser über
den Ventilsitz fließt.
Bei Erreichen der voreingestellten Solltemperatur ist das Verschlussstück vom Weggeber
so weit vorgeschoben, dass es in den Ventilsitz eintaucht, wobei
zwischen Verschlussstück
und topfartigem Bereich und auch zwischen Verschlussstück und Ventilsitz
entweder eine definierte Spaltströmung mit minimalem Durchfluss
vorhanden ist oder Dichtelemente den Durchfluss verhindern. Bei
weiterer Temperaturerhöhung
bzw. Hubvergrößerung des
Weggebers, taucht das Verschlussstück zunehmend weiter durch den Ventilsitz,
bis das rückwärtige Ende
des Verschlussstückes
aus der dem Ventilsitz zugewandten Mündung des topfartigen Bereiches
herausgleitet. Bei höheren
Temperaturen, insbesondere bei der Desinfektionstemperatur, fließt also
das Wasser durch das Verschlussstück über diesen entstandenen Strömungsquerschnitt,
der zwischen dem hinteren Ende des Verschlussstückes und dem Mündungsende
des topfartigen Bereiches gebildet ist. Diese Bildung des Strömungsquerschnittes
und der damit einsetzende als Startpunkt bezeichnete Durchflussanstieg
für die Desinfektionsphase
hängt nur
vom Hub des Weggebers bzw. der auf ihn einwirkenden Temperatur,
entsprechend Starttemperatur genannt, und dem konstruktiv festgelegtem
Austrittspunkt des hinteren Endes des Verschlussstückes aus
dem topfartigen Bereich des Ventiloberteils ab, wobei das Verschlussstück in den
Ventilsitz eingetaucht ist. Die Starttemperatur ist somit unabhängig vom
Eintauchpunkt des Verschlussstückes
in den Ventilsitz und damit vom voreingestellten Solltemperaturwert.
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Besonders
bevorzugt ist vorgesehen, dass die Länge des Verschlussstückes gleich
ist wie oder gering größer ist
als der maximal mögliche
Abstand der dem Ventilsitz zugewandten Randkante der drosselartigen
Voreinstellung vom gehäuseseitigen
Ventilsitz.
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Die
abhängig
von der Stellung des Verschlussteils zum topfartigen Bereich und/oder
gehäuseseitigen
Ventilsitz gebildeten Spalte können
entweder dicht ausgeführt
sein oder eine definierte Spaltströmung zulassen. Dabei ist der
durch den Spalt definierte Mindestdurchfluss bei Weggebern erforderlich,
deren Funktion im Ventil von der Temperatur des das Ventil durchströmenden Mediums
beeinflusst wird.
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Um
in der Desinfektionsphase eine Durchflussreduzierung zu erreichen,
so dass ein hydraulischer Abgleich bei mehreren hintereinander geschalteten
Zirkulationsleitungen erfolgen kann, ist vorgesehen, dass das Verschlussstück an seinem
rückwärtigen Ende
eine Verlängerung
mit einer Einschnürung
aufweist, vorzugsweise umlaufend, und der topfartige Bereich mündungsnahe
einen radial über die
Innenwandung vorragenden umlaufenden Kragen aufweist, wobei je nach
Lage des Verschlussstückes
zwischen dessen Mantel und dem Kragen ein Spalt oder zwischen Einschnürung und
Kragen ein Durchflussquerschnitt oder zwischen der auf die Einschnürung folgenden
Verlängerung
und dem Kragen wiederum ein Spalt gebildet ist.
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Hierdurch
wird nach Erreichen der Desinfektionstemperatur eine Durchflussdrosselung
oder Abdichtung erreicht, so dass auch nachfolgende Zirkulationsleitungen
mit ausreichend heißem
Wasser zur Desinfektion versorgt werden. Auf diese Art und Weise
stellt sich somit in allen angeschlossenen Zikulationsleitungen
während
der Desinfektionsphase ein hydraulisch abgeglichener Zustand ein.
Es wird hiermit in der ersten Lage des Verschlussstückes eine definierte
Spaltströmung
oder Abdichtung zwischen dem Mantel des Verschlussstückes und
dem Kragen erreicht. Bei Erreichen der Starttemperatur für die Desinfektionsphase
befindet sich die Einschnürung im
Bereich des Kragens, so dass ein relativ großer Durchflussquerschnitt gebildet
ist. Nach Erreichen der Desinfektionstemperatur ist zwischen der
auf die Einschnürung
folgende Verlängerung
und dem Kragen wiederum ein Spalt für eine definierte Spaltströmung oder
Abdichtung gebildet.
