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Steckenpferd, das

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GrammatikSubstantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Steckenpferd(e)s · Nominativ Plural: Steckenpferde
Aussprache 
Worttrennung Ste-cken-pferd
Wortzerlegung Stecken Pferd
eWDG

Bedeutungen

1.
an einem Stock befestigter hölzerner Pferdekopf, der als Kinderspielzeug dient
Beispiel:
die Kinder ritten auf ihren Steckenpferden
2.
umgangssprachlich Liebhaberei, Hobby
Beispiele:
jeder hat sein Steckenpferd
Fotografieren, das ist nun mal sein Steckenpferd
scherzhaftsein Steckenpferd besteigen, reiten, tummeln (= seinen Liebhabereien nachgehen)
jmds. Steckenpferd kennen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Pferd · Pferdestärke · Steckenpferd
Pferd n. Der Name des Reit- und Zugtiers ahd. parafred, pherfrit u. a. (9. Jh.), pherit (Hs. 13. Jh.), mhd. phert, asächs. -pereth, mnd. pert, mnl. pe(e)rt, pa(e)rt, nl. paard ist (wohl im nördlichen Gallien) entlehnt aus spätlat. paraverēdus ‘Postpferd für besondere Fälle, Extrapostpferd’, eigentlich ‘Nebenpferd’, einer Bildung zu gall.-lat. verēdus ‘Post-, Kurier-, Jagdpferd’. Das Kompositum ist wahrscheinlich dem gleichbed. griech. párippos (πάριππος), aus παρα- ‘neben, bei’ (s. para-) und ἵππος ‘Pferd’, nachgebildet. Gall.-lat. verēdus ist, wie entsprechend gebildetes kymr. gorwydd ‘Pferd’, eine präfigierte kelt. Bildung zu dem unter reiten (s. d.) behandelten Ansatz ie. *reidh-, vgl. gall.-lat. rēda ‘vierrädriger Reisewagen’. In der Literatursprache hat sich Pferd allgemein durchgesetzt, während die germ. Bezeichnungen Gaul, Mähre, Roß eine semantische Eigenentwicklung erfahren bzw. auf landschaftlichen Gebrauch beschränkt werden. – Pferdestärke f. abgekürzt PS, Maßeinheit für die Leistung bzw. Arbeitskraft (heute noch für die Leistung eines Kraftfahrzeugmotors), festgelegt unter der Bezeichnung engl. horse-power (1770) von dem schottischen Ingenieur J. Watt; dazu die dt. Übersetzung Pferdekraft (Anfang 19. Jh.), später Pferdestärke (2. Hälfte 19. Jh.). Steckenpferd n. Kinderspielzeug, bestehend aus einem Stock (s. Stecken) mit hözernem Pferdekopf (16. Jh.). Die übertragene Bedeutung ‘Neigung, Liebhaberei’ entwickelt sich (18. Jh.) unter dem Einfluß von engl. hobby-horse (s. Hobby) in der Übersetzung von Sternes „Tristram Shandy“. Vgl. die Wendung sein Steckenpferd reiten ‘seinen Neigungen nachgehen, über sein Lieblingsthema sprechen’.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Typische Verbindungen zu ›Steckenpferd‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Steckenpferd‹.

Verwendungsbeispiele für ›Steckenpferd‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Hier erstreckt sich diese bereits auf die Kosten des Steckenpferds selbst. [Jonas, Hans: Das Prinzip der Verantwortung, Frankfurt a. M.: Insel-Verl. 1979, S. 352]
Jetzt hat die westliche Propaganda ein neues antisowjetisches Steckenpferd gesattelt. [Archiv der Gegenwart, 2001 [1977]]
Denn ausgerechnet dem will er künftig das liebste Steckenpferd nehmen. [Die Zeit, 01.04.2002, Nr. 13]
Was er anpackt, gerät ihm unter der Hand zum Steckenpferd. [Die Zeit, 15.12.1978, Nr. 51]
Das freilich scheint nicht das einzige Steckenpferd in seinem Leben zu sein. [Süddeutsche Zeitung, 13.09.2002]
Zitationshilfe
„Steckenpferd“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Steckenpferd>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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