AT227651B - Verfahren zur chemischen Modifizierung von Cellulose und Eiweißstoffen - Google Patents

Verfahren zur chemischen Modifizierung von Cellulose und Eiweißstoffen

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AT227651B
AT227651B AT33660A AT33660A AT227651B AT 227651 B AT227651 B AT 227651B AT 33660 A AT33660 A AT 33660A AT 33660 A AT33660 A AT 33660A AT 227651 B AT227651 B AT 227651B
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divinyl sulfone
cellulose
dried
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Leslie Mackenzie Valentine
Brian Frederick Sagar
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Leslie Mackenzie Valentine
Brian Frederick Sagar
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Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur chemischen Modifizierung von Cellulose und Eiweissstoffen 
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur chemischen Modifizierung von   Cellulose- und Eiweissstoffen,   wie z. B. gewebten oder nichtgewebten Textilien, insbesondere von Material, das mindestens   50%   Cellulosefasern enthält, z. B. Baumwolle oder Rayon, sowie von Wolle oder Leder, bei welchem diese Materialien mit Divinylsulfon in Gegenwart eines alkalischen oder potentiell alkalischen Katalysators unter solchen Bedingungen behandelt werden, dass eine Reaktion zwischen Divinylsulfon und Cellulose, Cellulosederivat oder Protein eintritt. 



   Es wurde bereits ein Verfahren für die chemische Modifizierung von Cellulosestoffen vorgeschlagen, das darin besteht, dass man Cellulose oder Cellulosederivate, die Cellulosehydroxylgruppen enthalten, 
 EMI1.1 
 nicht reagiert, behandelt. Es wurde auch ein Verfahren zur Modifizierung von Eiweissstoffen vorgeschlagen, das darin besteht, dass man die Eiweissstoffe mit Divinylsulfon in Gegenwart eines alkalischen Katalysators behandelt. 



   Divinylsulfon ist ein starkes, Tränen erregendes und blasenziehendes Mittel und diejenigen, die die vorgeschlagenen Verfahren vornehmen, würden ohne Veränderung der Anlage zum Schutz des Personals physiologisch beeinträchtigt werden. Es wurde jedoch gefunden, dass Mittel, die Divinylsulfon entwickeln, d. h. Substanzen, die unter alkalischen Bedingungen Divinylsulfon freimachen, an Stelle von Divinylsulfon verwendet werden können und dass diese Mittel keine Tränen erregende oder blasenziehende Wirkung haben. 



   Das erfindungsgemässe Verfahren zur chemischen Modifizierung von   Cellulose- und Eiweissstoffen   besteht darin, dass als Quelle für Divinylsulfon eine Verbindung verwendet wird, welche Divinylsulfon unter alkalischen Bedingungen freisetzt. Bei Durchführung der Erfindung kann das Material, mit dem das Divinylsulfon freisetzende Mittel in wässeriger Suspension, die alkalisch sein kann, behandelt werden, oder man kann das Material mit Alkali in einer besonderen Stufe behandeln. Z. B. kann das Material mit einer wässerigen Alkalilösung behandelt und getrocknet werden und dann in einer wässerigen Lösung des Divinylsulfon freisetzenden Mittels behandelt werden. 



   Die für die Reaktion erforderliche Zeit kann durch Erwärmen herabgesetzt werden. Damit die Reaktion in einer geeigneten Zeit stattfinde, kann das Behandlungsgut nach der Behandlung mit dem das Divinylsulfon entwickelnden Mittel und dem Alkali unter Erwärmen getrocknet. werden oder getrocknet und dann auf eine hohe Temperatur, z. B. höher als 100   C, erhitzt werden, z. B. in einem Ofen. 



