geweihte, zu besonderen kultischen Handlungen berechtigte Geistliche
siehe auch Priester
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: eine anglikanische, geweihte Priesterin
in Präpositionalgruppe/-objekt: jmdn. zur Priesterin weihen; die Weihe zur Priesterin
in Koordination: Priesterinnen und Priester
als Prädikativ: als Priesterin dienen
Beispiele:
Eine Vestalin ist Priesterin im antiken Rom –
im Tempel der Vesta, Göttin des Herdfeuers, und hütet die heilige Flamme. [Dresdner Neueste Nachrichten, 02.07.2013]
Im Tempel praktizieren die Gläubigen einen Reform‑Hinduismus: Auch
Priesterinnen arbeiten, die Gebete sind auf
Tamilisch statt auf Sanskrit, jeder hat Zugang zum Sakralbereich, und es
gelten keine Kastensysteme. [Der Bund, 13.01.2024]
Eine gegen die frühere Managerin Paula
V[…] gerichtete Petition erreichte binnen
weniger Tage knapp eine Million Unterschriften. Das Ziel: Der
Multimillionärin soll der königliche Orden CBE aberkannt werden. Von allen
lukrativen Verwaltungsratsposten war V[…] zurückgetreten; die
Priesterin der anglikanischen Staatskirche gab
auch ihre unbezahlte Rolle als Predigerin auf. [Frankfurter Rundschau, 10.01.2024]
Es ist die Legende der trojanischen Priesterin
Kassandra. Sie hatte die Gabe, in die Zukunft zu sehen. Aber sie musste mit
dem Fluch leben, dass ihr nie jemand glauben würde. Für sie war das
tragisch, für ihre Heimat Troja war es fatal. [Referat von Bundesrat Ueli Maurer, 03.05.2012, aufgerufen am 23.02.2021]
Ein Tempel tat sich auf, eine königliche
Priesterin trat hervor, hinter ihr die Frauen der
Erde, so die gegenwärtigen wie die dahingegangenen, so die wirklichen wie
die vom Wunsch gezeugten. [Spitteler, Carl: Imago. Jena: Diederichs 1910, S. 147]
Eine Steatitvase aus Hagia Triada stellt einen bäuerlichen Festzug
dar. Geführt wird er von einer, wie es scheint, weiblichen Gestalt,
vermutlich einer Priesterin, mit langem Haupthaar in
einem seltsamen aus Maschen gearbeiteten und in Fransen auslaufenden
Gewande, mit einem langen Hirtenstab auf der Schulter als Abzeichen ihrer
Kommandogewalt. [Meyer, Eduard: Geschichte des Altertums. Bd. II, 1. Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1893], S. 16396]
übertragen Die Wiederentdeckung einer aussergewöhnlichen Autorin
[Überschrift]
»Priesterin der Dichtkunst« oder gar »Gestalt
gewordene Poesie«: Die aus Beckenried gebürtige Schriftstellerin Isabelle
Kaiser (1866–1925) war um 1900 die berühmteste Schweizerin ihrer Zeit,
bekannt für ihr exzentrisches Auftreten und ihr erfolgreiches zweisprachiges
Werk in Lyrik und Prosa. [Luzerner Zeitung, 16.11.2023]
