Prebitz
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 50′ N, 11° 41′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberfranken | |
Landkreis: | Bayreuth | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Creußen | |
Höhe: | 419 m ü. NHN | |
Fläche: | 20,99 km2 | |
Einwohner: | 956 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 46 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 95473 | |
Vorwahlen: | 09270 und 09205 | |
Kfz-Kennzeichen: | BT, EBS, ESB, KEM, MÜB, PEG | |
Gemeindeschlüssel: | 09 4 72 180 | |
Gemeindegliederung: | 14 Gemeindeteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Bahnhofstr. 11 95473 Creußen | |
Website: | www.gemeinde-prebitz.de | |
Erster Bürgermeister: | Jörg Teufel (CSU) | |
Lage der Gemeinde Prebitz im Landkreis Bayreuth | ||
Prebitz (oberfränkisch: Prewatz[2]) ist eine Gemeinde im Landkreis Bayreuth (Regierungsbezirk Oberfranken). Der gleichnamige Hauptort ist Sitz der Gemeindeverwaltung. Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Creußen.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es gibt 14 Gemeindeteile:[3][4]
- Altencreußen (Dorf)
- Bieberswöhr (Dorf)
- Engelmannsreuth (Dorf)
- Funkendorf (Dorf)
- Großkorbis (Weiler)
- Kleinkorbis (Einöde)
- Losau (Dorf)
- Prebitz (Dorf)
- Prebitzmühle (Einöde)
- Preußling (Weiler)
- Rohrmühle (Einöde)
- Ruspen (Einöde)
- Sand (Weiler)
- Voita (Dorf)
Die Einöde Almosbachmühle zählt zum Gemeindeteil Losau.
Die Gemarkung Prebitz umfasst das Gemeindegebiet Prebitz (Gemarkungsteil 0) und einen Teil des Gemeindegebiets von Speichersdorf (Gemarkungsteil 1).[5] Die Gemarkung hat eine Fläche von 23,279 km². Sie ist in 3025 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 7695,59 m² haben.[6] In ihr liegen neben dem namensgebenden Ort sämtliche Gemeindeteile von Prebitz und Frankenberg.[7]
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nachbargemeinden sind (von Norden beginnend im Uhrzeigersinn): Creußen, Speichersdorf, Speinsharter Forst, Vorbach, Schlammersdorf, Kirchenthumbach und Schnabelwaid.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort wurde 1280 als „Predwitz“ erstmals urkundlich erwähnt. Dem Ortsnamen liegt der slawische Personenname Prěda zugrunde.[8]
In der Fraisch unterstand Prebitz dem brandenburg-bayreuthischen Kasten- und Stadtvogteiamt Creußen. Von 1791/92 bis 1810 war das preußische Justiz- und Kammeramt Pegnitz zuständig.[9] Dieses fiel im Frieden von Tilsit 1807 an Frankreich und wurde 1810 mit dem Fürstentum an das Königreich Bayern verkauft.[10]
Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde Prebitz dem Steuerdistrikt Losau zugewiesen. Zugleich entstand die Ruralgemeinde Prebitz. Zu dieser gehörten Altencreußen, Bieberswöhr, Engelmannsreuth, Frankenberg, Funkendorf, Großkorbis, Kleinkorbis, Losau, Prebitzmühle, Preußling, Rohrmühle, Ruspen, Sand und Voita.[11][12]
Ein amerikanischer Militärrabbiner förderte ab Januar 1946 maßgeblich den Zustrom ehemaliger jüdischer KZ-Häftlinge aus überfüllten Flüchtlingslagern.[13] Auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde entstanden mehrere „Jewish Farms“, landwirtschaftliche Kollektive und handwerkliche Lehrwerkstätten, in denen junge Juden auf ein künftiges Leben in Kibbuzim in Palästina vorbereitet werden sollten. In Prebitz und Altencreußen wurden jeweils zwei Kibbuzim eingerichtet, je ein Kibbuz entstand in Losau und Voita.[14]
Am 1. Mai 1978 wurden Gebietsteile mit dem Ort Frankenberg an die Gemeinde Speichersdorf abgetreten.[15][16]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1961: 923 Einwohner
- 1970: 986 Einwohner
- 1987: 979 Einwohner
- 1991: 1045 Einwohner
- 1995: 1090 Einwohner
- 2000: 1125 Einwohner
- 2005: 1142 Einwohner
- 2010: 1062 Einwohner
- 2015: 1020 Einwohner
- 2016: 1012 Einwohner
- 2018: 1004 Einwohner
- 2023: 963 Einwohner
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ehrenamtlicher Erster Bürgermeister der Gemeinde Prebitz ist seit dem 24. November 2024 Jörg Teufel (CSU). Er wurde zum Nachfolger von Hans Freiberger (Freie Wählergemeinschaft Engelmannsreuth und Umgebung) gewählt, der das Amt seit dem 1. Mai 2008[17] innehatte und zum 30. September 2024 aufgrund von Dienstunfähigkeit ausschied. Freiberger war Nachfolger von Hans Engelbrecht (Freie Wählergemeinschaft), der vom 11. August 1963 bis 30. April 2008 als Erster Bürgermeister amtierte und zuletzt der dienstälteste Bürgermeister Bayerns war.
Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat besteht aus dem Ersten Bürgermeister und zwölf Mitgliedern.