   Die Cellulose- oder Eiweissstoffe, z. B. Papier oder nichtgewebtes Textilgut, wie Textilien aus miteinander verbundenen Fasern, wie   Cellulose- oder Eiweissfasern,   die erfindungsgemäss behandelt werden, zeigen eine verbesserte Quellfestigkeit. Z. B. wird die Beständigkeit von Wolle gegen Alkali verbessert und tierische Häute oder Felle werden gegerbt. Gleichzeitig mit der Behandlung nach der Erfindung können Cellulose-oder Eiweissstoffe mit reaktionsfähigen Farbstoffen gefärbt werden, die unter alkalischen Bedingungen ausfärben, z. B. mit Farbstoffen, wie sie unter dem Handelsnamen   PROCION,   (Journal of The Society of Dyers and Colourists, Vol 73, S, 237,1957) CIBACRON (American Dyestuff Reporter v. 18.5. 1959, S. 39) oder REMAZOL (Melliand Textilberichte, Vol. 39,   I.   Teil, S. 66) verkauft werden. 



   Gewebte Cellulose- oder Eiweissprodukte, die erfindungsgemäss behandelt wurden, zeigen nach dem Waschen eine verbesserte Schrumpffestigkeit im Vergleich zu unbehandelten Geweben. Gewebte Cellulosegegenstände, z. B.   Baumwoll-oder   Viskoserayon-Gewebe, trocknen im Vergleich zu unbehandelten Geweben besser und glatter, wie durch den Glatt-Trocknungs-Index (in der folgenden Beschreibung mit S. D. I. bezeichnet) gezeigt wird, d. h. sie erfordern nach dem Waschen ein schwächeres Plätten. Sie behalten auch selbst nach dem Waschen Falten und mechanische Effekte, wie   Plissier-,   Glanz- und Prägeeffekte, die vor oder während der Behandlung aufgebracht wurden. Diese Effekte sind begleitet mit einer   guten Abriebfestigkeit im Vergleich mit Geweben, die z. B. mit Harnstofformaldehydharzen behandelt wurden.

   Es ist erfindungsgemäss auch möglich, die Fixierung von Steifungsmitteln, wie Stärke und   

 <Desc/Clms Page number 2> 

 Stärkeprodukte, zu verbessern. Darüber hinaus halten die behandelten Gewebe, wenn sie mit chlorhaltigen Bleichmitteln gewaschen wurden, kein Chlor zurück. 



   Erfindungsgemäss werden vorzugsweise gewebte Cellulosefabrikate, z. B.   Baumwoll-oder   Viskoserayongewebe behandelt, wobei man sie im Zuge der Behandlung durch Erwärmen trocknet oder trocknet und im Ofen erhitzt. Solche Cellulosematerialien zeigen im Vergleich zu unbehandelten Stoffen eine verbesserte Trockenfestigkeit gegen Falten (in der folgenden Beschreibung mit D. C. R. bezeichnet. ) Wenn eine solche Trocknung und Ofenbehandlung fortgelassen wird, dann ist die Beständigkeit des behandelten Gewebes gegen Falten im trockenen Zustande schlecht oder gar nicht vorhanden. 



   Geeignete Divinylsulfon freisetzende Mittel sind   Bis-ss-hydroxyäthylsulfbn   oder Verbindungen, die 
 EMI2.1 
 
 EMI2.2 
 
 EMI2.3 
 
 EMI2.4 
 
 EMI2.5 
 
 EMI2.6 
 
 EMI2.7 
 Formel 
 EMI2.8 
 besitzt und durch Umsetzung von Diäthanolamin mit einer wässerigen Suspension oder Lösung von   Divinylsulfon   hergestellt werden kann, oder   das "Bunte-Salz",   das die Formel   S02 (C CH2S'S03Na) 2    besitzt und dessen Herstellung aus Divinylsulfon und Natriumthiosulfat von Stahmann, Columbic, Stein und Fruton in Journal of Organic Chemistry, Band 11, Seite 719 (1946) beschrieben wurde. 



   Vorzugsweise werden als Divinylsulfon freisetzendes Mittel Verbindungen der Formel SO2(CH2CH2OZ)2 verwendet, in der Z der Rest einer mehrbasischen anorganischen oder einbasischen oder mehrbasischen organischen Säure, oder deren Salze bedeutet, die in Wasser oder wässerigem Alkali löslich sind. 



