vorspringen
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutungen
1.
nach vorn springen
Beispiel:
der Hund ist ans Tor vorgesprungen
aus etw. hervorspringen
Beispiel:
die Kinder sprangen aus ihrem Versteck vor
2.
herausragen, vorstehen
Beispiele:
der Felsen springt weit ins Meer vor
das Dach, Gesims sprang (ein Stück) vor
Grammatik: oft im Partizip I
Beispiele:
vorspringende Bauteile, Stockwerke
er hat eine (scharf) vorspringende Nase, ein vorspringendes Kinn, einen vorspringenden Unterkiefer
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
springen · bespringen · beispringen · entspringen · überspringen · vorspringen · Vorsprung · Springer · Springbrunnen · Springflut · Springinsfeld
springen Vb. ‘durch einen Sprung vom Boden weg-, in die Höhe schnellen, bersten’. Das bis auf das Got. gemeingerm. bezeugte, stark flektierende Verb ahd. springan (8. Jh.), mhd. springen ‘springen, tanzen, eilend gehen, laufen, hervorquellen, wallen, wachsen’, asächs. springan, mnd. springen, mnl. springhen, nl. springen, afries. springa, aengl. springan, engl. to spring, anord. springa, auch ‘bersten’, schwed. springa (germ. *sprengan) läßt sich im Sinne von ‘hastig auffahren, hervorbrechen’ mit nichtnasaliertem aind. spṛhayati ‘eifert, verlangt eifrig’, griech. spérchesthai (σπέρχεσθαι) ‘einherstürmen, sich drängen, aufgebracht, leidenschaftlich bewegt sein’ vergleichen, so daß Anschluß an ie. *sperg̑h-, *spreg̑h-, nasaliert *spreng̑h- ‘sich hastig bewegen, eilen, springen’, eine Erweiterung der unter Sporn (s. d.) angeführten Wurzel ie. *sp(h)er(ə)- ‘zucken, zappeln, schnellen’, möglich ist. – bespringen Vb. ‘(von Rindern, Pferden u. ä.) auf ein weibliches Tier zur Begattung steigen’ (18. Jh.), mhd. bespringen ‘benetzen’. beispringen Vb. ‘helfen, beistehen’ (15. Jh.). entspringen Vb. ‘entlaufen, hervorspringen’, ahd. intspringan (8. Jh.), mhd. entspringen ‘wegspringen, entrinnen, hervorsprudeln, erwachen’. überspringen Vb. ‘springend über etw. hinwegsetzen, überholen, übergehen, unbeachtet lassen, auslassen’, ahd. ubarspringan (um 1000), mhd. überspringen. vorspringen Vb. ‘nach vorn springen, weit herausragen (aus einem zurückliegenden Ganzen)’, ahd. furispringan (10. Jh.), mhd. vorspringen ‘vor(aus)springen, anspringen, übertreffen’; Vorsprung m. ‘schnelle Bewegung nach vorn, räumlicher und zeitlicher Gewinn in Vorwärtsbewegung und Entwicklung gegenüber anderen, vorragender Teil an Bauwerken, Felsen’, mhd. vorsprunc. Springer m. ‘wer springt’, mhd. springer, auch ‘Tänzer, Gaukler’; Bezeichnung einer als Pferd dargestellten Schachfigur (17. Jh.). Springbrunnen m. ‘sprudelnde Quelle’, dann besonders ‘Fontäne’ (17. Jh.). Springflut f. ‘große Meeresflut’ (16. Jh.). Springinsfeld m. ‘junger, leichtfüßiger und unbekümmerter Mensch’ (17. Jh.), nd. ein springe ynt velt (16. Jh.), eigentlich springe in das Feld, imperativischer Satzname, anfänglich Bezeichnung für Soldaten und Landsknechte (Grimmelshausen).
Typische Verbindungen zu ›vorspringen‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›vorspringen‹.
Verwendungsbeispiele für ›vorspringen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Er erhob die linke Hand, winkte nach hinten und sprang vor.
[Jünger, Ernst: In Stahlgewittern, Stuttgart: Klett-Cotta 1994 [1920], S. 174]
Ihre hübsche Nase sprang zu weit unter der flachen Stirn vor.
[Knittel, John: Via Mala, Berlin: Deutsche Buch-Gemeinschaft 1957 [1934], S. 345]
Der magere Körper ist unnatürlich lang, die Knochen an den Gelenken springen vor.
[Die Zeit, 07.03.1975, Nr. 11]
Da ist einer in die Ecke getrieben, und dann springt er vor, beißt um sich mit dem Mut der Verzweiflung.
[Süddeutsche Zeitung, 31.07.2004]
Aus dem tief geröteten Gesicht sprang die kühne Nase adlig vor.
[Werfel, Franz: Die Vierzig Tage des Musa Dagh I, Stockholm: Bermann – Fischer 1947 [1933], S. 226]
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