zagen
GrammatikVerb · zagt, zagte, hat gezagt
Aussprache
Worttrennung za-gen
Wortbildung
mit ›zagen‹ als Erstglied:
zaghaft
Mehrwortausdrücke
Zittern und Zagen
eWDG
Bedeutung
gehoben ängstlich, unsicher zögern, sich unschlüssig zeigen
Beispiele:
zagend ging sie zum Pult
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
zagen · verzagen · zag · zaghaft · Zaghaftigkeit · Zagheit
zagen Vb. ‘aus Ängstlichkeit, Unsicherheit zögern, unentschlossen sein’, ahd. (vereinzelt) zagēn (11. Jh., zuvor irzagēn ‘furchtsam, schlaff werden’, 9. Jh.), mhd. zagen ‘feige, furchtsam sein’, ein nur im Hd. bezeugtes Verb, für das weitere Anknüpfungsmöglichkeiten fehlen. Man nimmt daher an, daß es aus einem ahd. *aʒ-agēn (germ. *at-agēn) durch falsche Abtrennung des Präfixes ahd. aʒ- (vgl. nur im 8./9. Jh. übliches ahd. aʒ Präp. ‘zu, an, in’, ferner asächs. anord. got. at, aengl. æt ‘bei, zu, an, auf, nach’ und gleichbed. lat. ad) entstanden ist. Ahd. *-agēn ließe sich zu ahd. egī ‘Schrecken, Strafe, harte Zucht’ (9. Jh.), mhd. ege, aengl. ege, ōga ‘Furcht, Schrecken’, anord. ōgn ‘Schrecken, Drohung, Streit’, got. agis ‘Furcht, Schrecken ken’, afagjan ‘abschrecken, ängstigen’, ōgjan ‘in Furcht versetzen’ stellen und mit den außergerm. Verwandten griech. áchos (ἄχος) ‘Trauer, Schmerz, Leid’, air. adāgor, adāgur ‘ich fürchte’ auf die Wurzel ie. *agh- ‘seelisch bedrückt sein, sich fürchten’ zurückführen. Geläufiger als zagen ist heute verzagen Vb. ‘den Mut, die Zuversicht verlieren’, mhd. verzagen. – zag Adj. ‘ängstlich, zaghaft’, ahd. zag (9. Jh.), mhd. zage ‘zaghaft, verzagt, feige’, wohl Rückbildung aus dem Verb, früh geläufig in der Substantivierung ahd. zago m. ‘Feigling’ (9. Jh.), mhd. zage ‘verzagter, feiger Mensch, elender, durchtriebener Kerl’. zaghaft Adj. ‘schüchtern, scheu, ängstlich, unentschlossen’, mhd. zag(e)haft; dazu Zaghaftigkeit f. (17. Jh.). Zagheit f. ‘zaghaftes Wesen’, ahd. zagaheit (9. Jh.), mhd. zag(e)heit ‘Feigheit, Verzagtheit’.
Typische Verbindungen zu ›zagen‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›zagen‹.
Verwendungsbeispiele für ›zagen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Es rockt nicht, es wimmert und weint und zagt und zaudert.
[Süddeutsche Zeitung, 28.02.2004]
Man darf darauf wetten, dass dann alle jene, die jetzt zögern und zagen, immer schon dafür gewesen sein wollen.
[Die Zeit, 08.05.2000, Nr. 19]
Und als der Engel von IHM gewichen war, hörte ER auf, zu zittern und zu zagen.
[Die Welt, 03.04.1999]
Kinder blicken auf, zagen hoch, schleichen scheu den Blick zurück.
[Stramm, August: Geschehen. In: Deutsche Literatur von Lessing bis Kafka, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1915], S. 27452]
Vorher ging es zitternd und zagend bergab, nun geht die Romantitel‑»Entfernung« zagend und zitternd weiter.
[Die Zeit, 28.09.2006, Nr. 40]
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