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aufragen

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GrammatikVerb · ragt auf, ragte auf, hat aufgeragt
Aussprache 
Worttrennung auf-ra-gen
Wortzerlegung auf- ragen
eWDG

Bedeutung

steil in die Höhe ragen
Beispiele:
der Berg, Turm, die Mauer, der Mast ragt hoch auf
ein Gebirge ragte vor mir auf
Der Zylinder des Kutschers ragte lächerlich lang in die Nacht auf [ SchnitzlerTraumnovelle59]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
ragen · aufragen · überragen
ragen Vb. ‘über Niedrigeres hervorstehen, sich deutlich an Höhe oder Länge abheben’, mhd. mnl. ragen; vgl. auch ahd. bi(h)raget ‘steil’ (8. Jh.) und aengl. oferhrǣgan ‘sich emportürmen’. Herkunft ungewiß. Vielleicht besteht Verwandtschaft mit mhd. rac ‘straff, gespannt, steif’ und ræhe ‘starr, steif’, außergerm. mit griech. króssai Plur. (κρόσσαι, aus *κροκι̯αι) ‘Kragbalken, hervorstehende Zinnen’, prókrossos (πρόκροσσοϛ) ‘stufenweise, staffelförmig aufgestellt’, air. crīch (aus *krēku̯ā) ‘Ende, Grenze, Furche’, lit. krãkė ‘Stock, Stab’, russ. (älter) krókva (кроква) ‘Stange, Knebel, Dachsparren’, tschech. krokev, poln. krokiew ‘Dachsparren’, so daß Anschluß an ie. *krē̌k-, *krok- ‘vorspringender Balken, Pflock’ möglich ist. ragen wird heute meist mit Richtungsbezeichnungen verbunden (in die Höhe ragen, empor-, hervorragen). Älter sind die präfigierten Bildungen aufragen Vb. ‘steil in die Höhe ragen’, mhd. ūfragen, und überragen Vb. ‘über etw., jmdn. herausstehen, größer sein’ (17. Jh.), übertragen ‘übertreffen, besser, stärker sein’, oft im Part. Präs. überragend ‘bedeutend, ausgezeichnet, außerordentlich’ (19. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke


(sich) auftürmen · aufragen · emporragen · gen Himmel ragen
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›aufragen‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›aufragen‹.

Verwendungsbeispiele für ›aufragen‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Die Wände bestehen aus schweren Brettern, das Dach ragt mit einem geschwungenen First hoch auf. [o. A.: Lexikon der Kunst – B. In: Olbrich, Harald (Hg.), Lexikon der Kunst, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1987], S. 28893]
Dahinter aber ragt schroff ein schwarzer Berg auf, kein Grün, nirgends. [Der Tagesspiegel, 08.05.2005]
Himmelhoch ragte er in die geisterblaue Nacht vor ihnen auf, steil und spitz. [Bassewitz, Gerdt von: Peterchens Mondfahrt, München: Dt. Taschenbuch-Verl. 1991 [1900], S. 83]
Er ragt zwar 100 Meter auf, ist aber nicht hoch. [Süddeutsche Zeitung, 03.08.1998]
Schließlich waren die beiden Eiben, die wie Türme aufragten, schon über zwanzig Jahre alt. [Süddeutsche Zeitung, 24.09.2001]
Zitationshilfe
„aufragen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/aufragen>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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