eWDG
Bedeutung
durch einen Brief, schriftlich
in gegensätzlicher Bedeutung zu mündlich
Beispiele:
brieflich anfragen
etw. brieflich mitteilen, ordnen, erledigen, beantworten
etw. brieflich erfahren
jmdn. brieflich benachrichtigen, beauftragen, bitten, mahnen, erinnern
sich brieflich an jmdn. wenden, bei jmdm. anmelden
sich brieflich verständigen, unterhalten
alles Weitere brieflich
manches lässt sich brieflich nur schwer sagen
eine briefliche Mitteilung, Nachricht, Antwort, Bitte, Mahnung, Erinnerung, Anmeldung, Unterhaltung
im brieflichen Verkehr bleiben
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Brief · Bannbrief · Frachtbrief · Kaufbrief · Schuldbrief · verbriefen · Sendbrief · brieflich · Briefwechsel · Briefmarke
Brief m. ‘persönliches, adressiertes Schriftstück’, ahd. briaf (9. Jh.), mhd. mnl. nl. brief, asächs. mnd. anord. brēf, schwed. brev sowie engl. brief ‘Anweisung, Instruktion’ sind entlehnt aus lat. brevis (libellus) oder spätlat. breve n. ‘kurzes Schreiben, Urkunde’ (6. Jh.), zum Adjektiv lat. brevis ‘kurz, klein’. Vor der Übernahme ins Ahd. muß bereits Längung des -e- eingetreten sein, so daß der Diphthong -ia- entstehen kann. Demgegenüber wird anord. asächs. mnd. und mengl. -ē- bewahrt, in den nord. Sprachen auch das neutrale Genus (nach lat. breve n.). Die älteste Bedeutung ‘Schreiben, Urkunde’ (9. Jh.) bleibt in vielen Verbindungen erhalten: Brief und Siegel (14. Jh.), Bannbrief m. (14. Jh.), Frachtbrief m. (17. Jh.), Freibrief ‘Privileg’ (14. Jh., s. d.), Kaufbrief m. (15. Jh.), Schuldbrief m. (15. Jh.), Steckbrief ‘öffentlich bekanntgemachte Personenbeschreibung eines Flüchtigen’ (16. Jh., s. d.); dazu auch verbriefen Vb. ahd. firbriaven (9. Jh.), mhd. verbrieven ‘urkundlich feststellen’. In den folgenden Wendungen und Zusammensetzungen wird die ältere Bedeutung ‘Urkunde’ durch die (seit dem 12. Jh. bezeugte) heute allein übliche Bedeutung von Brief (zuerst in mhd. sentbrief, nhd. Sendbrief m. ‘an jmdn. bzw. mehrere gerichtetes Schriftstück’, auch ‘Denkschrift’) abgelöst: offener Brief ‘öffentliche Urkunde, Bekanntmachung, Mitteilung’ (13. Jh.), später ein in einer Zeitung abgedrucktes oder als Vervielfältigung versandtes Schriftstück (19. Jh.), Briefkasten m. ‘Urkundentruhe’ (15. Jh.), seit 1824 ‘Postbriefkasten’, Briefträger m., mhd. brieftrager ‘Gerichtsbote, der amtliche Schreiben austrägt’ (14. Jh.), seit dem 18. Jh. ‘Postbriefzusteller’. – brieflich Adj. ahd. briaflīh ‘schriftlich, brieflich’ (10. Jh.), mhd. brievelīchen Adv. Briefwechsel m. bereits Mitte des 16. Jhs. belegt, danach 1644 von Harsdörfer als Verdeutschung von Korrespondenz (s. d.) vorgeschlagen. Briefmarke f. (Mitte 19. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
auf dem Postweg(e) ·
brieflich ·
per Brief
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›brieflich‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›brieflich‹.
abgegeben
Abstimmen
abstimmen
anfragen
Anrede
anreden
auffordern
Austausch
benachrichtigen
Bescheinigung
beschweren
Bitte
bitten
eingegangen
ersuchen
fernmündlich
Gedankenaustausch
Hilferuf
Kontakt
Korrespondenz
mitgeteilt
Mitt
Stimmabgabe
stimmend
telefonisch
telegraphisch
telephonisch
wenden
Zwiegespräch
übermittelt
Verwendungsbeispiele für ›brieflich‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Mit zahlreichen führenden Musikern seiner Zeit stand er in brieflicher Verbindung.
[Ruhnke, Martin: Wolfenbüttel. In: Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1968], S. 19905]
Brieflich sicher, aber persönlich, glaube ich, eher mit dem Sohn.
[Die Zeit, 30.08.2007, Nr. 36]
Er bestätigte brieflich, daß er sie nur zu gern in Gebrauch genommen habe.
[Die Zeit, 19.01.1987, Nr. 03]
Wir debattierten oft stundenlang und setzten dann noch brieflich unsere Diskussionen fort.
[Braun, Lily: Memoiren einer Sozialistin. In: Lehmstedt, Mark (Hg.) Deutsche Literatur von Frauen, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1909], S. 1164]
Seine profunden Kenntnisse der rabbinischen Literatur erwarb er sich durch persönlichen und brieflichen Verkehr mit Juden.
[Bertholet, A. u. Baumgartner, W.: Buxtorf. In: Die Religion in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1957], S. 8904]
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