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In
kinematischer Umkehr kann auch vorgesehen sein, dass anstelle der
Einschnürung
am Verschlussstück
ein vorragender umlaufender Kragen und nahe der Mündung des
topfartigen Bereiches in dem Innenmantel mindestens eine Ausnehmung, vorzugsweise
eine umlaufende ringartige Rinne, vorgesehen ist.
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Eine
Alternative zu der insbesondere im Anspruch 1 angegebenen Lösung wird
darin gesehen, dass das hülsenartige
Verschlussstück
in einer Kammer des Gehäuses
verstellbar angeordnet ist, die den hülsenartigen oder topfartigen
Bereich bildet, und dass ein koaxial zum Verschlussstück angeordnetes
Rohrteil das Gehäuse
an der Stelle des Ventilsitzes abgedichtet und axial einstellbar
durchgreift, wobei die dem Verschlussstück zugewandte Mündung des
Rohrteiles den Ventilsitz für
das Verschlussstück
bildet.
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Die
Voreinstellung erfolgt durch Annäherung der
Mündung
des Rohrteiles an das hülsenartige
Verschlussstück
bzw. an die Mündung
der dieses aufnehmenden topfartigen Kammer des Gehäuses, wobei
wiederum auch durch Einschnürungen
am Verschlussstück
und einen Kragen an der topfartigen Kammer bzw. an dem Mündungsbereich
des Rohrteiles oder die kinematisch umgekehrte Anordnung das entsprechende
Durchflussverhalten temperaturabhängigerzielt wird.
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Eine
weitere Alternative wird darin gesehen, dass der hülsenartige
oder topfartige Bereich aus einer aus Segmenten gebildeten Einstellhülse besteht, die
radiale Durchflussspalte aufweist und mit ihrem offenen Ende in
eine angepasste Sitzkontur des Gehäuses eingreift, dass das Verschlussstück als Teller ausgebildet
ist, und dass die Einstellhülse
im lichten Durchmesser dem Verschlussstück angepasst ist.
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Die
Einstellhülse
ist dabei derart verstellbar, dass sie mehr oder weniger tief in
die Sitzkontur des Gehäuses
eingreift, wodurch eine unterschiedliche Sollwerteinstellung erreicht
wird. Das Verschlussstück
ist als Teller nach Art eines Ventiltellers ausgebildet. Unterhalb
der voreingestellten Solltemperatur sitzt das Verschlussstück bei dieser
Ausbildung in einem Bereich der Einstellhülse, der oberhalb der Sitzkontur
des Gehäuses
liegt, so dass der Durchfluss über
die Sitzkontur des Gehäuses
und die radialen Durchflussspalte der Einstellhülse erfolgt. Bei Erreichen
der Solltemperatur wird das Verschlussstück temperaturbedingt soweit
verschoben, dass es im Bereich der Sitzkontur in die Einstellhülse eingreift. Hierdurch
ist eine Drosselung auf einen minimalen Durchfluss oder eine Abdichtung
erreicht. Bei weiterer Temperaturerhöhung wird das Verschlussstück in der Einstellhülse weiter
verschoben, bis es bei Erreichen der Starttemperatur der Desinfektionsphase
die Mündung
der Einstellhülse
freigibt, so dass wiederum ein Durchfluss über den so gebildeten Durchflussquerschnitt
und die Einstellhülse
bzw. deren radiale Durchflussspalte ermöglicht ist.
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Auch
hierbei ist eine Drosselung des Durchflusses oder Abdichtung in
der Desinfektionsphase möglich.
Hierzu wird vorgeschlagen, dass die Einstellhülse nahe ihrem offenen Ende
in den Segmenten Ausnehmungen, vorzugsweise ringförmig ausgebildete,
aufweist.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und im Folgenden
näher beschrieben.
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Es
zeigt:
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1–24:
Ausführungsvarianten
in unterschiedlichen Funktionsstellungen sowie Durchflussdiagramme
und Einzelheiten.
