literarische Gattung erzählender Dichtung in Versform
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: mittelhochdeutsche Versepik
Beispiele:
Formal gibt es einen Bezug zwischen dem Grafen Rudolf und Rudolf Borchardts Durant nicht allein hinsichtlich der Verwendung des Paarreims, der für die mittelhochdeutsche Versepik typisch ist. [Nebrig, Alexander: Disziplinäre Dichtung. Berlin / Boston: Walter de Gruyter 2013, S. 400]
Sucht man im Orient nach einer Entsprechung für die antike und mittelalterliche europäische Versepik, muss man in den persischen Sprachraum blicken. Dort finden wir, so Goethe, jenen »zarten, hochbegabten Geist, der die lieblichsten Wechselwirkungen innigster Liebe zum Stoffe seiner Gedichte wählt«. [Neue Zürcher Zeitung, 02.05.2009]
[…]The murmuring pines and the hemlocks, / Bearded with moss, and in garments green, indistinct in the twilight, / Stand like Druids of eld, with voices sad and prophetic[…], und so rollt das fort und fort in Longfellows »Evangeline« von 1847, so zwingend und mächtig, daß man es laut lesen möchte und sich die hohe Zeit der Versepik zurückwünscht. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.06.2006]
[…] Ebensowenig trug die Schule zur literarischen Geschmacksbildung der Frauen und Mädchen bei, die hauptsächlich mit Lyrik und Versepik vertraut gemacht wurden – neben Goethe und Schiller erhielten sie unterschiedslos Goldschnittkitsch und dilettantische Sentimentalitäten vorgesetzt. [Wittmann, Reinhard: Geschichte des deutschen Buchhandels. München: C. H. Beck 1991, S. 8264]
[…] Diese drei Merkmale: der Totalität, der sinnlichen Anschaulichkeit und des ruhevollen Vortrags eignen sämtlichen Arten epischer Dichtung, die übrigens, literargeschichtlich wie stilistisch, zunächst in zwei große Gruppen sich scheiden: die Erzählung in gebundener und die in ungebundener Rede; beide Gruppen gliedern sich ihrerseits wieder nach dem jeweiligen Umfang in Groß‑, Mittel‑ und Kleinformen. a) Erzählung in gebundener
Rede (Versepik). [Körner, Josef: Einführung in die Poetik. Frankfurt a. M. 1949]
