Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Obers, das

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GrammatikSubstantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Obers · wird nur im Singular verwendet
Aussprache  [ˈoːbɐs]
Wortbildung  mit ›Obers‹ als Letztglied: Kaffeeobers · Schlagobers
ZDL-Verweisartikel

Bedeutung

A Synonym zu Sahne, siehe auch Rahm
Beispiele:
»Gute Pralinen gehörten mit echtem Obers und guten Früchten zubereitet, dabei ist vor allem die Frische ganz entscheidend, sie sollten in vier bis acht Wochen verzehrt werden«[…]. [Von der Bohne zur Praline, 19.01.2019, aufgerufen am 24.04.2022]
Statt üppiger Soßen mit Obers verwendet man idealerweise Milch, Sauerrahm, Joghurt oder mageren Schmelzkäse zum Verfeinern. [Das Osteressen »entschärfen«, 15.04.2022, aufgerufen am 01.05.2022]
Klassisches Vanilleeis wird aus Obers, Milch, Zucker, Vanille und eventuell Ei hergestellt[…]. [Vanille-Eis oft mehr kalte Luft als Eiscreme, 05.06.2019, aufgerufen am 24.04.2022]
[…] Obers in Mousse au Chocolat kann vollständig durch Mineralwasser ersetzt werden, wodurch ein kalorienfreundlicher Nachtisch möglich wird. [Kochen und Backen mit Mineralwasser, 10.04.2020, aufgerufen am 01.05.2022]
[…] Öl in einer Pfanne ziemlich stark erhitzen, Lachswürfel salzen und im Öl kurz rundherum anbraten. Auf einen Teller gleiten lassen, warm halten. In der Pfanne den Knoblauch anschwitzen, die Gurkenstreifen dazugeben, durchschwenken, mit Obers aufgießen, mit Salz abschmecken. Lachswürfel auf den warmen Gurken anrichten. [Lachsfilet mit Gurkennudeln, 05.12.2011, aufgerufen am 24.04.2022]

letzte Änderung:

Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat B1.

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
ober · Ober · Oberst · Oberin · Obers · Schlagobers · oberhalb · Oberwasser · Obrigkeit
ober Adj. (heute nur mit Flexionsendung der obere, ein oberer) ‘oben befindlich, höher gelegen, auf höherer Stufe stehend, übergeordnet’, ahd. obaro (8. Jh.), mhd. ober ist wie das Adjektiv aengl. yferra ‘nachfolgend, höher’ und die Adverbien anord. ofar(r) ‘weiter oben’, got. ufarō ‘darüber’ eine komparativische Bildung mit r-Suffix zu der unter 1ob Präp. (s. d.) behandelten Ortsbestimmung. Die germ. Formen sind vergleichbar mit aind. úparaḥ ‘der untere, hintere, spätere’, awest. upara- ‘der obere, höhere, überlegene’, griech. hýperon, hýperos (ὕπερον, ὕπερος) ‘Mörserkeule’, lat. superus ‘der obere’, die einen Komparativ ie. *upero- fortsetzen. Neben ahd. obaro tritt ein gleichbed. ahd. (besonders obd.) obarōro (um 800) mit zusätzlicher Komparativendung; diesem entspricht der Superlativ ahd. obarōsto (8. Jh.), auch obaristo (11. Jh.), mhd. ob(e)rest, ob(e)rōst, ob(e)rist, öbrist ‘der oberste, höchste’. Substantiviertes mhd. die oberen Plur., frühnhd. ain ober (15. Jh., mit Bewahrung der endungslosen Nominativform des Mhd.) bezeichnet Personen von höherem Rang oder Stand, daher Ober m. ihrem Wert nach unter dem König stehende Spielkarte im deutschen Kartenspiel (Anfang 16. Jh., im Frühnhd. auch Oberbild, 15. Jh., Obermann, Oberbub, 16. Jh.), zu unterscheiden von Ober ‘Kellner’ (Ende 19. Jh.), einer jungen Kürzung aus Oberkellner ‘Zahlkellner’ (18. Jh., vgl. aber schon mhd. oberkelner ‘oberster Kellermeister’, 14. Jh.). Auf Substantivierung des Superlativs beruht Oberst m. ‘hoher militärischer Befehlshaber, Regimentskommandeur’, namentlich ‘im Rang unmittelbar unter dem General (major) stehender Offizier’ (16. Jh., bis ins 18. Jh. auch in der beim Adjektiv nicht mehr gebräuchlichen Form Obrist); daneben wird im älteren Nhd. (vom 15. Jh. an) außerhalb des militärischen Bereichs der Oberste ganz allgemein im Sinne von ‘Vorgesetzter, Vorsteher’ verwendet, ebenso die Oberste ‘Vorsteherin’ (16. Jh.), später ersetzt durch Oberin f. (Ende 18. Jh., seit dem 19. Jh. besonders für ‘Vorsteherin eines Klosters, Heimleiterin, leitende Krankenschwester’). Obers n. bair. öst. ‘Rahm, Sahne’ (17. Jh.), eigentlich Ober(e)s (der Milch), substantiviertes Neutrum von ober. Schlagobers n. ‘Schlagsahne’. – oberhalb Präp. mit Genitiv ‘über’, älter auch Adv. ‘weiter oben gelegen, darüber’, mhd. oberhalbe(n), oberhalp Adv. und Präp.; zum zweiten Glied s. -halb, -halben. Oberwasser n. seit dem 19. Jh. (besonders nordd. und md.) vor allem ‘Vorteil, günstige Position’ in Fügungen wie Oberwasser haben, bekommen, auch jmdm. Oberwasser geben; das zugrundeliegende Bild entstammt dem Mühlenwesen, wo von oben auf das Mühlrad fallendes Wasser (vgl. oberschlächtiges Rad) vorteilhafter für den Antrieb ist. Frühere Belege (vom 15. Jh. an) zeigen Oberwasser in wechselndem Gebrauch für ‘aufgestautes Wasser’, ‘Gebirgswasser’ oder ‘Oberlauf eines Gewässers’. Obrigkeit f. ‘Träger der staatlichen oder kirchlichen Macht, Regierung’ (16. Jh.), zuvor spätmhd. oberkeit, frühnhd. Ober-, Öberkeit in der Bedeutung ‘Herrschaft, Macht, Gewalt’, vgl. mnd. overicheit ‘Macht, Oberherrschaft, Behörde’.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Creme · Rahm · Sahne  ●  Obers österr.
Oberbegriffe
Assoziationen
Zitationshilfe
„Obers“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Obers>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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