   Geeignete mehrbasische, anorganische Säuren sind Schwefelsäure und Phosphorsäure, wobei Schwefelsäure bevorzugt wird. Geeignete mehrbasische, organische Säuren sind z. B. die Benzolpolysulfonsäuren. 



  Geeignete einbasische, organische Säuren sind Ameisensäure, Essigsäure und die Monocarbonsäuren, einschliesslich substituierte Monocarbonsäuren allgemein. Wenn man als Divinylsulfon freisetzendes Mittel ein solches verwendet, das aus freien Aminen gebildet wird, ist nur eine katalytische Menge Alkali erforderlich, um die Reaktion hervorzurufen.

   Wenn aber diese Mittel aus Aminsalzen bestehen, ist eine Alkalimenge erforderlich, im Überschuss über diejenige, die notwendig wäre, um die Säure zu neutralisieren, die aus dem assoziierten Anion gebildet wird.   Beim "Bunte-Salz" ist   es auch notwendig, hinreichend Alkali zu verwenden, um das freigesetzte saure Salz zu neutralisieren, d. h. die doppelte molare Salzkonzen- 

 <Desc/Clms Page number 3> 

 
 EMI3.1 
 bindungen der Formel   S02 (CH2CH2OZ) 2   notwendig, das Alkali in einer Menge zur Verfügung zu haben, die ausreicht, um die Säure zu neutralisieren, die bei der Aufspaltung des sauren Esters freigemacht wird, sowie einen geringen Überschuss, um die Reaktion mit dem Cellulose- oder Eiweissgut zu katalysieren. So muss man z.

   B., wenn das Dinatriumsalz der   Bis- (ss-hydroxyäthylsulfon) -dischwefelsäure   verwendet wird, mindestens zwei Äquivalente Alkali je Mol des Dinatriumsalzes von   Bis-ss-hydroxyäthylsulfon-di-   schwefelsäure zur Verfügung haben. In Gegenwart eines grossen Alkaliüberschusses jedoch können unerwünschte Nebenreaktionen auftreten und die Umsetzung mit dem Cellulose- oder Eiweissgut kann praktisch vermindert sein. 



   Die Reaktionen werden durch Alkali jeder Stärke katalysiert ; das Ausmass der Reaktion steigt an, je höher die Basenstärke und Konzentration des Alkali ansteigt. 



   Der Katalysator kann z. B. Natriumhydroxyd, Natriumkarbonat oder Natriumsilikat sein. Nach einer andern Ausführungsform kann der Katalysator ein potentionell alkalischer Katalysator sein, z. B. Natriumbikarbonat. 



   In den nachstehenden Beispielen wird der D. C. R.-Wert mit Hilfe einer Vorrichtung gemessen, wie sie auf Seite 388 des Buches von J. T. Marsh "An introduction to Textile Finishing", herausgegeben bei Chapman & Hall 1948, beschrieben ist. 



   Der S. D.   I.-Wert   wird unter Verwendung einer Vorrichtung gemessen, die erstens aus einer Maschine zur Erzeugung von Falten, zweitens einer Trockenkammer und drittens einer Faltenmessungsvorrichtung besteht. Nach diesem Test werden Probestreifen des Gewebes sowohl in Ketten wie in Schussrichtung geschnitten. Diese werden nass gemacht, durch eine kleine Hausmangel abgequetscht und in die Faltvorrichtung eingesetzt, um eine scharfe Doppelfalte zu erzeugen. Das Probestück wird dann eine halbe Stunde getrocknet, und während des Trocknens vermindert sich die Faltung, die dem nassen Gewebe erteilt war. Die S. D.   I.-Zahl   wird aus dem Ausmass dieser Erholung ermittelt und gibt die Fähigkeit des Gewebes an, sich von der Faltung, wie sie während der normalen Hauswäsche stattfindet, zu erholen.

