Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

einschärfen

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GrammatikVerb · schärft ein, schärfte ein, hat eingeschärft
Aussprache 
Worttrennung ein-schär-fen
Wortzerlegung ein- schärfen
Wortbildung  mit ›einschärfen‹ als Erstglied: Einschärfung
eWDG

Bedeutung

jmdm. etw. einschärfenjmdn. eindringlich ermahnen, etw. im Gedächtnis zu behalten
Beispiele:
jmdm. ein Verbot einschärfen
er hatte ihr besondere Strenge eingeschärft
er schärfte ihr ein, wie der Hebel zu betätigen sei
er schärfte ihr ein, dass …
sie schärfte dem Kind ein, leise zu sein, den Schlüssel mitzunehmen, nicht vor neun Uhr zu kommen
dieser Satz wurde ihm immer wieder eingeschärft, war ihm streng eingeschärft worden
er unterließ es nie, uns Gehorsam einzuschärfen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
scharf · Schärfe · schärfen · einschärfen · scharfmachen · Scharfmacher · Scharfrichter · Scharfschütze · Scharfsinn
scharf Adj. ‘gut schneidend, geschliffen, spitz’, übertragen ‘stark gewürzt, kalt, deutlich, genau, heftig, schonungslos’, ahd. s(c)arf(i) (8. Jh.), mhd. scharf und ahd. scarph (9. Jh.), mhd. scharpf, scharph, scherpfe, scherf; frühnhd. (obd. md.) scharpf, asächs. skarp, mnd. scharp, scherp, mnl. scarp, scaerp, scerp, nl. scherp, afries. skerp, aengl. sc(e)arp, engl. sharp, anord. skarpr (‘eingeschrumpft, dürr, scharf, rauh, hart’), schwed. skarp (germ. *skarpa-) läßt sich verbinden mit lett. skarbs ‘rauh, grob’, mir. cerb ‘schneidend’, aruss. ščьrbъ ‘schadhaft’, russ. (älter) ščerbá (щерба) ‘Riß, Lücke, Schramme, Narbe’ und führt auf die Labialerweiterung ie. *(s)kerb(h)-, *(s)kreb(h)- (s. auch schürfen, schröpfen) der Wurzel ie. *(s)ker(ə)- ‘schneiden’ (s. 1scheren). – Schärfe f. ‘Zustand des Scharfseins, Klarheit, Genauigkeit, Rücksichtslosigkeit’, ahd. s(k)erphī, s(k)erfī (9. Jh.), mhd. scherpfe, scherfe ‘Stachel, (Speer)spitze, Rauhheit’. schärfen Vb. ‘scharf machen’, mhd. scherpfen, scherfen, asächs. (gi)skerpian (9. Jh.). einschärfen Vb. ‘mit Eindringlichkeit sagen, klarmachen’ (17. Jh.). scharfmachen Vb. ‘aufhetzen’, Scharfmacher m. ‘Aufhetzer’ (19. Jh.), entstanden als Ausdrücke der Reaktion für die Anführer streikender Arbeiter. Scharfrichter m. ‘wer mit dem Schwert oder Beil hinrichtet’ (14. Jh.), zuerst nsächs. (mnd. scharprichter) und westmd., seit dem 16. Jh. allgemein verbreitete Berufsbezeichnung für den Henker bzw. den Vollstrecker der Todesstrafe. Scharfschütze m. ‘im Schießen besonders ausgebildeter und daher treffsicherer Schütze’ (18. Jh.). Scharfsinn m. ‘Fähigkeit, besonders klar und logisch zu denken’ (17. Jh.), Rückbildung aus scharfsinnig Adj. (15. Jh.).

Typische Verbindungen zu ›einschärfen‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›einschärfen‹.

Verwendungsbeispiele für ›einschärfen‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Ich schärfte dem anderen noch ein, auf keinen Fall mit dem Schwimmen aufzuhören. [Hermlin, Stephan: Die Zeit der Gemeinsamkeit, Berlin: Bibliothek Fortschrittlicher Deutscher Schriftsteller 1951, S. 143]
Und ich hatte ihm so eingeschärft, auf die hundertvierzig Mark aufzupassen! [Kästner, Erich: Emil und die Detektive, Hamburg: Dressler 1991 [1928], S. 149]
Daher, schärft der Dichter uns ein, tragen wir Verantwortung für das Bewahren. [Die Zeit, 31.03.1989, Nr. 14]
Ihren Kindern aber schärften sie es streng ein, am Abend nicht mehr das Haus zu verlassen. [Die Zeit, 14.04.1961, Nr. 16]
Ich werde dieser bedienenden Person einschärfen, öfter unter Tags aufzuräumen. [Hofmannsthal, Hugo von: Der Unbestechliche. In: Deutsche Literatur von Lessing bis Kafka, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1923], S. 559]
Zitationshilfe
„einschärfen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/einsch%C3%A4rfen>.

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