Die Gemeinderatswahlen 2002, 2008, 2014 und 2020 führten zu den folgenden Sitzverteilungen der Mitglieder des Gemeinderats:
2002 | 2008 | 2014 | 2020 | |
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Freie Wählergemeinschaft Engelmannsreuth und Umgebung | 6 | 7 | 7 | 4 |
Freie Wählergemeinschaft Prebitz | 6 | 5 | 5 | 4 |
CSU | 4 | |||
Gesamt | 12 | 12 | 12 | 12 |
Seit den Kommunalwahlen 2020 ist erstmals die CSU im Gemeinderat Prebitz vertreten.
Klimabeauftragter
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 16. Februar 2021 wurde 2. Bürgermeister Jörg Teufel (CSU) zum ersten Klimabeauftragten der Gemeinde Prebitz ernannt.[18]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde ist eine von vier Gemeinden in Bayern, die kein eigenes Wappen führen. Die weiteren Kommunen sind Elchingen, Schwebheim und Stadlern.[19]
Bauwerke und -denkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am südlichen Ortsrand vom Gemeindeteil Altencreußen befindet sich eine abgegangene Turmhügelburg (Motte). Der Turmhügel Altencreußen wurde erstmals 1337 als Festes Haus erwähnt.
Der Burgstall Schlossberg ist eine abgegangene Höhenburg an der Grenze zwischen Prebitz und Neuhof. Da urkundliche Nachrichten fehlen, wird eine vorgeschichtliche Anlage vermutet.
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1998 gab es nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 37 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es 353. Im verarbeitenden Gewerbe gab es vier, im Bauhauptgewerbe einen Betrieb. Zudem bestanden im Jahr 1999 46 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1371 Hektar, davon waren 879 Hektar Ackerfläche.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kreisstraße BT 19 führt nach Bieberswöhr (1,3 km südlich) bzw. zur Staatsstraße 2184 (1,9 km nordwestlich).[20]
Bildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1999 gab es folgende Einrichtungen:
- Einen Kindergarten mit 25 Plätzen
Sonstiges
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 11. August 2015 stürzte ein amerikanisches Militärflugzeug über dem Gemeindegebiet ab.[21][22]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Kaspar Bundschuh: Prebitz. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 4: Ni–R. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753101, Sp. 391 (Digitalisat).
- Hans Vollet und Kathrin Heckel: Die Ruinenzeichnungen des Plassenburgkartographen Johann Christoph Stierlein, 1987
- Josef Pfanner: Landkreis Pegnitz (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Oberfranken. Band 2). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1965, DNB 457000961, S. 47.
- Alfred Schädler: Landkreis Pegnitz (= Die Kunstdenkmäler von Bayern. Oberfranken 2). R. Oldenburg, München 1961, DNB 457322586, S. 475–476.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Offizielle Website der Gemeinde Prebitz
- Prebitz in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 4. Dezember 2024.
- Prebitz in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 4. Dezember 2024.
- Prebitz im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 4. Dezember 2024.
- Prebitz: Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes für Statistik
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ J. Pfanner: Landkreis Pegnitz, S. 42. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „prewɒtz“.
- ↑ Gemeinde Prebitz, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 21. August 2021.
- ↑ Prebitz in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 5. Mai 2023.
- ↑ Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. (zip; 85 kB) Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 14. Juli 2020, archiviert vom am 2. Februar 2021; abgerufen am 29. April 2021. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Gemarkung Prebitz (092497). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 4. Dezember 2024.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 4. Dezember 2024.
- ↑ J. Pfanner: Landkreis Pegnitz, S. 42.
- ↑ Addreßhandbuch für die Fränkischen Fürstenthümer Ansbach und Bayreuth. Verlag der beiden Waisenhäuser, Ansbach und Bayreuth 1801, OCLC 869860275, S. 246 (Digitalisat).
- ↑ Karl Müssel: Bayreuth in acht Jahrhunderten. 1. Auflage. Gondrom, Bindlach 1993, ISBN 3-8112-0809-8, S. 139.
- ↑ A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 95 (Digitalisat).
- ↑ Prebitz > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 4. Dezember 2024.
- ↑ Bernd Mayer, Frank Piontek: Jüdisches Bayreuth. Ellwanger, Bayreuth 2010, ISBN 978-3-925361-81-4, S. 202.
- ↑ Bernd Mayer: Die Judenfarmen im Bayreuther Land in: Heimatkurier 4/2006 des Nordbayerischen Kuriers, S. 12 f.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 677 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Die Gemeinden Bayerns nach dem Gebietsstand 25. Mai 1987. Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns und die Änderungen im Besitzstand und Gebiet von 1840 bis 1987 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 451). München 1991, DNB 920240593, OCLC 75242522, S. 90, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00070717-7 (Digitalisat – Fußnote 26).
- ↑ PDF bei www.wahlen.bayern.de (PDF)
- ↑ Arbeitskreis kommunale Klimaschutzbeauftragte, Landkreis Bayreuth
- ↑ Wappen-Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte, Stand 6. Juli 2020
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 4. Dezember 2024 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ »www.nordbayerischer-kurier.de« ( des vom 13. August 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ F-16 Informationsseite der Freiwilligen Feuerwehr Engelmannsreuth. Abgerufen am 4. Juni 2021.