   Dass Ausmass dieser Erholung wird gemessen, indem man das trockene Muster in die Kammer der Faltenmessung einbringt und den Winkel der zurückgebliebenen Faltung durch Beobachtung des Schattens misst, der von der Faltung bei seitlichem Lichteinfall geworfen wird. Je kleiner die Zahl ist, die bei diesem Test erhalten wird, umso besser ist die Eigenschaft des Gewebes, nach dem Waschen nur ein geringes oder gar kein Plätten zu erfordern. 



   Das nach der Erfindung zu behandelnde Cellulosematerial kann Baumwolle, Rayon, Leinen oder Cellulosederivate umfassen, die Cellulosehydroxylgruppen enthalten, z. B. sekundäres Cellulose-acetat. 



  Gemische von Cellulose- mit Nichtcellulosefasern, z. B. Nylon oder Polyesterfasern, können ebenfalls behandelt werden, aber diese Gemische sollen vorzugsweise weniger als   50% Nichtcellulosefasern   enthalten. 



   Die Erfindung wird durch die nachstehenden Beispiele erläutert. 
 EMI3.2 
 und zweimal mit Chloroform gewaschen. Die wässerige Schicht wird dann mit Natriumkarbonat neutralsiert und die Lösung im Vakuum durch Extraktion konzentriert. Das auskristallisierte Natriumsulfat, das sich beim Stehen abscheidet, wird abfiltriert. Das hydratisierte Dinatriumsalz von Bis-ss-hydroxy- äthylsulfon-dischwefelsäure wird in guter Ausbeute vom restlichen Natriumsalz durch Extraktion mit kaltem Methanol abgetrennt und als farblose Kristalle mit einem Schmelzpunkt von 83   C isoliert. Sowie das Salz isoliert wird, besitzt es zwei Moleküle Hydratwasser. 



   Eine Probe aus Baumwollpopelingewebe wurde mit einer Lösung imprägniert, von der 100 cm3 19, 7 g Bis-ss-hydroxyäthylsulfon-dinatriumsulfat-dihydrat, hergestellt wie oben, und 4, 1 g Natriumhydroxyd enthielten. Die Probe wurde zwischen den Walzen einer Mangel abgequetscht, die so eingestellt werden, dass sie 85 Gew.-% Flüssigkeit zurückhielten. Sie wurde dann bei Raumtemperatur getrocknet und darauf 2 h im Ofen bei   1500 C   behandelt. 



   Die behandelte Probe hatte, wie gefunden wurde, eine verbesserte Trockenbeständigkeit gegen Falten und zeigt ein besseres glattes Auftrocknen, im Vergleich zum gleichen unbehandelten Gewebe. Die Zahlen für die behandelte Probe waren :
S. D. I.   12, 5   quer zur Kette,
D. C. R.   3, 25   Kette,   3, 05   Schuss. 



   Die Verschleissfestigkeit der Probe war gut. 
 EMI3.3 
 
2 :gemisch, das 0, 6 g Mol NaOH je   l   enthielt, behandelt. Die behandelten Stoffe hatten die nachstehenden Eigenschaften : 

 <Desc/Clms Page number 4> 

 
 EMI4.1 
 
<tb> 
<tb> 0, <SEP> 4 <SEP> n <SEP> NaOH <SEP> 0, <SEP> 6 <SEP> n <SEP> NaOH
<tb> Gewichtszunahme <SEP> der <SEP> Probe................. <SEP> " <SEP> -0, <SEP> 30% <SEP> + <SEP> 1, <SEP> 95% <SEP> 
<tb> S. <SEP> D. <SEP> I. <SEP> quer <SEP> zur <SEP> Kette <SEP> 51, <SEP> 0 <SEP> % <SEP> 11, <SEP> 5 <SEP> % <SEP> 
<tb> D. <SEP> C. <SEP> R. <SEP> (Mitte <SEP> von <SEP> Kette <SEP> und <SEP> Schuss) <SEP> ........ <SEP> 1,98% <SEP> 2,92%
<tb> 
 
