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Wall, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Wall(e)s · Nominativ Plural: Wälle
Aussprache 
Wortbildung  mit ›Wall‹ als Erstglied: Wallanlage · Wallgang · Wallgraben
 ·  mit ›Wall‹ als Letztglied: Burgwall · Dünenwall · Erdwall · Festungswall · Grenzwall · Lärmschutzwall · Nagelwall · Ringwall · Schutzwall · Stadtwall · Steinwall
eWDG

Bedeutung

langgestreckte, künstliche Erhöhung einer (frühgeschichtlichen) Befestigungsanlage; aufgeschüttete Erhöhung zum Schutz gegen Wasser
Beispiele:
einen Wall errichten, aufwerfen, abtragen
auf einen Wall steigen, auf einem Wall entlanglaufen
Auf den Wällen schritten die Posten ihre Strecken ab [ KusenbergNicht zu glauben82]
Ist der schöne Wall mit seinen Ulmen und Platanen rund um die Stadt noch erhalten? [ I. KurzVanadis58]
bildlich
Beispiele:
ein Wall von Schnee, Wolken
Hinter dem Wall von Stachelbeersträuchern legte er sich ins Gras und überlegte [ A. Drossin: Probe65]
[der Berliner verbirgt] seine Güte und seinen Hang zur Behaglichkeit gern hinter einem Wall spöttischer Redewendungen [ Sprachpflege1960]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Wall m. ‘langgestreckte (künstlich errichtete) Erdaufschüttung’, ahd. erdwal (Hs. 13. Jh.), mhd. wal, auch ‘Ringmauer’, asächs. wal ‘Steinmauer, Wand’, mnd. wal ‘Erddamm, Festungswall, das feste Land’, mnl. nl. wal, aengl. wall, weall ‘Deich, Erdaufschüttung, Damm’, auch ‘Fels(wand)’, engl. wall ‘Wand, Mauer’ sind entlehnt aus lat. vallum n. ‘Gesamtmasse der Palisaden, die um das Lager auf dem Schanzwall eingeschlagen werden, Verschanzung, mit Palisaden versehene Erdaufschüttung’.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Böschung · Damm · Ufer · Wall

Mauer · Wall · Wand
Oberbegriffe
Unterbegriffe
Assoziationen
  • Spundwand
  • Raumteiler · Raumtrenner
  • Wanduhr
  • Kirchenverband · Märkischer Verband · Wendischer Verband
  • Gotischer Verband · Polnischer Verband

Typische Verbindungen zu ›Wall‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Wall‹.

Außengraben Bastion Befestigungsanlage Bunkerlinie Burggraben Graben Grabenrest Gräften Halsgraben Hauptburg Martinistraße Palisade Ringgraben Stadtgraben Vorburg Wassergraben alter aufgeschüttet aufschütten bogenförmig emder neue petersburger ringförmig tschechoslowakisch tschechoslowakische umlaufend vorgelagert

Verwendungsbeispiele für ›Wall‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Auf sanft ansteigendem Hügel thront die mächtige Barockanlage, beinahe festungsartig mit Wall und Graben. [Brief von Walter Schmidt vom 27.09.1915. In: Witkop, Philipp (Hg.), Kriegsbriefe gefallener Studenten, München: Müller 1928 [1915], S. 272]
Während früher jede Stadt Wall und Graben hatte, übernehmen jetzt wenige große Festungen den Schutz des ganzen Staates. [Schmoller, Gustav: Grundriß der Allgemeinen Volkswirtschaftslehre Erster Teil, Berlin: Duncker & Humblot 1978 [1900], S. 374]
Durchwandert man den Park nach Westen, so gelangt man bald auf einen Wall, der einst den Park vor Hochwasser schützen sollte. [Erwin Hemke, Neustrelitzer Seengebiet Wesenberg-Mirow-Fürstenberg: Berlin-Leipzig: VEB Tourist-Verlag 1979, S. 20]
Nur eine schmale Gasse hatten die Schneeschaufler zwischen den weißen Wällen freizuhalten vermocht. [Heyking, Elisabeth von: Der Tag Anderer. In: Deutsche Literatur von Frauen, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1905], S. 9679]
Die Erde war etwa zwei Meter hoch aufgeschüttet, der Eingang sauber mit Brettern verschalt, im Zickzack durch den Wall geschnitten. [Noll, Dieter: Die Abenteuer des Werner Holt, Berlin: Aufbau-Verl. 1984 [1960], S. 108]
Zitationshilfe
„Wall“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Wall>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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