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In 1 bis 3 ist
eine erste Ausführungsform
gezeigt. Das Ventil für
Warmwasseranlagen weist ein Gehäuse 1 mit
einem Anschluss 2 für eine
Speiseleitung mit einem Anschluss 3 für eine Abgabeleitung auf. Die
bevorzugte Durchflussrichtung ist bei 4 angegeben. Am Gehäuse ist
eine stutzenförmige
Aufnahme 5 vorgesehen, in die ein Ventileinsatz 6 eingeschraubt
ist. Der Ventileinsatz 6 weist im oberen Bereich eine Höhlung auf,
in der das Dehnstoffelement 7 eines Thermostatreglers 8 angeordnet
ist. Das Dehnstoffelement 7 wirkt auf einen Teller 9 ein,
der gegen die Kraft einer sich an einer Gehäusestufung abstützenden
Feder 10 in der Zeichnung 1 und 2 nach
unten verschieblich ist und mit einem Stößel 11 gekoppelt ist.
Im unteren Bereich des Ventileinsatztes ist ein hülsenartiger
oder topfartiger Bereich 12 ausgebildet, der zu einem gehäuseseitigen
Ventilsitz 13 offen ausmündet und in dem ein hülsenartiges
Verschlussstück 14 in Richtung
auf den gehäuseseitigen
Ventilsitz 13 verschieblich angeordnet ist. Das Verschlussstück 14 ist wiederum
mit dem Stößel 11 verbunden.
Zur Voreinstellung einer bestimmten Solltemperatur kann der Ventileinsatz 6 tiefer
in die Aufnahme 5 eingeschraubt werden. Die annähernd maximale
Einschraubtiefe ist in 1 gezeigt. Dies entspricht der niedrigsten
einstellbaren Solltemperatur. In 2 ist der
Einsatz 6 weniger tief eingeschraubt, so dass eine höhere Solltemperatur
eingestellt ist.
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Das
hülsenartige
Verschlussstück 14 weist an
seinem dem Ventilsitz 13 zugewandten und an seinem diesem
abgewandten rückwärtigen Ende Durchflussöffnungen
auf, so dass es prinzipiell von Wasser durchströmbar ist. Die Temperaturübertragung
der Wassertemperatur auf das Dehnstoffelement 7 erfolgt überwiegend über den
Stößel 11.
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Die
Funktion des Ventils gemäß 1 ist
in den 1A bis 1D bei
unterschiedlichen Temperaturen gezeigt. Die Funktion des Ventiles
gemäß 2 ist
in den 2A bis 2D bei
unterschiedlichen Temperaturen gezeigt. In 3 ist ein
Diagramm für
den Durchfluss durch das Ventil gemäß 1 bzw. 2 gezeigt.
Es ist dabei der Volumenstrom (in Litern pro Stunde) über der
Wassertemperatur (Tw) in Grad Celsius aufgetragen. Die Durchflusskurve
für die
Ausführungsform
nach 1 ist in durchgezogenen Linien gezeigt, während die
Durchflusslinie für
die Ausführungsform
nach 2 in gestrichelten Linien gezeigt ist. Bei der
Ausführungsform
nach 1 ist in 1 die Situation
gezeigt, bei der die Solltemperatur auf T1Soll eingestellt
ist, durch entsprechende Einstellung des hülsenartigen oder topfartigen
Bereiches 12. In der Darstellung gemäß 1 ist angenommen,
dass die Temperatur des durchfließenden Wassers niedriger als
die Solltemperatur ist. Hierbei ist das Verschlussstück 14 mit
Abstand von dem Ventilsitz 13 angeordnet, so dass ein relativ
großer
Durchflussspalt gebildet ist. Sofern das durchfließende Wasser
die Solltemperatur T1Soll erreicht, stellt
sich eine Situation ein, wie sie in 1A dargestellt
ist. Bei Erreichen der Solltemperatur wird das Verschlussstück 14 dem
Ventilsitz 13 angenähert,
so dass sich neben dem geringen Spalt zwischen dem topfartigen Ende 12 und
dem Verschlussstück 14 auch
ein geringer Strömungsspalt
zwischen dem Verschlussstück 14 und
dem Ventilsitz 13 bildet. Sofern zum Zwecke der Desinfektion
die Wassertemperatur beispielsweise auf 70°C angehoben wird, so wird das
Verschlussstück 14 unter
Durchlauf der Position gemäß 1B in
die Position gemäß 1C verschoben.