Beispiel 3 :

   Ein weiteres Paar von Baumwollpopelinproben wurde behandelt wie in Beispiel 2, jedoch wurden sie 3 min im   Ofen bei 1500 C behandelt.   Die behandelten Stoffe hatten die nachstehenden Eigenschaften : 
 EMI4.2 
 
<tb> 
<tb> 0, <SEP> 4 <SEP> n <SEP> NaOH <SEP> 0, <SEP> 6 <SEP> n <SEP> NaOH
<tb> Gewichtszunahme <SEP> der <SEP> Probe................. <SEP> " <SEP> -0, <SEP> 30% <SEP> + <SEP> 1, <SEP> 95% <SEP> 
<tb> S. <SEP> D. <SEP> I. <SEP> quer <SEP> zur <SEP> Kette <SEP> 44, <SEP> 0% <SEP> 10, <SEP> 3 <SEP> % <SEP> 
<tb> D. <SEP> C. <SEP> R. <SEP> (Mitte <SEP> von <SEP> Kette <SEP> und <SEP> Schuss)........

   <SEP> 2, <SEP> 12% <SEP> 2, <SEP> 90% <SEP> 
<tb> 
 
Diese vorstehenden Beispiele zeigen, dass die Entwicklung von Divinylsulfon und die nachfolgende Umsetzung mit der Cellulose von der Behandlungstemperatur im Ofen praktisch unabhängig ist, dass sie aber von der Menge des zugegebenen Katalysators sehr merklich abhängig ist. 



   Beispiel 4 : Eine Baumwollpopelinprobe wurde mit einer Lösung imprägniert, von der 1000cm3 
 EMI4.3 
 Trocknen wurde 2 min im   Ofen bei 1600 C   behandelt und mit einer siedenden Seifenlösung mit   0, 25%   Seife und   0, 25%   Soda ausgewaschen. Eine zweite Probe wurde in gleicher Weise behandelt, wobei man aber ein Reaktionsgemisch verwendete, das 0, 6 g Mol NaOH an Stelle von 0, 4 enthielt.

   Die behandelten Stoffe hatten die nachstehenden Eigenschaften : 
 EMI4.4 
 
<tb> 
<tb> 0, <SEP> 4 <SEP> n <SEP> NaOH <SEP> 0, <SEP> 6 <SEP> n <SEP> NaOH
<tb> Gewichtszunahme <SEP> der <SEP> Probe <SEP> 0, <SEP> 26% <SEP> 3, <SEP> 43% <SEP> 
<tb> S. <SEP> D. <SEP> I. <SEP> quer <SEP> zur <SEP> Kette <SEP> 45, <SEP> 5 <SEP> % <SEP> 18, <SEP> 0 <SEP> % <SEP> 
<tb> D. <SEP> C. <SEP> R. <SEP> (Mitte <SEP> von <SEP> Kette <SEP> und <SEP> Schuss)........ <SEP> 2,00% <SEP> 2,55%
<tb> Stickstoffgehalt <SEP> des <SEP> Gewebes <SEP> nichts <SEP> 13, <SEP> 0 <SEP> Milli-Atom <SEP> % <SEP> 
<tb> 
 
Wieder erfolgt, nur wenn ein Alkaliüberschuss gegenüber dem Entwicklungsmittel angewendet wird, eine merkliche Fixierung. 



   Beispiel 5 : Ein Muster aus einem Rayonanzugstoff mit offenem Gewebe wurde mit einer Lösung 
 EMI4.5 
 
4160   C behandelt. Nach dem Auswaschen der Probe 5 min in einer siedenden Lösung, die   0, 25%   Seife und   0, 25% Na2CO   enthielt, hatte diese die nachstehenden Eigenschaften : 
 EMI4.6 
 
