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fußen

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GrammatikVerb · fußt, fußte, hat gefußt
Aussprache 
Worttrennung fu-ßen
GrundformFuß
Wortbildung  mit ›fußen‹ als Letztglied: auffußen
eWDG

Bedeutungen

1.
sich auf etw. gründen, stützen
Beispiele:
dieses Gesetz fußt auf den allgemeinen Prinzipien des Völkerrechts
die Leistung des Kollektivs fußt auf der Leistung des einzelnen
er fußte bei seiner Entscheidung auf umfangreichen wissenschaftlichen Untersuchungen
auf dieser Erkenntnis fußend, schlägt er vor …
diese Textausgabe fußt auf der kritischen Gesamtausgabe
diese Kunstrichtung fußt auf der Tradition
die Theorie muss auf der Praxis fußen
2.
Jägersprache von großen Vögeln   auf etw. sitzen
Beispiel:
der Adler, Bussard fußt auf einem Ast
sich auf etw. setzen
Beispiel:
der Birkhahn fußt auf einen Baum
3.
veraltet die Füße aufsetzen, (um Halt zu haben), stehen
Beispiele:
Jefta sah nichts, wo er [der Bock] hätte fußen können [ Feuchtw.Jefta119]
ein heiliger Steinkreis … kennzeichnete den Ort als Freistatt, und dem hier Fußenden hätte Jung‑Eliphas, der Straßenräuber, nichts anzuhaben vermocht [ Th. MannJoseph3,137]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Fuß · fußen · Fußangel · Fußball · Fußgänger · Fußstapfe · Fußvolk
Fuß m. ‘unterer Teil des Beines’, vielfach übertragen auf andere einen Körper (Gefäß, Möbelstück, Bauteil u. a.) tragende Elemente, älter auch Längenmaß, ahd. fuoʒ (8. Jh.), mhd. vuoʒ, asächs. fōt, mnd. vōt, mnl. nl. voet, aengl. fōt, engl. foot, anord. fōtr (germ. *fōt-) und got. fōtus (germ. *fōtu-) sowie aind. pā́t (Akkusativ pā́dam), griech. pū́s, dor. pṓs, pós, Genitiv podós (πούς, πώς, πός, ποδός), lat. pēs (Genitiv pedis) ‘Fuß’ führen auf die Wurzel ie. *pē̌d-, *pō̌d- ‘Fuß’. – fußen Vb. ‘sich stützen, sich gründen’, mhd. vuoʒen. Fußangel f. ‘Falle, Hindernis’ (15. Jh.). Fußball m. (17. Jh.), nach engl. football. Fußgänger m. ‘wer sich zu Fuß fortbewegt’, mhd. vuoʒgenger ‘Fußsoldat’. Fußstapfe f. ‘Fußabdruck, Fußspur’, gebildet mit Stapfe (s. d.), durch falsche Abtrennung öfter auch Fußtapfe; ahd. fuoʒstapho (Hs. 12. Jh.), mhd. vuoʒstaphe. Fußvolk n. ‘Truppe zu Fuß’, mhd. vuoʒvolc; heute auch scherzhaft ‘einflußlose Menge’.

Typische Verbindungen zu ›fußen‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›fußen‹.

Verwendungsbeispiele für ›fußen‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Und auf jenen, nicht auf diesen fußt die Kritik der Ideen. [Natorp, Paul: Platons Ideenlehre. In: Philosophie von Platon bis Nietzsche, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1903], S. 6067]
Ihre Politik fußt nicht auf einer Idee à la Agenda 2010. [Die Zeit, 28.12.2009 (online)]
Die ganze Theorie des Rotierens fußt doch auf diesen Überlegungen. [Die Zeit, 20.04.2006, Nr. 17]
Diese Doktrin fußt auf dem sicherheitspolitischen Begriff einer vorbeugenden Strategie. [Süddeutsche Zeitung, 03.03.1997]
Diese Zahlen fußen auf international vergleichbaren Berechnungen, die von nationalen Berechnungen abweichen können. [Die Welt, 21.06.2000]
Zitationshilfe
„fußen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/fu%C3%9Fen>.

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selten häufig

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