Diese Temperatur, die mit T3 angegeben ist, entspricht der Starttemperatur
für die
Desinfektionsphase. Bei weiterem Temperaturanstieg verschiebt sich
das Verschlussstück 14 weiter
in Richtung durch den Ventilsitz 13, wobei das rückwärtige Ende
des Verschlussstückes 14 mit
seinen Durchströmöffnungen
von dem topfartigen Bereich 12 freigegeben ist. Das heiße Wasser
kann damit durch das Verschlussstück 14 über den
Strömungsspalt
zwischen dem Verschlussstück 14 und
dem topfartigen Bereich 12 fließen. Die Position gemäß 1D entspricht
einer Temperatur, die größer ist
als die Starttemperatur T3, vorzugsweise etwa 70°C.
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Der
entsprechende Durchflussverlauf über der
Wassertemperatur ist in 3 gezeigt. Der Durchfluss bei
der Temperatur T1 entspricht der Darstellung gemäß 1A, der
Durchfluss bei Temperatur T2 der 1B, der
Durchfluss bei T3 der 10 und der anschließende Durchfluss
entspricht der Abbildung gemäß 1D.
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Analog
ist in 2 die Situation gezeigt, die sich dann ergibt,
wenn die Solltemperatur auf eine höhere Temperatur eingestellt
ist. Der Ventileinsatz 6 ist dabei mit allen Bestandteilen
durch Zurückschrauben
in der Gehäuseaufnahme 5 vom
Ventilsitz 13 weiter entfernt, so dass sich ein größerer Abstand von
der Randkante bzw. Mündung
des topfartigen Bereiches 12 und des Verschlussstückes 14 vom Ventilsitz 13 einstellt.
Bei dieser Situation ist bei der Temperatur T1, wie in 2A gezeigt,
der Durchfluss unbehindert. Bei Erreichen der eingestellten Solltemperatur
T2 greift das Verschlussstück 14 in
den Ventilsitz 13 ein, wobei sein hinteres Ende noch in
dem topfartigen Bereich 12 sitzt.
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Es
ergibt sich damit eine Drosselung des Durchflusses analog der gestrichelten
Linie in 3 beim Temperaturpunkt T2.
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Dieser
gedrosselte Durchfluss bleibt beibehalten, bis die Temperatur T3
erreicht ist, wie dies der Abbildung gemäß 2C entspricht.
Bei weiterer Temperaturerhöhung
gleitet das Verschlussstück 14 aus
der Mündung
des topfartigen Bereiches 12, so dass das Wasser durch
das Verschlussstück 14 und durch
den Durchflussspalt zwischen der Mündung des topfartigen Bereiches 12 und
dem hinteren Ende des Verschlussstück 14 fließen kann.
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Wie
sich aus der Abfolge der 1A bis 1D,
bzw. der 2A bis 2D und
dem Kurvenverlauf gemäß 3 ergibt,
ist die Starttemperatur T3 für
den Beginn der Desinfektionsphase konstant, und zwar unabhängig von
der voreingestellten Solltemperatur.
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Dies
wird insbesondere dadurch erreicht, dass die Länge des Verschlussstückes 14 in
Richtung seines Stellweges gesehen gleich ist wie oder gering größer ist
als der maximal mögliche
Abstand der Mündung
des topfartigen Bereiches 12 von dem gehäuseseitigen
Ventilsitz 13.
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In 4 bis 6 ist
eine Variante des Ventils gezeigt, welches im Prinzip der Ausführungsform nach 1 und 2 entspricht.
Es ist bei dieser Abwandlung lediglich vorgesehen, dass das Verschlussstück 14 an
seinem rückwärtigen,
dem topfartigen Bereich 12 zugewandten Ende eine Verlängerung
mit einer umlaufenden Einschnürung 15 aufweist,
wobei der topfartige Bereich 12 an seiner Mündung einen
radial nach innen vorragenden umlaufenden Kragen 16 aufweist.
Die Situation in 4–6 ist jeweils
analog der 1 und 2 bei unterschiedlichen
Solltemperaturen bei bestimmten Ist-Temperaturen des durchfließenden Wassers gezeigt
und anhand des Kurvenverlaufs gemäß 6 verdeutlicht.