<tb> 
<tb> Gewichtszunahme <SEP> der <SEP> Probe <SEP> 4, <SEP> 13%
<tb> S. <SEP> D. <SEP> I. <SEP> quer <SEP> zur <SEP> Kette <SEP> 21, <SEP> 0 <SEP> % <SEP> 
<tb> D. <SEP> C. <SEP> R. <SEP> (Mitte <SEP> von <SEP> Kette <SEP> und <SEP> Schuss) <SEP> 2, <SEP> 60% <SEP> 
<tb> 
 
Beispiel 6 : Ein ähnliches rundgestricktes wollenes Gewebe wurde imprägniert mit einer Lösung, die 0, 6 molar hinsichtlich Bis-(ss-trimethylammoniumäthyl)-sulfon-dichlorid und 1, 3 hinsichtlich NaOH war, imprägniert.

   Sie wurde gemangelt, getrocknet und 2 min bei 110   C im Ofen behandelt. Sie wurde dann bei 50   C in   0, 5% iger   Seife gewaschen. Die erhaltenen Eigenschaften wurden mit einem Kontrollmuster verglichen, das ebenso behandelt war, wobei man aber das Divinylsulfonentwicklungsmittel durch Trimethylamin-Hydrochlorid ersetzte.

   Die beiden Gewebe hatten die nachfolgenden Eigenschaften : 
 EMI4.7 
 
<tb> 
<tb> Divinylsulfonentwicklungsmittel <SEP> Kontrolle
<tb> Schrumpfung <SEP> : <SEP> 
<tb> Länge <SEP> 24, <SEP> 7% <SEP> 61, <SEP> 3% <SEP> 
<tb> Breite <SEP> 21,8% <SEP> 25,5% <SEP> 
<tb> Gewichtszunahme <SEP> 4, <SEP> 15% <SEP> -2, <SEP> 25% <SEP> 
<tb> Alkalilöslichkeit <SEP> : <SEP> 
<tb> 1 <SEP> h <SEP> in <SEP> n-NaOH <SEP> bei <SEP> Raumtemperatur.......... <SEP> 7, <SEP> 0% <SEP> 15, <SEP> 6% <SEP> 
<tb> 
 
Um die Schrumpfung zu bestimmen, wurden die behandelten und unbehandelten Proben gewaschen und gleichzeitig von Hand gerieben in warmer Seifenlösung. 



   Beispiel 7 : Eine Probe eines Baumwollgewebes wurde mit einer Lösung imprägniert, von der 1000 cm3 0, 5 g Mol ss-(Diäthanolamino)-äthylvinylsulfon und 0, 10 g Mol NaOH enthielten. Die Probe wurde dann gemangelt, so dass sie etwa   70%   ihres Eigengewichtes an Flüssigkeit zurückhielt, getrocknet und 2 min im   Ofen bei 1600 C   behandelt, und in einer siedenden Lösung gewaschen, die   0, 25%   Seife und 0, 25% Na2CO3 enthielt. Die Probe wies, wie gefunden wurde, einen S. D.   I.-Wert   von 17 und einen guten Trockenfaltwiderstand auf bei der Untersuchung durch Quetschen in der Hand. 

 <Desc/Clms Page number 5> 

 



    Beispiel 8 : Es wurde eine Probe "Bunte-Salz" nach der Arbeitsweise hergestellt, wie sie von Stahmann und Mitarbeitern beschrieben ist [Journal of Organic Chemistry, Band 11, Seite 719 (1946)]. Es wurde ein Baumwollpopelingewebe mit einer Lösung imprägniert, von der 1000 cm3 0, 5 g Mol "Bunte-Salz" und 1, 1 g Mol Natriumhydroxyd enthielten. Die Probe wurde zwischen den Walzen einer Mangel abgequetscht, ; so dass sie etwa 70% ihres Eigengewichtes an Flüssigkeit zurückhielt, getrocknet 2 min im Ofen bei 1500 C, in einer siedenden Lösung mit 0, 25% Seife und 0, 25% Na2CO3 5 min behandelt, gespült und getrocknet. 



