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spreiten

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GrammatikVerb · spreitet, spreitete, hat gespreitet
Aussprache 
Worttrennung sprei-ten
Wortbildung  mit ›spreiten‹ als Letztglied: ausspreiten · überspreiten  ·  mit ›spreiten‹ als Grundform: Spreite
eWDG

Bedeutung

gehoben, veraltend etw. breiten, ausbreiten
a)
etw. Zusammengelegtes entfalten und in seiner ganzen Breite auf, über, unter etw. legen
Beispiele:
sie spreitete den Damast über den Tisch
eine grüne Bleiche, auf der die Hausfrau das Leinen spreiten konnte [ ViebigSchlafendes Heer5]
daß der schaurig elegante Spaßmacher … auf seinem gespreiteten Mantel durch die Lüfte fährt [ K. MannMephisto208]
b)
die Flügel spreitendie Flügel nach beiden Seiten ausstrecken, spreizen
Beispiel:
der Adler, Sperber, Albatros spreitet die Flügel
etw. fächerartig auseinanderbreiten
Beispiele:
der Strauß spreitete seinen Schwanz
er hob die Hand mit gespreiteten Fingern
etw. nach allen Seiten strecken
Beispiele:
ein Laubbaum spreitete sein Astwerk über das niedrige Dach
Neben ihm … wucherte Huflattich und spreitete seine breiten Blätter [ MusilTörleß105]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
spreiten Vb. ‘(aus)breiten, (aus)streuen’, ahd. spreitan, (gi)spreiten (8. Jh.), mhd. spreiten, mnd. spre(i)den, mnl. nl. spreiden, aengl. tosprǣdan (germ. *spraidijan). Weitere Herkunft ungewiß.

Typische Verbindungen zu ›spreiten‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›spreiten‹.

Verwendungsbeispiele für ›spreiten‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

So spreitete die Freiheit meiner jungen Jahre die Ellenbogen immer weiter auseinander. [Ganghofer, Ludwig: Lebenslauf eines Optimisten. In: Simons, Oliver (Hg.) Deutsche Autobiographien 1690-1930, Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1911], S. 14595]
Also darf die Eule der Vernunft in der Dämmerung doch die Flügel spreiten? [Süddeutsche Zeitung, 12.10.2001]
Neben ihm, in einem feuchten, düsteren Winkel wucherte Huflattich und spreitete seine breiten Blätter zu phantastischen Verstecken den Schnecken und Würmern. [Musil, Robert: Die Verwirrungen des Zöglings Törleß, Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1983 [1906], S. 59]
Zitationshilfe
„spreiten“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/spreiten>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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