Die in durchgezogenen Linien gezeigte Kurve entspricht der Ausführungsform
nach 4, während
die in gestrichelten Linien gezeigte Kurve der Ausführungsform
nach 5 entspricht.
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Die
Funktionsweise ist analog der Ausführung nach 1 und 2,
wobei auch bei dieser Ausführungsform
unabhängig
von der Voreinstellung die Starttemperatur T3 für die Desinfektionsphase identisch
ist. Durch die Einschnürung 15 und
den Kragen 16 wird ein Strömungsverhalten erreicht, wie sich
aus dem Durchflussdiagramm gemäß Temperatur
T4 ergibt. Es wird hiermit eine Durchflussreduzierung in der Desinfektionsphase
erreicht, um einen hydraulischen Abgleich bei mehreren hintereinander geschalteten
Zirkulationsleitungen zu erreichen. Dadurch, dass im Regelventil
für die
erste Zirkulationsleitung der Durchfluss während der Desinfektionsphase
reduziert wird, können
auch die nachfolgenden Zirkulationsleitungen mit ausreichend heißem Wasser
versorgt werden. Aus diese Weise stellt sich in allen Zirkulationsleitungen
während
der Desinfektionsphase ein hydraulisch abgeglichener Zustand ein.
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Bei
der Ausbildung nach 7 bis 8, die in
ihrer Funktion der Ausbildung gemäß 4 und 5 entspricht,
ist als alternative Möglichkeit
anstelle der Einschnürung 15 am
Verschlussstück 14 ein
vorragender umlaufender Kragen 17 vorgesehen, während nahe
der Mündung
des topfartigen Bereiches 12 eine umlaufende ringartige
Rinne 18 ausgebildet ist. Es wird auf diese Weise das gleiche
Strömungsverhalten
wie bei der Ausführungsform
nach 4 und 5 erreicht, wie aus dem Durchflussdiagramm 9 ersichtlich
ist. Dabei entspricht wiederum die Kurve in durchgezogenen Linien
der Ausführungsform
nach 7, während
die gestrichelten Linien die Ausführungen nach 8 beschreiben.
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In
der 10 ist eine Variante dargestellt, bei der das
hülsenartige
Verschlussstück 14 in
einer topfartigen Kammer 19 des Gehäuses temperaturabhängig verstellbar
angeordnet ist. Das Verschlussstück
weist im Ausführungsbeispiel
wiederum eine umlaufende Rinne 15 auf, während die
topfartige Kammer an ihrer Mündung
einen radial nach innen vorstehenden Kragen 20 aufweist.
Auf diese Weise ist ein Durchflussverlauf realisierbar, wie er beim Ausführungsbeispiel
gemäß 4 und 5 beschrieben
ist. Im Unterschied dazu ist bei dieser Variante der hülsen- oder
topfartige Bereich durch ein koaxial zum Verschlussstück 14 angeordnetes
Rohrteil 21 gebildet, welches das Gehäuse 1 an der Stelle des
Ventilsitzes 13 abgedichtet und axial einstellbar durchgreift.
Die dem Verschlussstück 14 zugewandte Mündung des
Rohrteiles 21 bildet den Sitz für das Verschlussstück, wobei
die Mündung
ebenfalls einen radial nach innen vorragenden Kragen 22 aufweist, der
mit dem Verschlussstück 14 zusammenwirkt.
Es wird hier entsprechend eine durchflussbegrenzende Spaltströmung oder
auch im Bereich der Rinne eine größere Durchflussströmung in
der Desinfektionsphase erreicht.
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In 11 bis 14 ist
ein Verschlussstück 14 in
Einzeldarstellung gezeigt und zwar mit daran befindlichem Stößel 11.
Es ist insbesondere aus der Schnittdarstellung gemäß 13 ersichtlich,
dass das Verschlussstück 14 quasi
ein rohrförmiges
Teil ist, welches in der Zeichnung nach unten offen ist, wobei in
der Zeichnung oben der Stößel 11 über eine Brücke 23 angeschlossen
ist, die Durchströmöffnungen 24 freiläßt, die
mit dem freien Innenquerschnitt des Verschlussstückes 14 in Verbindung
stehen, so dass ein entsprechender Strömungsdurchlass gebildet ist.