  Das Gewebe wies dann einen S. D. I.-Wert quer zur Kette von 12, 5 sowie eine gute Zugfestigkeit der Schussfäden auf.   
 EMI5.1 
 



   Es wurde ein Baumwollgewebe mit einer Lösung imprägniert, die je Liter 0, 5 g Mol Bis- (acetoxyäthyl)- sulfon und 1, 1 g Mol NaOH enthielt. Nach einem Mangeln, bei dem das Gewebe   80%   Flüssigkeit zurück- hielt, und Trocknen, wurde die Probe 2 min bei   1500 C   im Ofen behandelt, 5 min in einer siedenden
Lösung mit   0, 25%   Seife und 0, 25% Na2CO3 gewaschen, gespült und getrocknet. Der S. D.   I.-Wert   quer zur Kette betrug 10, 5 und die prozentuale Gewichtszunahme   3, 2.   Das Gewebe besass eine gute Trocken- festigkeit gegen Falten bei der Untersuchung durch Quetschen in der Hand. 



   Beispiel 10 : Es wurde eine Probe Baumwollgewebe mit einer Lösung behandelt, die 0, 5 g Mol Di- natriumsalz der   Bis-ss-hydroxyäthylsulfon-dischwefelsäure   enthielt. Sie wurde gemangelt, so dass sie
75   Gew.-% Flüssigkeit   zurückhielt, und getrocknet. Sie wurde dann unter leichter Spannung 4 min bei   , 300 C   mit einer Lösung mit   12, 5% NaOH   behandelt und noch nass in verdünnter Essigsäure gewaschen, um das Alkali zu neutralisieren. Schliesslich wurde sie in einer verdünnten Lösung von Ammoniumhydroxyd und dann in Wasser gewaschen und getrocknet. 



   Der S. D.   I.-Wert   des behandelten Gewebes quer zur Kette betrug 14, 5. Es hatte eine schlechte Festig- keit gegen eine Faltung im trockenen Zustand. 



  Beispiel 11 : Streifen aus einem Film aus regenerierter Cellulose wurden in Wasser gewaschen, getrocknet und dann in eine Lösung getaucht, die je Liter 0, 4 g Mol Dinatriumsalz von   Bis-ss-hydroxy-   äthylsulfon-dischwefelsäure und 0, 9 g Mol Natriumbikarbonat enthielt. Die Streifen wurden zwischen
Blättern aus Löschpapier getrocknet, 1 min bei 150  C im Ofen behandelt, in einer Lösung mit   0, 25%  
Seife und   0, 25%   Natriumbikarbonat 5 min bei 60   C gewaschen, gespült und getrocknet. 



   Es wurden dann die Bruchfestigkeit der Streifen   (15, 24 cm. 2, 54 cm)   gemessen an der Testvorrichtung nach Scott zum Zerreissen unter ebener Spannung (Scott tilting plane tensile tester, beschrieben im American
Cotton Handbook, 2. Aufl. 1949., S. 809) wobei gefunden wurde, dass die behandelten Streifen eine Zerreiss- belastung von 2, 22 kg aufwiesen gegenüber 1, 54 kg für unbehandelte Streifen. 



   Beispiel 12 : Streifen (10 x 2, 5 cm) aus gebleichtem leichtgeleimtem Papier von einem Gewicht von
75 g/m2 und einer Dicke von 0, 015 cm wurden in einer Lösung eingetaucht, die 0, 4 g Mol Dinatriumsalz von Bis-ss-hydroxyäthylsulfon-dischwefelsäure und 0, 9 Mol Natriumkarbonat je Liter enthielt. Sie wurden dann gemangelt, im Ofen bei 70  C getrocknet und 1 min im Ofen bei 150  C behandelt, dann in einer Lösung mit   0, 25%   Seife und   0, 25%   Natriumcarbonat 5 min bei   600 C   gewaschen, gespült und getrocknet. Blindproben wurden durch Behandlung der unbehandelten Streifen während 1 min im Ofen bei 150  C und Waschen und Trocknen in genau der gleichen Weise hergestellt. 



