Er war vom Fach, und das Gerede der Leute regte ihn ziemlich auf
Nachrufe
Wir erinnern auf dieser Seite an nicht-prominente Berliner, die in jüngster Zeit gestorben sind.
Aktuelle Artikel
Er war schon immer da, der einzige, der noch mit Kohlen heizte. Der Nachruf auf einen grummeligen Nachbarn
Der 39. US-Präsident galt lange als schwacher Präsident mit überschaubarem politischem Erbe. Erst in den letzten Jahren änderte sich die Sicht auf den ehemaligen Erdnussfarmer Jimmy Carter. Ein Nachruf.
Das Schicksal ist nichts, in das man sich ergibt, das Schicksal ist eine Anfrage an den eigenen Mut
Alles war möglich, so kam es ihm vor, warum an die Zeit denken, sie ist doch da, bis in alle Ewigkeit
Die Lehrerin und der Amtmann: Es hätte langweilig werden können, aber es wurde nie langweilig
Natürlich war sie penetrant, selbstverständlich nervte sie, aber wie sonst sollte man denn die Dinge ändern?
Es ging nicht um ihn, um seine Gefühle. Es ging um Strukturen
Ob sie mit ihrem Leben zufrieden sei, wurde sie gefragt. Beruflich ja, privat eher nicht.
Die Geschäfte führen, nun gut, bestimmt nicht einfach, so was. Aber würde sie den Rest ihres Lebens in Büdingen verbringen?
„Wenn ich gekonnt hätte, wäre ich Rennfahrerin geworden!“ - Doch Pflichten und Freuden tarierte sie sorgfältig aus
Ihre Mutter war nicht so eine Mütterliche. Grund genug, das ganz anders anzugehen.
Wenn er gut gelaunt war, hatte er so eine Leichtigkeit. Doch die gute Laune blieb öfter aus
Besonders gern betreute der Steuerberater den Wollladen. Denn er strickte und er nähte auch.
Ein Meister in seinem Fach und in der Kunst, sich selbst zu übertrumpfen
Wuki nannten Angelika und Carsten ihre ungeborene Tochter. Wuki für Wunderkind.
Überall Absichten und Forderungen, tu dies, lass das. Dabei forderte niemand ihm soviel ab wie er sich selbst
Was ist schon Zeit? Sie verstreicht ohnehin, also kann man auch sorglos mit ihr umgehen.
Mutig schickte sie einer Kunstschule ihre Bewerbungsmappe, wurde sogar genommen. Doch sie zögerte.
Sie wusste, wie trügerisch Erinnerungen sein können. Und wollte so genau wie möglich Zeitzeugenschaft ablegen
Dreimal hat er angesetzt, dreimal war er so gut wie fertig. Doch zur Promotion kam es nie. Dafür hat etwas viel Wichtigeres erreicht
Als junger Mann war er nach London gereist, hatte eine alte Parfümerie betreten und war hinfort verloren für andere Düfte
Eine Idee jagte die nächste, doch nur wenige brachte er wirklich zu Ende. Und auf Kompromisse ließ er sich nur selten ein
Man kann ihn als Helden feiern, als Revolutionär. Lustig eigentlich, denn vor allem war er ein Glückskind.
Er war faul und prügelte sich gern - klar, dass er zu den Verlierern gehören würde. Ganz so ist es nicht gekommen
Auf der Arbeit hatte er die Meinung des Chefs zu vertreten, auch wenn sie seiner eigenen zuwiderlief.
Nach dem Mauerfall ging er zur SPD-Zentrale, um den Mitgliedsbeitrag für 28 Jahre nachzuzahlen
Kein Abhauen, kein Wegrennen aus engen Verhältnissen. Ein Entdecken neuer Welten
Einen sehr großen Mercedes fuhr schon sein Vater, besser als jeder Porsche!
Was andere Schicksal nennen, hatte nie einen Bogen um ihn gemacht. Dafür gewährte es ihm immer wieder Sonderbedingungen.
Alles zu seiner Zeit, alles in seiner Geschwindigkeit. Der Nachruf auf einen Pragmatiker
Die wichtigste Regel in seinem Laden: keine Politik, keine Religion!
Das half über manche Enttäuschung hinweg. Ihre große Liebe etwa war wie die der zwei Königskinder
Renoviert oder umdekoriert hat er seine Kneipe nie. Der „Diener“ sollte bleiben, wie er war
Pragmatisch ist sie groß geworden. Und irgendwann entschloss sie sich, ganz pragmatisch, keine graue Maus mehr zu sein
Ein Deutscher, noch dazu ein Sozialdemokrat! Immerhin war sein Auftreten gepflegt, und er roch stets gut
Alles Mögliche konnte sie mit ihrem Körper anfangen, nur das eine nicht. Deshalb baute sie Marionetten
Zeit ist wertvoll. Am schönsten lässt sie sich bei einem gemeinsamen Essen genießen
Er pflegte seine vernichtenden Urteile über die Welt, die Kunst und den Tod. Und das Fernsehprogramm wurde auch immer schlimmer
So unerträglich die Anfeindungen auch waren, so sehr half ihm seine Homosexualität, mit seiner Herkunft zu brechen