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Eine
weitere Variante ist in 15 bis 19 gezeigt
und hinsichtlich ihrer Funktion dargestellt. Bei dieser Ausbildung
ist der hülsenartige
oder topfartige Bereich, der das Verschlussstück aufnimmt, aus einer aus
Segmenten gebildeten Einstellhülse 25 gebildet,
die radiale Durchflussspalte 26 aufweist. An ihrem oberen
Ende ist diese mit einem Boden versehene Einstellhülse 25 von
dem Stößel 11 durchgriffen.
Das untere offen ausgebildete Ende ist in eine entsprechende Sitzkontur 27 des
Gehäuses 1 eingesetzt.
Das Verschlussstück
ist hier als Teller 28 ausgebildet, wobei die Einstellhülse 25 im
lichten Durchmesser dem Durchmesser des Verschlussstückes (28)
angepasst ist. Auch bei dieser Ausbildung ist es möglich, die
Voreinstellung TSoll durch mehr oder weniger
tiefes Einschrauben des Ventileinsatzes in das Gehäuse 1 einzustellen.
Im Mittelbereich ist die Einstellhülse 25 von einem Kanal 29 des
Gehäuses
umgeben, der mit dem Ausgang 3 kommuniziert. (Siehe Schnitt
XVI, 15, 16). Die Einstellhülse 25 taucht
mit ihren Segmentenden bei 30 in Ausnehmungen in einen
Wandungsbereich des Gehäuses
ein, wobei diese Ausnehmungen in der 17 gezeigt
sind, (Schnitt XVII, 15). Hierbei ergänzen die
zwischen den Ausnehmungen 27 verbliebenen Wandungsteile
des Gehäuses 1 die
Enden 30 zu einer geschlossenen Ringform, so dass dann, wenn
der Teller 28 in den Bereich gelangt, in welchen die Ergänzungskonturen 31 des
Gehäuses 1 vorgesehen
sind, eine Drosselung durch einen definierten Strömungsspalt
oder Abdichtung möglich
ist. Damit ist ein Minimaldurchlass oder eine Absperrung gewährleistet.
Hierbei wird zu Beginn der Desinfektionsphase bei Erreichen der
Temperatur T3 eine Stellung erreicht, bei der der Teller 28 am
Ende der Segmente der Einstellhülse 25 angeordnet
ist, so dass bei weiterem Temperaturanstieg ein größerer Durchfluss
erreicht ist. Auch hierbei ist die Starttemperatur T3 konstant und
unabhängig
von der Voreinstellung der Einstellhülse 25.
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Um
bei dieser Ausbildung auch eine Durchflussreduzierung in der Desinfektionsphase
zu erreichen, ist eine Ausbildung vorgesehen, wie sie in 20 bis 24 gezeigt
ist. Hierbei weist die Einstellhülse 25 nahe
ihres offenen Endes Ausnehmungen (32) auf, die lediglich
in den Segmentbeinen ausgebildet sind. Hierdurch wird in der Stellung
des Tellers 28 jenseits der Desinfektionstemperatur eine Drosselung
des Durchflusses erreicht, wie aus dem Durchflussdiagramm ersichtlich
ist und in den 20D und 23D gezeigt
ist.
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Die
Erfindung ist im Übrigen
nicht nur für Warmwasserzirkulationsanlagen
brauchbar, sondern sie ist auch dann einsetzbar, wenn ein in den
Durchflussdiagrammen der Zeichnungen dargestelltes Durchflussverhalten
gefordert ist.
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Die
Hubbewegung des inneren Verschlussstückes mit den entsprechenden
Drosselkante in Abhängigkeit
der Temperatur ist ein bevorzugtes Beispiel, wobei allerdings die
Hubbewegung auch beispielsweise über
einen druckgesteuerten Weggeber erfolgen kann oder auf elektrischem
Wege über
einen Stellantrieb realisiert werden kann.
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Die
Erfindung ist nicht auf das Ausführungsbeispiel
beschränkt,
sondern im Rahmen der Offenbarung vielfach variabel.
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Alle
neuen, in der Beschreibung und/oder Zeichnung offenbarten Einzel-
und Kombinationsmerkmale werden als erfindungswesentlich angesehen.