   Es wurden die Nassbruchbelastungen der behandelten und nichtbehandelten Streifen auf dem Scott-
Tester wie oben mit einem Klauenabstand von 7, 5 cm gemessen. Die Zerreissbelastung der behandelten
Proben (Mittel von 5 Streifen) betrug 0, 39 kg im Vergleich zu 0, 23 kg (Mittel aus 6 Streifen) für die un- behandelten Streifen entsprechend einer 70%igen Erhöhung der Nassfestigkeit des Papiers. 



   Beispiel 13 : Ein Muster von Baumwoll-Popelinstoff wurde mit einer Lösung imprägniert, von der
40 cm3 7, 7 g Bis-ss-hydroxyäthylsufon und 0, 16 g Natrium-Hydroxyd enthielten. Das Muster wurde zwischen den Rollen einer Mangel abgequetscht, so dass es 85 Gew.-% der Flüssigkeit beibehält. Es wurde dann bei 70   C getrocknet und hierauf während 5 min auf 160   C erhitzt. 



   Nach 5minutigem Waschen in einer kochenden Lösung, die 0, 25 Gew./Vol.-% Seife und 0, 25 Gew. /
Vol.-% Soda enthielt, wurde der Stoff getrocknet ; sein Gewicht war um   4, 4 Gew.-%   schwerer und er wies verbesserte Trockenfalt-Widerstands- und Glattrocknungseigenschaften im Vergleich zu einem un- behandelten Muster gleicher Art auf. 



   PATENTANSPRÜCHE : 
1. Verfahren zur chemischen Modifizierung von   Cellulose- und Eiweissstoffen,   wie z. B. gewebten oder nichtgewebten Textilien, insbesondere von Material, das mindestens 50% Cellulosefasern enthält, z. B. 



   Baumwolle oder Rayon, sowie von Wolle oder Leder, bei welchem diese Materialien mit Divinylsulfon in Gegenwart eines alkalischen oder potentiell alkalischen Katalysators unter solchen Bedingungen be- handelt werden, dass eine Reaktion zwischen Divinylsulfon und Cellulose, Cellulosederivat oder Protein eintritt, dadurch gekennzeichnet, dass als Quelle für Divinylsulfon eine Verbindung verwendet wird, welche
Divinylsulfon unter alkalischen Bedingungen freisetzt.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man das Behandlungsgut nach der Be- handlung mit dem Divinylsulfon freisetzenden Mittel ohne vorherige Entfernung des Katalysators trocknet oder trocknet und im Ofen unter Einwirkung von Wärme, z. B. über 100 C, behandelt. <Desc/Clms Page number 6>
    3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass man als Divinylsulfon freisetzendes Mittel eine Verbindung verwendet, die durch Umsetzung von Divinylsulfon mit einem sekundären oder tertiären Amin oder Aminsalz hergestellt wurde, wobei vorzugsweise Bis- (ss-pyridinium- äthyl)-sulfon-dichlorid, oder Bis-(ss-hydroxyäthyl)-1,4-thiazaniumdioxyd-chlorid oder Bis- (ss-trimethylammoniumäthyl)-sulfon-dichlorid verwendet wird.
    4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass ss-(Diäthanolamino)-äthylvinylsulfon verwendet wird.
    5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Divinylsulfon freisetzendes Mittel eine Verbindung der allgemeinen Formel SO, (CH, CHOZ), verwendet wird, in der Z den Rest einer mehrbasischen, anorganischen Säure, vorzugsweise von Schwefelsäure, oder einer einbasischen oder mehrbasischen, organischen Säure oder deren Salze bedeutet, die in Wasser oder wässerigem Alkali löslich ist.
    6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass als Katalysator Natriumhydroxyd, Natriumkarbonat oder Natriumsilikat verwendet wird.
    7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass als Katalysator Natriumbikarbonat verwendet wird.
AT33660A 1959-01-17 1960-01-18 Verfahren zur chemischen Modifizierung von Cellulose und Eiweißstoffen AT227651B (de)

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