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Wechselfieber, das

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GrammatikSubstantiv (Neutrum)
Aussprache 
Worttrennung Wech-sel-fie-ber
Wortzerlegung wechseln Fieber, Wechsel Fieber
eWDG

Bedeutung

Malaria
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Wechsel · wechseln · Wechsler · abwechseln · verwechseln · Wechselbalg · Wechselfieber
Wechsel m. ‘(Aus)tausch, Veränderung, Aufeinanderfolge, Schuldschein’, ahd. wehsal n. m. ‘Tausch, Aufeinanderfolge, Änderung, Handel’ (8. Jh.), mhd. wehsel, (md.) wechsel, wessel m. n. ‘Wechsel, Tausch, Austausch, Ersatz, Handel, Vorkaufsrecht’, asächs. wehsal m. n. ‘Wechsel, Tausch, Handel, Geld’, mnd. wessele, wissele f., wissel m. ‘Wechsel, Tausch, Wechslerbank, -geschäft’, mnl. nl. wissel m., anord. vīxl n. ‘Wechsel, Austausch’, gebildet mit dem Suffix ie. -slo-, germ. -sla- zu ie. *u̯eig- ‘Wechsel, Abwechslung’, auch ‘biegen, winden, sich wenden, weichen’ (s. 2weichen und weich). Auf die Variante ie. *u̯eik- führt verwandtes lat. vicis (Genitiv) ‘Wechsel, Abwechslung’ (s. Vikar). Wechsel ist als ‘Zustand oder Handlung, wodurch etw. an die Stelle eines anderen tritt’ zu erklären; daraus entwickelt sich ‘Tausch, Veränderung, Aufeinanderfolge’. Das Substantiv wird schon im Ahd. auf den Warentausch und -kauf bezogen; im Geldverkehr bezeichnet es zunächst den ‘Umtausch von Geldsorten’ sowie die ‘Wechselzahlung’, d. h. die ‘schriftliche Zusicherung, zu einem späteren Zeitpunkt eine bestimmte Summe zu zahlen’ (14. Jh.), nach ital. cambio ‘Wechselzahlung’; vgl. mlat. cambium ‘Tausch(urkunde)’, zu spätlat. cambiāre ‘wechseln, tauschen’. Aus der Gewohnheit, ein solches Schriftstück statt Bargeld an Dritte weiterzugeben, entwickelt sich im 16. Jh. ‘Urkunde für eine Wechselzahlung’, älteres Wechselbrief (14. Jh.) ablösend, weiter ‘Geldanweisung’ (18. Jh.), auch ‘Geld, das auf den Wechsel gezahlt wird’ (17. Jh.). – wechseln Vb. ‘(aus-, um)tauschen, an die Stelle eines anderen setzen, verändern’, ahd. wehsalōn (8. Jh.), wehsalen, wihslen (9. Jh.), mhd. wehseln. Wechsler m. ‘wer Geld wechselt’, ahd. wehs(a)lāri (11. Jh.), mhd. wehselære, wehseler. abwechseln Vb. ‘wechselnd aufeinanderfolgen (lassen), ablösen’ (15. Jh.), auch (bis ins 18. Jh.) ‘(Geld) ein-, umtauschen’, mhd. abewechseln. verwechseln Vb. ‘versehentlich vertauschen’, ahd. firwehsalen, -wihslen (8. Jh.), firwehsalōn (um 1000) ‘verwandeln’, mhd. verwehseln ‘(um)wechseln, (ver)tauschen’. Wechselbalg m. ‘mißgestaltetes Kind’, das nach abergläubischer Vorstellung von bösen Geistern einer Wöchnerin untergeschoben worden ist, auch allgemein ‘untergeschobenes Kind’, mhd. wehselbalc (s. Balg). Vgl. gleichbed. ahd. wehseling m. (um 1000) und ahd. wehselkind n. (um 1000), mhd. wehselkint. Wechselfieber n. ‘in bestimmten Abständen auftretendes Fieber, Malaria’ (17. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Medizin
Kaltes Fieber · Malaria · Paludismus · Sumpffieber · Wechselfieber  ●  Akklimatisationsfieber veraltet · Klimafieber veraltet · Küstenfieber veraltet · Tropenfieber veraltet · Febris intermittens fachspr.
Oberbegriffe
  • Ansteckungskrankheit · Infektionserkrankung · Infektionskrankheit · übertragbare Krankheit  ●  Infekt fachspr. · ansteckende Krankheit ugs.
Unterbegriffe
  • 3-Tage-Fieber · Drei-Tage-Fieber · Dreitagefieber · Drüddendagsfeber · Ernteseuche · Marschenfieber · Marschenkrankheit · Marschkrankheit · Stoppelfieber · Wechselfieber
Assoziationen

Medizin
3-Tage-Fieber · Drei-Tage-Fieber · Dreitagefieber · Drüddendagsfeber · Ernteseuche · Marschenfieber · Marschenkrankheit · Marschkrankheit · Stoppelfieber · Wechselfieber
Oberbegriffe
  • Kaltes Fieber · Malaria · Paludismus · Sumpffieber · Wechselfieber  ●  Akklimatisationsfieber veraltet · Klimafieber veraltet · Küstenfieber veraltet · Tropenfieber veraltet · Febris intermittens fachspr.

Typische Verbindungen zu ›Wechselfieber‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Wechselfieber‹.

Emotion erkranken an grassieren

Verwendungsbeispiele für ›Wechselfieber‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Es fehlte an Musikern, besonders 1639; er selber litt verschiedentlich an Wechselfieber. [Brennecke, Wilfried: Jeep. In: Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1957], S. 37904]
Inzwischen kennen wir nicht nur die wahre Ursache des gefährlichen Wechselfiebers, wir wissen auch, wie sie zu bekämpfen ist. [Die Zeit, 30.01.1978, Nr. 05]
Die Folge ist nicht nur ein innenpolitisches Wechselfieber in fast allen westlichen Ländern. [Die Zeit, 15.04.1977, Nr. 16]
Auch bei Rot‑Grün ergriff manche das Wechselfieber, wenn auch nicht immer freiwillig. [Süddeutsche Zeitung, 10.09.2004]
Noch immer sterben jedes Jahr mehr als zwei Millionen Menschen an dem Wechselfieber – meistens Kinder unter fünf Jahren. [o. A.: Pharmazie. In: Bild der Wissenschaft auf CD-ROM, Stuttgart: Dt. Verl.-Anst. 2000 [1999]]
Zitationshilfe
„Wechselfieber“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Wechselfieber>.

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