Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache

neiden

Lesezeichen zitieren/teilen ausklappen
GrammatikVerb · neidet, neidete, hat geneidet
Aussprache 
Worttrennung nei-den
Wortbildung  mit ›neiden‹ als Erstglied: Neider
eWDG

Bedeutung

gehoben jmdm. etw. neidenauf jmdn. wegen etw. neidisch sein, jmdm. etw. missgönnen
Beispiele:
jmdm. sein Geld, Glück, seinen Erfolg neiden
Aber er neidete ihm das ungebundene, abenteuerliche Leben der Wildnis [ Feuchtw.Jefta127]
veraltet jmdn. (um etw.) neiden
Beispiel:
Welche Fürstin neidete nicht das arme Klärchen um den Platz an seinem Herzen! [ GoetheEgmontI]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Neid · neiden · beneiden · neidisch · neidig · Neidhammel
Neid m. ‘Mißgunst’, ahd. nīd (8. Jh.), mhd. nīt (Genitiv nīdes) ‘feindselige Stimmung, Kampfesgrimm, Groll, Eifer, Arg’, asächs. nīð, mnd. nīt, auch ‘Haß, Ingrimm’, mnl. nijt, nl. nijd, afries. nīth, aengl. nīþ ‘Streit, Feindschaft, Angriff, Haß, Übel, Verdruß’, anord. nīð ‘Hohn, Beschimpfung, Schmach’, got. neiþ, germ. *nīþa-. Vergleicht man kelt. Formen wie kymr. nwyd ‘Leidenschaft’ und air. nīth ‘Kampf’, so können ie. *neito-, *nīto- und ie. *nītu- ‘Leidenschaft’ angesetzt werden. Wieweit diese Bildungen mit Dentalsuffix den semantisch sehr weit gefaßten Ansatz einer Wurzel ie. *nei-, *nī̌- ‘lebhaft bewegt, erregt sein, glänzen’ (zu der auch lat. nitēre ‘glänzen, blinken’ zu stellen ist) stützen bzw. ermöglichen, ist umstritten. – neiden Vb. ‘mißgönnen’, ahd. nīdōn ‘neidisch sein, hassen’ (8. Jh.), mhd. (meist mit sekundärer starker Flexion) nīden; dazu beneiden Vb. ‘jmdm. gegenüber Neid empfinden, mißgünstig sein’, mhd. benīden. neidisch Adj. ‘mißgünstig, von Neid geleitet’, mhd. nīdesch, nīdisch; daneben (bis ins 18. Jh.) gleichbed. neidig Adj. ahd. nīdīg (8. Jh.), mhd. nīdic, nīdec ‘feindselig, eifersüchtig, mißgönnend’. Neidhammel m. ‘neiderfüllter Mensch’ (16. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

(jemandem etwas) missgönnen · (jemandem etwas) nicht gönnen · neidisch sein  ●  (jemandem etwas) neiden geh., veraltet
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›neiden‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›neiden‹.

Verwendungsbeispiele für ›neiden‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Die nach ihm kamen, haben ihm vieles geneidet, und jeder Text über ihn war ein Pamphlet. [Die Welt, 05.02.2000]
Es wird verdächtigt, geneidet, gekränkt, das Grauen an die Wand gemalt, und so konnte man auch solide Professoren dummes Zeug reden hören. [Die Zeit, 09.12.1994, Nr. 50]
Nach Ihrem letzten Film haben Sie gesagt, daß Ihnen in Frankreich der Erfolg geneidet wird. [Die Welt, 21.10.2004]
Augen folgten ihr, fraßen sie, löcherten, neideten, wollten an sich reißen und einbrechen in die majestätische Aura, in das Desinteresse an Umgebung und Aufsehen. [Knef, Hildegard: Der geschenkte Gaul, Berlin: Ullstein 1999 [1970], S. 204]
Er mochte Kluttigs Draufgängertum nicht und neidete es ihm zugleich. [Apitz, Bruno: Nackt unter Wölfen, Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1961 [1958], S. 29]
Zitationshilfe
„neiden“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/neiden>.

Weitere Informationen …

Diesen Artikel teilen:

alphabetisch vorangehend alphabetisch nachfolgend
Nehrung
Neid
Neid der Besitzlosen
Neid erregend
Neiddebatte
Neider
neiderfüllt
neiderregend
Neidgefühl
Neidhammel

Worthäufigkeit

selten häufig

Wortverlaufskurve

Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

Geografische Verteilung

Bitte beachten Sie, dass diese Karten nicht redaktionell, sondern automatisch erstellt sind. Klicken Sie auf die Karte, um in der vergrößerten Ansicht mehr Details zu sehen.

Verteilung über Areale

Bitte beachten Sie, dass diese Karten nicht redaktionell, sondern automatisch erstellt sind. Klicken Sie auf die Karte, um in der vergrößerten Ansicht mehr Details zu sehen.

Weitere Wörterbücher

Belege in Korpora

Metakorpora

Referenzkorpora

Zeitungskorpora

Webkorpora

Spezialkorpora