Guatemala verfolgt Flüchtlinge
Militärstreifen aus Guatemala stoßen ins benachbarte Mexiko vor, um Flüchtlinge, die entlang der Grenze in Lagern leben, zu entführen oder zu ermorden. Bei insgesamt 40 Grenzexkursionen haben die Soldaten bisher 14 Flüchtlinge erschossen, sagte ein Mitarbeiter der mexikanischen Flüchtlingskommission Comar. Die meisten der etwa 42 000 Flüchtlinge sind Maya-Indianer aus dem guatemaltekischen Hochland, die Anfang der achtziger Jahre vor den Militärdiktatoren in ihrem Heimatland geflohen waren, weil die Soldaten damals Zehntausende Maya-Indianer vertrieben oder niedermetzelten - angeblich hatten sie linken Guerrilleros Unterschlupf gewährt. Die Menschenrechtsverletzungen haben auch unter der seit 1986 herrschenden christdemokratischen Zivilregierung kaum abgenommen, viele Indianer fürchten um ihr Leben. Nur etwa 5500 Flüchtlinge kehrten daher bislang nach Guatemala zurück.